Dünn- und Dickschichtlasur kombinieren

Erdhorn

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Hallo,

da der Renovierungsaufwand bei Fenstern mit Dickschichtlasur extrem hoch ist, würde ich die Außenseite unserer Fenster gerne mit Dünnschichtlasur streichen.

Derzeit ist Dickschichtlasur drauf, die im unteren Bereich an einigen Stellen abgeplatzt ist. Das Entfernen der DiSL ist sehr mühsam und an einige Stellen kommt man nicht dran.

Kann ich den Fensterflügel außen an zwei Flächen abschleifen und die DiSL im Falzbereich dran lassen UND dann die Außenseite grundieren und mit Dünnschichtlasur streichen?

Oder gibt das Probleme in den Übergangsbereichen?
 

WinfriedM

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Bei maßhaltigen Bauteilen kann eine Dünnschichtlasur zu Problemen führen, weil die mehr Feuchtigkeit ans Holz lässt und damit Quell-Schwindbewegungen stärker ausfallen. Kommt auch sehr auf die Dünnschichtlasur an, so ist z.B. Sikkens HLS recht dicht, Remmers Aidol dagegen sehr offen. Wenn du die Möglichkeit hast, würd ich das erstmal an einem Fenster experimentell für 1 Jahr testen.
 

buniq

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Hallo,

da der Renovierungsaufwand bei Fenstern mit Dickschichtlasur extrem hoch ist, würde ich die Außenseite unserer Fenster gerne mit Dünnschichtlasur streichen.
Weshalb sollte der Renovierungsaufwand mit Dickschichtlasur höher sein, als mit Dünnschichtlasur?

Derzeit ist Dickschichtlasur drauf, die im unteren Bereich an einigen Stellen abgeplatzt ist. Das Entfernen der DiSL ist sehr mühsam und an einige Stellen kommt man nicht dran.
Mit schleifen alleine, kommst du eh nicht weit.
Solltest die Stellen vorher eh abbrennen.
Geht einfacher und schneller.
Und mit geeigneten Werkzeug kommt man fast überall hin.
Notfalls das werkzeug selber herstellen.

Kann ich den Fensterflügel außen an zwei Flächen abschleifen und die DiSL im Falzbereich dran lassen UND dann die Außenseite grundieren und mit Dünnschichtlasur streichen?
Ja, kannst Du.
Mit dem Hersteller Sikkens geht das sehr gut

Oder gibt das Probleme in den Übergangsbereichen?
Wenn Du beim Hersteller Sikkens bleibst und es vernünftig machst, nicht.
 

Erdhorn

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Weshalb sollte der Renovierungsaufwand mit Dickschichtlasur höher sein, als mit Dünnschichtlasur?

Soweit ich gelesen habe, muss Dickschichtlasur komplett runter, wenn die Schicht beschädigt ist.
Bei Dünnschichtlasur schleift man einfach nur leicht an und pinselt drüber.
Solange die Dickschichtlasur i.O. ist, ist sie einfacher, aber sobald die Sonne ihr Werk getan hat, hat man einen wirtschaftlichen Totalschaden.


Mit schleifen alleine, kommst du eh nicht weit.
Solltest die Stellen vorher eh abbrennen.
Geht einfacher und schneller.
Und mit geeigneten Werkzeug kommt man fast überall hin.
Notfalls das werkzeug selber herstellen.

Ich habe es vorhin mit Hitze probiert. Der Anstrich wirft Blasen, ist aber trotzdem noch so zäh, dass ich ihn nicht leicht mit einem Spachtel abschaben kann.
Das Holz scheint hier auch relativ weich zu sein. Da kommen sehr schnell Macken rein.
Getestet habe ich das nur auf der Frontfläche. Die schmale Fläche zum Glas hin möchte ich nicht mit Hitze und Spachtel bearbeiten.
Und in der Falz würde ich mit der Hitze die Dichtung ruinieren.


Den Fensterrahmen kann ich mit Hitze auch nicht beackern, weil dort so viele enge Stellen sind, an die ich so gut wie gar nicht ran komme. Da bekomme ich auf keinen Fall die ganze Lasurschicht ab, weshalb ich dort notgedrungen einfach wieder Dickschichtlasur draufpinseln möchte.


