Einfache mechanische Brikettpresse für den Hausgebrauch bauen

Seymour

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Servus,
gestern hab ich mal wieder den Werkstattsauger geleert <hust> und da ich jetzt wieder vermehrt mit Holz arbeiten will (hobbymäßig), kommt wieder der Wunsch nach einer Brikettierpresse auf. Die Abfälle sind bei mir nicht nur Staub aus dem Sauger / Absaugung, sondern in Zukunft wohl auch vermehrt wieder Drechselspäne.

Es gibt da ja diesen Brikomat auf Basis eines umgebauten hydraulischen Holzspalters (brikomat.com). Der ist mir allerdings - vorerst? - zu aufwändig. Ich hatte daran gedacht, eine klassische mechanische Spindelpresse zu bauen, so "Marke Gutenberg" :emoji_wink: Gibt's hier Erfahrungen mit so was?

Ich hatte daran gedacht, vielleicht an die Seiten so M16 Gewindestangen als Führung (dann wäre die Presse höhenverstellbar und man könnte sie zwischendurch auch zum Verleimen und sonstwas nehmen) und als Stempel hab ich noch ein paar Gerüstfüße, 54 cm Trapezgewinde ca. 35 Millimeter. Als Pressrohr eine verzinkte Regenrinne DN 80 oder sogar 100. Dann dreh ich mir einen passenden Stempel und einen Hebel aus Buchenholz.

Was sagt ihr zu der Idee?

Nachbauten des Brikomat sind ja auch auf verschiedene Videos auf Youtube zu sehen. Da kommen die Holzabfälle ja trocken rein, soweit ich das sehe. Dann hab ich allerdings diese englische Dame gesehen, [ame=http://www.youtube.com/watch?v=rE5FeFH_8wA]Briquette Maker Extraordinaire 2 - YouTube[/ame] die haben sich eine manuell-hydraulische Presse auf Wagenheber-Basis gebaut und rühren die Späne mit reichlich Wasser sowie zerschlotzter Pappe zu einer Pampe an. Entsprechend müssen die Briketts anschließend längere Zeit trocknen, bevor man sie verheizen kann.

Sollte das damit zusammen hängen, dass der Wagenheber weniger Druck aufbringt als so ein elektrohydraulischer Holzspalter?

Wie viel Druck kann ich wohl mit meiner Gedankenspielerei aufbringen?
 

Holz-Fritze

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Der Wagenheber ist auch hydraulich und solche Wagenheber gibt es bis zu 10 Tonnen, das entspricht dem Druck eines Holzspalters.

Son Anrührern ist meiner Meinung nach Quatsch, das Holz verbindet sich eigentlich durch das austretende Lignin.

Ich habe mal eine Pelletsherstellung gesehen das geschah dort durch eine Trommel durch die Fliehkraft alleine wurde das Holz aus Löchern der Trommel befördert und war richtig flüssig.
 

magmog

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guude,

was ein quatsch, trockenes Material wässen um es dann zu trocknen!
Und die ungeheure Produktivität!
Einfach die Späne in Papiertüten (Brötchen- Obst......tüten) einfüllen.
Für größere Ofen Mehlsäcke (Papier) vom Bäcker verwenden.
 

Krummer Nagel

ww-eiche
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Alter Schwede!
Ein Kreissägenblatt auf die Bohrmaschine spannen...:mad:
Auf die Idee ist ja nicht einmal der dunkelste Gegner von 007 gekommen!

Zur Späneverwertung:
Ich mach es auch wie magmog...zur Not tuts auch mal ein gut gefüllter gelber Sack (in Ermangelung von Bäcker-Mehlsäcken, da die nur noch Silos haben) :emoji_grin:
 

narrhallamarsch

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die inselaffen halt...:emoji_grin:

immer für einen schlechten scherz gut...

ich würde ganz einfach mal einen test mit trockenen spänen versuchen, wenn der wagenheber 10 tonnen schafft, könnte das auch so klappen.

gruß

frank
 

raziausdud

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Hallo,

ich tue die Späne auch in Papiertüten.

Du könntest es auch mal mit einfachen mechanischen Pressen (für Papier gedacht) probieren. Die kosten um 20 Euro.

Herzliche Grüße
Rainer
 

magmog

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Alter Schwede!
Ein Kreissägenblatt auf die Bohrmaschine spannen...:mad:
Auf die Idee ist ja nicht einmal der dunkelste Gegner von 007 gekommen!

Zur Späneverwertung:
Ich mach es auch wie magmog...zur Not tuts auch mal ein gut gefüllter gelber Sack (in Ermangelung von Bäcker-Mehlsäcken, da die nur noch Silos haben) :emoji_grin:

nee, es wird von den Bäckern auch viel Sondermehl verarbeitet, manche schämen sich halt durch die Säcke kundzutun, dass sie jede Menge fertige Backmischungen verarbeiten. :eek: Einfach fragen.
 

