Disziplin in der Werkstatt ?

ranx

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moin,

bei mir zu Hause herrscht Unordnung ....
in der Werkstatt von der Firma genauso ...

Ich gebe mir die größte Mühe ein wenig Zeit oder Geld
zu sparen das man nicht nach drei Schrauben die man
braucht 10 Minuten suchen muss, und das regelmäßig.

Etwas System versuche ich in die Fa. zu bringen...
aus dem Bauch raus werden 2-3 Wochen im Jahr
nur zum suchen oder bestellen per Express
verschenkt weil man alles auf einen Haufen schmeißt.
Haufenwirtschaft von den Ludolfs fällt mir dazu immer nur
ein. Ich breche mal lieber ab mit der Beschreibung...

Ob ein monatliches gemeinsames Austauschen von
Ideen, Vorschlägen oder Frustabbau ein
Anfang zur Lösung der Verschwendung von Zeit
und Geld wäre?
Kleines 4 Mann Unternehmen in der Expansion,
2x Cheffe und 2x Arbeiter, alle über das mittlere Alter
hinweg.

Oder sollte ich mir einfach eine andere Einstellung
zur Arbeit suchen oder was ganz anderes?
Keine Ahnung, ich erwarte keine Lösung
durch meinen Beitrag hier aber evtl. eine
kleine Erweiterung meines Horizontes ?

Gute N8 und Prost Bergfest :emoji_slight_smile:

LG uwe
 

WinfriedM

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Das schreit nach guten organisatorischen Lösungen. Vieles bekommt man hin. Ich bin auch von Natur aus eher chaotisch veranlagt und beschäftige mich deshalb seit vielen Jahren damit, Ordnung ins Chaos zu bekommen. Da gibts wirklich viele gute und ausgeklügelte Lösungen, die funktionieren.

Eine Grundregel fürs Aufräumen, mit der man viel erschlägt: Alles braucht seinen genau definierten Ort, von dem man dann niemals mehr abweicht. Viele Menschen haben für alles Mögliche noch nie einen Ort definiert, wo es hingehört. Sie schmeißen es immer dort hin, wo sie gerade stehen.

Einfaches Beispiel Büro: Der Locher und der Tacker gehören immer an die selbe Stelle. Wer das nicht hinbekommt, malt sich einen Abdruck des Lochers auf die Tischplatte. Das hilft besonders dann, wenn verschiedene Leute am selben Schreibtisch arbeiten.

Für Büroorganisation hier ein super Buch: "Für immer aufgeräumt"

Für immer aufgeräumt. Zwanzig Prozent mehr Effizienz im Büro - Jürgen Kurz - Amazon.de: Bcher
 

fpaulus

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Hallo Zusammen,

mein Problem ist, dass ich in meiner Hobbywerkstatt auf Niemand sonst Rücksicht nehmen muss, was dann im persönlichen Chaos endet. Wenn ich aber im Job mit mehreren Leuten zusammen arbeiten muss, dann ist es zwingend notwendig das Alles seinen festen Platz hat. Bin in meinem Ur-Beruf gelernter Koch und dort ist es absolut tödlich, wenn man nicht blind darauf vertrauen kann, dass Alles an seinem Platz steht.

Ist auch in fast jeder Hausfrauenküche so, dass immer Alles an seinem festen Platz steht und hat einfach nur etwas mit Konsequenz zu tun.
Wenn nach deiner Schilderung 4 Chaoten in einer Werkstatt arbeiten, kostet das nur Zeit, Geld und Nerven. Ihr solltet euch also dringend überlegen, wie ihr das in den Griff bekommt.

Beste Grüße

Franz
 

WinfriedM

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Was bei mir Wunder gewirkt hat: Ich hab mir einen Beschrifter gekauft. Durch Beschriftung schafft man definitive Orte, wo was hingehört. Und jeder muss sich dann auch an das halten, was auf der Beschriftung steht.
 

uli2003

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Ganz wichtig noch am Rande: Keine unnötigen Ablagen schaffen! Damit meine ich jetzt keine Werkbänke oder Tische, sondern z.B. Montageböcke mit Platten drauf, Stapelei auf Fensterbänken, Werkzeugablagen neben Maschinen etc.

