Duss Bohrständer Typ b23 in Betrieb nehmen

Alceste

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Hallo!

Mir ist gestern ein Duss Bohrständer Typ B23 zugelaufen - Teilzerlegt in zwei Paketen ist er bei mir angekommen. Ich habe das Teil dann zuerst mal mit Essigessenz und Stahlschwamm gereinigt und dann dünn mit Balistol eingerieben. Ich habe ihn dann soweit zusammengesetzt wie das auf den Bildern der Anzeige auf KA ersichtlich war:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/duss-staenderbohrmaschine/1965370083-84-6093

Nun stellen sich mir ein paar Fragen, bei deren Beantwortung ihr mir vielleicht helfen könnt:

1. Die Führungssäule hat an ihrem oberen Ende Gewinde, wofür sind die? Oder sind das Gewinde die zur Produktion benötigt wurden?
IMG_20220405_164038.jpg

2. Ich hätte gerne das Bohrfutter zwecks einlegen in Essig von der Bohrmaschine abgenommen, bin aber gescheitert. Kann es sein, dass dafür die kleine Schlitzschraube in dem Kragen erst raus muss?

IMG_20220405_164017.jpg

3. Mir ist nicht so klar wie der Verfahrmechanismus funktionieren soll: Eine Bildersuche hat mir verraten, dass mir ein Griff fehlt (vg. https://www.ebay.de/itm/362439155640?hash=item54630e9fb8:g:994AAOSwX8dboh0D) . Wozu ist der da?

IMG_20220405_164057.jpg

4. Gleiches Bild wie in 3 Wozu ist diese gefräste Fläche da?

5. In der Verkaufsanzeige sieht man auf der rechten Seite des Ständers Ein Blech (sieht man auch im Bild in 3 bei mir), das mittels Nutenstein befrestigt ist. Wozu ist das? Ich dachte zunächst an einen Tiefenstop, dafür ist das Ding aber nicht geeignet. Evtl. ist das gar nicht original?

6. Hier sieht man auch zwei kleine Schräubchen die in einem Stücken Flachstahl in der Nut sitzen. Die Funktion is mit auch nicht klar.

Viele Grüße

Nico
 

Alceste

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kann mir denn keiner was zum Bohrfutter sagen? Muss dieser Ring (Haltering) mit der Schlitzschraube drin ab, damit ich das Teil von der Bohrmaschine lösen kann? Warum zum Teufel ist das eine Schlitzschraube :emoji_frowning2: ?
 

McIlroy

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Oha, das ist aber (leider) ein ziemlich verbastelter Duss-Ständer, ich hoffe, du hast deutlich unter VB dafür bezahlt...

Die Duss SB 202 hat einen Kegel für die Bohrfutteraufnahme, das Bohrfutter wird also, im Gegensatz zu den meisten Handbohrmaschinen, nicht angeschraubt. Die Maschine hat deswegen eine Abdrückmutter, die man in Richtung Bohrfutter schrauben muss. Hier im Bild siehst du die Abdrückmutter mit der Nr. 81.

duss.png

1. Die Führungssäule hat an ihrem oberen Ende Gewinde, wofür sind die? Oder sind das Gewinde die zur Produktion benötigt wurden?
Für die Produktion eher nicht. Wenn ich mir den Rest anschaue, wurden die evtl. von einem der Vorbesitzer eingebracht.

3. Mir ist nicht so klar wie der Verfahrmechanismus funktionieren soll: Eine Bildersuche hat mir verraten, dass mir ein Griff fehlt (vg. https://www.ebay.de/itm/362439155640?hash=item54630e9fb8:g:994AAOSwX8dboh0D) . Wozu ist der da?

Da fehlt der Sterngriff für die Schlittenarretierung. Die Mutter mit dem rausschauenden Gewinde bei Dir ist nicht original, wurde vielleicht als Klemmung nachgerüstet?

4. Gleiches Bild wie in 3 Wozu ist diese gefräste Fläche da?
Ist original nicht so, da hat wohl auch ein Vorbesitzer was dran gebastelt. Auch nicht original sind das Rund- und Langloch im Schlitten an der Seite. Die Hutmutter oben am Schlitten hat mal einen Kabelhalter gehalten.

5. In der Verkaufsanzeige sieht man auf der rechten Seite des Ständers Ein Blech (sieht man auch im Bild in 3 bei mir), das mittels Nutenstein befrestigt ist. Wozu ist das? Ich dachte zunächst an einen Tiefenstop, dafür ist das Ding aber nicht geeignet. Evtl. ist das gar nicht original?

6. Hier sieht man auch zwei kleine Schräubchen die in einem Stücken Flachstahl in der Nut sitzen. Die Funktion is mit auch nicht klar.
Ja, da wurde wohl behelfsmäßig ein Tiefenstop gebastelt, der evtl. auch nicht mehr komplett ist. Das Originalteil fehlt.
 

