Deckenhohe Schiebetüren aus welchem Material fertigen?

haaber73

ww-ahorn
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Hallo,

ich möchte in unserem Schlafzimmer das Mobiliar verbannen und an einer ca. 4 Meter breiten Wand (Deckenhöhe 255 cm) mit einseitiger Dachschräge (lot bis ca. 135 cm Höhe - danach 42 Grad bis zur Decke) einen fest verbauten Schiebetürenschrank errichten. Da ich bisher maximal Schiebetüren in Abseiten eingebaut habe, weiß ich bei der Höhe nicht so recht, welches Material ich für die Türen verwenden sollte. Die Türen sollen nachher mit Glattvlies tapeziert, gestrichen und mit einer umlaufenden Kante eingefasst werden.
Zudem suche ich nach einer guten preisgünstigen Möglichkeit für das Schiebesystem und für ein dahinterliegenden Aufbewahrungssystem.

Kann jemand helfen bzw. hat jemand Erfahrungen?

Ich bin geschickter Hobbyhandwerker und bin gut ausgerüstet (Festool pp...)

Danke,

haaber73
 

dascello

ww-robinie
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Hallo Haaber,

Hardware bietet z.B. Hettich für fast alles Erdenkliche.

Ich würde die Türen so leicht wir möglich fertigen. Ok, bei tapeziert geht Rahmen und Stoffbespannung ja nicht, also vielleicht MDF 12 mm, umrahmt mit einem versteifenden Vollholzrahmen. Das verzeiht sich dann nicht, aber nur, wenn du beide Seiten tapezierst.

Es grüßt

Michael
 

eurostar

ww-robinie
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Ich schließe mich der Meinung von Michael an. Platten so dünn wie möglich und die Ränder verstärken.
Nur leider werden sich auch die Randleisten nicht vom "Arbeiten" abhalten lassen!

Ich würde die Platten mit ALU-Profilen verstärken. Dienen gleichzeitig als Kantenschutz.

Ich hatte das Problem, dass sich 19 mm starke durch eine "Fachfirma" gebaute Schietüren (MPX, 2,80 m hoch, beidseitig lackiert!) um bis zu 4 cm verwölbt hatten.
Ich hab das Problem dann wie folgt gelöst:
Die Rückseite waagerecht alle 15 cm mit der HKS auf voller Breite 14 mm tief eingeschnitten und die Türen links und rechts mit ALU-Profilen U20 eingefasst.
Seitdem sind die Türen wieder gerade und das Holz ist "arbeitslos".:emoji_grin:

Bei den Beschlägen schau mal hier: Takumi-Shop - Material für Japanische Raumgestaltung
 

magmog

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Guude,

um so dünner das Material um so stärker die Verformung!
Die üblichen Schiebe-Möbelbeschläge sind ohnehin auf 19 mm +- Türstärke
ausgelegt, man muss die ja schließlich auch fest bekommen.
Dann kann man auch gleich noch Ausrichtbeschläge mit einbauen und das
krumm werden hat seinen Schrecken verloren.

Ich würde eine gute Spanplatte verwenden, aber Tipla, MPX oder MDF wäre auch möglich.

Wichtig: Beide Seiten sofort und gleich behandeln. Nicht erst die eine Seite und nach dem Trocknen oder ein paar Tagen erst die andere. Das muss fast gleichzeitig passieren!
 

yoghurt

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Ich hatte das Problem, dass sich 19 mm starke durch eine "Fachfirma" gebaute Schietüren (MPX, 2,80 m hoch, beidseitig lackiert!) um bis zu 4 cm verwölbt hatten.
Ich hab das Problem dann wie folgt gelöst:
Die Rückseite waagerecht alle 15 cm mit der HKS auf voller Breite 14 mm tief eingeschnitten und die Türen links und rechts mit ALU-Profilen U20 eingefasst.
Seitdem sind die Türen wieder gerade und das Holz ist "arbeitslos".:emoji_grin:
[/URL]

Sorry fürs off-topic:
Hallo Jochen,
Da hast Du ja eine sehr elegante Lösung gefunden! Die Krümmungen waren ja wirklich ordentlich!
 

tirogast_2018

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Hallo,
ich musste mal eine Raumhohe Schiebetüre 4,5 m breit, 2,6 m hoch fertigen.
Ferwendet habe ich dafür Leichtbauplatten: https://www.google.com/url?sa=i&rct...zoQYHt8CYJgDSGHlNXYlWF3A&ust=1444241930788437

Die ist 38 mm stark, hat beidseitig eine 8mm Span und als Kern Wabenkarton, was die Platte angenehm leicht macht, bedingt durch die Stärke hat die Platte ein sehr gutes Stehvermögen.