Ja, kannst Du.
Mit dem Hersteller Sikkens geht das sehr gut
Wenn Du beim Hersteller Sikkens bleibst und es vernünftig machst, nicht.

Ich habe mir Cetol Filter 7 und HLS geholt.
HLS hatte ich eigentlich nur für die Brettchen gedacht, mit denen unsere Laibungen außen verkleidet sind. Aber jetzt würde ich es gerne auf die Fensterflügel hauen.


Da Bilder ja mehr sagen:
Wetterschenkel

Übergang und Dichtung
Rahmen außen, mit Rollladenschiene und Laibungsbrett



@Windfried
Ich habe Sikkens HLS geplant, aber interessehalber: Was könnte durch die stärkere Holzbewegung passieren? Wird dann das Fenster undicht, oder reißen die Silikonnähte?

Die Dickschichtlasur ist ja auch nicht dicht, sodass das Wasser nur langsamer ein- und austritt. Wenn sich die Luftfeuchtigkeit über längere Zeit ändert, dann müsste sie sich doch auch in einem ähnlichen Maße im Holz ändern.
 

buniq

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Soweit ich gelesen habe, muss Dickschichtlasur komplett runter, wenn die Schicht beschädigt ist.
Bei Dünnschichtlasur schleift man einfach nur leicht an und pinselt drüber.
Solange die Dickschichtlasur i.O. ist, ist sie einfacher, aber sobald die Sonne ihr Werk getan hat, hat man einen wirtschaftlichen Totalschaden.
Wenn die Dünnschichtlasur beschädigt ist, muss die auch komplett runter.
Da reicht ein einfaches anschleifen und rüber Pinseln nicht.




Ich habe es vorhin mit Hitze probiert. Der Anstrich wirft Blasen, ist aber trotzdem noch so zäh, dass ich ihn nicht leicht mit einem Spachtel abschaben kann.
Das ist ja der Sinn und Zweck der Hitze, dass die Farbe Blasen schlägt.
Das sowas mit reichlich Arbeit zu tun hat, steht ja auf der Hand.

Das Holz scheint hier auch relativ weich zu sein. Da kommen sehr schnell Macken rein.
Du sollst ja auch nicht mit dem Spachtel auf dem Holz rum ackern und versuchen Zapfen zu stemmen:emoji_slight_smile:
Die schmale Fläche zum Glas hin möchte ich nicht mit Hitze und Spachtel bearbeiten.
Ist halt alles eine reine Übungssache.
Beim Glas muss man natürlich vorsichtig Arbeiten.

Und in der Falz würde ich mit der Hitze die Dichtung ruinieren.
Die Dichtungen kann man Problemlos raus machen und genauso Problemlos wieder einziehen.



Den Fensterrahmen kann ich mit Hitze auch nicht beackern, weil dort so viele enge Stellen sind, an die ich so gut wie gar nicht ran komme. Da bekomme ich auf keinen Fall die ganze Lasurschicht ab, weshalb ich dort notgedrungen einfach wieder Dickschichtlasur draufpinseln möchte.
Solange der Altanstrich fest ist (Tragbar ist), brauchst du dort auch nix zu Entfernen.


Ich habe mir Cetol Filter 7 und HLS geholt.
HLS hatte ich eigentlich nur für die Brettchen gedacht, mit denen unsere Laibungen außen verkleidet sind. Aber jetzt würde ich es gerne auf die Fensterflügel hauen.
Immer zu.
Kannst Du ohne Probleme verarbeiten.


ps:

Und noch was zum Schluss.
Es gibt nix an Beschichtungsstoff, was ewig auf einem Fenster hält.
Wenn man es richtig macht und regelmäßig Aufarbeitet, dann kann so ein Fenster sehr lange Freude bereiten.
Sowas kann aber auch nach hinten los gehen.
 

Erdhorn

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Wenn die Dünnschichtlasur beschädigt ist, muss die auch komplett runter.
Da reicht ein einfaches anschleifen und rüber Pinseln nicht.

Tja, also das lese ich nun zum ersten Mal. Bisher habe ich immer gelesen, dass man einfach nachpinselt, sobald es anfängt zu blättern.
Bei meinen Eltern habe ich das an den Stirnbrettern am Ortgang gemacht. Das hat geklappt und danach auch wieder lange gehalten.

