Einhandhobel oder Simshobel?

PatrickP

ww-ahorn
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Hallo zusammen,

Ich bin dabei mir meine Grundausstattung zusammen zu stellen.
Im Augenblick schaue ich mich nach Stemmeisen, einer Flachdübelfräse und eben nach Hobeln um.

Den Anfang wird wohl ein kleiner Einhandhobel machen welcher später durch einen No4 oder 5 ergänzt wird.
Nun frage ich mich was mehr Sinn macht, eigentlich hatte ich mich für einen Juuma flachwinkel Einhandhobel entschieden.
Allerdings frage ich mich ob ein Einhandsimshobel nicht sinnvoller und flexibler wäre.

Was sagt ihr erfahrenen Holzwerker dazu?
Was würdet ihr mich raten?

Dank und Gruß
Patrick
 

Rani

ww-esche
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das kommt darauf an was du damit machen willst. Als Grundausstattung würde ich wohl eher zu einem Doppelhobel (z.B. ECE) tendieren. Das ist zumindest der Hobel den ich am meisten nutze.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Guten Abend Patrick

die Frage ist hier schon öfters gestellt worden, einfach mal suchen.

Doppelhobel /No 5
Tischlerwinkel 2-350mm
Doppelstreichmass
Stemmeisen 8-14-18
Handsäge/Dozuki
Spitzbohrer
Holzfeile gross/Kabinett

das wird neu so um die 200 Euro kosten und ich denke es wäre klug
diese Sachen beim örtlichen Beschlag/Werkzeughändler zu kaufen.
In Neuss wäre das wohl der Kilbinger, in Köln Schallenberg. Die Herren
wirst du noch öfters besuchen müssen und so wäre es der Erstkontakt.
Beste Einkaufszeit ist ab 14 Uhr, da ist das Mittagessen verdaut und es
stehen nicht sehr viele Profis im Laden rum. Da suchst du dir einen etwas
älteren Fachverkäufer und schilderst ihm was du vorhast. An den Herrn
wendest du dich später auch immer wieder. Das hilft wirklich.

Liebe Grüsse, Harald
 

heiko-rech

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Hallo,

so ein Einhand- Simshobel ist schon sehr universell. Mit unterschiedlich geschliffenen Eisen hat er ein großes Einsatzgebiet. Er hat aber zwei Nachteile:

1. Kein verstellbares Maul
2 Nicht geeignet für längeres Arbeiten, da die Öffnung der Seitenflächen auf Dauer unangenehm in der Hand ist.

Für absolute Gelegenheitshobler oder als Ergänzung eines bestehenden Hobelsortimentes sind diese Hobel nicht schlecht.

Wenn du öfter von Hand hobeln willst, kauf besser einen normalen Einhandhobel für den Einstieg.

Gruß

Heiko
 

lesepirat

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Gegenvorschlag (auch auf die Gefahr, erschlagen zu werden): Werkzeug projektbezogen kaufen! "Ich will dies machen, welches Werkzeug hilft mir dabei am besten?" - Ich habe mittlerweile den Eindruck, es macht sich (auch durch die vielen Blogs und Videos, ein Werkzeugfetischismus breit....
Meine 5 cent dazu. Grüße
 

PatrickP

ww-ahorn
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@Harald: Danke für den Tip, besonders für die Adressen.
Eisen werden die von Dick, bin nur noch unschlüssig ob die langen oder kurzen
Säge, Feile, Winkel ist vorhanden,
Streichmaß ist mein aktuelles Projekt

@Heiko: Auch dir Danke, Denke denn wird es der normale Hobel.
Könnte sein, das der kleine vorerst ohne einen großen Bruder auskommen muss :emoji_wink:

Oder sollte ich besser mit dem no5 anfangen?
 

PatrickP

ww-ahorn
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Es stimmt wohl, das es keinen Sinn macht Werkzeug zu kaufen, welches man im Leben nicht einsetzen wird.

