dunkelt Paulownia Leimholz nach??

pyroluese

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Hallo...
mein Mann hat für die Türen der Schränke im Bad Paulownia-Leimholzbretter (auch bekannt als Blauglockenbaum oder Kaiserbaum)
gekauft,die einen sehr schönen dezenten Farbton haben,ähnlich wie Birke würde ich als Laie mal sagen.Eigentlich viel zu schade,sie dunkel zu beizen.Nur...bleibt das Holz so hell oder dunkelt es mit der Zeit nach wie Kiefer und Fichte?? Das würde mir dann nicht gefallen-
Danke im voraus für eine Auskunft
Gruß Bea
 

carsten

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Hallo

google hat mir immerhin bestätigt das es diese Pflanze gibt und in einem Link ist auch von Holzqualität die Rede. Über die Verwendung als Holz im Möbelbau und dessen Eigenschaften hab ich nix gefunden.
Deine Vermutung das so helle Hölzer stark nachdunkeln oder sich anderweitig verfärben ist nicht nicht unbegründet.
Ich behaupte mal: Das Holz ist in hiesigen Kreisen ( Mitteleuropa) recht unbekannt so dass da vermutlich keine Erfahrungen bzgl Verarbeitung usw. bestehen.
Evtl hat der Lieferant der Türen, wenn er sie denn schon verkauft, Erfahrungen und kann Tipps zur Oberflächenbehandlung geben.
Ich würde es mit leicht weißlich pigentiertem Öl probieren. Die Pigmente dienen quasi als UV Blocker und vermindern die Verfärbung unter Lichteinfluss.
Das ist ein Versuch den ich an einem Reststück unternehmen würde. Da ich das Holz nicht kenne weiß ich nicht wie es mit Öl reagiert bzw. wie sich das farblich auswirkt.
 

Re-Mark

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Hi,

ich kannte den Blauglockenbaum bisher auch nur als Gartenpflanze bzw. aus dem Botanischen Garten. Ausgerechnet gestern noch vor deinem Posting, habe ich zufällig im Baumarkt (Bauhaus Berlin-Tempelhof) Paulownia-Leimholz gesehen.
@Carsten: ich verstehe Beas Anfrage so, dass ihr Mann solche Bretter gekauft hat und die Türen selber zimmern will. Also nix mit "evtl hat der Lieferant der Türen...".

Dieses Holz scheint besonders leicht zu sein, vermutlich will er es auch genau deswegen für Schranktüren verwenden. Ich habe auch gleich überlegt, ob ich damit etwas in der Richtung anfangen kann, aber 'zum Glück' waren nur noch sehr wenige Bretter im Baumarkt übrig.

@pyroluese: vielleicht könnt Ihr es ja einfach mal ausprobieren, wenn es nachdunkelt kann man es doch immernoch dunkel streichen, oder?

Grüße,
Robert
 

carsten

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Hallo

@robert: stimmt da hat meine interner Multiprocessor versagt. :emoji_grin:
Man sollte halt doch nicht mehrere Dinge gleichzeitig machen:emoji_wink:

Wenn's eh "nur" Leimholzplatten sind bleibt auch ein Rest oder mehrere für Muster. Also ran an s Werken und wenn fertig ein Bild posten damit wir auch wissen wie das Holz aussieht.
 

Stick6969

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Hi,

Im großen und ganzen würde ich Robert zustimmen, dunkel anstreichen kannste immer. Sonst nimm´ doch einfach mal einen Rest und kleb´da mal einen Streifen Isolierband drauf, das ganze stellst du dann für ein paar Tage in die Sonne.Wenn du dann den Streifen Isoband abziehst hast du einen direkten Farbvergleich der dir keinen Interpretationsspielraum mehr läßt, und es läßt sich auf jeden Fall eine Tendenz feststellen. Ansonsten gilt: dunkel anstreichen kannste immer.:emoji_grin:

so long

Stick
 

pyroluese

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Danke

Danke erst mal für eure Antworten.
In google war ich zu erst,aber da gibts wirklich keine Erfahrungsberichte.
Das Holz ist superleicht und damit auch sehr weich.Es muß dringend ein strapazierfähiger Lack drauf,das haben wir an einem Reststück ausprobiert.Leider gibt das einen besch.... gelben Farbton,das gefällt mir echt nicht. Vielleicht doch mahagoniefarben beizen,wie die obere Platte.Wobei mir eigentlich der Gegensatz
helle Türen,dunkle Abdeckung gut gefällt.Aber na ja, man kann eben nicht alles haben *g*
ich häng mal ein Bild an
LG...Bea
 