Hans-Friedrich

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Du könntest es auch mal mit einfachen mechanischen Pressen (für Papier gedacht) probieren. Die kosten um 20 Euro.r

Einer meiner ehemaligen Cheffes hat viele Unterlagen, die keiner sehen durfte, nach dem Aktenvernichter mit Wasser vermischt und in eine Presse gepackt. Das gaben "Briketts" von 20x7x7cm. Nach dem trocknen kamen die dann in den Ofen.
Meinst du solche Pressen?
 

raziausdud

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Seymour

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Also wenn das so einfach wäre, würden das doch bestimmt mehr Leute machen. Wasser aus Papiermaché pressen - gut, aber mit diesen kurzen Hebeln manuell so viel Druck aufbringen, dass wie weiter oben von Holz-Fritze beschrieben das Lignin austritt? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Das würde dann wieder bedeuten, Altpapier quasi als Bindemittel für das Sägemehl zu verpampen :emoji_wink: (was keine schlechte Idee sein muss, finde ich.)

Auf den Trichter, Späne in billigen Papiertüten zu verbrennen, bin ich nebenbei vor 'nem Jahr oder so ebenfalls gekommen. Zu den Nachteilen zählt, dass das immer nur ein mehr oder weniger kurzes, aber dafür sehr heftiges Lodern erzeugt.

Das könnte man vielleicht ebenfalls noch vernachlässigen. Aber bisher hatte ich auch eher Späne und grobes Sägemehl. Jetzt im Sauger war aber natürlich auch eine Menge Staub. Und da beschleicht mich ein klein wenig die Angst vor der Staubexplosion, wenn ich das einfach in Tüten in den Kamin gebe.

Immerhin dämmert langsam, dass die Konstruktion der Spindelpresse wohl wesentlich steifer werden muss als eine einfache Verleimpresse wie etwa die von Bob Hamilton in diesem Video:

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=HMhKihxjqs8&list=PL200B23AC7D271D38&index=5]True Economy 5 - Glue up & Initial turning - YouTube[/ame]

Auf Anfrage bei dem Brikomat-Menschen stellte sich nämlich heraus, dass das Holz da grob im Volumenverhältnis 6:1 verdichtet wird.

Das bedeutet (nur mal so theoretisch), wenn ich es schaffe, 40 cm der vorhandenen Spindellänge als Arbeitsweg zu nutzen, müsste ein 48 cm langer Zylinder voll Sägemehl durch die Spindel zu einem nur noch 8 cm kurzen Brikett zusammengepresst werden.

Ohne wesentlich mehr als das berechnet zu haben, kommt mir das bereits weit anspruchsvoller vor als zunächst gedacht. Ich bin nicht mehr sicher, ob das so ohne weiteres möglich ist.

Bei hohem Druck dürfte auch einiges an Querkräften in diesen Querbalken eingeleitet werden, so dass man den vermutlich steifer abstreben müsste als mit ein paar Gewindestangen. Ich stelle mir da inzwischen in die Grundplatte eingelassene Dreiecke aus je zwei Balken im 45°-Winkel vor. Oder vielleicht auch senkrechte Balken mit 45° Streben zur Abstützung, so fachwerkartig.

Der Querbalken würde vor allem auch Zugkräfte nach oben in eine solche Konstruktion einleiten. Er müsste einiges aushalten, dürfte aber zugleich nicht zu breit werden, damit nicht zu viel Arbeitsweg verloren ginge. Mindestens dafür sollte wohl eher Buche zum Einsatz kommen als die Kiefernbohlen, die bisher dafür geplant waren.

Auch von dem Fallrohr als Druckgefäß hab ich mich mental verabschiedet :emoji_wink: da müsste wohl was solideres her bei diesen Drücken.
 

Holz-Fritze

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Der Querbalken würde vor allem auch Zugkräfte nach oben in eine solche Konstruktion einleiten. Er müsste einiges aushalten, dürfte aber zugleich nicht zu breit werden, damit nicht zu viel Arbeitsweg verloren ginge. Mindestens dafür sollte wohl eher Buche zum Einsatz kommen als die Kiefernbohlen, die bisher dafür geplant waren.

Auch von dem Fallrohr als Druckgefäß hab ich mich mental verabschiedet :emoji_wink: da müsste wohl was solideres her bei diesen Drücken.

Ich würde da tendeziell zu einer Stahlkonstruktion raten und das wirklich mit einem Hydraulischen 10T Wagenheber pressen.
 

Seymour

ww-kastanie
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[Stahlkonstruktion]

Im Grunde schon.

Aber ich kann nicht schweißen...

Und wo wir hier doch bei Woodworker.de sind :emoji_wink:
 

IngoS

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Hallo,

um vernünftige Holzbriketts zu pressen, benötigt man einen Pressdruck von rund 1500 bar.
Ohne die Reibung in der Matrize zu berücksichtigen, würde das bei einer Presskraft von 10 Tonnen einen möglichen Presslingsquerschnitt von 6,6 qcm bedeuten, oder anders, einen runden Pressling mit knapp 3 cm Durchmesser. Tatsächlich aber deutlich weniger.

Gruß

Ingo
 

weissbuche

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Hallo Nachbar,
1500 bar? Meine Schüko C 750/2 hat ein Manometer das bis max. 250 bar geht. Beim Betrieb komme ich auf 200-210 bar beim Pressvorgang.
Beste Grüße
Eckard
 

IngoS

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Hallo Nachbar,
1500 bar? Meine Schüko C 750/2 hat ein Manometer das bis max. 250 bar geht. Beim Betrieb komme ich auf 200-210 bar beim Pressvorgang.
Beste Grüße
Eckard


Hallo,
wir meinen da was unterschiedliches. Du meinst den Druck im Hydrauliksystem, ich meine den Pressdruck auf den Pressling.

Gruß

Ingo
 
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