An den Kanten muss rundherum die Kartonwabe ein Stück weggefräst werden und ein
Einleimer gemacht werden damit man Halt für die Beschläge bekommt.

Die Platten gibt es roh oder Dekorbeschichtet.

Schönen Gruß!
 

gleiter

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Hallo, haaber73!

Überdenke noch mal Dein Konzept. Je schwerer so eine Tür ist, desto aufwändiger (und somit auch teurer) wird das Hängesystem.

Gegen den Verzug gibt es Ausrichtbeschläge, werden an der Rückseite eingefräst.

Ich baue so um die 80 Schiebetüren pro Jahr, im Stile wie sie auf der weiter unten verlinkten Takumiseite gezeigt werden, also Shojis. Von Takumi beziehen wir übrigens auch die Papiere, ist eine gute Anschrift.

Material ist Linde, sehr leicht, läßt sich sehr gut hobeln und bleibt gerade, ab Türhöhen von 280 cm bauen wir sicherheitshalber Ausrichtbeschläge ein. Materialstärke der Rahmenfriese bei einfachen Türen 25 x 45 mm, die Sprossen haben 15 x 15 mm.

Sagen wir mal, dass Du die Raumbreite drittelst, dann kommt eine Tür auf ca. 1,35 x 2,48 m, die hebe ich mit einer Hand. Dementsprechend kann ein sehr einfacher Hängebeschlag verbaut werden, gerade mal zwei Einzelrollen, laufend in einem Aluprofil. Mit einem zweiläufigen System findest Du das Auslangen.

Wandschräge - das hast Du nicht weiter präzisiert - bedeutet, dass zumindest eine Tür einen "schrägen" Rahmen haben muß?

Soweit mein Beitrag zu diesem Thema, bzgl. einfachem Lagersystem baue ich "Leitern" aus Fichtenkanteln 4 x 4 cm und verbinde sie mit Buchenstäben. Die Einlageböden bekommen an den Enden je zwei Leisten angearbeitet und fixieren somit das Ganze. Siehe Bild im Anhang.

Ganz ideal, wenn der Raum das zulässt, quasi einen begehbaren Schrank realisieren.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

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Hamburger Jung

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Hallo André,
entschuldige wenn ich mich hier mal dranhänge, da ich z.Z. Auch gerade mal wieder einen Schiebetürschrank mit Shojis zu fertigen habe, möchte ich eine kleine Nachfrage zu den Rollen stellen.
Bisher haben wir immer nur Vorfront Schiebetüren bei Japantüren verwendet.
Diesmal ist es aber ein Infront.
Wie machst Du den die obere Führung, insbesondere wie machst Du die Aushängesicherung so das man die Türen nicht aus Versehen mit den Rollen aus der unteren Führungsschiene hebt.
 

gleiter

ww-robinie
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Grüße Dich!

Bisher haben wir immer nur Vorfront Schiebetüren bei Japantüren verwendet.
Diesmal ist es aber ein Infront.
Wie machst Du den die obere Führung, insbesondere wie machst Du die Aushängesicherung so das man die Türen nicht aus Versehen mit den Rollen aus der unteren Führungsschiene hebt.

Die Türen aus unserer Werkstatt sind eigentlich immer Infront. An einem Balken werden die Laufschienen montiert, daran dann eine Blende. Verdeckt Balken, Rollen und das obere Querfries der Tür zum Teil.

Eine Aushängesicherung ist nicht vorgesehen, das J-Profil der Schienen ist ausreichend hoch. Da muß mensch schon die Tür um gut einen cm anheben und gleichzeitig nach hinten drücken um sie aushängen zu können. Ist meines Wissens bis jetzt nicht vorgekommen. Allerdings bauen wir eher hohe Türen - kann mich nicht erinnern je Eine unter 1,9 m Höhe gebaut zu haben...

Untere Führung bei unserem System: Bodenleiste mit Nut, im unteren Fries Finnen eingebaut. Oder Tür unten genutet und am Boden ein Alu T-Stück angeschraubt.

Unser Montageteam passt im ersteren Fall die Bodenleiste so an den Untergrund an, dass die Führung über die ganze Breite gegeben ist, im zweiteren Fall gibt es mehr Spielraum, das Alu-Stück hat eine 25 mm hohe Finne, dürfte bis jetzt auch immer gepasst haben. Die Rollen können wohl in der Höhe auch noch verstellt werden, und bei der Balkenmontage an der Decke hat es zusätzlich Spielraum - die Blende verdeckt eventuelle Maßnahmen.

Hoffe geholfen zu haben, alle Klarheiten beseitigt? :emoji_grin:

Gruß aus dem Wein/4, André.
 
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