Eiche Trocknungsfehler?

Mitglied 30872

Gäste
Roteiche ist eines der Spannungsreichsten und mir bekannten Hölzer, kurzum Mistzeug. Ich hatte Mal Balken aus Roteiche, da hatten die Viertelhölzer sogar Schälrisse. Trocknen wenn es Lufttrocken ist, ist eigentlich nicht so wild. Wir tauschen gerade unseren Längsstromtrockner gegen Vakuum. Ab morgen wird es spannend.
Mit Frischholz habe ich keine Erfahrung, ab und an Mal irgendein Obstholz, aber immer Lufttrocken.

Mal schauen, bin gespannt ob wir dann auch dickeres Holz rational trocken bekommen.

Wir werden sehen, ich bin gespannt!

Edit: Roteiche scheint was komplett anderes zu sein, nicht wiederstandsfähig und auch sonst irgendwie anders. Ich würde ihr ja fast absprechen eine richtige Eiche zu sein. Kann da einer unserer botanischen Fachkräfte Mal was zu sagen?
@Túrin

Gruss
Ben

@benben , lese das grade. Die Markierfunktion hatte da wohl ausgesetzt, scheint aber wieder zu funktionieren.

"Was ist eine richtige Eiche?"
Die Roteiche, im Fachsprech Rot-Eiche, gehört schon zu den Eichen. Stammt aus Nordamerika, ist somit ein Neophyt, der sich bei uns sehr wohl fühlt und auch forstlich angebaut wird. Zukünftig noch mehr, da der Klimawandel unseren heimischen Baumarten das Leben schwer macht und wir uns im Rahmen der Walderhaltung um Ersatzbaumarten Gedanken machen müssen. Im Internet findet sich, dass REI als Nutzholz tatsächlich nicht so widerstandsfähig ist, wie andere Eichen. Das liegt möglicherweise an der fehlenden Verthyllung des Kernholzes. Bei der Trocknung kommt es relativ oft zu Rissen, eben auch ringförmig. Das deckt sich mit Euren Erfahrungen. Die Trocknung ist vielleicht auch wegen der fehlenden Verthyllung problematisch. Das ist aber eine Vermutung meinerseits.
 

schorsch

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.549
Habt Ihr in Deutschland irgendwelche Forschungsinstitute, die sich wissenschaftlich mit Holz und Trocknung befassen?
Da sollte einmal jemand anfragen, wo die spezifischen Probleme bei der Trocknung von Eiche liegen und eventuell auch
zu Veränderungen wenn das Rundholz oder Schnittholz zu lange nass liegen bleibt. Aus dem südlichen Ausland kann ich
selber schlecht anfragen. Anderseits sollten auch Hersteller von Trocknern Bescheid wissen, so wie ich das im Leitfaden von
Bollmann nachlese.
Gruss brubu
Hallo Brubu,
in Deutschlad gibt es einige Holzforschungsinstitue , entsprechnd der Einwohnerzahl wahrscheinlich auch proportional mehr als in der Schweiz. Eines der bekanntersten ist das IHD-Dresden, das Thünen Institut Hamburg oder auch das Frauenhofer Institut für Holzforschung in München.. Haben allerdings für den Schreiner kaum eine Bedeutung da sehr theoretisch. Da braucht man ja schon fast einen Doktor um die Publikationen zu verstehen.
VG
Georg
 
Zuletzt bearbeitet:

benben

ww-robinie
Registriert
8. Februar 2013
Beiträge
15.320
Ort
Woanders
@ Turin, Danke! Die Markierung habe ich später zugefügt, ich meine gestern Abend.

Gruss
Ben
 

Mitglied 30872

Gäste
Habt Ihr in Deutschland irgendwelche Forschungsinstitute, die sich wissenschaftlich mit Holz und Trocknung befassen?
Da sollte einmal jemand anfragen, wo die spezifischen Probleme bei der Trocknung von Eiche liegen und eventuell auch
zu Veränderungen wenn das Rundholz oder Schnittholz zu lange nass liegen bleibt. Aus dem südlichen Ausland kann ich
selber schlecht anfragen. Anderseits sollten auch Hersteller von Trocknern Bescheid wissen, so wie ich das im Leitfaden von
Bollmann nachlese.
Gruss brubu

Ja, gibt es.

Bspw.
GFF für Holzwirtschaft, ein "Freundeskreis", www.gff-holzwirtschaft.de
Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft
IHD, www.ihd-dresden.de
Institut für Holzforschung am Thünen-Institut, www.thuenen.de
Institut für Holzwissenschaften an der Uni Hamburg
Auch bei Fraunhofer gibt es ein Institut für Holzforschung

Was da hinsichtlich Holztrocknung so alles läuft: einfach mal reinschauen, ich weiß es nicht. Da kannst Du ja der "Jemand" sein, auch wenn Du aus dem südlichen Ausland stammst.

Edit: der Schorsch
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
12.931
Ort
am hessischen Main, 63500
Guuden,

Roteiche ist nicht witterungsbeständig und wie deren Bruder, amerikanische Weißeiche,
sehr unschön zu bearbeiten, splitternd, störrisch und fast glasartig.
Trocknung noch schwieriger als bei euro Eiche, entsprechend häufig kommt kaputtgetrocknetes in den Handel.
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
3.818
Ort
CH
Hallo
Ist Roteiche wirklich so schlecht oder gibt es verschiedene? Ich hatte einmal ein paar problemlose Reststücke. In der Türenindustrie ist das Holz
für Einleimer bekannt, da hatte ich nie den Eindruck Falze schlecht fräsen zu können.

Danke für die Hinweise zu den Holzforschungsinstituten, da sollte man zuerst herausfinden wo die "Trocknungsprofessoren" sind.
Früher mal gehört in Deutschland gebe es eine Art Trockenmeister oder ähnlich. Und das sagte ein Holztrockenprofi einer Fachschule.
Forschungsinstitute die sich mit Holztrocknung beschäftigen gibt es bei uns kaum sonst wäre das bekannt.

Für mich ist das Thema interessant, aber nicht so wichtig, dass ich jetzt dringend darauf eine Antwort bräuchte. Vielleicht liest eine ausgewiesene
Fachperson mit und kann weiterhelfen.

Danke und Grüsse
brubu
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.237
Ort
Pécs
Das ist auch meine Erfahrung.
Roteiche die keine Risse und Verschalungen hat kann man an sich ganz gut bearbeiten (hobeln/fräsen) und bleibt dann auch stabil.
Es gibt aber halt viele Risse und Verschalungen und deswegen viel Brennholz.
Ich schätze doppelt so viel wie bei Weißeiche.
 

Land 4-4

ww-birnbaum
Registriert
31. Dezember 2015
Beiträge
204
Ort
südliches West-Mittelfranken
Ich hab mal nen Wildschutz-Zaun mit (gespalteten) Roteichenpfählen aufgestellt.
Nach nicht mal zwei Jahren sind sie alle umgefallen.......die aus europ. Eiche standen nach 10 Jahren immer noch!

Grüße
Peter
 
Oben Unten