Eiche möglichst dunkel, am besten schwarz beizen

Barnold

ww-pappel
Registriert
18. September 2011
Beiträge
5
Ort
Ahausen - Eversen
Hallo zusammen. Bin neu und habe folgendes Problem: Mein Haus, Baujahr 1981 hat eine vorgehängte Fachwerkfassade aus 35 mm starken Eichenbohlen, die aber leider von Anfang an mit z.B. Consolan behandelt waren. Diese Behandlung habe ich dann auch brav in regelmäßigen Abständen wiederholt. Jetzt musste ich eine Bohle, bei der das Splintholz offensichtlich nicht entfernt worden und die deshalb durchgegammelt war, entfernen. Da das restliche Holz auf dieser Giebelseite = Wetterseite auch schon mitgenommen erscheint, habe ich mich entschlossen den kompletten Giebel zu erneuern. Meine Frage ist: Wie kriege ich die neuen Eichenbohlen so schwarz, oder wenigstens annähernd so schwarz, wie die Consolanbehandelten Bohlen am Rest des Hauses. Räuchern mit Ammoniak ist mir schon klar, aber dann? Eisenpulver in Essigsäure lösen und die Bohlen damit bestreichen? Welche Konzentratione wäre da empfehlenswert? Oder mit einer Beize z.B. Eiche dunkel oder Palisander nachbehandeln? Oder gibts sonst noch Möglichkeiten, die nicht den finanziellen GAU herbeiführen?
Bin für jeden Rat dankbar.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Mir ist nicht klar, was du erreichen willst. Es soll wie Consolan aussehen aber nicht Consolan sein? Welche Gründe gibt es dafür?

Du könntest mit ölbasierten Lasuren oder Farben arbeiten, z.B. Natural Lasur, Kreidezeit Lasur oder Kreidezeit Standölfarben. Auch sehr gut bewährt hat sich Osmo Landhausfarbe.
 

Barnold

ww-pappel
Registriert
18. September 2011
Beiträge
5
Ort
Ahausen - Eversen
Eiche dunkel beizen

Zitat von WinfriedM "Mir ist nicht klar, was du erreichen willst. Es soll wie Consolan aussehen aber nicht Consolan sein? Welche Gründe gibt es dafür?"


Consolan verdeckt die Holzstruktur vollkommen. Das möchte ich bei dem neuen Holz unbedingt vermeiden.
 

Apollo

ww-kastanie
Registriert
20. September 2011
Beiträge
40
Ort
Hürth
Räuchern mit Ammoniak ist mir schon klar, aber dann?Eisenpulver in Essigsäure lösen und die Bohlen damit bestreichen? Welche Konzentratione wäre da empfehlenswert?

Also bevor du das Geld auf diese Art & Weise ausgibts geb ich dir lieber meine Bankdaten, da ist´s besser angelegt! So ganz klar scheint es nicht zu sein! :emoji_wink:

Zunächst wäre ein Foto vielleicht ganz interessant.
Räuchereiche bekommst du eigentlich ohne Probleme bei jedem guten Holzhändler. Je nach dem wie du mit Werkzeug oder Werkstatt ausgestattet bist, trennst du dir die Bohlen selber auf oder vom Tischler deines Vertrauens. Der Preis für Räuchereiche liegt bei ca. 2700 €/m³. Räuchereiche geht von Schokobraun bis ins dunkelbraune hinein, der Splint setzt sich i.d.R. deutlich ab. wenn du dir die Bohlen beim Händler raussuchst, nimm einen Hobel mit. Damit kannst du dann mal an verschiedenen Bohlen etwas von der Fläche runterholen, ein bissel Spuke drauf und du erkennst den Farbton ganz gut. So kannst du dir die dunkelsten heraussuchen.

Oder mit einer Beize z.B. Eiche dunkel oder Palisander nachbehandeln?

Das ist schon ein kleiner Widerspruch in sich! Beizen bieten keinerlei Schutz! Beizen bestehen nur aus Farbpigmenten und den entsprechen Lösemitteln, je nachdem welche Beize man hat. Folglich ist eine weitere Behandlung mit geeigneten Holzschutzmitteln erforderlich. Generell würde ich von solchen Versuchen gerade im Aussenbereich abraten!


Gruß

Apollo
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Ölbasierte Lasuren, wie z.B. die Natural-Holzlasur ziehen ins Holz ein und die Struktur bleibt sichtbar. Ob die Färbwirkung ausreicht, muss man ausprobieren. Bei gehobelter Eiche könnte es schwer werden, bei sägerau oder grob geschliffen sollte es leichter fallen.
 

schreiner02

ww-eiche
Registriert
22. November 2007
Beiträge
319
Ort
Eynatten/Belgien-DG (ca. 5km von Aachen)
Hallo,

Beizen geht außen nicht, zumindest nicht, wenn zuviel UV-Licht und Witterung dran kommt. Beizen sind halt nur Pigmente ohne jede Lack- oder Lasur-Eigenschaft . Wie soll denn das neue Brett zu den Alten passen wenn Du es völlig anders behandelst?

mfg,

Stefan
 

Barnold

ww-pappel
Registriert
18. September 2011
Beiträge
5
Ort
Ahausen - Eversen
Nach einigem Stöbern bin ich jetzt fündig geworden. Also zuerst Räuchern mit Ammoniak, dann Beizen mit einer wasserbasierten Wengebeize von donhuette, danach mit IMP-Öl imprägnieren gegen Bläue, Schimmel und Pilze und zum Schluss mit Benar- oder Strukturöl UV- und wetterfest machen. Die beiden Bohlen links auf dem Bild sind mit Eisenacetat in unterschiedlicher Konzentration, die restlichen vier mit Beize von donhuette behandelt. Erstere haben auch schon IMP und Benaröl drauf.
 

Anhänge

  • Eiche gebeizt mit Beschriftung.jpg
    Eiche gebeizt mit Beschriftung.jpg
    698,5 KB · Aufrufe: 84

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Öle binden aber die Farbstoffe von wasserbasierten Beizen nicht vollständig, so dass Feuchte zum Ausbluten führt. Imprägnierung braucht es bei Eiche und noch dazu so dunklen Farben fast nie. Die Wirkung solcher Imprägnierungen wird oft überschätzt, stattdessen belastet man die Umwelt mit Giften. Das Zeug wird ja auch ausgewaschen und belastet die Böden.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
In vielen Anwendungsfällen braucht Eiche gar nichts, um wetterfest zu sein. Das Gegenteil ist oft der Fall: Recht dichte Beschichtungen verringern die Lebensdauer.

In deinem Anwendungsfall könnte es sich positiv auswirken, wenn das Holz wenig Wasser aufnimmt. Ich kenne mich mit Fachwerk nicht aus, vermute aber mal, dass man die Quell-Schwindbewegungen minimieren sollte. Zusätzlich geht es dir ja um Farbgebung. Dafür würde ich Osmo Landhausfarbe verwenden, auch weil sie sich langfristig sehr gut pflegen lässt. (Blättert nicht ab, einfaches drüberstreichen alle paar Jahre). Die Oberfläche ist allerdings seidenglanz, nicht so matt wie Consolan. Etwas matter ist die Osmo Einmallasur in ebenholz.

Beide findest du hier im Lasurentest:
http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/LasurenLangzeitTest
 
Oben Unten