(Eichen-)Holzbalken aufarbeiten

Fritzle12

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Hallo liebe Woodworker-Profis,

aus dem Abriss eines Altbaus bin ich an lange, dicke, alte Eichenbalken gekommen, die ich gerne aufarbeiten und ggf. als Stil-Elemente in einem Neubau verwenden möchte.

Nun beobachte ich schon länger die Maktita 9741 - ist dies ein geeignetes Gerät um die Oberfläche der Eichenbalken wieder herzurichten? Nachdem, was ich gesehen und recherchiert hab, taugt das Ding was - ist halt relativ teuer für den einen Einsatzzweck, für das ich es bräuchte... Habt Ihr ggf. Alternativ-Vorschläge?

Ich hab mir auch schon überlegt aus den Balken schöne Better oder Bohlen sägen zu lassen. Doch da sich teilweise abgebrochene/abgerostete Nägel im Holz befinden (die man oft gar nicht richtig sieht) werde ich da wohl schwer ein Sägewerk finden, das da mitmacht, oder?
Habt Ihr Erfahrungen - gibt es Sägewerke, die einem alte Balken zersägen - haben die ggf. auch Detektoren, die die Metallteile vor dem Zersägen erkennen, damit die ihre Säge nicht schrotten?
Alternativ: gibt es für den Hausgebrauch (Metall-) Detektoren, mit denen ich die Metallteile im Holz selber lokalisieren und entfernen könnte.
Was würdet Ihr vorschlagen?

Ich freue mich über Tipps/Anregungen.
Vielen Dank!
 

tomkaes

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Hallo liebe Woodworker-Profis,

aus dem Abriss eines Altbaus bin ich an lange, dicke, alte Eichenbalken gekommen, die ich gerne aufarbeiten und ggf. als Stil-Elemente in einem Neubau verwenden möchte.
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Ich hab mir auch schon überlegt aus den Balken schöne Better oder Bohlen sägen zu lassen. Doch da sich teilweise abgebrochene/abgerostete Nägel im Holz befinden (die man oft gar nicht richtig sieht) werde ich da wohl schwer ein Sägewerk finden, das da mitmacht, oder?
Habt Ihr Erfahrungen - gibt es Sägewerke, die einem alte Balken zersägen - haben die ggf. auch Detektoren, die die Metallteile vor dem Zersägen erkennen, damit die ihre Säge nicht schrotten?
Alternativ: gibt es für den Hausgebrauch (Metall-) Detektoren, mit denen ich die Metallteile im Holz selber lokalisieren und entfernen könnte.

Über was für Dimensionen redest du?
Querschnitt / Länge?

Ich würde die Balken erstmal grob reinigen, um Sand etc. zu entfernen. Das geht mit einem Dampfstrahler ganz gut.
Dann alle oberflächlich sichtbaren Nägel / Schrauben raus.

Sägewerk mit Gatter/Blockbandsäge kannst du für den Zweck vergessen. Bei den Werkzeugkosten ist neues Holz billiger.
Metalldedektoren im Zulauf der Grossägen (falls vorhanden) stoppen die Zuführung und kappen den detektierten Bereich großzügig aus.
Was je nach Querschnitt funktioniert: auftrennen auf einer kleinen Trennbandsäge mit Vorschub, da hält sich der Schaden in Grenzen,
und kann im Betrieb nachgeschärft werden.
Wir haben historische Balken, falls erforderlich, überwiegend auf einer grossen Zimmerei-Bandsäge aufgetrennt.

Die Regel im Sägerbereich heisst: Schäden im Lohnschnitt bei Fremdkörperkontakt (Nägel/Splitter): Preis Sägeband

Metalldetektoren für den Privatgebrauch findest du z.B. hier:
Metalldetektor Test ? Metalldetektoren im Vergleich ?
 

Mitglied 59145

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Hallo,

wir machen sehr viel mit alten Eichenbalken!

Ein Sägewerk zu finden ist sicherlich sehr schwer, die Balken zu "entnageln" ist auch nicht ohne.
Lang und Dick klingt nach Deckenbalken, welche meist sehr vernagelt sind.

Eine spontane Idee wäre die Balken zu kaufen und mit dem von dir gebrauchten Materialien zu verrechnen.

Ich würde dir ggfs per PN unsere Kontaktdaten schicken.

Wegen dem Problem ein Sägewerk zu finden haben wir vor 2 Jahren in eine eigene Säge investiert.
Grosszügig rausschneiden würde ich nicht machen,schade ums Holz.Von einer Trennbandsäge halte ich auch nicht viel, imo nicht genug Leistung. Mann kann mit der alten Eiche schon eine Menge anstellen, aber nicht ohne gute Grundlagen.