Da bin ich

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Das Baujahr deiner Bohrmaschine ist Juni 1977.
Wurde schon gesagt dass sie ein B Kegel hat.
Zum Wechseln des Futters einen Achter oder Zehner Inbuss einspannen und mit einem Splintentreiber die Nut in der Mutter suchen und dann lässt sich das Futter gut abdrücken .
Ich kenne diesen Ständer nur von Bildern, Die Säule kommt mir sehr lange vor . Eventuell wurde die mal gegen zb eine Kolbenstange von einem hyd.Zylinder gewechselt. Erklärt vielleicht die Bohrungen am Ende . Hab aber auch schon Bilder gesehen von Umbauten die oben eine Rolle angebracht hatten über die ein Seil mit Gegengewicht das verstellen der Höhe erleichtern soll. Wenn auch Alt , paar Fehlteile und etwas verbastelt so gefällt mir das Teil nicht schlecht
 

pedder

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Warum willst Du das ganz Eisen in Essig einlegen? Auch das Bohrfutter?
 

kberg10

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Splintentreiber mit Hammer und Nutmutter ist keine Option mehr für mich, da gibts eigene Schlüssel (Hakenschlüssel).
Und ein Bohrfutter in Essig einweichen? Wenns nicht geschmeidig läuft, dann zerlegen und mit WD40 reinigen. Anschließend mit Weissöl
geschmiert zusammenbauen.
Essig ist geeignet tief eingefressen Rost an gut zugänglichen Stellen zu elliminieren, das muss hinterher absolut sauber gemacht werden können!
Das Bohrfutter schaut eigentlich noch gut aus.
 

Da bin ich

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Diese Maschinen von Duss haben eine kleine Bohrung in die man die dahinter liegende Nutmutter mit einem splintentreiber festsetzen kann.
Dann kann man mit einem langen inbuss recht einfach und gefühlvoll das Futter abdrücken.
komplett würde ich das Futter auch nicht in Essig oder Zitronensäure legen.

ich war gerade im Keller, hab keine Schlagbohrmaschine von Duss gefunden.
bei dem Maschinen ohne Schlag passt das von mir geschriebene.
bei Maschinen mit Schlag passt eventuell ein Sehr dünner hakenschlüssel
 
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Alceste

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Warum willst Du das ganz Eisen in Essig einlegen? Auch das Bohrfutter?
Das Bohrfutter schaut eigentlich noch gut aus.

Ich wolte das ursprünglich abbauen um es wie gesagt komplett in Essig zu baden und dann zu reinigen. Das schaut von außen gut aus, weil ich den Stahlschwamm von außen dran gehalten hab als die Maschien lief. Mittlerweile bin ich mir auch nicht sicher, ob ich das Futter behalten will - die Maschine hat ja keinen Spindeltstop sodass ich es als ziemlich nervig empfinde Bohrer einzuspannen (da muss man gegenhalten und da ein Teil des Halses ja von der Aufnahme des Ständers verdeckt ist, ist das recht fummelig). Ich werde es die Tage nochmal verscuhen zu entfernen, vielleicht stelle ich die Maschine aber auch so auf Ebay rein und hole eine andere für den Ständer.

ich hoffe, du hast deutlich unter VB dafür bezahlt...

Ich hab ihm 125 gezahlt, davon sind 35 Euro versand gewesen. Fand das nicht schlecht. Der Ständer läuft auch recht geschmeidig.

Da fehlt der Sterngriff für die Schlittenarretierung. Die Mutter mit dem rausschauenden Gewinde bei Dir ist nicht original, wurde vielleicht als Klemmung nachgerüstet?

Also die Idee von dem Mechanismus ist, dass die anderen Schrauben nur so fest angezogen werden, dass der SChlitten sauber läuft. Oben halten tut das die eine Schraube an die der Griff gehört?


Ich hab noch eine Frage, aber dafür muss ich erstmal Photos machen gehen. Danke euch schonmal soweit!
 

Alceste

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Hab aber auch schon Bilder gesehen von Umbauten die oben eine Rolle angebracht hatten über die ein Seil mit Gegengewicht das verstellen der Höhe erleichtern soll.

Das ist natürlich keine schlechte Idee, denn wenn man die Klemmung löst muss man schon aufpassen, dass das ganze Ding nicht nach unten abrauscht.
 

pedder

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Das mit dem in Essig Baden halte ich für eine fixe Idee. Das ist kein sinnvolle Standardbehandlung für nicht total verostetes Eisen.
 

carsten

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Hallo

würde auch sagen das PLUS ist die stabile Ausführung des eigentlichen Bohrständers. Die Bohrmaschine würde ich ausbauen und gegen evtl etwas neueres ersetzen. Das Bohrfutter ist sicher auch neuer als der Motor. Und egal für was manche Löcher und Schienene sind. Ich würde das dazu nutzen eine funktionierende sinnvolle Maschine daraus zu machen. Da wäre z.B. eben eine Tiefeneinstellung eine Unterstützung der Höhenverstellung oder auch eine Beleuchtung.
 

Alceste

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100% d'accord mit dem was du schreibst. Die Maschine hätte ich allerdings gerne behalten, die macht einen guten Eindruck. Mal schauen. Der Tiefenstopp ist denke ich erstmal das wichtigste.
 

Alceste

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Ich wollte eigentlich hier die gesamte Antwort des Duss Mitarbeiters reinposten, habe aber noch keine Antwort. Aber vorab zur Säule schon mal foglendes:
Die ist in der Tat ein Original Teil aus dem Zubehörprogramm (siehe PDF), an dem "[...] ein Ausgleichsgewicht für den Schlitten befestigt" wurde. Wie genau das funktionierte keine Ahnung.
 

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Alceste

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ich habe das Teil jetzt ein paar mal benutzt und ich muss sagen es ist ein träumchen: Verwindungssteif bis zum geht nicht mehr. bei dem abgebildeten Teil weiß ich alelrdings nicht ob es so leicht sein wird eine andere Maschine einzuspannen, aber für einen zwanni kannste nix falsch machen.
 
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