EBay Kleinanzeigen Bezahlfunktion

yoghurt

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Hallo,
nutzt ihr schon die EBay Kleinanzeigen Bezahlfunktion? Wo liegt da der Hase im Pfeffer zb im Vergleich zu Paypal?

Danke
 

Macchia

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Wo liegt da der Hase im Pfeffer zb im Vergleich zu Paypal?
wüßte ich auch gern.
Habe vor einer Woche einen Kauf getätigt da wollte die Verkäuferin auch über
"sicher bezahlen" durch ebay* den Kauf abwickeln.
Hatte ihr PayPal angeboten.

ebay kommt so zu einer großen Geldmenge mit der das Unternehmen arbeiten kann.
und ich bekomme jetzt alle 2 Tage eine Mail ob ich nicht schon das Paket erhalten habe...nerv....

Edit:
*ebay-kleinanzeigen
 
Zuletzt bearbeitet:

Holz635

ww-robinie
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Die neue Bezahlfunktion wird/wurde stark von Betrügern ausgenutzt. Die Funktion nicht direkt, aber die Tatsache, dass es neu war. Ich bin fast drauf reingefallen.

Artikel gefunden, Verkäufer bietet die neue sicher bezahlen Funktion an. (Ich hatte ja noch keine Ahnung, wie die funktioniert, da bis dato noch nicht benutzt). Gut, alles klar, Kommunikation, wie gewöhnlich in bestem Deutsch (früher waren Betrugsversuche ja vor allem durch schlechtes deutsch aufgefallen, da haben die aber wohl was dazugelernt) dann kam eine SMS mit der Zahlungsaufforderung. Und hätte ich da eine Kreditkarte gehabt oder in dem Moment eine Überweisung tätigen können, wäre ich auch drauf reingefallen. Da aber nur meine Frau eine hat, und die nicht da war, sagte ich, dass ich erst am nächsten Tag zahlen kann und da wurde dann zunehmend Druck gemacht, dass ich schnell zahlen solle, weil so viel Interessenten da wären und er es ja nächsten morgen gleich zur Post bringen wolle.

Das gemeine daran, ich hatte zeitgleich eine Anfrage, die sich auf eine meiner Anzeigen bezog (von einer anderen Person), was nichts ungewöhnliches war, weil ich zu der Zeit viel zu verkaufen hatte, die wollte meinen Artikel persönlich abholen und hatte um meine Handynummer gebeten (auch nicht ungewöhnlich) So kamen die an meine Handynummer.


Das heißt, die Betrüger hatten zwei unterschiedliche Accounts gehackt und meine Unwissenheit über die neue Zahlfunktion ausgenutzt.

Der Bezahlung wird über Kleinanzeigen abgewickelt, innerhalb des Kleinanzeigen Angebot-Chat. Kleinanzeigen verschickt keine Zahlungsaufforderung per Mail oder SMS

Ich weiß, das war nicht ganz die Frage, aber hiermit möchte ich andere vor so etwas bewahren.
 

heiko-rech

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Hallo,
ich kaufe und verkaufe viel mit Kleinanzeigen (Ebay kommt ja demnächst weg :emoji_slight_smile: ) nutze aber diese Bezahlfunktion nicht. Wenn entsprechende Anfragen kommen verweise ich auf Paypal oder Banküberweisung. In der Regel akzeptieren die Käufer das. Wenn nicht, dann eben nicht. Man streut seine persönlichen Daten ja schon weit genug, da muss ich nicht jeden neuen Dienst direkt mit weiteren Daten versorgen.
Gruß
Heiko
 

fahe

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Wo liegt da der Hase im Pfeffer
...nirgendwo. Die Gesamtabwicklung dauert ein wenig länger.

ebay kommt so zu einer großen Geldmenge mit der das Unternehmen arbeiten kann.
eBay-Kleinanzeigen ist nicht eBay. Das Kleinanzeigengrab gehört seit über einem Jahr Adevinta.

Das heißt, die Betrüger hatten zwei unterschiedliche Accounts gehackt und meine Unwissenheit über die neue Zahlfunktion ausgenutzt.
...das kann man aber kaum der Funktion anlasten.

Ich habe es bisher nur einmal zum Zahlen genutzt. Ging alles geschmeidig, sprich: problemlos.
 

Macchia

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eBay-Kleinanzeigen ist nicht eBay. Das Kleinanzeigengrab gehört seit über einem Jahr Adevinta.
ich meinte schon ebay-kleinanzeigen.
Habe das in meinem Beitrag korrigiert...