Gruss
Ben
 

tomkaes

ww-robinie
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Hallo,

Wegen dem Problem ein Sägewerk zu finden haben wir vor 2 Jahren in eine eigene Säge investiert.
Grosszügig rausschneiden würde ich nicht machen,schade ums Holz.Von einer Trennbandsäge halte ich auch nicht viel, imo nicht genug Leistung.
Gruss
Ben

Ben, glaub mir das eine Trennbandsäge in einem Sägewerk deutlich mehr Leistung hat, als eure Serra...

Das Rausschneiden bezog sich auf eine automatische Zuführlinie zur Grossäge.
Deswegen für diesen Zweck ungeeignet.
 

Mitglied 59145

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Naja ich hatte beim Begriff Trennbandsäge eine etwas grössere Bandsäge im Kopf, mit Vorschub.
An sowas habe ich früher mal gearbeitet, ging für Kanthölzer auch ganz gut.

Aber da hast du Recht ,da gibt es auch ganz andere Kaliber. Funktioniert aber mit unserer kleinen Serra auch ganz gut.

Funktioniert die Materialzufuhr bei den Trennbandsägen wie bei einem normalen Gatter, mit Schlitten? Oder muss man da "vorblocken""?

Wenn es bei dem Makitagerät um einen Bürstenschleifer geht ist das die richtige Wahl.
Je nach Verschmutzung vorher das gröbste mit Wasser reinigen. Staubabsaugung nicht Vergessen.
Gruss
Ben
 

tomkaes

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Funktioniert die Materialzufuhr bei den Trennbandsägen wie bei einem normalen Gatter, mit Schlitten? Oder muss man da "vorblocken""?
Gruss
Ben

Es gibt auch Trennbandsägen mit einem Formatschlitten, hab ich einmal live im Einsatz gesehen, damit haben die Kurzlängen wertvoller Hölzer aufgeschnitten.
Dafür würde man heute wohl eher eine Horizontalbandsäge wegen dem leichteren Stammhandling und der größeren Schnittlänge und -Breite einsetzen.

Die meisten Trennbandsägen mit Rollenvorschub sind für das verschnittarme Auftrennen vorgeblockter Ware, mit hohen Vorschubgeschwindigkeiten und geringstem Schnittverlust.
Nebeneffekt: Keilbohlen und andere prismatische Schnittprodukte.
 

Fritzle12

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Herzlichen Dank für die schnellen Nachrichten,

"groß und lang" heißt ca. 30 x 30 x 400 cm (das sind so die größeren).
Balken stammen aus einem alten Dachstuhl. Sind unterschiedlicher Qualität - oberflächlich muss man sie aber auf jeden Fall bearbeiten.

Ja, die Makita 9741 ist der Bürstenschleifer - sorry, hatte ich vergessen hinzuzufügen. Gibt es dafür auch eine Staubabsaugung?

Vielleicht ist diese Frage jetzt dumm - ich kenn mich leider nicht so aus: aber eine Kreissäge kann ich wohl vergessen zum Außeinandersägen, oder? Mein Opa war Schreinermeister und wir haben noch so eine alte, massive Kreissäge zuhause. Nichts für Präzisionsschnitte - da wird regelmäßig Brennholz/Palettenholz versägt, aber läuft gut.
Würde ich da die Balken grob trennen können, oder packt das eine Kreissäge nicht (Schnitt von beiden Seiten)? Wenn ein Sägeblatt Schaden nehnen würde, wäre das auch nicht so tragisch. Oder würde ich mich dabei einer großen Gefahr aussetzen (Splitter, etc.) - Nägel würden natürlich so gründlich wie möglich entfernt werden!
Der Schnitt wird dann wohl nicht so sauber sein, ich weiß, aber dann könnte ich die Oberfläche (z.B. mit dem Bürstenschleifer) nacharbeiten. Dann würde das auch rustikal aussehen.

Das Gewicht der Balken würde sicherlich kein Problem darstellen - sie Säge hat einen Massiven (Guss-) Eisentisch (ca. 1,5x1,5 m).
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Ich würde dir abraten die Teile an der Kreissage zu schneiden. Mit dünnen Querschnitt kann man das schon MAL machen,aber 30 auf 30 auf keinen Fall.Bevor man dazu was sagen kann muss man aber einiges im Detail betrachten (sind die Balken gerade,Schiebeschlitten vorhanden,Nägel müssen alle raus,was willst.du damit machen,etc)

Zum Absaugen reicht ein Staubsauger für Handmaschienen,gibt es von Makita,festlol,Starmix und div anderen. Dazu kann dir aber die Suche hier im Forum helfen.Trotz Sauger zusätzlich Staubmaske tragen, bei der Sauerei auf jeden Fall ratsam.

