weltenbaum

ww-pappel
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Hallo zusammen,

Ich bin Junggeselle und habe eine Frage an die alten Hasen unter euch.
Habe mich hier im Forum angemeldet, da ich mit der Kalkulation in der Praxis so meine Probleme habe. Also nicht dass ihr denkt, ich könne nicht rechnen - auf dem Papier passt soweit alles. Aber eins nach dem anderen:

Ich habe ein Bett, Thekenbretter sowie zwei kleine klappbare Bettische aus Zirbelkiefer für eine Bekannte geplant. Gerechnet habe ich mit einer Fertigmenge gesamt von 0,185m³.

Heute war ich dann das Holz kaufen, 6 Bohlen in 50er Stärke, jeweils 4,10m lang zu einem Preis von 1100€/m³+MwSt. Ich habe wirklich darauf geachtet, nur soviel zu nehmen, wieviel ich tatsächlich brauche. Allerdings bleiben hier und dort ja immer wieder Stücke übrig und ich kann natürlich keine halben Bohlen kaufen. Aufgrund der Äste musste ich sehr darauf achten, wo ich welche Teile rausbekomme, habe aber natürlich versucht, soweit es geht die Teile rationell zusammenzufassen. Letztendlich komme ich so auf eine eingekaufte Rohmenge von 0,448m³ und einem Verschnittfaktor gegenüber der Fertigmenge von 2,4 (!). Dies erscheint mir sehr hoch. Dadurch ist der Materialpreis auch ca. 160€ höher, als ich meiner Bekannten vorkaluliert habe. Sie hat natürlich erstmal nen Schrecken gekriegt.

Nun meine Frage an euch, wie geht ihr mit Solchen Problemen um bzw. wie lassen sich solche von Vornherein vermeiden?
 

dermike

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Nun meine Frage an euch, wie geht ihr mit Solchen Problemen um bzw. wie lassen sich solche von Vornherein vermeiden?[/QUOTE]


Frage ?

musst Du hierbei Geld verdienen ?, oder ist das ein Freundschaftsdienst.
Als nächstes: Erfahrung macht klug.


dermike
 

WinfriedM

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Finde ich jetzt nicht so ungewöhnlich. Du musst halt genügend Verschnitt mit einkalkulieren.

Mit welchem Faktor hattest du denn gerechnet? 160 Euro hört sich nach extrem sparsam vom Verschnitt her an.
 

wasmachen

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Vermeidet man, indem man Erfahrung hat und auch hoch genug kalkuliert.
Vll hättest mit Plattenmaterial kalkulieren sollen... ist simpler. Und speziell bei diesem Holz ist es idR günstiger, dass dann aus Brettern zu machen.

Was kein Kunde mag: Nachverrechnung, da Du dich um 160 verschätzt hast. Willst jetzt das 'Blabla' mit dem Kunden auch Nachverrechnen?

Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man....
Sag mal den Endpreis fürs Bett.

P.S. bei dem Holz gehören die Äste dazu :emoji_wink:
 

Mitglied 59145

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Problematisch ist, wenn man Material nutzt was man nicht immer da hat. Also der Projektbezogene Einkauf ist meist anteilig sehr hoch.

Bei uns ist das bei Plattenmaterial halt immer der Fall.

Gruss
Ben
 

Besserwisser

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Ich habe keine Idee, wie die Verschnittmengenangaben in der Literatur zustande gekommen sind.
Meine Verschnitte sind immer ein vielfaches gewesen. Wenn man einen astreinen Tisch in 2,50m Länge baut (ist ja nun nix besonderes), dann bleiben bei gedachten 4,20m Bohlenlänge schon rund 40% alleine wegen der Länge an der Säge hängen, da ist noch kein Ast raus geschnitten Und die verwertbaren Reststücke von einem knappen Meterfünfzig kann man auch nur noch sehr einschränkt weiterverwenden.
Ich kalkuliere bei meinen Einzelmöbeln nie mit Kubik oder qm, sondern wie viele Bohlen ich benötige. Und hau da sicherheitshalber noch ein oder zwei drauf.
Bei meinem Meisterstück habe ich gut 2 Kubik Eiche verbraten, für einen Schrank von 2,40x0,90x0,40m.
 

predatorklein

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Moin

Ich habe keine Idee, wie die Verschnittmengenangaben in der Literatur zustande gekommen sind.