Dann freut sich eben Adevinta über das zwischenlagern von Geld, ob
das die großen Mengen sind weiß ich natürlich auch nicht.
Sind 1,70 € zusätzliche Kosten (versicherter Versand) und in meinem Fall
wahrscheinlich gar nicht gerechtfertigt weil die den Versand ins Ausland gar nicht auf dem Schirm haben,
zumindest konnte ich kein anderes Land angeben als D, sprich Frankreich...
 

yoghurt

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Gibt es schon Erfahrungen als Verkäufer? Mir ist da ein Beitrag von @michaelhild im Gedächtnis geblieben, in welchem er von einem Betrug unter Ausnutzung der Käuferfreundlichkeit von Paypal berichtete….
 

Holz635

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Die Gebühren sind bei der eBay Kleinanzeigen Bezahlfunktion höher. Das macht sich natürlich erst bei höheren Beträgen richtig bemerkbar

Zum Beispiel Kaufpreis: 1250€

PayPal Gebühren 32,38€
eBay Kleinanzeigen 56,25€
 

PrimaNoctis

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Gibt es schon Erfahrungen als Verkäufer? Mir ist da ein Beitrag von @michaelhild im Gedächtnis geblieben, in welchem er von einem Betrug unter Ausnutzung der Käuferfreundlichkeit von Paypal berichtete….
Bei mir hat das bisher gepasst, habe es 2, 3 mal als Verkäufer genutzt. Ein bisschen mulmig ist einem natürlich schon. Man gibt nach Versand die Sendungsnummer an. Das System von KA informiert dich, wenn das Paket angekommen ist. Gibt der freundliche Käufer nicht an, dass er das Paket erhalten hat (hatte ich auch auf Nachfrage nicht), dann erhälst du nach den 14 Tagen dein Geld überwiesen, vermutlich solange der Käufer nicht meckert.

Insofern hat bei mir alles geklappt, besonders gerne hab ich die Option aber nicht. Das liegt auch daran, da ich keine Ahnung habe, wie Reklamationen / Streitfälle ggf. gehandhabt werden.

Insofern war es ok. Die wollen die Plattform Stück-für-Stück zu einem automatisierten System wie Ebay umbauen. Je mehr über deren 1-Klick-Kaufservice geht, desto mehr verdienen sie. Und desto weniger bekommst du von der Mentalität deines Verkaufspartners mit. Vielleicht kommt dann irgendwann der Zwang, diese Zahlungsoption zu nutzen o. ä., wie auch Ebay über Jahre umgebaut wurde.
 

willyy

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Ich bin auch mit Paypal und Käuferschutz übers Ohr gehauen worden.
Prinzipell habe (hatte) ich in paypal mehr Vertrauen, das neue System faß ich nicht an, wenn es nicht sien muß.
Und wenn das zur Pflicht werden sollte, überlege ich mir, ob ich überhaupt noch was verkaufe / kaufe über eKA.
 
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Holz635

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Ich bin auch mit Paypal und Käuferschutz bers Ohr gehauen worden.
Prinzipell habe (hatte) ich in paypal mehr Vertrauen, das neue System faß ich nicht an, wenn es nicht sien muß.
Und wenn das zur Pflicht werden sollte, überlege ich mir, ob ich überhaupt noch was verkaufe / kaufe über eKA.
Kannst du erzählen, was passiert ist? Auch wenn das nicht der ursprüngliche Ansatz des Erstellers war, könnte es andern vielleicht davor bewahren.
 

willyy

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Ich hatte mir eine Tormek eingebildet und für (ich glaube 300) geschossen.
Wissend, dass das sehr extrem günstig ist, aber auch gedacht, macnhe kennen den Markt und die Preise nicht.
Dann per normalem Papypal bezahlt (mit Gebühr, ohne Freunde) und gewartet.
Es kam eine Versandbestätigung, aber nach einer Woche keine Ware.

Dann einen Käuferschutz Antrag aufgemacht, da bekam der Verkäufer ich glaube 10 Tage Zeit ein Statement abzugeben.
Die 10 Tage sind verstrichen. In den letzten 10 Minuten der Frist hat der Verkäufer irgendwie per UPS "nachgewiesen", dass er was versendet hat.
D.h. das war ein Link auf UPS Amerika, wo als Empfänger ich und meine Adresse stand.
Damit war der Fall geschlossen. In der Paketbeschreibung stand Paket 1 kg drin. Wie wir alle wissen wiegt eine Tormek 16 kg, das wäre quasi der Beweis gewesen, dass es Fake war.
Das war mein 3. Betrug innerhalb kurzer Zeit, seit dem hab ich nix mehr bei KA über Versand gekauft.

