Durchbiegung

michiholz

ww-kiefer
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Hallo,

habe mal eine Frage : wie ist die Durchbiegung eines Multiplexstreifen Buche/ Birke ( 1800 x 300 x 30mm ) gegenüber einer massiven Bohle in KIefer/Fichte selben Maße.
Uber die Bohlen sollen Kinder im Kindergarten gehen ( Bewegungsbaustelle )

Gruß Michael
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
also das brauche ich eher seltener, darum bin ich etwas eingerostet:
Das Flächenmoment erechnet sich aus dem Querschnitt:
Der ist hier: 300mm Breite bei 30mm Höhe:
I=(b*h³)/12 = 675000mm4 in diesem Fall.
Daraus dann die Durchbiegung [f]:
f= (F*l³)/(48*E*I)
bei angenommen 75kg Kindern wären das dann 75kg *9,81 m/s²=735N
Also bei Fichte: [735N*(1800mm)³]/(48*10000N/mm²*675000mm4)= 13,23mm
Bei Kiefer:[735N*(1800mm)³]/48*11000N/mm²*675000mm4=12,03mm
Bei BFU:[735N*(1800mm)³]/48*650...4000N/mm²*675000mm4=13,8...22,4mm

Vielleicht kann das ja nochmal jemand bestätigen der sowas täglich macht.

Gruß
 

SimonS

ww-birnbaum
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Hallo,
Da die Durchbiegung umgekehrt proportional zum E-Modul ist, gilt:
Je höher der E-modul desto geringer die Durchbiegung.
Aus "Informationsdienst Holz"
www.Informationsdienst-HOLZ.de Downloadservice Publikationen Informationsdienst HOLZ
Reihe 4, Teil 2 und 4
E-Modul Einheit N/mm*mm:
Bau-Furniersperrholz
aus Buche
BFU-BU E(längs)= 5900-9600
Vollholz Buche, längs, fehlerfrei=16000
Fichte, längs, fehlerfrei =11000
Kiefer, längs, fehlerfrei = 12000
Fazit:
Je nachdem welches BFU (=Mulitplex) eingesetzt wird schwankt auch dessen E-modul (Qualität, Hersteller, Klebstoffsorte,...)
Wird jedoch ein fehlerfreies Vollholz eingesetzt (kein Rotholz, keine nennenswerte Äste, keine Faulstellen, usw.), ist die Durchbiegung geringer. Z.B. bei doppeltem E-Modul nur die halbe Durchbiegung.
Bei der Wahl eines Werkstoffes spielen jedoch auch andere Faktoren noch zusätzlich eine Rolle, wie z.B. Witterungsbeständigkeit.
Grüße
Simon
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
Zitat:
"Da die Durchbiegung umgekehrt proportional zur Durchbiegung ist"
klingt zwar interessant ergibt aber keinen Sinn
Müsste wohl: Da die Durchbiegung umgekehrt proportional zum E-Modul ist heißen.
Man kann natürlich auch am Flächenmoment optimieren, indem man z.B. dickeres Material einsetzt.
Bei so einem Auftrag würde ich auch Bauaufsichtlich zugelassene Werkstoffe verwenden...
Dann sollte man auch verbindliche Angaben zum E-Modul bekommen.
 

michiholz

ww-kiefer
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Hallo,
danke für die Antworten, wenn ich mir das so durchlese wird mir schwindelig :emoji_slight_smile::emoji_slight_smile::emoji_slight_smile:
kann man also eine multiplex dafür verwenden :confused::confused::confused:
 

weber83

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Hallo zusammen,

fzul (zulässige Durchbiegung) =l/200 also in dem Fall 9mm!

Hab schnell mal mit der Fichtenbohle gerechnet und komme auf f=4,29. Ist also so auch zulässig wenn Du die Bohle nicht nur einfach lose auflegst sondern befestigst.....:rolleyes:

Dann lautet die Formel nämlich auch Fl³/192EI

f= (F*l³)/(48*E*I)
gilt für lose Aufliegende Böden!

E und I werden bei eingespannten Böden 4 mal größer.
 

raftinthomas

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wie kommst denn du auf 1/200*l als zulässige durchbiegung? da sollen kids drüber turnen und das teil soll halten. da wird kein möbel draus gebaut...
 

raftinthomas

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naja,

selbst dann finde ich das weit hergeholt. du wendest eine baunorm auf ein therapiegerät an. gut, dass du keine barren für die turnhalle dimensionierst :emoji_grin:
 

weber83

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Das kann man auch so sehen :emoji_slight_smile:

Du sagtest ja schon: im Möbelbau findet diese fmax. Anwendung, an Bauteilen ebenso..... also kann man sich darauf verlassen das dieses Gerät auch rechnerisch halten wird.
Einfach aus dem Bauch zu sagen:...ja klar da kannst Du ne Horde Kinder drüber laufen lassen, halte ich persönlich für fahrlässig.
 

raftinthomas

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du, ich hab klassische konstruktionslehre studiert. da wird aus dem bauch raus dimensioniert, und zwar so, dass es hält. das gegenteil waren die direkt benachbarten flugis, die dimensionierten immer so, dass es nicht hält. bei denen war immer die frage, WANN es kaputt geht...
du hast ja auch nur nen statischen nachweis geführt. wenn schon rechnen, dann auch mit dynamischer belastung...
ich hab das so "gerechnet": ich stell mich da in der mitte daruf, und das hält. ich hole noch nen kollegen dazu und das hält immer noch. auch wenn wir drauf rumspringen (kein höchstmögliches trampolinspringen ala 3-meter-brett). dann reicht das auch für die lütten.
rechnen ist ok, keine frage. aber ein erfahrener zimmerer hat schon mit dem abbund des (einfachen) fachwerks begonnen, da misst und rechnest du noch. und das hat nichts mit fahrlässigkeit, sondern mit erfahrung zu tun.
wenn es natürlich darum geht, mit minimalem materialaufwand (und entsprechend finanziellem) zu arbeiten, kommt man ums rechnen nicht herum.
andererseits: ich habe auf meinem haus sparren, die sind 7/7. da brauchste gar nicht rechnen. und trotzdem hält das seit 100 jahren....
 

yoghurt

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Hallo Jungs,
ohne auf den Sinn und Zweck der zulässigen Durchbiegung in diesem Falle einzugehen: Wenn schon die DIN 1052 zitiert wird, dann bitte auch die aktuell gültige von 8-2004 - diese besteht nämlich nicht mehr aus den zuvor vorhandenen Teilen 1-3....
(Klugscheißmodus ausgeschaltet!)

Gruß

Heiko
 
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