Waren noch die " guten alten " Zeiten als dir dein Holzlieferant auch richtig gutes Zeug brachte :emoji_stuck_out_tongue:

Ich hab vor 2 Jahren einen Rüstertisch gebaut und mit 50 % Verschnitt kalkuliert.
Hat gerade so gepasst , Holz war optisch ganz ok.

Jetzt haben wir ca 8 m³ Blockware bei uns in Palettenregale eingelagert , sind von einem Zimmermann der viele Treppen baute .
Blockware dürfte 20 Jahre alt sein , 2 m³ Rüster dabei , qualitativ um Galaxien besser als die Rüster die wir vor 2 Jahren gekauft haben.

Im Mai sollten wir für einen Ladeneinrichter Eichefriese anfertigen in größerer Stückzahl.
War klar , daß der die Arbeiten abgibt die höheres " Problempotenzial " haben.

Als wir uns die Eiche angesehen haben die der Ladenbauer liefern wollte haben wir den Auftrag zurückgegeben.
Da hätten 200 % Verschnitt nicht gereicht , kalkuliert hatte der Ladenbauer mit 20 % :emoji_wink:.

Die Qualität von Blockware hat imo in den letzten 10 Jahren deutlich nachgelassen , selbst bei Holzhändlern die man gut kennt und bei denen man gerne etwas mehr bezahlt muß man sich das Holz vorher ankucken.

Gruß
 

joh.t.

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Hallo,

ich kaufe bei solchen Aufträgen auftragsbezogen , nehme wenn möglich Plattenware, und leiste mir bei Massivholz den Luxus zum Händler zu fahren und auszuzusuchen, da ich mit purer Lieferung schlechte Erfahrung gemacht habe, einmal ging das Holz 2 x zurück. Da bekommt man dann alles was die anderen nicht wollen. Und so häufig mache ich das nicht, dass ich eine innige Beziehung zu meinen Holzhändlern habe. Ich bin auch nicht auf einen angewiesen. Habe 4 - 5 für Massivholz hier in der Gegend zur Auswahl ( Bn-K ). Als Einzelkämpfer ist das eben so.

Ich nehme beim groben Kalkulieren 100% Verschnittzuschlag bei Massivholz und komme damit hin.

VG Johannes
 

vader450

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Ich kalkuliere auch Brett/ Bohlenweise, die gelernten 25/45% passen nur halbwegs bei Serienfertigung, wenn es mir zu Umständlich wird bei Kleinkram, rechne ich auch gern mal mit 200% Verschnitt :emoji_slight_smile:
 

Sägenbremser

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Bist du jetzt überhaupt noch an Bord @weltenbaum

bei solch kleineren Projekten rechne in Zukunft bitte
zuvor mit 100% auf die gelieferte Leistung, da hast
du zuletzt nicht so ein unangenehmes Gespräch wenn
du die Möbel auch für dich lohnend bezahlt haben mußt.

Ansonsten verwende die alte Tischlerweisheit und ruf den
Kunden schnell einmal an wenn du beim Holzhändler die
Holzware vor dir liegen hast. Es ist beim Massivholzbau in
etwa 1/3 deiner Erstellungskosten, den Rest bekommst
du auch ohne Taschenrechner ganz schnell in den Griff.

Gruss Harald
 

vader450

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Die größte Schande für einen Handwerker, hinterher kommen und sagen der Preis wäre nicht auskömmlich weil man sich zuvor verrechnet hat. Habe mich auch schon hier und da mal vertan, aber am ende dazu gestanden und die Pille geschluckt.
 

eimer

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Ich habe keine Idee, wie die Verschnittmengenangaben in der Literatur zustande gekommen sind.
Meine Verschnitte sind immer ein vielfaches gewesen. Wenn man einen astreinen Tisch in 2,50m Länge baut (ist ja nun nix besonderes), dann bleiben bei gedachten 4,20m Bohlenlänge schon rund 40% alleine wegen der Länge an der Säge hängen, da ist noch kein Ast raus geschnitten Und die verwertbaren Reststücke von einem knappen Meterfünfzig kann man auch nur noch sehr einschränkt weiterverwenden.
Ich kalkuliere bei meinen Einzelmöbeln nie mit Kubik oder qm, sondern wie viele Bohlen ich benötige. Und hau da sicherheitshalber noch ein oder zwei drauf.
Bei meinem Meisterstück habe ich gut 2 Kubik Eiche verbraten, für einen Schrank von 2,40x0,90x0,40m.