Was mir am allermeisten an den Betrügen stinkt ist, dass die Strafverfolgung nach paar Monaten eingestellt wird.
Wenn Geld fließt, egal über welches System (Paypal, Bank, Klarna, sonst was) dann sind da zu einer bestimmten Zeit die Leute und die Konten bekannt, das MUSS nachverfolgbar sein, selbst wenn der Betrüger einen Tag später sein Konto kündigt.
Das ganze System könnte man innerhalb eines halben Jahres trocken legen, wenn man wollte.
 

Macchia

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Das war mein 3. Betrug innerhalb kurzer Zeit,
Schei...
dass ist übel.

wenn ich was kaufe sind es meist nur "Kleinigkeiten" unter 100,-
da tut es nicht so weh aber 300,- ist nicht mehr lustig.
Bis jetzt hatte ich Glück...

Solche Leut braucht man wirklich nicht auf dieser Welt.
 

Macchia

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Man gibt nach Versand die Sendungsnummer an.
Aha interessant,
ich hatte extra um versicherten Versand gebeten, hauptsächlich wegen der Sendungsverfolgung.
Den habe ich auch mit 3,- Aufpreis bezahlt.
Die Verkäuferin meinte später, dass die Preise bei DHL so gestiegen sind, dass sie das weggelassen hat.
Nun ja, begeistert war ich jetzt nicht darüber...
Wenn das aber sowieso Bedingung bei Ebay-K ist, verstehe ich das nun nicht...
Sie hat meine 40,- Dechsel auch erst 5 Tage später verschickt....wie sie mir mitteilte, nachdem ich nach der Trackingnummer
gefragt habe.
Wie gesagt, kommt jetzt alle 2 Tage eine Mail in der ich den Erhalt bestätigen soll....
Bei der nächsten werde ich ein "Problem" melden wie es so schön heißt in den Mails.
 

Avogra

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Ich finde das System vom Prinzip her eigentlich deutlich sympathischer als PayPal. Gerade das Treuhand-Ding macht für mich Sinn. Der Verkäufer bekommt das Geld erst, wenn der Käufer grünes Licht gibt. Das muss er aber innerhalb von 14 Tagen auch machen, sonst geht das Geld ohne Zustimmung an den Verkäufer. Gebühren zahlt standardmäßig der Käufer, der hat ja auch den Sicherheitsgewinn. Im Streitfall handelt der Treuhänder als Schlichter oder man muss den Rechtsweg nehmen.
Klingt alles für mich einleuchtend.

Im Vergleich dazu ist PayPal eigentlich total schlecht nachvollziehbar. Der Käufer kann sich bei PayPal beschweren. Die entscheiden dann ob sie das Geld erstmal zurück erstatten und evtl beim Verkäufer wieder einfordern. Da ist PayPal dann auf einmal mit Akteur. Ich denke, das war auch nie ausgerichtet auf den Handel zwischen zwei Privatpersonen, sondern immer im Verkehr mit gewerblichen Händlern. Mir ist PayPal Käuferschutz sehr suspekt und deutlich zweifelhafter als der neue Dienst von Ebay-klei anzeigen.
 

HeikoB

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Moin,
Ich hatte beim Verkaufen mich darauf eingelassen und es gab dann ein Problem und wir haben uns darauf geeinigt diese entscheiden zulassen ob er sein Geld wiederbekommen oder ich es erhalte. Es hat über vier Wochen gedauert bis eine Entscheidung gefallen ist, war zwar zu meinen Gunsten, aber ich bin damit durch!
Gruß Heiko
 

Avogra

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Oh, da kamen ja viele Antworten in der Zwischenzeit X-)
Vielleicht noch wegen Strafverfolgung: Da hab ich sehr positive Erfahrungen gemacht: Hab ein Foto-Einbeinstativ gekauft für 50€ + versicherter Versand. Ich bin mir nicht mehr sicher ob mit PayPal Freunde oder Überweisung bezahlt.