So zwingt man sich mangels anderer Möglichkeiten dazu, alle Dinge an ihren Platz - wie Winfried schon sagt idealerweise beschriftet - zurück zu bringen.

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Oh ja, auch so ein Klassiker: Flächen, wo man was ablegen kann, ziehen Krimskrams magisch an. :emoji_wink:

Im privaten Bereich hab ich noch kein Mittel gegen diesen Wildwuchs gefunden. :emoji_slight_smile:
 

yoghurt

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Hallo,
ich bin leider auch bekennender Chaot! Meine Kollegen leiden gelegentlich sehr unter mir, wobei sich meist diejenigen beschweren, sie selbst einen entsprechenden Ruf haben....

An guten Tagen versuche ich pro entnommenen Gegenstand (Schraubenpackung, Werkzeug etc.) zwei nicht mehr benötigte wegzuräumen. Das gelingt ganz gut und nach einer Weile sieht es schon viel besser aus. Das andere ist, dass ich manchmal vor der Arbeit 30 Minuten aufräume. Das bringt keine perfekte Ordnung aber zumindest einen brauchbareren die Arbeit ermöglichenden Zustand.

Vielleicht wäre es eine Lösung in der Firmenwerkstatt Zuständigkeiten zu verteilen? Jeder ist für einen bestimmten Bereich oder eine bestimmte Maschine zuständig und sorgt für/achtet auf Ordnung dort?
 

ChrisOL

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Hallo,

alles hat seinen Platz - alles ist an seinem Platz. Die Grundregel ist der erste Schritt. Dann braucht es aber immer noch eine Personen, die das auch konsequent verfolgt und anderen auf die Finger haut wenn der Schlendrian einkehrt. Also eher eine Aufgabe für den Chef als für den Azubi.

Ganz wichtig, zwischendrin kurz die Sachen wieder wegräumen und vor Feierabend aufräumen und die Struktur wieder herstellen, sonst ist kein Feierabend.

Soweit die Theorie, in der Praxis zeigen sich dann immer wieder Abweichungen vom Idealbild :emoji_wink:

Grüße
Christoph
 

predatorklein

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Moin

Wenn nach deiner Schilderung 4 Chaoten in einer Werkstatt arbeiten, kostet das nur Zeit, Geld und Nerven. Ihr solltet euch also dringend überlegen, wie ihr das in den Griff bekommt.

Nagel - Kopf - getroffen :emoji_wink:

Und das " in den Griff kriegen " mit allen Konsequenzen durchziehen.
Manchmal tut einem das selbst weh , meistens aber den anderen :emoji_stuck_out_tongue:

Soweit die Theorie, in der Praxis zeigen sich dann immer wieder Abweichungen vom Idealbild :emoji_wink:

Seh ich anders :rolleyes:

Wenn es ( zu starke ) Abweichungen gibt zieht man die Geschichte einfach nicht richtig durch.
Geht bei mir so weit , daß notfalls einer gehen muß.

Wir arbeiten mit unserer Schreinerei für 2 größere Firmen die für Hausverwaltungen " alles aus einer Hand " anbieten.
Würde keiner glauben wenn man mal aufschreiben würde was bei denen an Zeit und Geld flöten geht einfach weil die Planung teilweise absolut unterirdisch ist :emoji_frowning2:

Es wird aber gerade bei solchen Firmen noch mehr als genug Geld verdient , sodaß dies eigentlich kaum jemanden interessiert.

In unserer Schreinerei kriegt man 3 Chancen , ( meistens egal worum es geht ) , danach ist Schicht im Schacht.

Anfangs etwas schwierig , weil man als halbwegs guter Kerl eigentlich immer glaubt , man würde etwas übertreiben.

Gewöhnt man sich aber sehr schnall daran , spart Zeit und viel Geld , und mit den Jungs und den Firmen die was taugen hat man eigentlich keine Probs , im Gegenteil.

Und die anderen werden ausgesiebt , hört sich jetzt ziemlich derb an , schont aber ungemein die ( eigenen ) Nerven und die der ordentlichen Mitarbeiter .

