Couchtisch

tris

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Hllo allerseits,

Ich bin ein Hobby-Bastler/Schreiner. In letzter Zeit hab ich mich einiges mit Verzinkungen und anderen ästhetischen Verbindungen auseinandergesetzt. Bis jetzt alles Handgestämmt und mit japanischen Sägen geschnitten. Es waren aber alles kleinere Projekte.

Nun soll ein grösseres Projekt entstehen. Ein Couchtisch aus Eiche (Platte: 800x500x30, Beine 450x60x60). Dazu will ich eine Massivholz Eichenplatte kaufen und in 10 cm Streifen schneiden und zur Tischplatte verleimen. Die Beine sollen ebenfalls aus der Platte verleimt werden. Der Tisch soll keinene Unterbau haben. Die Beine sollen die Platte duchstossen (siehe Bild: Ansicht von oben) und verleimt werden.

So sieht der Plan aus (komplette Werkstatt mit diversen Maschinen vorhanden). Nun weiss ich aber nicht ob das auch so durchführbar ist. Könnt ihr mir ein paar Tips geben oder Probleme aufzeigen.

- Muss ich bei von 80x50cm Platte Gratleisten oder Eisenstangen in die Platte einbauen?

- Kann ich Tischbeine aus leisten verleimen?

- Ist eine solche Verankerung der Tischbeine sinnvoll (Arbeitsaufwand ist egal)?

Viel Dank im voraus

felix
 

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Heiner

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Hallo Tris! Schau dir doch mal Couchtische von Börge Mogensen an. Du findest sie in dem Schöner Wohnen Buch ISBN 3- 570- 01367- 7 .Gruß Heiner
 

tris

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Danke für die Antworten. Börge Morgensen macht da eher filigrane Tische soweit ich das beurteilen kann. Ich weiss auch nicht ob bei meiner Idee das ganze zu klobig wird. Der Tisch soll in der Art von Holzkopfs verweis sein, nur dass das Bein die Tischplatte durchstösst.
Um meine Idee nochmals zu verdeutlichen hab ich das ganze versucht 3D darzustellen. Da ich praktisch nirgends so eine Konstruktion gesehen hab, geh ich davon aus, dass solch eine Verbindung problematisch ist.

Als Holz hab mich mir entweder Elsbeer, Platanae, Kirsch oder Birnbaum vorgestellt.

Freue mich auf weitere Tipps.

Gruss
felix
 

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WinfriedM

ww-robinie
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45 Grad zur Faserrichtung ist denke ich nicht so stabil. Die Frage ist aber, ob man Design vor Stabilität stellen kann, denn interessant sieht das auf jeden Fall aus. Und es ist ja nicht die Frage, was am stabilsten ist, sondern was stabil genug ist.
 

tris

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Danke Winfried für die Hinweise. Stimmt, da muss ich beim ausarbeiten der 45° Schlitze vorsichtig sein. Werds von Hand versuchen. Ich werde voraussichtlich Nussbaum verwenden. Die Stabilität sollte eigentlich ausreichend sein.
 

Heiner

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Hallo Tris ! Wie sollen wir bauen? Modern, modisch, postmodern, in neuer Sachlichkeit oder neuer Dürftigkeit, rustikal , romantisch oder doch klassizistisch ? Ich glaube, daß wir im heutigen Formendurcheinander versuchen sollten über die Konstruktion wieder zu gültigen Formen zu kommen. Die gute Konstruktion ist sparsam, sie kennt keine Verschwendung,sie ist haltbar und gebrauchstüchtig, sie wird ganz von allein schön. Den Übergang von Stütze und Platte kann ich mir nicht in dieser Form vorstellen. Gruß Heiner
 

Heiner

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Hallo Tris! Schau dir mal an, wie Alvar Aalto bei seinem Couchtisch Stütze und Platte verbindet! Gruß Heiner
 

WinfriedM

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Hallo Heiner,

wobei das ja auch nur wieder subjektive Vorlieben sind, die ich durchaus mit dir teile: Sparsame Konstruktion, haltbar, gebrauchstüchtig usw.

Ich kann mir vorstellen, dass andere ganz anderes haben wollen und schick finden.

Das ist aber auch gut so, dass die Geschmäcker so verschieden sind und die Natur macht uns ja Vielfältigkeit auch vor.
 

anymouse

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Mal die zwei Cent eines kompletten Laien.

