Grundieröl nötig?
Hallo Emil,
Auro hat z.B. den Imprägniergrund Nr. 121 als Gundierung vor dem Hartöl Nr. 126 und hat früher den Aufbau der Oberflächenbehandlung so empfohlen. Gleichzeitig dient das Grundieröl auch für die Vorbehandlung für einen Lack- oder Lasurauftrag.
Mittlerer Weile wird das Grundieröl nicht mehr zwingend genannt, sondern die Möglichkeit 30% Verdünnung Nr. 191 dem Hartöl beizugeben. Damit kann man auch aus dem Hartöl ein "Grundieröl" machen.
Kreidezeit hat noch ein Grundieröl im Programm, das zur Vorbehandlung von Lasuren oder den Standölfarben dient. Im Gegensatz zu dem Imprägniergrund von Auro ist dieses Öl ein "pure-solid-Öl" - also ohne Verdünner. Es wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass z.B. bei Eiche eine Zugabe von 20 - 50% (!) Balsamterpentinöl sinnvoll ist.
Diese Grundieröle enthalten also viel Verdünner oder aber es wird die Zugabe von Verdünner empfohlen. Sinn und Zweck der Übung ist, dass die Holzfaser möglichst tief gesättigt wird oder einer Oberfläche vor einem Anstrich das Saugverhalten etwas genommen wird, bzw. egalisiert wird.
Natural bietet kein Grundieröl an. Unsere Öle sind so abgestimmt, dass sie tief in das Holz einziehen und sie haben vor allem eine ausreichende offene Zeit, bevor sie verharzen.
Eiche hat noch seine Besonderheiten. Das Holz ist relativ dicht, die Faser braucht Zeit, bis sie Flüssigkeit in sich aufnimmt und Eiche hat natürliche Gerbstoffe, die z.B. bei Kontakt mit Salzen reagieren.
Deshalb würde ich darauf achten, dass die Eiche trotz der geringen Aufnahmefähigkeit, möglichst viel Öl in sich aufnimmt. Dies gelingt mit einem dünnen Öl, bzw. mit einem Öl das nicht so schnell verharzt. Für einen Tisch mehrere Öle zu kaufen sehe ich nicht für sinnvoll an. Das eine Öl sollte alle Voraussetzungen erfüllen. Lieber ein zu dünnes kaufen als ein zu fettes und dafür fleißiger die Oberfläche mehrmals behandeln. Du wirst bei einer Tischfläche eh genug übrig haben.
Grüße aus Frangn
Frank von
Natural Naturfarben