Gruss
Ben
 

McBride

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Kannst es ja probieren, aber einen 30x30cm Eichenbalken über die Tischkreissäge schieben zu wollen halte ich für ziemlich naiv.:emoji_slight_smile:
Sowas würde ich mit einer großen Handkreissäge versuchen, von beiden Seiten, in mehreren Durchgängen, also nicht gleich volle Tiefe sägen.
Du brauchst ein gutes Blatt für Längsschnitte und gleichzeitig eines welches nagelfest ist.
 

uli2003

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Hui, 15+ cm Schnitttiefe kann auch nicht mal eben jede Säge..

Ebenso wird es schwer, den 200kg schweren Trümmer über die Tischsäge zu schieben. Und schon gar nicht Opas wahrscheinlich direkt angetriebene Altmaschine :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

Holzkopp67

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Hallo Fritzle12,
der Makita Bürstenschleifer ist wirklich gut. Du kannst natürlich (solltest unbedingt) einen Sauger anschließen. Zusätzlich benötigst Du noch eine Messingwalze. Die ganze Sache ist zwar nicht ganz billig, aber das Ergebnis ist echt gut.
Hab das schon öfter gemacht. Mit Weichholz gehts ganz schnell, mit so einer schönen Eiche brauchst Du ein paar Durchgänge.
Für was möchtest Du die Balken denn verwenden ?

Gruß Bert
 

tomkaes

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"groß und lang" heißt ca. 30 x 30 x 400 cm (das sind so die größeren).
Balken stammen aus einem alten Dachstuhl. Sind unterschiedlicher Qualität - oberflächlich muss man sie aber auf jeden Fall bearbeiten.

Wenn sie aus dem Dachstuhl stammen, hast du meist weniger Nägel/Schrauben/Dreck. 30/30/400 geht durch jede vernünftige Zimmerei-Bandsäge bzw. Trennbandsäge problemlos durch. Da hält sich das Risiko in Grenzen, wenn dochmal ein Nagel übersehen wird.

Auf der Kreissäge würde ich es definitiv nicht versuchen, > 150 mm als verdeckter Schnitt in alter Eiche, damit bekommst du fast jede normale Kreissäge zum Stehen, und für den Preis eines Kreissägeblattes dieser Grösse kannst du einige Bandsägeblätter verbrauchen. Von der Schnittqualität / Schnittverlust mal ganz abgesehen.
 

Herbert 10

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Gerade für sowas ist eine Blockbandsäge genau das richtige.
Ich habe schon oft solche Balken aufgetrennt .
Natürlich Nägel und dgl . mag das Band nicht .
Da ist gleich vorbei mit der Schärfe .
Aber ein Band schärfen kostet auch nicht die Welt . Etwa 10 Euro bei meiner woodmizer.
 

Fritzle12

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Hallo,
vielen Dank für die vielen Tipps!
Ne Bandsäge hab ich leider nicht zu Verfügung - da wäre ich auf fremde Hilfe angewiesen... Glaubt ihr, dass ich überhaupt einen Zimmermann finde, der mir bei sowas helfen würde - oder jagt der mich mit so einem Anliegen gleich zum Kuckuck?

Um sicher zu sein, dass ich möglichst alle Nägel und Nägelchen entfernt habe - macht es Sinn mit einem Metalldetektor drüber zu gehen?
Ich hab mal ein bisschen gesucht und den "Zircon MetalliScanner m40" ausfindig gemacht - scheint nicht schlecht zu sein. Hat jemand von Euch damit Erfahrung?
Oder habt Ihr andere Tipps? Ich dachte eher an ein kleineres Handgerät...

Die Balken würde ich gene als Sicht-Elemente in unserem Neubau verwenden (der gerade noch geplant wird). Ich hatte Sie als rustikalen Raumteiler angedacht - aufrecht gestellt mit vielleicht nem Lichtband drüber. Wenn es gelingen würde die Balken zu sägen, könnte ich mir auch gut vorstellen Rustikale Bolen zu machen, die ich dann für eine Zwischenebene oder einen Fußboden verwenden könnte.
 

beppob

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Hallo Fritzle12,
der Makita Bürstenschleifer ist wirklich gut.

also, ohne Werbung zu machen :emoji_slight_smile: ich hatte den makita mal gekauft, aber nach dem ersten Brett zurück gebracht und den von festo mitgenommen :emoji_frowning2: der kostet zwar einiges mehr, aber der geht auch besser :cool:

liegt aber vielleicht auch daran, daß wir im betrieb einen original Flex mit bürsten hatten (ähnlich wie festool) und ich deshalb etwas verwöhnt bin :emoji_open_mouth:
 
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