Gruß
 

WinfriedM

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@predatorklein: Das geht natürlich nur, wenn man der Chef ist oder der diese Kompetenzen an andere verteilt.

Da wären wir dann bei einer weiteren wichtigen Sache: Der Chef muss hinter all dem stehen, was man da umsetzen möchte. Konsequent! Unterläuft der das Bemühen um Ordnung, gibts massive Probleme.

Ich kenne das aus leidiger Erfahrung aus dem Qualtitätsmanagement. Ich hab mich bemüht, klare Verhaltensregeln schriftlich zu fixieren, an die sich alle halten müssen. Und kaum war etwas Stress in der Bude, da sagt der Chef: "Mach jetzt einfach so, wie ich das sage und scheiß was auf diese Regeln." Und dann schlich sich das alte Verhalten wieder als Normalzustand ein. Keiner hat mehr irgendwelche Regeln ernst genommen.

Es gibt ja auch das Sprichwort: "Der Fisch stinkt vom Kopfe her."
 

haass

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ja die Ordnung in der Werkstatt - ein Dauerthema.
es ist wirklich so, dass alles seinen festen platz benötigt und immer gleich dahin zurück muss, sonst = Chaos.

vielleicht ein kleines Gedicht dazu, hängt bei mir in der Werkstatt an der wand:

sei helle - tu jedes Werkzeug nach gebrauch an seine stelle!
dann sparst du dir viel Arbeit, zeit und müh´
und bist vergnügt von spät bis früh!

nach diesem motto . ...
heiner
 

Mitglied 59145

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....ich beobachte auch immer das man nur das findet was einen festen Platz hat. Ich habe eine Werkzeugwand für Handwerkzeug. Da sind 4Zangen Kneif,Kombi,Spitzzange und Seitenschneider. Es fehlte immer eine, dann mal aufgehängt und mit Edding umrandet. Seitdem sind sie in Benutzung oder da wo sie hingehören.

Ohne diese Umrandung funktioniert das nur wenn man alleine ist, jedenfalls meistens:emoji_wink::emoji_grin:.

Gruss
Ben
 

ranx

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Moin,

ein Umzug in die größere Werkstatt steht an, das werde ich als Chance ergreifen weitere kleine Ortnungsmaßnamen zu initiieren. Mittlerweile ( Jahre) stehen "Schraubenkartons" sortiert nach Größe und Sorte im Regal. Ohne Beschriftung war die Sortierung nach häufiger Verwendung. Da möchte ich mich bei euch bedanken, für die vielen Eindrücke die Ihr da geschildert habt. So eine Sortierung ist wohl eher eine Ausrede für nicht erkannte Arbeitsoptimierung. Schönen Sonntag, uwe


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Macchia

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Hallo ranx,

vielen Dank für deinen Beitrag:emoji_slight_smile:
Hatte er mich doch veranlasst letzten Sonntag meinen Vorraum zur Werkstatt aufzuräumen.
...und was ich da alles gefunden habe...
Hatte schon meine Frau und meinen Hund in Verdacht die Zangen, Bleistifte etc.
verschlampt zu haben.

Könntest du den Beitrag, sagen wir alle 6 Wochen, aktualisieren?
Quasi als Motivation und Erinnerung?
:emoji_grin:

Um beim Thema zu bleiben..
das mit der Ordnung ist bei vielen so, was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Wenn Eltern ihren Kindern immer das Spielzeug hinterher tragen und aufräumen fehlt schon mal ein Grundstein.
Viele lernen es auch bei der Ausbildung (war bei mir so) wir hatten strenge aber sehr gute Ausbilder.
Andere lernen es bei der Bundeswehr.
Danach wird es schwierig.

Wie sagte ein Ausbilder, die Ordnung in der Werkstatt ist deine Visitenkarte...

Gruß
Martin
 

FredT

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Bunte Wehr fällt ja schon mal flach... und bei [den meisten] vielen Elternhäusern ist das wohl auch nicht so gegeben. Beste Beispiele sind die Grundtugenden, die in der Lehrausbildung von Beginn an gefordert werden...
 
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