Deutsche Firmen in russischen Holzskandal verwickelt.

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Das ist überall das gleiche, je höher der Unterschied im Einkommen ist, umso anfälliger ist ein System für sowas.
Rumänien, Russland, Südamerika, Asien und alles was noch fehlt. Überall!

Gruss
Ben
 

Keilzink

ww-robinie
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... das ist ja schon merkwürdig, hier pfeifen es doch seit Jahren die Vögel von allen Dächern: "Kauft diese sibirische Lärche nicht, das meiste stammt aus Raubbau, die Zertifikate sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind." Das höre ich seit Jahren.
Und dieser Jacob Jürgensen in Hamburg hat davon noch nie gehört, obwohl er nach eigene Angaben sogar Leute vor Ort hat, damit alles den richtigen Weg geht.
Fast 1.000 Tonnen, jeden Monat. Und alles legal.
Ich frage mich, wer da schlimmer ist: Der Verbrecher in Sibirien, der ganze Landstriche kahl schlagen lässt, oder die Hehler hier in Deutschland, die die Nachfrage nach diesem illegalen Holz erst erzeugen: "Sibirische Lärche ist viel härter und Witterungsbeständiger als Europäische". Dieser Unsinn wurde mir noch im Sommer erzählt, als ich heimische Kiefer gesucht habe und einer mir sibirische Lärche andrehen wollte.
Ich würde mir wünschen, dass die Herren aus Hamburg in denselben Knast eingeliefert werden, in den ihre sibirischen Geschäftspartner einsitzen müssen. Aber das ist wohl ein zu frommer Wunsch, so gehts nicht zu auf dieser Welt.

PS: Danke an Marcus für den Link!
 

marcus_n

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Ich finde es wichtig, dass wenigstens mal eine Nachricht davon in den Medien auftaucht. Das ist zwar nicht weltbewegend, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung und nicht nur ein Gerücht.
Ich erinnere mich an eine Reportage, schon zwei, drei Jahre her, da ging es um den Amazonas. Ein Reporter Team hat Waldarbeiter im Amazonas begleitet.
Im großen Stil wurden riesige Flächen gerodet und alles an einen großen Holzlagerplatz verbracht. Einige Mitarbeiter haben dann auf der linken Seite alles Holz markiert das zertifiziert werden sollte, die rechte Seite wurde unmarkiert belassen. Ein und dasselbe Holz von ein und demselben Gebiet. Einmal mit Zertifikat, entsprechend teuer aber legal, die andere Hälfte billiger. Das ganze Holz wurde aber von nur einem Lieferanten abgeholt.
In Rumänien, in den Karpaten, habe ich selbst erlebt, wie kleine selbständige Unternehmer mit einem Holztransporter und einem alten umgebauten Panzer ohne Turm in unbewohnte Waldgebiete gefahren sind. Da haben sie mittels des alten Panzers Schneisen in den Wald geschlagen, das Holz innerhalb eines Tages heraustransportiert und sind wieder verschwunden. Das ist dort gang und gäbe.
Ich glaube nicht, dass man wirklich etwas gegen diese Machenschaften unternehmen kann, aber man muss darüber berichten.
 

marcus_n

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Nein Fred, es gibt noch Unterschiede. In diesen Ländern werden die Urheber von der Politik flächendeckend geschützt. Hier verunglimpft man diejenigen, die sich dagegen engagieren als linksversifft. Ich will das jetzt nicht in das Politische abgleiten lassen. Aber jeder hier, der mit Holz arbeitet muss sich schon fragen, was er in der Hand hält. Nicht jeder hat das Glück Holz aus dem eigenen Wald zu verarbeiten, sehr viele gehen in die Baumärkte und kaufen dort ein, vertrauen dem Handel und seinen vielen Öko- und Qualitätssiegeln.
Die gleichen Probleme haben wir hier im Lebensmittelhandel, speziell dem Fleischhandel, mit dem Weinanbau, Textilien und vielen anderen Bereichen.
Aber so ist das eben.
 

Vaultdoor

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Hier verunglimpft man diejenigen, die sich dagegen engagieren als linksversifft. Ich will das jetzt nicht in das Politische abgleiten lassen.