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derdad

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Hallo!
Wahrscheinlich habt ihr den Lack auch im Baumarkt gekauft, deshalb die gelbe Färbung. Im Fachhandel gibt es Aufhelllacke, die sind von der Farbe relativ neutral. Besser noch wäre es die Türen zuerst leicht weisslich zu beizen und anschließend mit Aufhelllack zu lackieren.
Frag im Fachhandel für Holzlacke. Die müssten dir weiterhelfen können. Die Firmen Clou, Zweihorn und Adler sind spezialisiert auf Holzoberflächen.

gerhard
 

Re-Mark

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@pyroluese: Ich verstehe dich nicht ganz - Lacke gibt es doch in allen möglichen Farben?!

Du könntest also z.B. einen hellen Lack verwenden, wenn schon Lack notwendig ist. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ein "strapazierfähiger Lack" überhaupt genügt, um ein so weiches Holz gebrauchstauglich zu machen. Das wäre m. E. nach eine eigene Frage: wie bzw. womit am besten verpasst man einem sehr leichten, weichen Holz eine harte strapazierfähige Oberfläche?

edit: hatte gerhards Posting noch nicht gesehen.
 

pyroluese

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war natürlich Klarlack von clou und zwar clou HOLZ-SIEGEL.
ok, strapaziefähig war der falsche Ausdruck, ist ja kein Esstisch.
Der Tipp, dunkler streichen geht immer geht halt nicht,wenn schon mal Klarlack drauf ist wie soll dann Beize einziehen? Dann wirds einfacher sein,neue Holzbretter zu kaufen und weils so schön war noch mal neu anfangen:emoji_grin:
 

derdad

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Hallo nochmal!

hab mir jetzt einige Daten von diesem Holz rausgesucht. Die Rohdichte liegt bei 0,29! Das ist verdammt weich. Zum Vergleich: Fichte 0,45-0.50/ Linde 0,40-0,45/ Balsa ca. 0,15. Da muss man für dieses Holz schon wirklich einen guten Fussbodenlack (Siegellack) verwenden um die Oberfläche halbwegs zu schützen. Aber meines Wissens gibt es Siegellacke nicht als Aufhelllack.
Für eine Küche würde ich diese Holz nicht verwenden. Aber als nun ist es mal so.

gerhard
 

Re-Mark

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der Ausdruck strapazierfähig ist nicht das Problem. Ich meinte nur, dass ich mir nicht sicher bin, ob der Lack überhaupt den gewünschten schützenden Effekt hat, wenn das Holz darunter zu weich ist. Die Frage ist wahrscheinlich auch, wie tief er eindringt. Wenn es nur eine dünne harte Oberläche gibt, dann würde trotzdem jeder Schlag zu einer Delle führen.

Wieso bist du bloß so fixiert auf Beize+Klarlack? Es gibt auch farbige Lacke. Und als wir "man kann später immernoch dunkel streichen" vorschlugen war auch von Lack noch gar nicht die Rede.

Vielleicht lässt sich die Oberfläche ja auch durch ein Hartöl, Naturharzhartöl oder wasauchimmer härten. Dann wäre nur noch die Frage, ob es da auch Produkte gibt, die die Oberfläche dabei nicht gelb werden lassen. Du solltest Gerhards Vorschlag folgen, und mal im Fachhandel danach fragen.
 

derdad

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Wieso bist du bloß so fixiert auf Beize+Klarlack? Es gibt auch farbige Lacke. Und als wir "man kann später immernoch dunkel streichen" vorschlugen war auch von Lack noch gar nicht die Rede.
.

Meinst du deckende Lacke?