@Besserwisser...

Ähmnä, also, tja, kurze Nachfrage, weil, wir wollen doch hier den Nachwuchs bitte nicht erschrecken und vergrämen:
Du hast wirklich 2m³ Eiche für ein Möbel von gesamt 0,864 m³ Rauminhalt verballert?
Sicher?
Meine Herren, und ich dachte, ich hätte mit meinem canadischen Ahorn dermaleinst um mich geworfen wie verrückt...

Tststs,
Elmar
 

yoghurt

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Die größte Schande für einen Handwerker, hinterher kommen und sagen der Preis wäre nicht auskömmlich weil man sich zuvor verrechnet hat. Habe mich auch schon hier und da mal vertan, aber am ende dazu gestanden und die Pille geschluckt.

Ja nun.... wenn ich es recht verstehe, ist der Themenersteller noch Azubi. Da darf man solche Fehler nachsehen und auch auf das Verständnis der Tante hoffen! Auch die "Schwarzarbeitskeule" darf im Schrank bleiben, hier übernimmt ein Anfänger Verantwortung für ein Projekt. Das ist zu loben!
 

yoghurt

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Noch mal nachgelesen: eine Bekannte und ein Junggeselle- aber im Prinzip bleibe ich bei meiner Aussage!
 

joh.t.

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Hallo Elmar,

"Du hast wirklich 2m³ Eiche für ein Möbel von gesamt 0,864 m³ Rauminhalt verballert?
Sicher?"

Für Eiche habe ich 100% Verschnittzuschlag gelernt .
Und ich will nicht wissen was Benben rechnet, wenn er aus Fachwerkbalken ein ordentliches nicht zu rustikales Möbel bauen will.

Nicht umsonst ist Pollmeierbuche angenehm zu verarbeiten. Die sagen dir in welcher Qualität das Massivholz ist, das spart ganz viel Zeit und Geld.


VG Johannes
 

weltenbaum

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Bist du jetzt überhaupt noch an Bord @weltenbaum

Bin ich noch, keine Angst :emoji_wink:


Ja nun.... wenn ich es recht verstehe, ist der Themenersteller noch Azubi.

Bin ich nicht mehr, seit September bin ich nun Junggeselle.

Vielen Dank für eure schnellen und kompetenten Antworten.
Jedenfalls bin ich etwas beruhigt, dass solche Verschnittmengen nicht unüblich sind.
 

Besserwisser

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@Besserwisser...

Ähmnä, also, tja, kurze Nachfrage, weil, wir wollen doch hier den Nachwuchs bitte nicht erschrecken und vergrämen:
Du hast wirklich 2m³ Eiche für ein Möbel von gesamt 0,864 m³ Rauminhalt verballert?
Sicher?

Ja. Die Front besteht allerdings aus ner selbst hergestellten Dreischicht, da ist das Meiste bei drauf gegangen.
Die Holzmenge find ich bei solch einem Stück gar nicht so schlimm. Meuisterstück war ja immer schon mit Hang zur Perversion. Aber über die 800 Euro, die ich für Herzig-Bänder ausgeben musste, da ärger ich mich heute noch. Nur, weil die jungs vom Prüfungssausschuss unbedingt überfälzte Türen haben wollten und sonst nix.
 

magmog

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Guuden,

bei Eiche hat man natürlich einen sehr hohen Verschnitt, bei der Schnittholzmenge ist der Splint voll dabei.

Bei großen Aufträgen und anderen Unsicherheiten fahre ich immer nach der Ermittlung der Fertigmenge immer zuerst zu meinem Holzhändler.
Dort sichte ich das infrage kommende Schnittholz und gehe erst danach an die endgültige Kalkulation des Holzes.
 
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