Ein Angebot in Rechnung stellen?

armon

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Hallo
Mir ist in der letzten Zeit aufgefallen, dass z.B. im Bereich Küchen ein richtiger Angebotstourismus entstanden ist. Kann man ein Angbot inkl. Ausmass, Beratung und Planung in Rechnung stellen? Der Betrag würde bei Vertragsabschluss natürlich angerechnet werden. Hat jemand da schon Erfahrungen gesammelt?

armon
 

vormi

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Hallo

gehört hab ich so was schon, allerdings eher bei großen Betrieben.
Es wäre schon möglich das Angebot in Rechnung zu stellen und bei Auftragserteilung dem Kunden dies gut zuschreiben. Ist alles ne Sache wie man das dem Kunden Erklärt. Ich glaube aber, das die Kunden die so was verstehen auch die sind die sich gleich ein "ernstes" Angebot holen.
wie dem auch sei ich denke für kleine Betriebe ist das eher nichts.

Gruß Vormi
 

Seneca

ww-kastanie
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Hallo

Die Idee ein Angebot in Rechnung zu stellen ist nicht neu. Funktioniert nur oftmals nicht.
Meineserachtens ist das Problem schlicht und einfach die Uneinigkeit unter uns Schreinern. Nach dem Motto wenn der Kollege was verlangt, mach ichs umsonst und krieg evtl. den Auftrag.
Wenn alle an einem Strang ziehen würden, dann wäre das Thema erledigt. Die Arbeit würde bezahlt und der Tourismus wird uninterssant.
Probieren wir es doch einmal.

Viele Grüße aus Bayern

Michael
 

edelres

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Kostenvoranschlag

Hallo armon & Forumsfreunde,<o></o>
<o></o>
Von einem Kunden um ein Angebot aufgefordert zu werden, sehe ich als ersten Schritt mich selbst, meine Erfahrungen usw zu praesentieren. Ich versuche mit dem Kunden in Kontakt zu kommen, ohne mich Aufzudraengen und ein vertrauensvolles Verhaeltnis aufzubauen. Die Zeit welche ich fuer die Beratung aufbringe, sollte ueber Werbung gerechnet werden. Wieviel Werbungskosten sind notwendig um einen potenziellen Kunden zu finden!
<o></o>
Das Angebot, sollte meiner Ansicht nach keinen direkten Plan enthalten, sondern mehr aus einer deutlichen Skizze ohne genauen Massangaben bestehen. Sollte der Kunde einen genauen Plan wuenschen wurde ich diesen gegen Kostenersatz anbieten, welcher bei Auftragserteilung verrechnet wird. In dem fertigen eines solchen Planes besteht eine weitere Moeglichkeit eure Expertiese zu zeigen, dabei so nebenbei erwaehnen, dass der Kunde bei Qualitaetsarbeit/Ausfuehrung eine Investition taetigt.

Der Kunde welchen den niedrigsten Preis sucht, wird einem kaum Erfolg bringen.

Aus meinem Gefuehl heraus wuerde ich irgendwelche Kosten nicht erwaehnen, da kann beim Kunden leicht ein falscher Eindruck entstehen.

mfg

Ottmar
 

derdad

Moderator
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Hallo

Die Idee ein Angebot in Rechnung zu stellen ist nicht neu. Funktioniert nur oftmals nicht.
Meineserachtens ist das Problem schlicht und einfach die Uneinigkeit unter uns Schreinern. Nach dem Motto wenn der Kollege was verlangt, mach ichs umsonst und krieg evtl. den Auftrag.
Wenn alle an einem Strang ziehen würden, dann wäre das Thema erledigt. Die Arbeit würde bezahlt und der Tourismus wird uninterssant.
Probieren wir es doch einmal.

Viele Grüße aus Bayern

Michael

Du sprichst mir aus der Seele!

gerhard
 

Holzzauber

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Also ich denke, wenn man die Angebote in Rechnung stellt, dann wird man auch fast keine Angebote mehr machen müssen, da der Kunde dann lieber zu dem Kollegen geht, der es umsonst macht.
 

carsten

Moderator
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Hallo

ich kenen diese Vorgehen vielfach von Küchenstudios. Die haben inzwischen fast alle ein mehr oder weniger gute Planugs und Präsentationsprogram. Diese Programme kosten Geld, die Schulung der Mitarbeiter und auch das uptodate halten der Daten. Durchschnittlich mal 1 Stunde angenommen für Beratung und Erstellen der Zeichnung, denn ohne die Beratung wird es nie ablaufen. Der Mitarbeiter steckt all sein planerisches Wissen und Können da rein. Der Kunde erhält am Ende einen Ausdruck mit perspektivischer Ansicht evtl sogar mit draufsicht und Bemaßung. Sagen wir mal der Planer kommt an 20 Arbeitstagen/ Monat auf 40 geplante Küchen aber es kommen am Ende nur 10 oder noch weniger Aufträge rein. Da fängt man doch an zu überlegen ; oder ?
Also von dieser Seite betrachtet halte ich es für durchaus angemessen sich für die Arbeit der Planung und Beratung auch entsprechend bezahlen zu lassen. Denn umsonst will ja letztendlich keiner arbeiten. Und gerade bei den Küchen hab ichs erlebt: Planung vom guten Küchenstudio und gekauft dann im Mitnahme Möbelhaus. Klappt hier besonders gut da die Küchenschränke in ihren Abmaßen quasi genormt sind.
Habs sogar erlebt das Kunden mit Planungszeichnung aus solchen Küchenstudios zu uns in die Schreinerei kamen.
Noch gravierender ist das wenn der Schreiner die Planung und Angebot macht. Die wenigsten SchreinerBetriebe sind so "automatisiert" das Planung, Angebot, Fertigung ausschließlich via PC läuft. Dafür fertigen und Planen wir zu individuell. Hier nimmt dann der Punkt Planung / Angebot schnell mal wesentlich mehr als 1 Stunde in Anspruch. Und was kostet noch mal die Meisterstunde ????
 