Bei mir ist es eher so, das ich mir erstmal eine Grundausstattung zulegen möchte um damit zu experimentieren bevor ich mich an die Liste von anstehenden Projekten gebe.
So kann ich dann besser abschätzen was auf mich zu kommt und was ich ggf ändern sollte bevor ich mitten im Projekt bin :emoji_wink:

Ausserdem rede ich mir ein, das die Chancen auf brauchbare Resultate bei den Projekten steigen^^

Somit dachte ich, das ich mit dem Einhandhobel wohl am besten fahre.

Viele Grüße
Patrick
 

holzguuul

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Wenn Dur wirklich nur einen einzigen Hobel kaufen willst, würde ich keinen Flachwinkelhobel, sondern einen normalen Einhandhobel kaufen.

Um nur mal schnell eine Kleinigkeit zu hobeln, benutze ich mit Abstand am häufigsten meinen kleinen Kunz (Ich glaub Nr. 100, den ganz lütten grünen mit Schwänzchen).

Ich glaube, viel wichtiger als die Frage nach dem Hobel, ist die Frage nach dem Hobeleisen schärfen. Stumpf nützt Dir kein Hobel was.

Meine Schärfausrüstung besteht aus Klinker zum Abrichten, 1000er und 8000er Wasserstein. Zusammen auch kein unherheblicher Kostenfaktor.

Gruß,

Michael
 

PatrickP

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Bei Bedarf werden sicher noch weitere Hobel folgen, je nach Projekt und Material.

Mir geht es für den Anfang erstmal darum Erfahrungen im Umgang mit den Werkzeugen und den Materialien zu sammeln.

Anfänglich werde ich den Hobel sicher zum Nacharbeiten von Kanten und Zinkenverbindungen einsetzen.

An den Flachwinkel dachte ich wegen der wohl besseren Ergebnisse bei Hirnholz.
Vom Kunz hört man ja eher selten gutes und es wird zu 90% zu höherwertigeren Herstellern geraten. Aber wie immer als Einsteiger ist das alles Hörensagen.

Zum Schärfen plane ich für den Anfang einen King 1000/6000 oder 2 einzelne, je nach Verfügbarkeit. Dazu noch ein Veritas MKII da ich schon beim Messerschleifen arge Probleme habe den Winkel zu halten...

Gruß
Patrick
 

holzguuul

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Kantenbrechen und kleinere Überstände egalisieren, genau dazu benutze ich den Moppel.

Zum Bestoßen von Hirnholz habe ich einen Flachwinkel-Einhandhobel von Juuma. Früher habe ich das mit einem normalen (Holz)-Schlichthobel gemacht, ging auch. Um meine Investition zu rechtfertigen, bilde ich mir ein, dass es mit dem Flachwinkler besser geht :emoji_slight_smile:

Der Juuma-Hobel ist schon eine andere Qualität als der kleine grünze Kunz, aber zum Kantenbrechen langt es alle mal. Ich habe auch ein paar Schinder (Kantenhobel? Schabhobel?) von Kunz, mit denen ich auch zufrieden bin.

Mein Einstieg ins Hobeln war ein hözerner Schlichthobel. Einen Schlicht- und/oder Doppelhobel von Umlia, ECE oder Steiner kann man günstig auf ebay schießen. Wenn ich es mir recht überlege, würde ich einen neuen Doppelhobel von ECE für den Einstieg empfehlen, wenn Du wirklich lernen willst zu hobeln. Wenn Du nur Kanten brechen willst, machst Du mit dem Juuma sicher auch nichts falsch. Der Kunz ist so billig, den kannst Du in jedem Fall kaufen :emoji_wink:

Noch einen Gedanken zum projektbezogenem Werkzeugkauf:

Ich bin Hobbyholzwerker und mache in meiner Freizeit gar keine Projekte, sondern werkel nach Lust und Laune mal hieran, mal daran. Insofern kaufe ich Werkzeug eher themenbezogen. Zum Thema "Holz aushobeln wie Anno Dunnemals" würde ich Schrupp-, Schlicht-, Rauhbank- und Putzhobel aus Holz empfehlen (ich mag ECE lieber als Ulmia); zum Thema "mal schnell ne Kante brechen", Juuma-Einhandhobel und/oder Kunz-Moppel.