Das ist ja der Sinn und Zweck der Hitze, dass die Farbe Blasen schlägt.
Das sowas mit reichlich Arbeit zu tun hat, steht ja auf der Hand.
Du sollst ja auch nicht mit dem Spachtel auf dem Holz rum ackern und versuchen Zapfen zu stemmen:emoji_slight_smile:

Wie macht man es denn richtig? Wenn die Farbe heiß ist und Blasen schlägt, ist sie noch so zäh, dass man sich nicht mit dem Spachtel abkratzen kann. Zumindest kann man sie nicht so leicht abkratzen, dass das Holz dabei unversehrt bleibt.
Und wenn die blasige Farbe wieder erkaltet ist, dann lässt sie sich kaum besser abschleifen, als die nicht erhitzte Farbe.


Ist halt alles eine reine Übungssache.
Beim Glas muss man natürlich vorsichtig Arbeiten.

Also bisher habe ich durch das Erhitzen keinen Vorteil festgestellt, weshalb ich es natürlich auch nicht am Rand zum Glas hin ausprobiert habe.
Den Glasrand habe ich abgeklebt, damit ich beim Schleifen und später beim Pinseln eine kleine Sicherheit habe. Wenn ich in der Nähe den Lack erhitze, dann geht das Malerkrepp vermutlich auch ab.


Die Dichtungen kann man Problemlos raus machen und genauso Problemlos wieder einziehen.

Das hatte ich auch gedacht. Da sich aber nichts bewegt hat, habe ich es sein gelassen. Gerade eben habe ich es noch mal probiert und da konnte ich sie an einer Stelle herausziehen.
Da die Dichtungsstücke an den Ecken auf Gehrung geschnitten und verschweißt sind, war ich extra vorsichtig, um die nicht kaputt zu machen. So etwas ist ja auch nicht billig.

Solange der Altanstrich fest ist (Tragbar ist), brauchst du dort auch nix zu Entfernen.

Das habe ich mir schon gedacht, aber auf der Südseite bröselt die Farbe mitunter recht schnell weg.
Im unteren Bereich des Rahmens (unter der Wetterschutzschiene) ist die Schicht an ein paar Stellen zerstört und es scheint Wasser ca. 20 cm weit unter der Schicht nach oben gezogen zu sein.

kaputter Rahmen


Die Wetterschutzschiene bekommt man vermutlich nicht zerstörungsfrei ab und auch sonst besteht der Rahmen, inkl. der Rollladenschienen nur aus Ecken, Winkeln und schmalen Stücken.


Immer zu.
Kannst Du ohne Probleme verarbeiten.

OK, dann werde ich das probieren und immer schön nachpinseln.


ps:

Und noch was zum Schluss.
Es gibt nix an Beschichtungsstoff, was ewig auf einem Fenster hält.
Wenn man es richtig macht und regelmäßig Aufarbeitet, dann kann so ein Fenster sehr lange Freude bereiten.
Sowas kann aber auch nach hinten los gehen.

Klar, ewig hält nix.
Aber da man an viele Stellen nicht ran kommt, finde ich die Dickschichtlasur auf der Südseite sehr unpraktisch. Die Instandhaltung und Renovierung ist schon ein enormer zeitlicher und finanzieller Aufwand.

Unsere Nachbarn mit KS-Fenstern brauchen derweil nichts zu machen. Die Dinger trotzen dem Wetter. Die Fenster sind in 30 oder 40 Jahren vielleicht hin und man möchte neue einbauen, aber bis dahin sind die viel pflegeleichter.

Meine Eltern haben seit über 30 Jahren Dünnschichtlasur auf ihren Holzfenstern. Die Scharniere und Beschläge sind inzwischen ausgelullert, aber Lasur und Holz sind noch völlig unbeschädigt.
Das sieht bei uns mit der Dickschichtlasur nach nur 12 Jahren anders aus.
 

WinfriedM

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Bei Dünnschicht hat man nur dünnste Schichten auf dem Holz, die wittert auch eher ab und da reicht nach meinen Erfahrungen ein wenig Anschliff. Ist auf jeden Fall einfacher zu renovieren.