pius

ww-esche
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vielleicht einen symbolischen Betrag?

das könnte ich mir ganz gut vorstellen. Nicht den vollen Betrag in Rechnung stellen (denn ich denke auch, das da schnell mal 200,- fällig wären) sondern einfach pauschal zB 50,-. Einfach als geiz-ist-geil-Filter, den wahren Sparfüchsen ist das womöglich schon zu teuer.
Vielleicht ist es manchem Kunden ja auch garnicht so unrecht eine Kleinigkeit zu bezahlen, einfach um die Sache unverbindlicher zu empfinden. In der Meisterschule haben wir ja gelernt, das man den Kunden gleich umfassend eindecken soll um die "Hemmschwelle" abzuspringen zu erhöhen (=also in Verlegenheit bringen). Eine fiese und blöde Idee wie ich finde. Da braucht man sich ja nicht wundern, wenn die Leute hinterher nicht recht zahlen wollen oder können.
Was dem Angebotstourismus auch schon entgegenwirken würde wäre, wenn man Zeichnungen oder Skizzen grundsätzlich mit Stempel versehen würde. Ich hatte auch schon den Fall, das Leute mit Skizzen kamen, die sie offensichtlich nicht selbst gefertigt hatten. Wäre interessant gewesen, wenn ich gewust hätte welchen Kollegen anrufen...
 

Gromit

Gäste
Ich gebe schon lange keine Zeichnungen mehr heraus, ohne Planungskosten zu vereinbaren. Und wenn, dann kommt quer über das Blatt der Firmenname! Der Name im Schriftfeld bringt nichts, den schneiden die Pappenheimer raus. Wenn die Kunden das nicht akzeptieren, bleibt die Zeichnung bei mir. Basta.

Carl
 

michiholz

ww-kiefer
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Hallo,
dazu muß ich auch mal was sagen, klingt ja alles sehr vernünftig, aber welcher "Kleinbetrieb" sprich Tischlerei kommt an die Preise der großen Küchenstudios heran, ich habe da bisher und nicht nur bei Küchen, meine individuelle Arbeit zu verkaufen, punktgenau nach Kundenwunsch.
Eine vermaßte Küchen-Möbelplanung an den Kunden zusammen mit dem Angebot zu schicken "Hallo"macht man nicht.Und an die anderen vielen Tischlereien, wenn jemand mit einer Zeichnung in den Betrieb kommt und sagt können siemir das und wie Teuer ist das, muß ich mir Überlegen ob nicht nur das billigste kauft und nachher dann nicht bezahlt. Ich halte das so das ich für die Angebotsstellung kein genaues Aufmaß mache ( nur so genau das es für ein korrektes Angebot ausreicht), bei Auftragserteilung wird dann ein genaues Aufmaß erstellt und Gezeichnet. Diese Zeit nennt man unproduktive Zeit und fließt in den Angebotspreis mit herrein.
gruß michiholz
 

Seneca

ww-kastanie
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Hallo zusammen

@ michiholz
Das mit der unproduktiven Zeit ist ja recht und schön, aber mal ehrlich - von wieviel unproduktiver Zeit oder Arbeit kannst Du denn leben??
Die Idee von Pius mit den 50 € halte ich da schon für vernünftig und auch machbar. Ich hab so was schon bei kleineren Sachen ausprobiert (Angebote für Versicherungsfälle, die eh nicht beauftragt werden etc. , hat schon funktioniert)

Die Vergütung eines vernünftigen Angebotes sollte schon das Ziel aller sein, mit Rückvergütung im Auftragsfall. In anderen Gewerken sind die Kollegen da schon wesentlich weiter. (Ich kenn da ein paar Badausstatter und Heizungsbauer die machen das recht erfolgreich.)

Michael
 

Glismann

ww-robinie
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Ich mache es so:

Für Angebote nehme ich kein Geld.
Bei Einbruchschäden kostet das Angebot 50,--€ die bei Auftragserteilung verrechnet
werden.

Bei Angeboten für Fenster usw. schreibe ich ca. Größen vom Fenster rein, so muß
zumindest der Mitbewerber selber hinfahren und messen. Ob das was bringt weiß ich nicht, aber ich habe ein gutes Gefühl.
Die Ca. Angaben weichen aber bisweilen bis zu 10 cm von den tatsächlichen Maßen ab.

Dann gebe ich Zeichnungen nur auf rotem Papier raus.
Wer schon mal versucht hat, rotes Papier zu kopieren, weiß wovon ich spreche.
Wenn diese Zeichnungen auf weißem Papier benötigt werden, lasse ich mir das bezahlen. ( Nicht das Papier, sondern die Arbeit der Zeichnung )
Auch dann knalle ich auf alle Teile mehrfach meinen Stempel auf, die kann so schnell keiner wegmachen.

Fazit:
Manchmal hilft es, ich bekomme zumindest meine Arbeit bezahlt.
 
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