Drechselbank für "blutigen Anfänger"

ben_m

ww-fichte
Registriert
28. August 2007
Beiträge
23
Moin,

ich habe mich mal oberflächlich über eine brauchbare Kleindrechselbank informiert und bin auf die JET gestossen, was aber ein bißchen "teuer" ist wenn man nach 3-4 Werkstücken merkt, das ist doch nichts für mich. Ich bin auf eine Fleischmann gestossen die doch recht ähnlich aussieht, meine Frage anhand der Bilder ist, on sie auch tatsächlich ähnliche Eigenschaften hat???
4d6b_1.JPG

2JML-1014_450x291.jpg


in der Hoffnung keine Copyrights zu verletzen, ich will ja schließlcih eine von beiden kaufen, hoffe ich auf eure Antworten.

Viele Grüsse

Ben
 

Georg L.

ww-robinie
Registriert
5. März 2004
Beiträge
4.236
Ort
Bei Heidelberg
Was soll denn die Fleischmann kosten?
Da hier des öfteren Diskussionen geführt werden, die Maschine xy des Herstellers Z sieht genauso aus wie die teure Maschine des Herstellers A, bei denen dann herauskommt, daß der Billgnachbau zwar genauso aussieht, aber den Qualitätsstandards in keinster Weise genügt, sind solche Vergleiche mit Vorsicht zu genießen.
Die Jet ist sicher keine schlechte Maschine, aber der Preis zu dem die angeboten wird, ist in meinen Augen für diese Qualitätsstufe so ziemlich die Grenze des machbaren. Bei noch billigeren Maschinen wird irgendwo gespart. Meistens an Stellen, die man erst merkt, wenn man die Maschine gekauft hat und damit arbeitet.
Was du bei deinen Betrachtungen auch mit einbeziehen mußt, du brauchst ja auch Drechselwerkzeuge und Schärfvorrichtungen, die zusammen locker noch einmal den Preis der Jet kosten. Und hier mit irgendwelchen Billigteilen aus dem Baumarkt anfangen, führt unweigerlich zu Frust.
Ich würde zuerst etwas Geld in einen Drechselkurs investieren. Sicher der kostet Geld, das unwiederbringlich weg ist, aber du hast anschließend nicht das Problem die Maschinen und Werkzeuge mit großem Velust wieder zu veräußern.
 

Unregistriert

Gäste
Drechselkurs ist hier in unserer Gegend so eine Sache...hab schon mal geschaut und ist nicht viel los in nächster Nähe...im Drechslerforum wird des öfteren eine HBM 450 für um die 200 Euro angesprochen, die den meisten Mindestanforderungen entspricht. Sicher Werzeug kommt auch noch dazu, aber das könnte man bei Gefallen des Hobbys Stück für Stück nachkaufen...ich kann/will mir keine JET kaufen und für 400 Euro Werkzeug, um dann zu merken dass es nicht mein Ding ist...aber natürlich hast du mit Billigwerkzeugen recht...ich hoffe aber immer noch, das es irgendwo auf der Welt "Mittelklasse" Werzeuge gibt, die nicht so wahnsinnig teuer sind, aber gewissen Grundanforderungen trotzdem genügen...oder ist die JET schon übelste Mittelklasse?

Viele Grüsse

Ben
 

Jens Jensen

ww-birnbaum
Registriert
21. September 2005
Beiträge
239
Ort
Bonn
Hallo Ben,
eine Maschine für 150 Euro reicht völlig aus zum schnuppern.
Wo du nicht sparen darfst ist das Werkzeug, das kostet dich am Anfang schon richtiges Geld. Oder hast Du schon Drechseleisen?
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.826
Ort
Dortmund
Es könnte billiger sein, die Jet mit ihrem guten Ruf zu kaufen und wenn du merkst, es ist nichts für dich, kannst du die wieder gut bei Ebay verkaufen. In der Summe vielleicht billiger, als sich eine noch billigere Maschine zu kaufen, die du dann nur noch schlecht losbekommst oder gleich verschrotten musst (weil der Motor durchgebrannt oder irgendwas abgebrochen ist...).

Da gibt es noch was: Wenn du mit einer Maschine ein neues Hobby beginnst, die grauenvoll ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass keine Freude aufkommt. Wenn du wenigstens einige Erfahrungen an einer guten Maschinen hättest, wüsstest du wenigstens, ob es an der Maschine oder deinem Können liegt.
 

Jens Jensen

ww-birnbaum
Registriert
21. September 2005
Beiträge
239
Ort
Bonn
Ich habe mir eine Maschine für 150 Euro gekauft. Als ich gemerkt habe das ich ein neues Hobby für mich entdeckt habe, habe ich mir vernünftiges Werkzeug zugelegt das den Wert der Maschine um ein vielfaches übersteigt. Die Produkte die ich mit dieser billigen Maschine erzeuge, können sich sehen lassen. Und sollte die Mschine jetzt irgendwann den Geist aufgeben, dann hat die sich schon mehr als bezahlt gemacht, alleine schon vom Spaß den mir das gemacht hat! Jetzt bin ich dabei meinen Sparstrumpf zu füllen um mir eine größere Maschine zuzulegen!
Also, du siehst so geht es auch!!!

Und nach oben ist alles offen.
 

Hobla

ww-birnbaum
Registriert
14. August 2008
Beiträge
215
Ort
Austria
Hallo,

nur mal so in den Raum gestellt:

Ich kannte einen "alten" Mann (so um die 80 oder 90 Jahre jung (leider vor einigen Jahren verstorben)) der machte die tollsten Drechselstücke auf einer Drehbank.