Es ist so geil, wie parteiisch die Mods hier sind. Wie ich es geahnt habe, wird mein Kommentar direkt gelöscht, @marcus_n s hingegen bleibt wie ein Fels in der Brandung stehen, obwohl er ganz klar tendenziös ist und Leute angreift, die sich dann nicht wehren dürfen.
 

Keilzink

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... ich glaube nun echt nixht, dass ich mir ausgerechnet von dir rechts und links erklären lassen möchte. Geschweige denn Begriffe wie "Konservativ". Und parteiisch? Immer erst mal an die eigene Nase fassen, bevor man Pickel an einer anderen moniert. ;o)

Marcus: Es gibt Möglichkeiten. Zum Beispiel die, dass man den Markt austrocknet. Dass man die Hehlerei unterbindet, vom internationalen Handel ausgehend, bis hin zum Terrassendeck vor dem deutschen Eigenheim.
Es ist doch so: Wenn hier im Forum einer nachfragt, wie er seine Sibirischen Dielen am besten an die Balken schraubt, dann müsste ihm sofort und heftig der Wind ins Gesicht wehen. Nutzt nichts? Jetzt gerade sind 382 Leser hier im Forum unterwegs. Zu gewissen Zeiten am WE sind es manchmal über 1.000. Die bekommt der BUND selbst zu normalen Zeiten nicht zusammen, im Hinterzimmer einer Kneipe.
Wenn man aber in der oben angesprochenen Situation etwas zur Sache sagt, dann läuft man doch Gefahr, dass einem sofort politische Propaganda unterstellt wir (von der eine Seite), "Gutmenscherei" von der zweiten und "Unsachlichkeit" von der dritten. Ich bin nun seit 10 Jahren hier dabei, einiges hat sich gebessert, aber da gibt es noch viel Spielraum.

Den gibt es auch in der Politik, man könnte solche Geschäftspraktiken sanktionieren (aber dann kommt sofort wieder der Einwand "Was wollt ihr denn noch alles Verbieten", "Protektionismus!" und was weiß ich noch alles.
Wenns nach mir ginge, dann würde ich es gerne Herrn Putin überlassen, seinen Saustall aufzuräumen - wenn da ein Interesse bestehen sollte. Wenn nicht, dann sollen diese Lumpen wenigstens ihre schmutzige Ware nicht hier in Umlauf setzen können - mit der Hilfe von hochangesehenen deutschen Geschäftsleuten, die genau betrachtet nur gemeinschaftsschädliche Hehler sind.