Nach diversen Vertröstungen, dann verschickt aber angeblich Einlieferungsbeleg weggeschmissen, dann kam das Paket wohl wieder zurück hat der Mensch irgendwann gar nicht mehr reagiert.
Nach einigen Wochen hab ich dann Anzeige erstattet und war begeistert , wie unkompliziert man das einfach online ausfüllen kann.
Das ganze hat dann fast ein halbes Jahr gedauert. Dann habe ich einen Anruf von einer Polizistin bekommen, dass ihr der Herr gerade gegenüber sitzt und mir sehr gerne mein Geld zurück überweisen möchte. Ob das für mich in Ordnung wäre? Drei Tage später hat sie nochmal nachgefragt, ob es angekommen ist.
Der Mensch hat vermutlich seine Lektion gelernt. Die 50€ wären mir dann gar nicht mehr so wichtig gewesen.
 

werists

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Was mir am allermeisten an den Betrügen stinkt ist, dass die Strafverfolgung nach paar Monaten eingestellt wird.
Wenn Geld fließt, egal über welches System (Paypal,
Der Paypal-Account ist eine email Adresse irgendwo auf diesem Planeten. Da ist gar nichts nachverfolgbar. Sobald die Anschrift (Aufenthalt) außerhalb der EU liegt wird es schwierig und bei einigen Ländern gar unmöglich. Letztere haben nicht die Möglichkeiten dazu oder gar kein Interesse an der Verfolgung solcher Handlungen.

Wenn man Praypal nutzt ist man auf deren Sicherheitsmechanismen angewiesen, die Justiz hat ihre (Landes-)Grenzen.
 

fahe

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Mir ist PayPal Käuferschutz sehr suspekt und deutlich zweifelhafter als der neue Dienst von Ebay-klei anzeigen.

...genau so ist es.


Prinzipell habe (hatte) ich in paypal mehr Vertrauen, das neue System faß ich nicht an, wenn es nicht sien muß.

...und genau deshalb ist diese Schlußfolgerung aus meiner Sicht absolut nicht nachvollziehbar. Zumindest aus Käufersicht. Um es einmal freundlich zu formulieren.

Aus Verkäufersicht bleibt das Restrisiko, dass ein Käufer auch bei einwandfrei der Beschreibung entsprechender Ware schlicht behauptet, das der gelieferte Artikel eben nicht in Ordnung/gefälscht/nicht der Beschreibung entsprechend sei.

Aber auch da hätte eBay-Kleinanzeigen die besseren Handlungsmöglichkeiten, könnte den Käufer zur Rücksendung auffordern... und ihm wiederum erst dann seinen gezahlten Betrag zurück überweisen, wenn der Verkäufer seinerseits bestätigt hat, dass die beanstandete Ware wieder wohlbehalten bei ihm angekommen ist. Ob das so läuft, kann ich nicht sagen, da noch nicht erlebt. Ich gehe allerdings davon aus.

Im Falle von PayPal ist man in so einem Streit der alleinigen - und durch niemand nachvollziehbaren - Entscheidung dieses Zahlungsdienstleisters ausgesetzt. Erfahrungsgemäß entscheidet PayPal sehr oft zu Gunsten des ach so ehrlichen Käufers.

Das gilt nach meiner Erfahrung übrigens auch für gewerbliche Verkäufer. Auch völlig unberechtigten Einwänden von Käufern wird da oft Recht gegeben. Ich könnte da aus dem Nähkästchen plaudern, will ich aber nicht öffentlich...:emoji_wink:

Zusätzlich gilt bei eBay-Kleinanzeigen, dass der Treuhandservice den Versanddienstleister vorgibt. Der Verkäufer kann nur aus den vorgegebenen auswählen. Momentan sind das imho lediglich DHL und Hermes.

eBay-Kleinanzeigen ist damit von Anfang an Bestandteil der Prozesskette. Der Verkäufer bekommt das Versandettiket von eBay-Kleinanzeigen. Damit ist erstens ein versicherter Paketversand obligatorisch, zweitens kennt eBay-Kleinanzeigen die Sendungsnummer schon vorm Verkäufer.


Was mir am allermeisten an den Betrügen stinkt ist, dass die Strafverfolgung nach paar Monaten eingestellt wird.

Frisch behauptet ist noch lange nicht richtig. Jedenfalls nicht in jedem Fall. Oder freundlicher formuliert: Es wird in jedem aktenkundigen Fall auch ermittelt. Nicht in jedem Fall stellen Staatsanwaltschaften die Ermittlungen ein. Natürlich wird aber eine Staatsanwaltschaft Aufwand und Nutzen im Blick behalten.


