Drechselbank Kaufempfehlung

apfelanni

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Hallo meine Freunde der Altholzveredelung . Brauche mal nen Rat .. Vorgeschichte : Ich mache Bandsägen , Motorsägen und Dekupiersägenarbeiten , teils für Spass aber auch für Weihnachtsmärkte usw. Nun denke ich darüber nach mir ne Drechselbank zuzulegen . Was ich machen möchte ist Kugeln drechseln so bis 40-50 cm etwa , vielleicht auch andere Dekosachen wie Tannenbaum oder mal ne Schale . also eher grössere Sachen statt Kugelschreiber . Vorgestellt habe ich mir ein grösseres Gerät Spitzenhöhe so min um 250 mm , 380 Volt natürlich und schwer genug das nix rabbelt . Favorisieren würde ich vermutlich was gebrauchtes , stehe da mehr auf stabil und zweckmässig statt fancy . Neue Bänke die nen guten Eindruck machen sprengen wohl mit 5-10 k mein Budget . Wollte eigentlich so bis 2 k rum auskommen . Habe
den halben Garten mit Holz vollliegen und Zugriff auf alles mögliche was irgendwo irgendwie abgesägt werden muss . Da tuts einem in der Seele weh wenn aus Nussbaum , Linde oder Kirsche Kaminholz oder Häcksel für Hackschnitzelheizung im Gewächshaus wird oder auf dem Acker untergepflügt wird .

Vorerfahrungen habe ich eigentlich keine . Mir war mal so ne 100 Euro Chinesenbüchse zugelaufen . Habe aber nach nem Tag schon den Papp aufgehabt und das Dingen gleich weiterversemmelt . Könnte ggfls bei ner Drechseltante hier um die Ecke mal was Praxisluft schnuppern , bevor man sich umbringt oder nur Kaminholz produziert . Momentan studiere ich den Gebrauchtmarkt von Killinger , Hapfo usw .. So nen Elektra Beckum Dingen will ich auch nicht haben . Irgendwelche Empfehlungen ?
 

ChrisOL

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Kugeln drehen frei Hand braucht viel Übung. Eine Vorrichtung kostet gleich richtig Geld.

Zu der Bank musst du noch einen Satz Eisen für verschiedene Aufgaben einplanen. Plus eine Vorrichtung zum schärfen. Da geht leider einmal noch etwas Budget drauf.

Die meisten Drechselbänke haben einen 380v Motor. Werden aber mit einem Frequenzumrichter an 230v betrieben. Das reicht aus.
 

flüsterholz

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Von Hapfo bin ich nicht ganz so überzeugt. Hab selber eine. An einer Killinger durfte ich mal etwas drechseln. Hat mich mehr überzeugt. Die Stratos oder Twister find ich als Neugerät aber auch sehr interessant.
 

Thom_S

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Da wünscht du dir einiges.
Bis zuletzt waren im Drechslerforum zwei Großmaschinen in Verkauf. Gelegentlich kommen aber wieder welche rein.
2k Budget und Wertige Drechseleisen kosten fast 100€ Pro Stück, Kugeldrehvorrichtungen gibts um die 1k... schwierig.
Bei Kugeln bis 50cm Durchmesser denken wir effektiv an 35cm Spitzenhöhe. Prinzipiell kommen da eh nur Kreher, Geiger, Heyligenstedt und dergleichen in Frage. Herausnehmbare Bettbrücke würde dir da nicht viel helfen. Neue Bänke mit Außendrehvorrichtung schon. Da kann auch eine kleinere Maschine bis 70cm Durchmesser benutzt werden.

Die Elektra Beckum kann durchaus mehr als die meisten China-Maschinen, die wird oft unterschätzt.
 

Martin45

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Prinzipiell kommen da eh nur Kreher, Geiger, Heyligenstedt und dergleichen in Frage.
Und dann passt schon das Budget nicht zur Bank (geschweige denn noch Zubehör). Am ehesten noch ne Geiger.
Rechne mal gebraucht ca. 2,5-3k plus Zubehör (nochmal im ersten Wurf 1-2k), dann wird aus deinem Gedanken ein Schuh.
Zubehör, wären Drechseleisen, Spannfutter und natürlich ggfs. auch was zum Schleifen samt Vorrichtungen.
 

Jungemehnar

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Ich hab mir vor ca. 2 Jahren die 1450 von Killinger (200 mm Spitzenhöhe) neu gekauft und bin bisher sehr zufrieden.
Laufruhig, schwer genug und recht hochwertig verarbeitet.