Von eingefärbten Klarlacken würde ich auf jeden Fall abraten. Damit ist es schon schwer in einer professionell eingerichteten Spritzkammer eine halbwegs schöne Oberfläche zu bekommen.

gerhard
 

jumibrei

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Hallo Zusammen,

habe gerade dieses Thema gefunden. Scheint aktuell das einzige zum Holz "Paulownia" zu sein.
Habe das Holz heute auch im Bauhaus gesehen (Keine Angst, ich habe nur Blumentöpfe gekauft keine Maschinen :emoji_wink: ). Ist wirklich sehr leicht.
Hat mittlerweile jemand Erfahrungen gemacht? Im Internet habe ich glesen, dass es für Möbelbau verwendet wird. Da es aber nicht nur leicht, sondern halt auch weich ist, stelle ich mir die Frage ob das wirklich geeignet ist.
Eure Erfahrungen würden mich deshalb interessieren. Danke!

Grüsse
jumibrei
 

WinfriedM

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Hab's auch bei Bauhaus entdeckt, vorher noch nie davon gehört. Was mir aufgefallen ist, das es im Verhältnis zum Gewicht doch recht hart ist. Auf Paulownia.de ist zu lesen, dass es ein Hartholzbaum ist und es wird als Edelholz bezeichnet und vom Einsatz im Luxussegment gesprochen.

Naja, ich weiß nicht, kann ich gar nicht glauben. Schaut eher nach einem sehr billigen, schnell wachsenden Holz aus, ökologisch deshalb vielleicht interessant. Aber ob der Transport von China ökologisch ist, ist auch wieder so eine Frage...
 

jumibrei

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Das mit dem Hartholz habe ich auch gelesen. Es macht auch einen festen Eindruck. Ich werde mal ein paar Zinkenverbindungen testen und einfach mal ausprobieren. Wäre gut wenn es tatsächlich eine vernünftige Festigkeit hätte bei dem geringen Gewicht. Da kann man auch mal was grösseres bauen und alleine oder zu zweit tragen...
Bzgl. der Ökologie: Das sehe ich genauso. Wächst schnell nach, aber der Transport, naja...

Grüsse
jumibrei
 

WinfriedM

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Habs jetzt mal getestet: Das Holz ist sehr weich, weicher als z.B. Fichte. Es ist kein Problem, den Fingernagel 1 mm tief reinzudrücken. Damit ist es als direkte Oberfläche für Möbel in vielen Fällen wohl zu weich. Beim Sägen splittert es nicht so langfasrig, wie Fichte, Fasern brechen also recht kurz ab.

Von der Verarbeitung und Struktur erinnert es mich sehr an Balsa, nur das es wesentlich härter als Balsa ist.

Die Leimholzplatten aus dem Bauhaus sind sehr merkwürdig verleimt: Zwar durchgehende Lamellen, aber oft schräg zusammengeleimt, also z.B. bei 20cm breiten Platten aus 2 Trapezförmigen Teilen. Ist etwas gewöhnungsbedürftig.
 

pinoccio

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paulownien-holz wird in japan häufig zur herstellung von möbeln verwandt. vielleicht kann der japan-experte aus dem hause DICK (man verzeihe mir die schleichwerbung), herr dr. cristoph hennrichsen, auf anfrage hin auskunft darüber geben, ob das holz stark nachdunkelt bzw. wie man die oberfläche behandelt.
ich selbst besitze zwei kleinere stückchen kiri - so die bezeichnung in japan - in meiner holzmustersammlung. nachgedunkelt ist bislang noch nichts, doch ist der tageslicht- und mithin ein uv-einfluß in meinem falle doch eher gering ...
 

