Detailfragen Restauration - Laufleisten und Politur

gleiter

ww-robinie
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Grüßt Euch!

Ich habe gerade wieder eine Kommode in Arbeit - wohl um 1860 gebaut, Bild im Anhang.

-) Ist eigentlich fast schon "normal" bei alten Möbeln - böse eingelaufene Auflageleisten der Schubladen. Interessant allemal wie das hier (nicht von mir!) gelöst wurde. Zerlegen und Austauschen geht wohl nicht immer.

Wie saniert Ihr das?

-) Die stehenden Leisten aussen sind in der Hohlkehle schwarz ausgearbeitet - ich habe sehr verwundert fest gestellt dass beim Drüberpolitieren der Ballen versaut wurde, die Politur hat das Schwarz ohne Weiteres angelöst.

Wie wird denn so eine Art Politur aufgebaut ohne den Ballen zu ruinieren?

Dank und Gruß, André.
 

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welaloba

ww-robinie
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Hallo André -
Bei Lauf-Schienen in Kommodengehäusen habe ich schon die tollsten Sachen gesehen:
Am Schönsten war eigentlich die Variante Autospachtel mit Resopalauflage, die Schubladen dann entsprechend abgeschitten an den Unterkanten.
Die schwarzen Hohlkehlen waren wahrscheinlich mit schwarz gefärbtem Schellack ausgepinselt - ich tippe auf Schellack mit Spiritusbeize oder ähnliches. Ich habe für schwarze Sachen immer einen separaten Ballen parat.
Gruß Werner
 

gleiter

ww-robinie
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Hallo Werner!

Autospachtel und Resopal hatte ich noch nicht, ist aber immerhin kreativ.

Und einen schwarzen Ballen habe ich natürlich auch, allerdings kann ich ihn hier nicht verwenden. Letztendlich habe ich das jetzt auch nachgepinselt.

Dank und Gruß, André.
 

Besserwisser

ww-robinie
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Bei "Gebrauchsrestaurierungen" mach ich in den Korpus eigentlich immer HPL-Streifen (am besten 1,5mm), die laufen dann extrem gut und sind bei Bedarf auch wieder einfach zu entfernen. Die Schubkastenunterseite ist ja eh meist FiTa, da leim ich dann was auf.
 

gleiter

ww-robinie
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Danke.

HPL habe ich auch schon gesehen an bereits sanierten Möbeln. Alldieweil das gut gehalten hat habe ich nicht drunter schauen können.

Füllst Du den Hohlraum mit irgend was auf, oder reicht es den HPL Streifen aufzuleimen? Meistens ist ja genug Auflage seitlch vorhanden.

Unterseite des Schubes bearbeiten, bei Bedarf, ist eh' klar.

Dank und Gruß, André.
 

welaloba

ww-robinie
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Ich glaube, ich habe an der Stelle auch schon mit 2 mm Buchestreifen gearbeitet, dann siehts nicht ganz so nach Kunststoff aus. Eingelaufene Schienen vorher mit Knochenleim und Schleifstaub auffüllen ist eine Maßnahme, dann alles miteinander trocknen lassen.
Und das alles nur, wenn die Schienen wirklich nicht auszubauen gehen. In dem Fall schneide ich auf der Kreissäge so viel weg, dass ich eine durchgehende Leimfläche für Ergänzung auf das ursprüngliche Maß habe. Bei den Schubladen entsprechend vorgehen. Ein provisorischer Anschlag links vom Sägeblatt ist da hilfreich beim Richten der linken Laufleisten der Schübe.
Gruß Werner
 

gleiter

ww-robinie
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Danke, Werner.

Wenn ich zerlegen kann - klar dass ich dann neu aufbaue. Ist halt mitunter mit viel zu viel Aufwand verbunden oder technisch nur sehr schwer zu realisieren wenn im Objekt direkt gearbeitet werden muß.

Auffüllen mit Leim/Schleifstaubmischung, neue Laufleiste drüber, ist da ganz sicher der einfachere Weg.

Ich arbeite gerne mit Fischleim - eine Mischung Fischleim/Schleifstaub wird in der Tat beinhart.

Gruß, André.
 
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