LG Andreas
 

Vaultdoor

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marcus_n

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Keilzink, Andreas: Ich weiss jetzt nicht genau, worauf du mit deinem Text hinaus willst. Ich glaube du meintest damit meine Aussage, dass man gegen die Machenschaften nichts unternehmen kann.
Ich würde mir für mich wünschen, dass ich erkennen kann, woher das Holz kommt, dass ich in der Hand halte und mit dem ich auch mein Geld verdient hab.
Und damit meine ich noch nicht einmal die Bohle vom Sägewerk, oder die Fichtenrahmen aus dem Baumarkt. Eher schon die OSB Platte für den neuen Maker-Shop im Einfamilien-Häusle. Was ist denn mit den Handgriffen von Haarbürsten oder Taschenmessern, mit den Brotzeitschneidebrettern, mit Zahnstochern im Restaurant, dem Holzspielzeug und den Korken in den Weinflaschen, die Holzschnitzel in den Wein- und Whisky Tanks, die Späne in den Erdbeerjoghurts, das Holz für den geräucherten Schinken? Die Pellets für den warmen Winter-Weihnachtsofen im kuschligen Neubau. Kleinigkeiten wird mancher sagen, unbedeutend, Mindermengen.
Klar, das kommt alles aus sorgfältig kontrollierten Anbaugebieten in Finnland, Schweden, Spanien, Italien und natürlich aus Baden-Würtemberg.
Und das sind dann alles Rentner die in Teilzeit jeden Tag zwei Stunden auf der Bank unter der Kastanie Zahnstocher schnitzen?
Die Wildeiche ist groß in Mode, jede Ehefrau drängt ihren Mann: Kauf so einen Tisch. Und dann noch das passende Echtholzparkett dazu. Woher das Holz kommt fragt keiner, oder man druckt zur seelischen Beruhigung irgendeinen Phantasiestempel in einen Prospekt. Gibts eigentlich schon Bio-Holz?
Sibirische Lärche, das ist sowas wie schwäbischer Kartoffelsalat, Nürnberger Rostbratwürschtel, oder Flensburger Pils? Muss ja gut sein.
Ich möchte nicht wissen wieviele Einbauküchen in Deutschland pro Jahr verkauft werden. Jeden Tag ist hier der Parkplatz eines Baumarktes voll mit den Montage Lkws eines bekannten Möbel- und Küchenhauses. Die ganzen Spanplatten dafür wachsen nicht auf den Bäumen.
Ich hab das selbst erlebt, du kannst, wenn du im Großhandel Produkte aus Asien kaufst, gegen einen geringen Mehrpreis dir bei der Produktion alle möglichen Stempel ins Gehäuse machen lassen. TÜV, CE, was auch immer du gerne hättest. Willst du ein Ökolabel in deinem T-Shirt? Auf dem Fliessband bekommen die letzten 1000 Shirts ein Label eingenäht. Sind alles die gleichen Shirts, der gleiche Baumwollfaden, aber interessiert ja keinen und man kann den 20fachen Preis verlangen.
In Frankreich weiss man bis jetzt nicht, woher man das Eichenholz für den neuen Dachstuhl der Notre-Dame hernehmen soll, weil es im ganzen Land nicht genug alte Eichen gibt. Aber irgendwer treibt schon eine Quelle dafür auf.
Das meinte ich, dass man gegen diese Machenschaften nichts unternehmen kann. Es ist zuviel, es betrifft all unsere Lebensbereiche (schon mal gefragt, woher die ganze Zellulose für Toilettenpapier kommt?) und keiner hat mehr einen Überblick. Wenn mich ein Kunde fragt, woher kommt das Holz, dass sie gerade an meine Hauswand schrauben? Ich weiss es nicht.
Ich greife niemanden persönlich an, allein weil ich hier niemanden persönlich kenne. Wir müssen uns aber schon ein wenig mehr Gedanken machen, über das, was unser Beruf oder unser Hobby ist. Aber vielleicht lasse ich doch besser in Zukunft derlei Gedanken oder behalte sie zumindest für mich.
Nix für ungut. Servus und Pfiat Gott.
 
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Vaultdoor

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Ich hab das selbst erlebt, du kannst, wenn du im Großhandel Produkte aus Asien kaufst, gegen einen geringen Mehrpreis dir bei der Produktion alle möglichen Stempel ins Gehäuse machen lassen. TÜV, CE, was auch immer du gerne hättest. Willst du ein Ökolabel in deinem T-Shirt? Auf dem Fliessband bekommen die letzten 1000 Shirts ein Label eingenäht. Sind alles die gleichen Shirts, der gleiche Baumwollfaden, aber interessiert ja keinen und man kann den 20fachen Preis verlangen.

Das ist doch aber schon immer so gewesen: Menschen betrügen eben auf ganzer Linie. Und gerade das, was ich von dir zitiert habe, ist wirklich ein alter Hut. Und weil der Mensch gerissen ist, wird er sich immer wieder neue Wege ausdenken, wie er Sanktionen oder andere Maßnahmen umgehen kann. Sobald es ums Geld geht, wird es kriminell. Das ist bei Klimawandelmaßnahmen genauso, wie bei der Ölproduktion, dem E-Auto, Windparks oder Supermarktartikel mit "Bio" drauf.

Die Wildeiche ist groß in Mode, jede Ehefrau drängt ihren Mann: Kauf so einen Tisch. Und dann noch das passende Echtholzparkett dazu. Woher das Holz kommt fragt keiner, oder man druckt zur seelischen Beruhigung irgendeinen Phantasiestempel in einen Prospekt. Gibts eigentlich schon Bio-Holz?
Sibirische Lärche, das ist sowas wie schwäbischer Kartoffelsalat, Nürnberger Rostbratwürschtel, oder Flensburger Pils? Muss ja gut sein.
Ich möchte nicht wissen wieviele Einbauküchen in Deutschland pro Jahr verkauft werden. Jeden Tag ist hier der Parplatz eines Baumarktes voll mit den Montage Lkws eines bekannten Möbel- und Küchenhauses. Die ganzen Spanplatten dafür wachsen nicht auf den Bäumen.