Durch zu stark quellendes Holz könnte das Fenster klemmen oder die Verleimungen werden stärker belastet. In die Eckverbindungen kann evtl. auch Wasser eindringen und dort länger stehen bleiben. Evtl. müssen die separat versiegelt werden.
 

Erdhorn

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Hallo,

ich wollte mal eine kurze Rückmeldung geben.

Ich habe letztes Jahr unsere Haustüranlage aus vermutlich Kiefernholz, welches mit Acryldickschichtlasur und darüber mit Lack beschmiert war, mit einem Heißluftfön entlackt, grundiert und dann 3x mit "Sikkens HLS Eiche hell" neu lasiert.
Die Haustür ist nach Westen ausgerichtet und liegt hier damit auf der Hauptwetterseite.
Der Dachüberhang ist nicht sehr groß. Ab 15 Uhr bekommt der untere Bereich im Sommer schon Sonne mit. Regen wird nicht sehr oft direkt auf die Tür gedrückt, aber das vom Boden aufspritzende Wasser gelangt oft auf den unteren Bereich der Tür. Die Tür hat 3 Einlässe: 2 x Glas, einmal Holz.

Vor wenigen Wochen sind mir im unteren Bereich auf den Glasleisten und dem Wetterschenkel helle Stellen aufgefallen.
Die Bereiche habe ich gerade eben angeschliffen, wobei besonders die vorher schon helleren Stellen sehr hell geworden sind.
Dann habe ich mit HLS Eiche hell neu lasiert und es sieht wieder gleichmäßig gefärbt aus.


Es sieht so aus, als müsste man zumindest auf der Wetterseite jedes Jahr nachbessern.


Ich habe auch alle Fenster auf die gleiche Art wie die Türanlage entlackt und lasiert.
Dort habe ich bisher keine hellen Stellen gefunden. Die Fenster sind aber oft durch Rollläden geschützt.

Bisher habe ich an keiner Stelle verzogene Holzteile feststellen können. Soweit funktioniert das also mit Sikkens HLS.
 

WinfriedM

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Danke für den Erfahrungsbericht. Kann mir vorstellen, dass das langfristig weniger Aufwand ist. Jährlich mal checken und Fehlstellen ausbessern geht schneller, als alle 7-10 Jahre abblätternde Lasurschichten komplett zu entfernen.

Mit Cetol HLS müsste man auch sehr gut auffrischen können, in dem man nur ganz dünn mit Lappen aufpoliert. Evtl. noch etwas verdünnen, vermutlich aber gar nicht nötig.
 

Erdhorn

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Ich habe zu danken. Die Rückmeldung ist für mich als Heimwerker und Laien selbstverständlich.

Dass es langfristig weniger Aufwand ist, ist meine große Hoffnung, denn die komplette Entfernung der Dickschichtlasur war hier sehr aufwendig und hat auch Verluste beim Holz verursacht.

Wie man die Lasur mit einem Lappen aufpoliert, wollte ich auch noch mal für unsere Fenster an einem Teststück ausprobieren.
Ich habe bisher nur zweimal Hartöl auf Tischplatten mit Lappen einpoliert. Das ist aber beide Male halb in die Hose gegangen, weil sich die Lappen dabei aufgelöst haben und ich dann die Stoffreste im angezogenen Öl kleben hatte. Einmal hatte ich ein altes Handtuch und einmal ein altes T-Shirt genommen.

Bei unserer Haustür funktioniert das mit einem Lappen wahrscheinlich nicht so gut, denn da sind viele Vertiefungen mit spitzen Winkeln (45°) dran. Da bin ich schon froh, wenn ich mit einem Pinsel alles erwische.
 

WinfriedM

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Baumwolle sollte sich eigentlich nicht auflösen. Würde einfach mal einen Test machen: Einweghanschuh an, Lappen um Zeigefinger wickeln, einmal ein wenig in die Lasur eintauchen und dünn wie beim Schuheputzen auftragen. Wenn die sich gut verteilt und du nicht kleben bleibtst, passt es.

Bei Hartöl gibts ganz verschiedene Sorten, manche kleben recht schnell, dann musst du schneller arbeiten. Es gibt aber auch viele Öle, da passiert die ersten 30-60 Minuten nichts in Richtung Klebrigkeit.
 