Das mag in Deinem Fall schmerzlich sein, 300 Euro verloren zu haben. Aber mal ganz ehrlich: Erstens musst Du schon einräumen, dass da Gier Hirn gefressen hat...:emoji_wink: Zweitens, ist es für mich schon nachvollziehbar, dass Erfolgsaussichten beim Aufwand der Ermittlungen halbwegs im Zusammenhang mit dem verursachten Schaden stehen müssen.


Und ja, das schreibe ich, obwohl ich auch schon einmal knapp 200 Euro auf diese Art eingebüßt habe. In dem Fall war ich aber offenbar nicht der einzige Betrogene, was wahrscheinlich umfangreichere Ermittlungen rechtfertigte. Oder der Mensch bei der Kripo war engagierter. Oder der Betrüger war bei der Verschleierung seiner Identität zu doof. Oder, oder, oder...

Der Typ ist seinerzeit rechtskräftig verurteilt worden. Die Kohle ist dennoch weg und müsste in einem Zivilrechtsverfahren eingetrieben werden, was sich natürlich erst recht nicht lohnt. Nennt man dann zu Recht Lehrgeld.


Wenn Geld fließt, egal über welches System (Paypal, Bank, Klarna, sonst was) dann sind da zu einer bestimmten Zeit die Leute und die Konten bekannt, das MUSS nachverfolgbar sein, selbst wenn der Betrüger einen Tag später sein Konto kündigt.


Natürlich ist es - theoretisch - nachvollziehbar. Da reicht aber nicht ein freundlicher Anruf eines Polizeibeamten bei PayPal.

Ähnliches Beispiel, weil ich ja nicht PayPal bin... und deshalb nicht wissen kann, wie die das handhaben: Um als Zugangsprovider eine Anfrage von Strafverfolgern zu beantworten, welcher tatsächliche Kundenanschluß IP-Adresse x.x.x.x zu einem angegebenen Zeitpunkt nutzte, will ich mindestens ein Aktenzeichen der Staatsanwaltschaft, nicht nur eine Vorgangsnummer der Polizei. In der Regel aber sogar eine richterliche Anordnung.


Nehmen wir mal an, auch das sei geklärt. PayPal wird dann alle mit dem Account zusammenhängenden Angaben liefern, die der Identifizierung dienen können... Also auch Angaben zum tatsächlichen Geldfluss, vulgo: die am Konto hinterlegten Zahlungsinformationen.


Der Paypal-Account ist eine email Adresse irgendwo auf diesem Planeten. Da ist gar nichts nachverfolgbar.

Das ist natürlich Wumpe. Es muss ja im PayPalkonto tatsächliche Zahlungsinformationen geben. Also in Deutschland wären das imho eine Kreditkarte oder ein Bankkonto. Irgendwann muss ja aus Nullen und Einsen schließlich mal wieder knisterndes Papier werden...:emoji_wink:

Ist der Betrüger doof, ist das im einfachsten Fall sein Konto. Bingo. Die Chancen für einen Ermittlungserfolg stehen gut.

Ist er es nicht, ist es vielleicht das Konto eines selbst übers Ohr gehauenen "Zahlungsdienstleisters".

Eingehende Zahlungen werden sofort weitergeleitet. Geschickterweise über mehrere derartige Konstruktionen. Am Ende landet das Geld vielleicht auf einem ausländischen Konto. Oder der letzte beteiligte "Zahlungsdienstleister" überweist es via WesternUnion und Tante Emma hat die Kohle längst in bar am anderen Ende der Welt abgeholt. Oder, oder oder...

Mal ganz ehrlich, so schmerzlich das für jeden Betrogenen sein mag, es ist schon nachvollziehbar, dass Erfolgsaussichten, Ermittlungsaufwand und tatsächlicher Schaden nicht mehr so ganz im nachvollziehbaren Verhältnis stehen, oder?

Und um nun wieder den Kreis zu schließen: Solche Fälle lassen sich mit dem Treuhandservice ziemlich gut ausschliessen. Es mag nicht perfekt sein - immerhin erfordert es auch ein bisschen Mitarbeit vom Käufer, der innerhalb von zwei Wochen reagieren muss -, aber es ist deutlich besser als das Prinzip Hoffnung.