Wo du ja allerhand Leute verklagst, stellt sich die Frage: Was hast du denn schon dagegen unternommen?
 

Vaultdoor

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Die Frage danach was jemand anderes schon unternommen hätte, ist meist ein Versuch zu rechtfertigen dass man selbst nichts unternimmt, oft genug auch dass man sich über unangenehme Dinge möglichst keine Gedanken machen möchte..

Das ist falsch geschlussfolgert und auch eine ziemliche Unterstellung an die Leute, die sowas kritisch hinterfragen. Wenn jemand ganze Menschengruppen auf die Anklagebank setzt, dann ist es schon gerechtfertigt, wenn man mal fragt, ob der Anklagende denn entsprechend mit gutem Beispiel vorangeht. Denn immer nur auf Politiker oder Unternehmen zu zeigen und zu sagen "macht ihr mal!", ist nicht die Lösung. Beispiel: Wenn ich Obdachlose auf der Straße sitzen sehe, an denen vorbeilaufe und nur über Politiker und "Reiche" wettere, warum sie denn so böse sind und nichts machen, dann habe ich den Knall schlicht und einfach nicht gehört. Anstatt dem Obdachlosen mit meinen Möglichkeiten zu helfen und mich eben nicht immer nur über "die anderen" zu ärgern, sondern nachhaltig zu handeln, so, wie es in meinem Rahmen möglich ist, schiebe ich das Problem lieber von mir weg auf "die anderen". Und um sowas herauszufinden, frage ich die Leute eben, was sie denn schon so gegen das Problem unternommen haben.
 

Mitglied 59145

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"so wie es in meinem Rahmen möglich ist" ist die größte Ausrede überhaupt. Damit meine ich jetzt nicht dich persönlich!
Es ist einfach eine Phrase, mehr nicht. Eigentlich müsste es heissen " so weit es mir möglich ist, ohne wirklich Verzicht zu üben!".

ICh mache viel, könnte aber deutlich mehr. Es ist ein abwägen. Wenn jeder wenigstens soviel machen würde, wie er könnte ohne großartigen Verzicht, dann wäre der Welt schon ein ganzes Stück geholfen. Nur wird das von jedem anders definiert, da liegt ein Teil des Problems.

Gruss
Ben
 

Keilzink

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Markus: Was wir nicht selbst regeln (jeder Einzelne, bei seinem Boden, auf seiner Terrasse, an seiner Wand), das wird, früher oder später, vom Staat geregelt oder führt in den Abgrund.
Die momentane Situation ist das beste Beispiel dafür: Wir kannten die Gefahr, keiner hat was unternommen. Dann war es "plötzlich da", aber weit weg, und wir haben gedacht: Betrifft uns zum Glück nicht, so wie beim letzten Mal. Jetzt haben wir es am Hals - oder besser ES hat uns am Hintern.

Wenn ich Holz kaufe, dann kaufe ich Holz aus Deutschland oder maximal Europa. Wenn der Händler mich anlügt, dann kann ich nichts machen. Wenn ich aber mit einem Zertifikat getäuscht werden soll, von dem ich schon zig mal gehört habe, dass es nichts taugt, weil jeder es fälschen kann, ohne Sanktionen befürchten zu müssen, dann habe ich zwei Möglichkeiten: Ich kann sagen: "Behalt deinen Schrott" oder ich kann mich dumm stellen und sagen: "Da ist ja ein Zertifikat drauf, was solls". Die Wahl hat man immer. Und wer glaubt, besser klar zu kommen, wenn er sich selbst die Hucke volllügt .... der hat was Grundsätzliches nicht verstanden. Man kann sich auch hinstellen und sagen: Mit mir macht ihr das nicht, und nicht mit meinem Geld. Das läuft dann bei mir unter Lebensqualität.
Im vorliegenden Fall kommt ja noch was dazu: Als Kunde konnte an diese Zertifikate einfach glauben. Aber jeder der das kaufte, wußte, dass dieses Holz um die halbe Welt gekarrt wird, um dann hier an den Mann gebracht zu werden - damit ein Hamburger Kaufmann sich die Taschen füllen kann. Und da macht man mit???