Wenn der Schwerpunkt des Hobbys eher im Bereich Werkzeugfetischismus als im Bereich Holzwerken liegt, dann halt entsprechendes Werkzeug von Nobelherstellern. (Dafür kann man dann ja die Schärfausrüstung einsparen :emoji_wink:
 

ministry

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pedder

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Ich kann mir nicht vorstellen, das man anständigen Hobel # 5 für weniger als 20 € herstelllen und vertreiben kann. Sonst gäbe es auch Neuwagen für 2000 €

Kauf eine gebrauchte Ulmia Rauhbank für den Zweck.

Liebe Grüße
Pedder
 

Kai87

ww-ulme
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Bezüglich des verstellbaren Hobelmauls siehe folgenden Link:Einhandhobel aus Eisen

Hier gibt es einen Veritas Einhandhobel mit schräg gestellten Eisen und Maulverstellung. Meiner kommt hoffentlich als Weihnachtsgeschenk unter den Baum^^
Für Fasen anzuhobeln, kleine Teile nachzubessern und eben dann auch um Fälze nachzuarbeiten wird dieser kleine Hobel demnächst eingesetzt. Durch das schräge Eisen sollte sich damit auch Hirnholz sehr gut bearbeiten lassen. Ich finde er deckt ein sehr großes Einsatzspektrum ab, vor allem wenn es um das Nacharbeiten geht. Um einen kompletten Falz anzuhobeln würde ein richtiger Simshobel aber sicherlich die bessere Wahl sein.

Hat jemand von der Gemeinde Erfahrung mit diesem Hobel?
Grüße
Kai
 

michaelhild

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Wenn Dur wirklich nur einen einzigen Hobel kaufen willst, würde ich keinen Flachwinkelhobel, sondern einen normalen Einhandhobel kaufen.

Das ist in meinen Augen "Quark". Sorry.
Ein Flachwinkler ist deutlich flexibler.
Flachwinkel bedeutet ja nur ein flacheren Bettungswinkel und da eigentlich alle Einhandhobel, die Fase oben haben, kann man durch einfaches Umschleifen der Fase mit einem steileren Winkel einen "normalen" Einhandhobel mit 45° Schnittwinkel draus machen. Das geht mit fixer steilem Bettungswinkel nicht.
Sinnvoll ist es ein 2. Eisen zu kaufen. Das eine wird mit etwa 25° geschliffen für Hirnholzanwendungen, das andere steiler um die 35-38° und damit hat man dann einen normalen Schnittwinkel für allgemeine Arbeiten.

Hast Du nur einen normalen Einhandhobel und willst häufig Hirnholz bearbeiten, führt kein Weg um einen zweten Hobel vorbei, der kostet deutlich mehr wie ein zweites Hobeleisen.


Gegenvorschlag (auch auf die Gefahr, erschlagen zu werden): Werkzeug projektbezogen kaufen! "Ich will dies machen, welches Werkzeug hilft mir dabei am besten?" - Ich habe mittlerweile den Eindruck, es macht sich (auch durch die vielen Blogs und Videos, ein Werkzeugfetischismus breit....
Meine 5 cent dazu. Grüße

NUr ein gewisser Grundbestand sollte schon sein, sonst braucht man gar nicht anfangen zu arbeiten und da gehört meiner Meinung nach ein Blockhobel schon dazu.
 

pedder

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Achso, das Thema gab es ja auch noch: Universalwerkzeuge, wie ein Flachwinkelsimshobel haben oft probleme, wenn es um Spezialaufgaben geht. Der Simshobel wird kaum zum Hobeln von Flächen geeignet sein, weil die Spitze immer Rillen hinterlassen wird.

Liebe Grüße
Pedder
 
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