Das Ding trieb er mit seinen Beinen an und es war aus Holz. Die einzigen Teile die aus Eisen waren: Nägel, Schrauben die Zacken an der Antriebsseite und die Gegenstücke am Reitstock, der übrigens auch aus Holz war.
Er hat am liebsten Teller, Schalen und Mohnnabln (das ist ein Mörser aus Holz ca. 50 cm hoch mit einem Loch von ca. 10 - 15 cm DM und 40 cm tief und der dazupassende Stößel ca 130 cm lang und 5 bis 10 cm DM, mit welchen man früher den Graumohn zerstoßen hat). Die Lünette war auch aus Holz gebaut. Drechseleisen wurden nach seinen Vorgaben vom örtlichen Schmiedemeister gefertigt.

Schlimm für mich war aber: der Enkelsohn hat das ganze geerbt und vernichtet. :mad: mein Herz blutet noch immer.
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.544
Ort
Südniedersachsen
Hallo,
Ich weiss ... viele gestandene Drechsler werden jetzt die Augen verdrehen ...
Anfangen und Ausprobieren kann man das auch mit einer ganz einfachen Drechselbank, gebraucht für 10-20 Euro zu haben, die mit einer meist vorhandenen Bohrmaschine angetrieben wird. Ich persönlich würd noch den Rat geben, dass Maschinen-Aufnahme, Handauflage und Reitstock zumindest auf einer durchgehenden Bank angeordnet sein sollten.

Viele Grüße
Rainer
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.544
Ort
Südniedersachsen
Hallo nochmal,
ich will dazu mal Bilder sprechen lassen. Sicher keine Meisterwerke, aber hier mal 4 Dinge, die ich am Anfang mit so einer 10-Euro-bei-xxxx-Bohrmaschinen-Drechselbank hergestellt habe:
- 2 Schachfiguren, jeweils Original und Kopie, die fehlten in einem Erbstück-Spiel aus handgearbeiteten Figuren (keine gleicht der anderen genau)
- Deckel für unsere Fressnäpfe, Unterseite mit Rand, damit der Deckel nicht verrutscht
- Lampensockel als Ersatz für einen von mir zerdepperten Keramik-Fuß

Grüße
Rainer
 

Anhänge

  • Kopie vonDrechseln.jpg
    Kopie vonDrechseln.jpg
    31,7 KB · Aufrufe: 225

ben_m

ww-fichte
Registriert
28. August 2007
Beiträge
23
Hallo,

ich werde mir von meinem Opa eine Drechselbank holen. Die hatte ich auch schon hier, hat mir aber nicht so toll gefallen, weil der Motor beweglich! unterm Tisch angebracht ist und deshalb stark vibriert, ausserdem ist die Werkstückbefestigung nicht so toll, dazu kommt, dass die "Schlitten" weiß nicht wie man die Fixierungen sonst nennt, sich durch die Vibrationen lösen...dazu hat noch dass richtige Werzeug gefehlt.

Was ich ermuntert durch den Beitrag mit der Bohrmaschine machen werde ist, anständige Drechseleisen holen, den Motor seperat neben dem Tisch plazieren, selbstsichernde Muttern für die Fixierungen holen und mir was für das Futter überlege...

Mal sehen und wenns dann einigermaßen gefällt mache ich weiter...

Viele Grüsse

Ben
 

civil engineer

ww-robinie
Registriert
31. März 2007
Beiträge
1.874
Ort
Nordostbayern
Hi Ben,

also ich bin auf keinen Fall ein Sicherheitsfanatiker, aber wenn der Reitstock (=Schlitten) nicht richtig geklemmt werden kann und das Konstrukt ohne Ende vibriert, könntest Du leicht mal das Werkstück zwischen den Zähnen haben. Bei diesem Gehopse nützen Dir auch die teuersten und besten Beitel nichts.

Ich habe auch mit einem Bohrmaschinenvorsatz angefangen und muß sagen, daß für kleine Werkstücke in Langholz so ein Teil zum ausprobieren eine kostengünstige Alternative ist. Jetzt benutze ich das Teil immer noch als Bohrmaschienenhalter, z. B. wenn ich mal Kleinteile mit einer Topfbürste entrosten will. Die knapp zwanzig Euro, die das Teil gekostet hat, haben sich für mich gerechnet.

Wenn Du nicht hunderte Euro für Röhren usw. ausgeben willst, mach es wie ich. Ich habe mir eine Grundausstattung an Beiteln auf Flohmärkten zusammengesucht. Gut, hat ein paar Monate gedauert, ist nicht die Qualität, die man heute kaufen kann, hat aber für 1 Schruppröhre, 4 Formröhren und einige Lochbeitel, die ich als Meissel und Abstechstahl umgeschliffen hab, keine zwanzig Euro gekostet. Und das Schleifen mit teueren Beiteln lernen, kostet auch noch mal.

Gruß
Jochen
 

ben_m

ww-fichte
Registriert
28. August 2007
Beiträge
23
Moin,

hast recht...:emoji_frowning2:muss sehen, wie stabil ich die Geschichte gestaltet kriege. Vor allen Dingen werde ich mir erstmal irgendein gutes Buch holen, um die Grundbegriffe/Techniken zu lernen. Mal sehen...was dann wird.

Viele Grüsse

Ben
 
Oben Unten