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Hallo, auch wenn der Artikel schon aus 2008 ist hier meine Erfahrungen mit dem Holz. Ich habe Schränke und Regale darus gebaut, nach den ersten Lack- und Beizversuchen habe ich mich für die Veredlung mit Lasur (weiß) dünn aufgetragen und anschliessendem Klarlack (gute Qualität) entschieden. Ich kann allen Berichten das danach das Holz eine sehr hohe Stabiltät hat. Es lässt sich vorher auch für einen Heimwerker hervorragend bearbeiten, z.B. Oberfräse.... Nach Berichten soll dieses Holz doppelt so stabil seine wie Buche oder Eiche ! In unserem Baumarkt sind die Regale ewig leer, was einfach daran liegt das es soviel gekauft wird (übrigens von Prof-Leuten wie Innenausstatter und Tischler !).
 

dascello

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Liebe Alle,

ok, dann füge ich auch noch zu, was ich weiß: Paulownia wird traditionell in Japan und in Teilen von China zum Bau von Kotos, also japanischen Zupfinstrumenten, am ehesten noch als Kreuzung zwischen Harfe und Zither zu erklären, benutzt.
Koto ? Wikipedia
Diese Instrumente mit bombierter Oberfläche, also in zwei Richtungen gewölbt, werden aus einem Stück gemacht, zumindest die, die ich in der Hand hatte. Sie sind in der Tat sehr leicht.

An der US-Westküste ist das Holz derzeit sehr populär, da der Baum dort wie Schaum wächst. Tradition in Japan: Pflanze einen Paulownia bei der Geburt einer Tochter und mache zu Ihrer Hochzeit einen Schrank daraus.

In einem anderen Forum (für Cembalobau) amüsierten wir uns vor einiger Zeit über einen US-Westcoastie, der partout ein Cembalo daraus bauen wollte und das auch tat. Zuerst, bevor das Teil erklang, war er auch ganz enthusiastisch und wollte den Rest der Welt von seiner Idee überzeugen.
Ein paar Wochen später war das Ding fertig, klang schrecklich, war nahezu unspielbar und hielt auch nicht die Stimmung. Der Mann wurde ganz kleinlaut und wir anderen grinsten uns einen ab.
Fünfhundert Jahre Erfahrung können halt doch nicht so mirnixdirnix im Leichtbau ad absurdum geführt werden.


Gruß vom Rhein


Michael
 

WinfriedM

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Paulownia von der Stabilität mit Buche oder Eiche zu vergleichen, ist absurd. Was auch immer mit Stabilität gemeint sein soll. Das es so weich ist, schränkt die Einsatzmöglichkeiten ein. Trotzdem bleibt es eine interessante Alternative.
 

RootedOrigin

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Hallo,

ich importiere seit 3 Jahren Paulownia Holz nach Deutschland. Angefangen hat es damit, dass ich aus Paulownia Holz Surfbretter bauen wollte.
Was Hobby war ist jetzt Gewerbe und der Verkauf von Paulownia ist in den Vordergrund gerückt. Weil eben nicht nur Interesse an dem Holz
sondern auch an der Pflanze bestand habe ich mich die letzten Jahre ebenfalls mit dem aufziehen von Paulownia beschäftigt.
Momentan schreibe ich im Zuge meines Studiums eine kleine Dissertation über das Überwinterungsverhalten von Paulownia Sprößlingen.


Unsere Kunden kommen aus den unterschiedlichste Sparten. Gitarren, Schwertscheiden, Paddeln, Kayaks, Surfboards, Kiteboards uva. Produkte
werden von unseren Kunden hergestellt.

Ich baue hauptsächlich Surfboards aus Paulownien Holz.
slide1_awatergateplant_LRpass.jpg

mealaia2.jpg


Paulownia is sehr leicht mit dem Nagel einzudrücke. Es wird zwar als Hartholz gehandelt, das hat aber mit der Wachstumsart des Baumes zu tun und nicht mit der Härte des Holzes. Meine Bretter werden nur mit Leinsamenöl beschichtet was aber eher zur Wasserabweisung dient als zur Oberflächenverhärtung.

Momentan auf Lager haben wir Paulownia Rohholz in:

2500mm x 150mm x30mm & 2000mm x 150mm x30mm

Wer Interesse an Paulownia Holz hat findet uns auf Home
Momentan arbeite ich an einer Komplett Zweisprachigen Version, das Studium hat allerdings gerade Vorrang. Bei Fragen kann man mir auch einfach eine email an info@rootedorigin.com schreiben.



Liebe grüße,
Christian.
 
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