Eiche-Schnittholz - schwarze Flecken

bigmasterbe

ww-kastanie
Registriert
19. November 2010
Beiträge
41
Ort
München
Hallo Zusammen,

ich habe in diesem Forum einiges über schwarze Flecken bei Eiche gelesen, die beim Sägen im Sägewerk oder aber auch später in Verbindung mit Eisenkontakt und Wasser entstehen.
Ich habe die Ratschläge, die gesägten Bohlen so schnell als möglich abzukehren um sie von Holzstaub und vor allem Eisenspänen und Öl des Sägewerks zu befreien, befolgt.
Nach ein, zwei Wochen jedoch haben sich trotzdem schwarze Flecken auf den Bohlen gebildet (siehe Bild).

Meine Frage hier nun, wie ist eurer Erfahrung nach damit umzugehen? Gehen die Flecken tief oder sind sie nach dem Trocknen beim Hobeln leicht zu entfernen?

Ich habe sie jetzt zum Trocknen im Freien mit Abdeckung gelagert. Kann/sollte ich noch etwas tun, um dem ganzen Vorgang noch etwas abzumilden/zu stoppen?
Evtl. würde es Sinn machen, die Bohlen nach dem Sägen gleich mit Wasser aus dem Hochdruckreiniger von allen möglichen schädlichen Eisenresten zu befreien...?

Vielen Dank schon mal für eure Ratschläge!

Gruß
Wolfgang
 

Anhänge

  • myEicheFlecken2.jpg
    myEicheFlecken2.jpg
    399,7 KB · Aufrufe: 125

dascello

ww-robinie
Registriert
9. Januar 2008
Beiträge
4.446
Ort
Wuppertal
Ja und nein, man kann es nicht vorhersagen.

Ich würde das trocknen lassen, dann hobeln. Wenn dann immer noch schwarz zurück bleibt, mit Oxalsäure rangehen. Dann geht mit Sicherheit alles weg.


Gruß

Michael
 

bigmasterbe

ww-kastanie
Registriert
19. November 2010
Beiträge
41
Ort
München
Hallo Michael,

vielen Dank für die Antwort. Ich habe z.B. auch gelesen, man sollte Eiche zuerst ein Jahr lang im Freien trocknen, so dass der Regen die Gerbsäure auswaschen kann. Ich lagere die frische Eiche jetzt zwar schon im Freien, aber halt mit Abdeckung. Heisst das, dass man gar keine Abdeckung für den Bretterstapel verwenden soll? Zum Schutz der Stirnseiten habe ich Holzleim aufgetragen.

Nachzulesen unter -->Eigenschaften-->Trocknung:
Eiche -EI-


Noch eine Frage:
Aus dem Schnitt wurden sowohl eine große, frisch geschlagene Eiche (Weihnachten) als auch drei Stämme, die schon zwei Jahre lang im Wald lagen, verwendet. Bei der zwei Jahre alten Eiche wahr der Splint meist schon sehr weich bzw. zersetzt und bröselte schon ab. Bei den meisten Bretter habe ich den porösen Splint abgeschält, so dass nur noch Kernholz übrig war. Zum Teil habe ich den Splint aber auch dran gelassen. Die Rinde wurde, falls noch vorhanden, überall weggemacht.
Was denkt ihr, sollte ich lieber bei allen Brettern den porösen Splint abmachen um Schädlingsbefall und Holzwurm zu vermeiden oder reichts auch so?

Gruß
Wolfgang
 

WoodenCarpenter

ww-esche
Registriert
21. Dezember 2012
Beiträge
590
Ort
Middlfranggn
Hallo Wolfgang,

das reicht auch so. Und nach meinen Erfahrungen gehen die schwarzen Flecken beim Hobeln mit ab, hatte noch keine Bohle, bei der die Verfärbungen so tief gingen, daß sie nach dem hobeln noch sichtbar waren.

Ich habe schon Eichen aufgesägt, die 5 und mehr Jahre im Wald lagen, da war kein Splintholz mehr vorhanden. Bei Bohlen, an denen der Splint noch dran war, konnte von mir im Kernholzbereich kein Schädlingsbefall festgestellt werden, die knabberten noch leicht am Kern und drehten dann ab...

Ach ja: ich lernte mal die Faustregel: je cm Dicke 1 Jahr Lagerung im freien, danach dann unter Dach...
 

bigmasterbe

ww-kastanie
Registriert
19. November 2010
Beiträge
41
Ort
München
Hallo woodenCarpenter,

1 Jahr Lagerung im Freien pro cm? Habe 60er Dielen. Das würde heißen, 6 Jahre im Freien ohne Abdeckung und danach noch ein paar Jahre im Schuppen?
Ich hätte jetzt 1 Jahr im Freien, anfangs auch ohne Bedachung, danach noch mindestens 3 Jahre im Schuppen.

Also wie gesagt, ich lasse die Bohlen jetzt ca. 6 Monate ohne Bedachung im Freien zum Anregnen (Thema Gerbsäure), dann noch 6 Monate mit Überdachung und letztendlich mind. 3 Jahre im belüfteten Schuppen. Die Stirnseiten streiche ich mit Holzleim ein und decke sie noch gegen Sonneneinstrahlung ab.

Liege ich da richtig?

Viele Grüße,
Wolfgang
 

skicu

ww-birnbaum
Registriert
30. Oktober 2011
Beiträge
237
Ort
Rehau
Ich denke, das lässt sich so pauschal nicht sagen. Am einfachsten kontrollierst du den Trocknungsprozess per Feuchtemessgerät bzw. Darrprobe.
Wenn du nach konkreten Zahlen fragst, wirst du alles zwischen einem Jahr und zwölf Jahren zu hören bekommen: bspw. wirst du auch unter folgendem Link eine Trocknungszeit auf 20% von 70 bis 300 Tagen finden...
Trocknungszeiten | Holzwurm-page, Holz mit Know How

Das ist immer stark abhängig von der mittleren Temperatur, Luftfeuchte, Luftaustausch, etc. - man kann Eiche sicher so lagern, dass es 12 Jahre dauern wird, wie es bei optimalen Bedingungen evtl. nur zwei Jahre dauern wird.

Gruß
skicu
 

Pendejo

ww-robinie
Registriert
29. Mai 2012
Beiträge
652
Wobei die Bohlen ja von beiden Seiten belüftet werden, wenn man die mit Abstandsleisten lagert. Dann geht es also bei 1cm in zwei Jahren nicht 12 Jahre für 60er Bohlen, sondern 6. Wie lange das nun wirklich braucht, kann ich als Laie jedoch erst Recht nicht sagen.
 
Oben Unten