Dampfsperre an Installations- oder Außenwand

Sebastian N

ww-fichte
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Hallo zusammen.

Bin einem Kumpel beim Innenausbau seines Fertighauses am helfen. Wir wollen nun die Insterlationsebene schließen.
Der Raum um den es geht ist ein bis zum Dach offenes Wohnzimmer mit drei Außenwänden auf denen wiederum die Insterlationsebene befestigt ist.
Sollte nicht die Dampfsperre der Dachdemmung luftdicht mit den Aussenwänden verklebt werden?
Weil mein Kumpel die Dampfsperre später mit der geschlossenen Insterlationswand verkleben will.

ist meiner Meinung nach falsch da die Insterl.wand nicht Luftdich ist und so alles schön hoch zur Dachdemmung ziehen kann.

Hatten da ne lange Diskusion drüber, wer hat denn nun recht.
 

HolyHell

ww-kiefer
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Die Dampfsperre liegt hinter der Installationsebene.

Also:
Außenwand
Folie
Lattung/ Metall Uk
Beplankung

Die I-Ebene ist ja dazu da um die Folie vor den Durchdringungen (Dosen vom Elie) zu schützen.
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo Sebastian!
Etwas Grundsätzliches zur Erklärung der Dampfsperre. Eine Dampfsperre hat die Aufgabe die Isolation vor Feuchtigkeit zu schützen. Feuchte Isolation isoliert nicht gut. Da in einer Wohnung die Feuchtigkeit von innen kommt Ist es klar das die Folie nach innen gehört. Ob man nun Löcher für Installationen Kabel etc. zulässt, hängt ganz von den jeweiligen Vorschriften ab. In Norwegen werden will man dahingegen und solche konstruktionsbedingte Löcher nicht mehr zulassen. Wir haben mal damit experimentiert. Das Ergebnis war bescheiden. Mann hat zwar nun die Bude dicht. Dafür hat man aber vor der Dampfbremse ca 5cm Hohlraum, da kommt man sich vor wie in einer Trommel. Normalerweise hat die Isolierung ja eine Doppelfunktion. Der Schallschutz wird hier leider ausgehebelt.
 

Keilzink

ww-robinie
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... so kenne ich - als Laie - das auch: Die Dampfsperre oder Dampfbremse liegt hinter der Lattung der Instalationsebene. Aber es kommt dann auch auf das verwendete Isolationsmaterial im Wandaufbau an: Bei Stein- und Glaswolle muss man die Sperre dicht verlegen, weil diese Stoffe keine oder kaum Feuchtigkeit vertragen. Bei einer Isolation mit Holzfaser, die bis zu 20 % Feuchtigkeit aufnehmen kann, verwendet man eine Bremse, und die muss dann auch nicht absolut dicht verlegt werden.

Andreas
 

Besserwisser

ww-robinie
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@Snekker: Man kann ja vor die Dampfbremse auch nich Iso hin packen. Dann ist der Resonanzkasten ausgeschaltet.
@Keilzink: Wo bitte wird denn eine tatsächliche Sperre eingestzt? Im zusammenhang mit Wanddämmung?
 

wicoba

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Mann hat zwar nun die Bude dicht. Dafür hat man aber vor der Dampfbremse ca 5cm Hohlraum, da kommt man sich vor wie in einer Trommel.
Natürlich ist es ein absolutes MUSS, dass die Dampfsperre (oder Bremse, hier scheiden sich die Geister :emoji_wink:) dicht ist. Ich kenne das von Hausherstellern (Holzbau...), dass es keinem weiteren Handwerker erlaubt ist, die Dampfsperre zu öffnen etc.
Allerdings wird auch sehr oft mit einer weiteren Installationsebene gearbeitet: Hier wird die Hauptkonstruktion DICHT abgeschlossen, sei es durch Folie oder verklebte OSB (z.B.) und davor gibt es eine Installationsebene, wo nach erfolgter Installation auch isoliert wird. Hier braucht es keine Dampfsperre mehr, da diese Ebene von der Stärke her untergeordnet ist.
Es gibt eine Regel, wie viel Prozent der Isolierung innerhalb der Dampfsperre liegen darf, bin aber grad nicht auf dem Laufenden, wie hoch der Prozentwert ist...
 

Keilzink

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Allerdings wird auch sehr oft mit einer weiteren Installationsebene gearbeitet: Hier wird die Hauptkonstruktion DICHT abgeschlossen, sei es durch Folie oder verklebte OSB (z.B.) und davor gibt es eine Installationsebene, wo nach erfolgter Installation auch isoliert wird. Hier braucht es keine Dampfsperre mehr, da diese Ebene von der Stärke her untergeordnet ist.

... das ist das, was ich beschrieben habe. Man hat bei dieser Konstruktion offenbar die Wahl, eine Dampfbremse einzubauen, wenn man Dämm-Material verwendet, das Wasser aufnehmen und wieder abgeben kann, ohne dabei Schaden zu nehmen. Also zB Holzfaserplatten. Besteht die Hauptisolation aus Materialen wie Glas-oder Steinwolle, muss vollständig gesperrt werden. Allerdings hat man auch hier die Möglichkeit, wenigstens die Installationsebene mit Holzfaserplatten zu dämmen, und damit einen Feuchtepuffer zur Verfügung zu haben.

Mit dem U-Wert-Rechner kann man da munter ausprobieren was Sinn macht und was nicht.

Andreas
 

Annimi

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Liebe Freunde des Holzbaus,
das Thema Dämmung und !Abdichtung! ist ein ganz ganz heikles Feld des Neubaus.
Die Lobby von Dämmmaterial- und Abdichtungensherstellern sowie die SHK-Industrie hat ganze Arbeit geleistet um so was wie eine ENEV auf den Markt zu bringen.
Der U-Wert gilt ausschießlich für konstante Umgebungswerte, wer aber sich mal im Freien aufhält wird sehr schnell feststellen, dass dort gar nix konstant ist, weder die Temperatur, noch der Wind, noch die Sonneneinstrahlung oder Schatten, Regen, Wetter usw.
Auch ich habe die neue (fi hat 1durch-alfa-außen/innen abgelöst) Bauphysik Wärme gelernt, aber das was sich immer mehr als Gebäudeschäden zum Vorschein tut ist bedenkenswert.
Informiert euch bitte bevor Ihr einem Irrtum einer ganzen Lobby unterliegt. Meine Zweifel begannen als ich im Sommer im OG (unter DG) eines Fachwerkhauses stand und in den direkt angebauten Neubau DG trat traf mich fast der Hitzeschlag. Das war nicht auszuhalten.
Seit dem wuchsen die Zweifel an den ENEV Vorgaben über die Jahre. Man muss nicht die Thesen Konrad Fischers haben aber jahrhunderte alte Beispiele können nicht so verkehrt sein wenns um Energieeinsparung geht.
Schöne Vorweihnachtszeit ohne Stress, anni
 
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