Erdhorn

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Ich habe "Pro Natur Extra Hartöl 2,5 l" benutzt.
Das war nach der vorgeschriebenen Zeit schon recht klebrig und wurde beim Polieren immer zäher.
Eigentlich wollte ich damit eine Tischplatte aus Buche ölen, aber nachdem ich gemerkt habe, wie lang die trocknen muss, und wie lang die Platte dann dabei noch übel riecht, habe ich es zurück gestellt.
Selbst nach Monaten habe ich noch einen unangenehmen Geruch wahrgenommen, wenn etwas mal längere Zeit auf der geölten Platte gelegen hat.


Das Polieren der Dünnschichtlasur werde mal nach deiner Anleitung ausprobieren.
 

WinfriedM

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Das Pro Natur Hartöl ist ein recht brauchbares Öl. Wann die Oberfläche klebrig wird, hängt stark von der Temperatur und der Dicke des Auftrages ab. Wenn du nur dünn mit Lappen aufträgst, musst du relativ zügig endpolieren. Wenn du mit Pinsel dick aufträgst, kannst du das auch 30 min stehen lassen. Bei 20 Grad. Bei Temperaturen wie heute (30-35 Grad) geht das alles sehr viel fixer, wie ich vorhin mal wieder feststellen konnte.

Geölte Oberflächen riechen bei freier Belüftung in der Regel nach 2 Wochen nicht mehr. Wenn du aber was drauf ablegst, dann hast du dort keinen Sauerstoffaustausch und dann riecht das durchaus auch wieder etwas. Wenn ein Tisch dann aber erstmal 1 Jahr alt ist, spielt das kaum noch eine Rolle. Und bei der Nachpflege zieht ja kaum noch was ins Holz ein, dann geht das auch alles schneller. Es ist ja auch so, dass der leichte Leinölgeruch nicht unbedingt störend ist. Aber da ist jeder anders empfindlich.
 

Erdhorn

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Als ich das Hartöl abpoliert habe, war es eher ziemlich kühl. Vielleicht hätte ich früher mit dem Einpolieren anfangen sollen, denn das dauert bei einer großen Platte ein ganze Zeit und sodass es beim Bearbeiten klebrig wird.

Mein Riechkolben ist ziemlich empfindlich. Wenn ich den ganzen Tag in der Nähe so eines Tisches bin, dann rieche ich es zwar auch nicht mehr, aber wenn ich den betreffenden Raum betrete, dann merke ich es.
Als ich den Tisch selbst dann schon nicht mehr gerochen habe, ist er mir noch unangenehm aufgefallen, als ich eine Schreibmappe längere Zeit darauf abgelegt hatte. Die Mappe hat den Geruch des Tisches, bzw. des Öls angenommen.
Holz und Leinöl finde ich in geringen Mengen eigentlich angenehm, aber dieses Pro Natur war mir etwas zu intensiv. Für z.B. einen Kleiderschrank oder einen Küchentisch könnte ich es mir nicht vorstellen.
 

Erdhorn

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Zwischenstand:

Zwei Fenster auf der Süd-West-Seite, die voll bewittert sind, habe ich Ende 2013 mit mehreren Gängen Cetol HLS Eiche hell lasiert.
Diese Woche habe ich sie mit Schleifflies angeraut. An den härteren Stellen des Holzes (Jahresringen) war die Lasur komplett weg. Die Auffrischung ist also dringend notwendig.

Hier ein Bild eines Wetterschenkels nach dem Anrauen.

Fenster und Haustür auf der Westseite, welche ebenfalls mit Cetol HLS beschichtet sind, zeigen nach 1,5 Jahren ebenfalls deutliche Abnutzungen (sehr helle Stellen) und mussten aufgefrischt werden.

Dass die Lasur teilweise komplett weg war, hatte ich nicht erwartet. Vielleicht sollte ich zumindest auf der Südseite doch Dickschichtlasur (Filter7) nehmen.
 

WinfriedM

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Das ist doch mal ein interessanter Erfahrungsbericht. Hätte jetzt auch eher die doppelte Standzeit erwartet, sind ja noch nicht mal 1,5 Jahre.

Wenn du mit Filter 7 arbeitest, jährlich mal mit dieser Emulsion nachpflegst, solltest du bestimmt 7-10 Jahre durchkommen. Kleine Fehlstellen sollte man aber immer sofort ausbessern.
 