Wie schon gesagt ist das Budget vor allem bei der gewünschten Spitzenhöhe wahrscheinlich zu knapp bemessen.
Neben der Bank und den Eisen + Schärfmöglichkeit lohnen sich auch ordentliche Spannmöglichkeiten; also Backenfutter, Mitnehmer, etc.
 

seschmi

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Ich würde dazu raten, das erstmal irgendwo auszuprobieren. Da gibt es Kurse, und im Drechsler-Forum auch hilfsbereite Menschen, die einen mal an die Bank lassen.

Vielleicht relativiert sich dann auch die Wunschliste: Kugeln mit 50cm Durchmesser sind definitiv nichts für Anfänger. Da braucht es zum Beispiel auch eine Hebevorrichtung, um solche Stücke überhaupt auf die Bank zu kriegen. Abgesehen von der Unwucht, die ein solides Fundament erfordert. Leute, die sowas machen, haben viele Jahre Erfahrung.

Das Volumen und damit das Gewicht steigt halt mit Durchmesser hoch Drei…
 

apfelanni

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Grössere Bollerkugeln würde ich ggfls mit was selbstgebautem aka Drehschemel plus Fräse , Flex oder Motorsäge + Fräsekopf samt Hebevorrichtung angehen . Da hatte dieser Zimmermann aussem Schwarzwald schon nen guten Ansatz . Würde da wohl alles in nen 3 m Stück Schwerlastregal bauen , samt Kettenzug . Auf ner Drechselbank halt eher die kleinen Tierchen so bis 40 cm rum . Wollte jetzt auch kein 3 to Gussmonster aufstellen und mit ner 2 m Brechstange drechseln . Was so ne 80 cm Kugel wiegt und was die anrichten kann wenn sie unwuchtig um sich schlägt oder wegfliegt ist mir schon klar . Da favorisiere ich eher den Weg die Maschine an das Werkstück zu bringen . analog zu Tisch und Handkreissäge . Im Youtube gibts ja jemanden der so 1 m Schalen aus Eiche aus nem Mörderstamm semmelt . Das ist schon respekt bzw. furchteinflössend . Da kann man bei nem Klemmer sicher nicht nur nen Auge verlieren , sondern man wird gleich enthauptet . Der gesunde Mensch hat von Natur aus sicherlich eine Hemmung was schnelldrehende Geräte angeht , wo man nen Stöckchen reinsteckt . So gings mir jedenfalls anfangs am Schleifstein . das muss man erstmal überwinden . Das nen Schreiner im Rentenalter noch alle Finger ( kuppen ) hatte war früher ja auch eher die Ausnahme . Muss mal recherchieren was die üblichen Kampfspuren beim Drechseln sind .

Kugeldrehvorrichtung wäre sicherlich schön , allerdings scheinen die meisten recht hoch vom Aufbau , rauben einem also viel der meist magern Spitzenhöhe . Vielleicht starte ich ins Metier doch mit ner Blechmaschine der 200 mm Klasse für kleinere Geld . Wobei meiner Erfahrung nach lieber 1-2 Nummern grösser in der Werkstatt kein Nachteil ist und viel Ärger spart . Kleine billige Geräte ( Spassbremsen ) werden meist überfordert was letztendlich auch gefährlich sein kann oder zum zeitigen Gerätekollaps führt . Werde mal zum querlesen ins Drechselforum reinhorchen .
 
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Manohara

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bei mir steht eine Geiger G25 herum und wird sehr viel für Arbeiten eingesetzt, die garnicht als "Drechselarbeit" auffallen. Z.B. ein kleiner runder Fensterrahmen in einer Tür - und so "Zeugs".
Nach meiner Erfahrung sind folgende Eigenschaften bei Drechselbänken interessant:
Das Gewicht ist ein gewichtiger Faktor, weil eine schwere Maschine deutlich ruhiger steht. Das haben vor Allem alte Maschinen.
Eine neuere Entwickling sind die drehbaren Spindeln, die man so einstellen kann, dass die Achse von hinten nach vorne steht (oder auch schräg). Hab' ich nicht und das stelle ich mir sehr angenehm vor.
Neuere Maschinen sind in vielerlei Hinsicht mit technischen Besonderheiten ausgestattet, die Alte noch nicht besitzen. Unter Anderem wird versucht, die Stabilität durch geschickte Konstruktion des Gehäuses zu erreichen. Keine Ahnung ob das funktioniert - vermutlich "etwas".
Ich bin froh, eine "Alte" zu besitzen und denke oft darüber nach, ob "was Modernes" nicht besser wäre. Da habe ich bis heute keine abgeschlossene Meinung dazu :emoji_wink:
 
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