Was Spanplatten angeht: Das ist das nächste Problem. Wenn ich heute im Bioladen (oder bei Aldi) einkaufe, dann steht auf jeder Packung genau, wo das Zeug herkommt - ich hab die Wahl, ob die Hirse, die bei uns in den Topf kommt aus China, der Ukraine, Rumänien oder Brandenburg kommt. Das könnte man beim Holz und Holzmaterialien genau so einrichten, das wäre kein Probelm. Und dann kommt das Wichtigste: Man muß die Betrüger im System finden, anklagen und aburteilen. Da liegt der Hund begraben, sonst funktioniert es nicht.

LG, Andreas
 

PurplePony

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Es ist doch so: Wenn hier im Forum einer nachfragt, wie er seine Sibirischen Dielen am besten an die Balken schraubt, dann müsste ihm sofort und heftig der Wind ins Gesicht wehen.

LG Andreas

Sehe ich genauso, da gilt es nicht abzuwägen, da gilt es anzuprangern.
Wichtige Dinge dürfen mit Nachdruck formuliert werden, sonst gehen sie unter.
 

marcus_n

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Andreas: Eine staatliche Regelung nimmt Eigenverantwortung ja nicht ab. Die "momentane Situation" ist ja nicht wegen den staatlichen Regelungen so, sondern weil viele den Ernst der Lage nicht begriffen haben und das Hirn nicht einschalten. Dazu kommt noch mangelndes Gemeinschaftsbewusstsein und Verlustängste bei der Selbstverwirklichung.
Nur akzeptieren wir eben staatliche Regelungen, weil wir den Glauben haben, es würde eine allgemeingültige, faire und gerechte Grundlage geschaffen. Der Staat, und auch die europäische Union schaffen Handelsregeln und genehmigen Zertifizierungen um genau das zu gewährleisten. Wenn wir aber im Voraus wissen, das dies alles automatisch unterwandert und umgangen wird, dass es für jeden Handelszweig eine eigene Mafia gibt, die nahezu ungehindert agieren kann, dann sind diese Regeln sinnlos. Jede Regelung ist nur solange wirksam, wie sie auch kontrolliert und sanktioniert wird. Aber eine Kapitulation wäre fatal.
Wie weit geht aber die persönliche Entscheidungsfreiheit in einer konsumorientierten und technokratisch gelenkten Welt? Ich kann mich ja nur für oder gegen Etwas entscheiden, wenn ich weiss: da könnte es ein Problem geben. Deswegen ist es wichtig zu informieren und auf Etwas hinzuweisen. Danach kann dann jeder für sich seine persönlichen Konsequenzen treffen. Und das ist kein alter Hut oder banal, das ist eine Lebenseinstellung.
Besten Gruß
Marcus
 

Vaultdoor

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Es ist einfach eine Phrase, mehr nicht.

Für die, die das als solche missbrauchen wollen, ist es auch nur eine Phrase. Und besonders heute geht es der Gesellschaft eher darum, dass Politiker oder andere Machthaber das sagen, was sie hören will, statt Taten zu beobachten. Da kann ich nichts gegen machen, nur appellieren, dass das eben keine Phrase sein sollte.

Nur wird das von jedem anders definiert, da liegt ein Teil des Problems.

Aber was ist da jetzt die Schlussfolgerung?

Und dann kommt das Wichtigste: Man muß die Betrüger im System finden, anklagen und aburteilen.

Und das bewirkt nochmal was? In erster Linie muss man Betrüger erkennen und sie meiden, so nimmt man ihnen doch erst ihre Grundlage.

Und das ist kein alter Hut oder banal, das ist eine Lebenseinstellung.

Die Feststellung, dass die Beobachtung, es gebe kriminelle Machenschaften in der Gesellschaft, ein alter Hut ist, ist für dich eine Lebenseinstellung? Hä?
 
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