EDIT...
Dann habe ich einen Anruf von einer Polizistin bekommen, dass ihr der Herr gerade gegenüber sitzt und mir sehr gerne mein Geld zurück überweisen möchte. Ob das für mich in Ordnung wäre? Drei Tage später hat sie nochmal nachgefragt, ob es angekommen ist.
Das mag in dem konkreten Fall vielleicht wirklich so gewesen sein. Das wäre dann aber eine sehr bayerisch-hemdsärmelige Lösung...:emoji_wink: Strafverfolgung heißt ja nicht umsonst Strafverfolgung... und nicht Inkassodienst...:emoji_wink:
 
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Avogra

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Das mag in dem konkreten Fall vielleicht wirklich so gewesen sein. Das wäre dann aber eine sehr bayerisch-hemdsärmelige Lösung...:emoji_wink: Strafverfolgung heißt ja nicht umsonst Strafverfolgung... und nicht Inkassodienst...:emoji_wink:
Aus Bayern war die Dame nicht :emoji_stuck_out_tongue: Aber ich könnte mir vorstellen, dass das Strafverfahren bei 55€ keine große Aussicht gehabt hätte und die Polizei da vielleicht etwas Spielraum hat, eine für die Staatsanwaltschaft aufwands-schonende Lösung zu finden. Ich glaube, ich wurde auch gefragt, ob ich die Anzeige aufrecht erhalten möchte. Ist schon einige Jahre her, so genau weiß ich s nicht mehr.
 

Hacke11

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Habe bis jetzt das Kleinanzwigensystem zwei mal für meine eigene einkäufe genutzt, funktioniert prima. Ist sicher und gut, ich krieg das paket, öffne alles in ordnung dann lass ich die zahlung durch.

Einmal damit verkauft auch komplett ok, müsst halt paar tage extra aufs geld warten war aber kein problem.

Ich rate aber dringend darauf hin, nicht an jemand zu bezahlen das der funktion oder paypal käuferschutz nicht zulässt. Mehr als es geht um wirklich kleinbeträge.

Bei Paypal käuferschutz ist eine sehr gute dokumentation wichtig, von dir als versandler und von der das es annimmt. Fotos von paket mit die sachen drin machen, foto von gleiche paket zu mit versandetikett raufgeklebt. Habs schon 2 mal gehabt, erste mal hat ich es einfach durch gelassen abgeschickt, war 90€ wert. Keine kommunikation zu mir per kleinanzeigen, sonder nur mit paypal bis ich dann mitteilung von paypal gekreigt hab, könnte nichts nachweisen, also geld weg und der hobel kriegte ich auch nicht züruck. Zweite mal hatte ich fotos und dokumentation mit wann es an post geliefert würde und ich kamm da ohne probleme durch.

Übrigens seit diese inflation und unsicherheit herrscht sind die betrüger auf kleinanzeigen deuuutlich mehr geworden.
 

HeikeSH

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... Dann habe ich einen Anruf von einer Polizistin bekommen, dass ihr der Herr gerade gegenüber sitzt und mir sehr gerne mein Geld zurück überweisen möchte. Ob das für mich in Ordnung wäre? Drei Tage später hat sie nochmal nachgefragt, ob es angekommen ist. ...
... Das mag in dem konkreten Fall vielleicht wirklich so gewesen sein. Das wäre dann aber eine sehr bayerisch-hemdsärmelige Lösung...:emoji_wink: Strafverfolgung heißt ja nicht umsonst Strafverfolgung... und nicht Inkassodienst...:emoji_wink:
Hallo Falk,

doch, seit ein paar Jahren ist Strafverfolgung auch Inkassodienst. Das habe ich hier (Beitrag #46) schon einmal beschrieben. Neben dem § 73 gibt es im Strafgesetzbuch noch den § 46a, wonach bei der Strafzumessung auch zu berücksichtigen ist, ob der Täter Schadenswiedergutmachung geleistet hat. Das wird im Ermittlungsverfahren eruiert und auch durchaus angeregt - und zwar bundesweit, in Bayern, in Schleswig-Holstein und auch in Sachsen. Das Problem ist leider, dass die deutschen Strafverfolgungsbehörden in vielen Fällen nicht an die Täter herankommen und ihnen dann gar nichts anderes übrig bleibt, als die Ermittlungen einzustellen.

Viele Grüße, Heike
 

fahe

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...danke Heike, diese "neumodische" Regelung war in der Tat an mir vorbeigegangen. Wie Du in dem verlinkten Beitrag schon geschrieben hast: "Für den Anzeigeerstatter ist das eine charmante Lösung."
:emoji_thumbsup:
 
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