Einschätzung Aufarbeitung Holztruhe

Schichtleiter

ww-ahorn
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Guten Abend,
habe bei Bekannten eine Holztruhe bei einer Feier in der Garage entdeckt. Habe Ihnen geraten die Truhe nur aufzuarbeiten. Darum dreht es sich auch bei meinen Fragen.
1. Eine grobe zeitliche Einschätzung?
2. Wie reinigt man die Truhe am besten? Mit Lappen und Zahnbürste mit Seifenwasser?
3. Ist die Außenseite mit Bierlasur bepinselt?
4. Die Abplatzung am Deckel oben irgendwie ausbessern? Scheint sich ja um Eiche zu handeln aber wahrscheinlich aufgrund der Abdunkelung mal in einem Stall oder so gestanden? Denke Richtung Räuchereiche.
5. Sollten sie die Metallbeschläge nach der Reinigung irgendwie konservieren gegen Rost?
6. Die Leiste zur Offenhaltung ist gebrochen und würde ich den Beiden neu anfertigen

Ich will nur die nötigen Tipps zur Aufarbeitung geben und wo es nötig ist unterstützen.
 

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Schichtleiter

ww-ahorn
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Die Truhe ist massiv was ich einsehen konnte. Die Papierstreifen wurden mal aufgeklebt um die Fugen zwischen den Brettern staubdicht zu machen vermute ich
 

Mathis

ww-robinie
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Solche Truhen sind in dieser Form echt lange gebaut worden, die sind wirklich weit verbreitet, ein Standard.
Die Truhe sieht aus wie Hochbarock mit ihren prächtigen Beschlägen, dürfte aber eher nach 1800 entstanden sein.
Die Oberfläche scheint Maserierungsmalerei zu sein, eine Technik, die erst im 19. Jahrhundert verbreitet war und abschätzig auch Pinselfurnier genannt wurde. Also Entstehung eher nach 1800.
Die Oberfläche ist eine Art Bierlasur, reinigen vorsichtig mit etwas Wasser mit Spülmittel drin, das passt schon.
Solche Beschläge waren oft mit einem dunklen Stoff unterlegt, das macht die Reinigung schwierig.
Die Beschläge würde ich einfach nach der Reinigung einfach so lassen, die rosten bei normaler Luftfeuchte nicht.
Du kannst die aber auch mit etwas Mikrokristallinwachs versiegeln, das schützt und üflegt die und evtl. auch die Lasuroberflächen.
 

teluke

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Die Truhe ist massiv was ich einsehen konnte. Die Papierstreifen wurden mal aufgeklebt um die Fugen zwischen den Brettern staubdicht zu machen vermute ich
Klar massive Eiche.
Nur die Oberfläche am Deckel sieht nicht nach Eiche aus.
Mathis hat das oben aber schon erklärt.
 

Mathis

ww-robinie
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Im Dorf in 'ner Stadt
Ich hab übigens durch Zufall ein Foto von einer solchen Truhe gefunden, die deine deutlich ähnelt, die aber aufgrund ihrer Datierung schön zeigt, ie wenig man sich oft auf Stilmerkmale verlassen kann, wenn es um Dateirungen geht.
In diesem Fall ist es eine Eichentruhe mit dem kompletten üppigen Beschlägeprogramm der Mitt des 18. Jahrhunderts, die aber erst 1809 gebaut
wurde.

Truhe1809.jpg
 

flüsterholz

ww-robinie
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Die zeitliche Einordnung ist tatsächlich etwas schwierig. Hilfreich wären hier noch Aufnahmen von Schloß und Scharnieren. Wurden noch handgeschmiedete Nägel verwendet oder findet man schon industriell gefertigte Schrauben. Vielleicht hast du auch Glück und der Erbauer der Truhe hat sich irgendwo verewigt. Häufig an der Innenseite von Deckel oder Korpus ( am Schloss ) oder an etwaigen Einbauten. Diese Truhen hatten oft noch ein eingebautes Fach. Sind die Beschläge übrigens wirklich aus Metall? Oder Leder? Kann man leider auf den Fotos nicht so gut erkennen.
Zur Oberfläche.
Man kann da sicherlich geteilter Meinung sein, ob eine Bierlasur erhaltenswert ist. Aufgrund der Beschädigungen, würde ich persönlich jedoch die Oberfläche entfernen. Erleichtert auch die Reperatur von evtl. vorhandenen Beschädigungen des Holzes. Falls ihr die Bierlasur jedoch erhalten wollt, wäre ein Firnis (falls beschädigt) noch wichtig, da Bierlasur nicht sonderlich abriebfest ist.
Gruß Michael
 
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