Eichenpfosten nach dem Auftrennen durchgebogen. Brandspuren.

PhilR

ww-pappel
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Hallo Zusammen,

habe ein 40mm starken Eichen-Kernpfosten L=130cm in etwa 70mm Breite Stücke aufgetrennt. Nach dem Abrichten dieser Stücke (auf einer Schmalseite und einer Breitseite) habe ich versucht diese mit der TKS mittig aufzutrennen. Das ist abgesehen von ein paar Brandspuren am Holz sowie am Sägeblatt(!) mehr oder weniger gelungen. Aber:

- Bei Auftrennen hatte ich anfangs (etwa im Ersten Drittel )einen recht starken Widerstand gespürt, die Kreissäge ist dabei ein wenig in die Knie gegangen. Relativ viele Späne sind dabei nach oben hin ausgeworfen worden. Das ist auch jener Bereich wo die Brandspuren entstanden sind. Kein Ast. Der Widerstand hat danach abgenommen und die Säge ging wie durch Butter. Hätte dafür jemand eine Erklärung?

- Die beiden 'fertigen' Stücke haben sich sofort relativ stark, entgegengesetzt durchgebogen. Wie kommt so etwas zu Stande? Was habe ich falsch gemacht bzw. wie geht Ihr beim Auftrennen vor?

Eckdaten zum Werkzeug: Hammer Kreissäge 4PS,
Sägeblatt: Rohzuschnitt-Sägeblatt HW, 315 x 3,2/2,2 x 30 Z14 FZ

Für zweckdienliche Hinweise bedanke ich mich schon jetzt :emoji_slight_smile:

Schönen Abend,
Philipp
 

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heiko-rech

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Hallo,

das ist vollkommen normal, da im inneren immer eine minimal andere Holzfeuchte herrscht, wie auf der Außenseite. Daher wird das Holz krumm. Meist hilft es, die so aufgetrennten Hölzer noch einige Tage gerade und gut belüftet zu stapeln.

Eine Garantie gibt es aber nicht, da auch Spannungen im Holz für diese krumm werden mit verantwortlich sein können.

Die Brandspuren kommen vom eingeklemmten Sägeblatt.

Hast du in zwei Schritten mit demontierter Spanhaube gesägt oder in eimem Rutsch durch?

Gruß

Heiko
 

Wutworker

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Falls es bereits klemmt, bevor der Anfang vom Werkstück am Spaltkeil vorbei ist, kann man das Holz (kontrolliert!) zurückziehen und einen neuen Schnitt machen.

Sobald das Holz am Spaltkeil vorbei ist, kann ein Keil in die Schnittfuge gesteckt werden, damit sich die Fuge öffnet. Der Keil wird je nach Krummziehen des Holzes nachgesteckt. Wichtig dabei, dass man das Werkstück jederzeit sicher führen kann, ansonsten eine zweite Person holen.

Beide Möglichkeiten verhindern allerdings nur die Klemmgefahr und Brandspuren. Das Holz zieht sich trotzdem.
 

PhilR

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Danke für die Hinweise und Tips derweil!

Heiko, ich habe das Auftrennen zuvor schon an einem ähnlichen Stück Fichte geübt und dabei in zwei Schritten - verdeckt - gesägt. Da hat sich ein Versatz ergeben und deshalb bin ich diesmal in einem Rutsch durch. Vielleicht ist das Risiko des Versatzes das geringere Übel als ein überstrapaziertes Sägeblatt. An der Stelle auch Danke für Deine kurzweiligen Videos - konnte mir dabei schon so manches abschauen!

Wutwoker, der Tip mit dem Keil klingt logisch, werde das auch probieren. Danke!
 

Robbie01011987

ww-robinie
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Kann Heiko ebenfalls nur zustimmen; mir ist das letztens bei einem Stück Mahagoni passiert -> hier hat sich die Leiste aber glücklicherweise nach ein paar Tagen wieder halbwegs in eine gerade Form gewandelt.

Den Versatz bei einem zweiseitigen Schnitt bekommst du ja relativ einfach wieder mit einem Hobel/Abrichte/Dickte weg.
 

TheWoodTinkerer

ww-eiche
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... Da hat sich ein Versatz ergeben und deshalb bin ich diesmal in einem Rutsch durch ...

Nicht versuchen die genaue Mitte zu treffen, sondern davon ausgehen, dass man nachher eh hobeln muss. Von daher: Mitte anpeilen, Längsanschlag entsprechend einstellen, bis knapp über die Hälfte durch, Brett wenden und MIT DERSELBEN Seite anlegen (minimiert den Versatz) und wieder durch.

Ich habe letztens viel aufgetrennt auf diese Weise und es gab immer etwas Versatz, Brandspuren und krumme Bretter. Am schlimmsten war es bei Buche. Ahorn habe ich zu 10mm dünnen Brettern aufgetrennt. Die haben sich auch verzogen. Dann habe ich sie zu einem festen Paket zusammengebunden und so liegen lassen bis zur Verwendung nach etwa 3 Monaten (ein Trick vom Schreiner). Oh Wunder, es scheint ein Feuchtigkeitsausgleich zwischen den Brettern im Paket stattgefunden zu haben und als ich das Paket auseinandernahm waren die Bretter weniger krumm als direkt nach dem Auftrennen.
 
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