Dielen Ölen

astrana69

ww-pappel
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Hallo, Ihr Wissenden!
Am Wochenende wollen wir unsere Dielen in Küche und Flur nach 6 Jahren mal wieder abschleifen. In den Wohnräumen sieht der Aqualack noch gut aus, aber der Flur hat eine gräuliche Laufstraße, und vor der Küchenspüle sieht das Holz richtig ausgefranst aus. Mit der Oberflächenbehandlung wollen wir uns diesmal also mehr Mühe geben. Nun möchte ich aber nur ungern mit Lösungsmitteln hantieren, und Öl als Werkstoff ist mir eigentlich ohnehin am sympathischsten, aber ist es auch wasserabweisend genug? Und wie sieht es mit Schmutz aus, arbeitet sich der nicht möglicherweise richtig ins Öl mit ein?
Wer hat Erfahrungen?
Dank und Gruß A.
 

frankundfrei

ww-robinie
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Vor ölen wirklich ganz abschleifen

Hallo Astrana,

der Aqua-Lack muss völlig abgeschliffen sein wenn Ihr ölen wollt. Folgende Grundsätze sind zu bedenken:

1. guter Schleifaufbau
also keine zu hohen Sprünge in der Körnung und am Ende wenigstens ein 180er Schliff.

2. Holz mit Öl sättigen
mehrfach in ca. 30-Mituten Abständen so lange Öl aufgeben, bis das Holz kein Öl mehr in sich aufnimmt und es glänzend auf der Oberfläche bleibt.

3. Überstand abnehmen
30 Minuten nach dem letzten Auftrag alles - wirklich alles - was da auf der Oberfläche glänzt mit gut saugenden Lappen abwischen - so, wie wenn man den Boden abtrocknen wollte.

4. Lappen im Freien ausgebreitet trocknen lassen - Gefahr der Selbstentzündung

5. Nach 24 Stunden kann man noch einmal Öl dünn aufpolieren

6. Nach 24 Stunden ist der Boden bedingt belastbar - ohne Schuhwerk oder nur mit Abdeckung nutzen und dann diese Abdeckung wieder abnehmen damit das Öl weiter durch Luftoxidation trocknen kann.

7. Nach 14 Tagen ist das Öl gänzlich ausgetrocknet und man kann auch nebelfeucht wischen und normal belasten.

Grüße auf Frangn

Frank von Natural Naturfarben
 

welaloba

ww-robinie
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Hallo Astrana, ich schließe mich den Ausführungen meines Vorredners an. Wir haben unseren Rauspundboden vor 9 Jahren eingebaut, das Ölen ging genau wie beschrieben vonstatten; wir haben anschließend noch 2 oder 3 mal Wachs aufgetragen: 75 - 80 % Bienenwachs, 20 - 25 % Carnaubawachs, in Balsamterpentinöl zu einer cremigen Paste gelöst; Trockenzeit nach jedem Auftrag wieder einen Tag.
Der Boden hat zwar Kratzer (Katerkrallen) gerundete Ecken (an Stufen) und sonstige Spuren, aber die Wachsoberfläche steht. Auch feucht wischen ist kein Problem. Das Holz wird immer schöner (Kräftig im Farbton - manch einer wird vielleicht Honigton dazu sagen), je nachdem, wie Licht drankommt.

Gruß Werner
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ansonsten auch immer die technischen Merkblätter der Produkte beachten, manche Öle oder Öl-Wachs-Kombinationen werden gänzlich anders verarbeitet.
 
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