Erdhorn

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Ich bin auch überrascht, denn die Beschichtung hat nur einen Sommer erlebt.

Pro Fenster brauche ich 30 mins fürs anrauen und 45 mins fürs nachpinseln. Die Flächen sind mickrig, aber wegen der Laibungsbrettchen und Rollladenschienen bestehen sehr viele Grenzbereiche, bei denen es lange dauert.
Die Zeit muss ich wohl jedes Jahr investieren, egal ob ich Dünnschicht und Dickschicht verwende.

Auf der Südseite werde ich aber trotzdem Filter 7 an einem Fenster ausprobieren.
 

Erdhorn

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nächster Zwischenstand:

Auch dieses Jahr war die Haustüranlage an den Wetterschenkeln partiell sehr hell.

Letztes Jahr hatte ich ein voll bewittertes Fenster auf der Südseite testweise mit Cetol Filter 7 Eiche hell lasiert. Da dieses wesentlich besser durchgehalten hat, habe ich die Haustüranlage nun komplett mit Filter 7 bedeckt. Die Oberseiten der Wetterschenkel, bei denen besonders starke Abnutzungserscheinungen zu sehen waren, habe ich nach 2 Wochen noch ein zweites Mal mit Filter 7 bedeckt.

Eine deutlich auftragende Schicht wollte ich zwar nicht haben, aber ohne geht es wohl nicht.
Unsere Nachbarn haben auf der Südseite hellgraue Farbe auf ihren Fenstern und diese in den 6 Jahren, die wir hier wohnen, nicht ein einziges Mal nachgebessert. Die Dinger sehen immer noch wie frisch eingebaut aus.
 

Erdhorn

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Zwischenstand 2017:

Alle Fenster- und Türteile, die ich 2015 und 2016 mit Cetol Filter 7 Eiche hell bestrichen habe, sehen weiterhin gut aus.
Zuvor hatte ich alle Fenster und die Haustür nur mehrmals mit HLS Eiche hell lasiert, was auf der Süd- und Westseite schon nach einem Jahr immer wieder zu hellen Stellen geführt hat. Die hellen Stellen sahen so aus, als wäre die Lasur dort erodiert.

Zwischenfazit:
Filter7 hält deutlich länger

Ob ich nun regelmäßig (jährlich?) mit Filter7 oder HLS nachpinseln soll, darüber bin ich mir noch nicht im Klaren. Ich möchte auf jeden Fall eine dicke Schicht, die irgendwann abplatzen könnte, vermeiden, oder zumindest so lang wie möglich hinauszögern.
 

WinfriedM

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Danke für den Zwischenstand. Solche Infos finde ich immer sehr wertvoll.

Es besteht tatsächlich die Gefahr, dass du bei der Nachpflege zu dicke Schichten aufbaust.

Ich würde (bei Filter 7) jährlich die Pflegemilch nutzen, dann brauchst du vermutlich die nächsten 5 Jahre keinerlei Nachpflege mit Lasur.

Bei HLS ist es weniger kritisch, die ist ja so dünn, dass sie nur wenig Schicht aufbaut.
 

Erdhorn

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Die Pflegemilch klingt verlockend, da dafür kein Anschleifen notwendig ist, was den meisten Arbeitsaufwand bei den vielen Kanten und Übergängen unserer Haustür und Fenstern mit Rollläden und Aluleisten bedeutet.
Beeinträchtigt die Pflegemilch ein späteres Auftragen weiterer Lasur? Ich habe in Verbindung mit Pflegemilch etwas von "Imprägnierung" gelesen. Kann es sein, dass Lasur dann nicht mehr so gut hält, bzw. aufgenommen wird?
 

WinfriedM

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Die dürfte nicht problematisch sein. Vermutlich ist es einfach eine sehr verdünnte, wasserbasierte Acryl-Lasur. Wenn die getrocknet ist, hast du einen minimalen "Plastikfilm" drauf, der gut am Untergrund haftet und auf dem auch spätere Lasur nach Anschliff haftet.
 

Erdhorn

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Ich habe die Hotline von Sikkens dazu angeschrieben, aber die Nachrichten sind mit dem Fehler 553 zurückgekommen.
Ich werde es noch mal probieren, ggf. telefonisch.
 
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