Hallo brainbow,
haben Dich die Preisangaben verschreckt? Aber Holzzauber und 500/1 liegen schon richtig mit ihren Preisen (pro cbm, nicht qm), wenn es denn erstklassige Ware ist. Das aber sieht selbst ein Fachmann nicht immer, denn bei Eiche "entdeckt" man beim Bearbeiten häufig unbrauchbare Stellen im Inneren.
Auch mußt Du den Splint (helles, weiches Holz unter der Rinde) zwar mitbezahlen, obwohl er für die Verarbeitung wertlos ist. Eichensplint ist grundsätzlich, in Deinem Fall wohl auch wegen Schädlingsfraß, unverwertbar (außer zum Verbrennen). Du kannst den Verkäufer auf diese Tatsache hinweisen und so versuchen einen günstigeren Preis zu erzielen.
Der Vorteil bei einem so lange abgelagerten Holz liegt darin, daß es ruhig geworden ist und "steht", wie der Schreiner sagt. Deshalb reicht eine relativ kurze Akklimatisationszeit von mehreren Wochen vor der Verarbeitung/Verlegung aus.
Die Bohlen als Ganzes in der Dicke zu halbieren funktioniert aus folgenden Gründen nicht:
1. wirst Du kein Sägewerk finden, welches so hartes Holz in Bohlenform einschneidet
2. die durch die Trocknung verzogenen Bohlen ergeben beim Halbieren zwei Bretter mit starken Dickenschwankungen, also viel Verlust beim Weiterbearbeiten.
Ich würde aus diesen Brettern keinen Dielenboden machen.
Dafür sind sie nicht geeignet.
Das sehe ich nicht so definitiv negativ:
Zur Verwendung als Boden müßtest Du die Bohlen besäumen (Splint wegschneiden), trennen (in der Mitte aufschneiden), in Streifen entsprechend Dielenbreite schneiden, abrichten, in der Breite dickenhobeln und dann mit der Kreissäge teilen. Danach dickenhobeln und Nut/Feder anfräsen.
Zur Vermeidung großer Hobelverluste ist es sinnvoll die Bohlen zu Anfang so kurz wie möglich abzulängen. Ich schlage deshalb eine Schiffsbodenverlegung vor: Bretter über 2 - 3 Felder stoßen kopfseitig ebenfalls mit Nut und Feder zusammen. Die Kopffuge wandert von Lage zu Lage um ein Feld. Bei richtiger Bemessung der Brettlängen und Lagerholzabstände hast Du praktisch keinen Verschnitt, da das rechts abgesägte Dielenstück links wieder als Anfang der nächsten Reihe gelegt werden kann. Ach ja, und rundum 2 cm Platz zur Wand halten, denn sonst: siehe 500/1-Beitrag.
Auf diese Art habe ich vor Jahren einen Boden aus Esche Blockware gemacht. Dabei habe ich zur besseren Holzausnutzung zwei Breiten geschnitten (80 und 100 mm roh, 75 und 95 mm Brettbreite, 67 und 87 mm Deckbreite) und dann immer vier Reihen schmale und drei Reihen breite Bretter verlegt. Aus 60 mm Bohlen sind 2 x 26 mm Dielen entstanden (altes Normalmaß für Rauhspund ebenso wie für Parkettstäbe war mal 27! mm und hieß: "aus 30 gehobelt").
Das Ganze geht natürlich nur, wenn Du es selbst machen kannst, denn sonst wird es unbezahlbar. Mit gewöhnlichen Schreinereimaschinen artet die Tätigkeit in viele, viele Stunden aus. Aber es ist ein super Boden, den Du so leicht nirgendwo anders finden wirst.
...die quellenden Bretter haben in dem Backsteinbau rundum eine ganze Steinreihe um mehrere cm verschoben,...
Also das kann ich mir bei der süddeutschen Bauweise nicht vorstellen, da kommt eher der Boden in Zimmermitte bis auf Tischhöhe hoch.
Je nach Qualität zwischen 18,-(Brennholz)...
Das ist ein Punkt für Deine Region: hier kostet der fm Hartholz 43 - 45 €, und zwar als Industrie-Langholz ab Polter im Wald.
Gruß
Norbert