Diese reine Diagonal-Verbindung empfinde ich als recht filigran. Da befürchte ich, dass die Stege der Tischplatte abbrechen könnten. So ein Tischbein muss ja schon etwas an Kraft aufnehmen, auch wenn man den Hebel von 45cm annimmt.

Mal ein anderes Gedankenexperiment: Stelle Dir vor, Du sägst ganze 60mm x 60mm große Stück aus der Ecke, und leimst die Beine dort hinein. Dann hättest Du Deine Konstruktion ohne die Streifen -- ähnlich so wie aus dem Link von klotzkopf. Und jetzt stell Dir einmal vor, dieser Tisch wird 5 Jahre lang an der Platte über den Boden gezogen. Da könnte ich mir vorstellen, dürfte die Verbindung mit der Zeit schwach werden und brechen.

Jetzt wieder zurück zu Deiner Konstruktion: Ich glaube nicht, dass die Diagonalstegen auf die Dauer deutlich stabiler sind, wenn es um größere Scherkräfte geht, als das stumpfe Verleimen.

Wenn Du schon auf einer solch aufwändigen Verbdinugn bestehst: Ich würde die Anzahl der Stege deutlich verringern; vielleicht auch lieber längs der Holzfasern statt diagonal. Zum zweiten würde ich den Bereich der Diagonalstege deutlich kleiner machen als die Querschnittsfläche des Tischbeines, so dass die Platte zusätzlich noch auf einem Rand des Beines aufliegt und auch hier flächig verbunden werden kann.

Soweit verständlich?

Abgesehen davon würde ich mir noch stabilere Verbindungen zwischen Platte und Tischbein überlegen -- die muss man ja nicht sehen :emoji_slight_smile:
 

tris

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Wieder einmal vielen Dank für die diversen Anmerkungen. Mittlerweilen hab ich eingesehen, dass die Verbindung überdacht werden muss. Entweder die Diagonalstege der Beine kürzer als die Fläche (siehe anymouse) oder, worauf ich eher tendiere, nur einen Diagonalsteg in der Mitte des Beines. Dieser würde hauptsächlich dekorativen Zwecken dienen und dem Verdrehen der Beine.
Ist solch eine Verbindung nur mit leimen dann stabil genug oder sind Verbindungen wie Wale vorschlägt nötig?

@ Heiner: Ich verstehe durchaus den Reiz solcher Möbelstücken (diejenigen von Alvar Aalto sehen auch sehr elegant aus). Sie sind sehr anpassungsfähig und zeitlos. Meiner Ansicht nach verhält es wie mit einem weiss gestrichenen Zimmer. Hier kann man farblich praktisch alles platzieren und es harmoniert praktisch immer. Mit ein paar Farbklecksen an der Wand (Bilder, …) oder anderer Farbwahl der Wände kann man so ein Zimmer jedoch interessanter machen. Oder natürlich ganz verhunzen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass so ein eher massiver klotziger kleiner Holztisch (bei grossen Tischen find ich solch eine Bauweisedefinitiv schön) ein solcher Farbklecks sein kann, der das Wohnzimmer aufpeppt.

@ anymouse: Deine Erläuterung ist verständlich und leuchtet mir auch ein. Danke für die Hinweise und konstruktiven Vorschläge.

@ Wale: Danke für den Link. Diese Verbindung hab ich mir gestern auch noch angeschaut. Hat mich an das Kinderspielzeug „Stockis“ erinnert. Sieht eben nicht so toll aus und steht ein bisschen hervor. Ist aber sicher eine Überlegung Wert. Wie einige schon hingewiesen haben, ist die ursprünglich geplante Verbindung nicht so stabil und da wäre dieses Teil sicher eine sinnvolle Unterstützung.

Gruss
felix
 

tris

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Zitat:
Hat mich an das Kinderspielzeug „Stockis“ erinnert.
Gab's das auch in Deutschland, oder kommst Du auch aus der Schweiz?

Ich komm auch aus der Schweiz.

Du hast aber schon das INECK mini angeschaut? Von diesem sieht man nur etwas wenn man unter dem Tisch liegt:cool:

Ja eben das ist es ja. Kann doch durchaus mal vorkommen, dass man einen über den Durst trinkt und dann sieht man gleich acht dieser INECKis! :emoji_grin:

Ich werd sie mir mal genauer anschauen, danke.

felix
 

tris

ww-pappel
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So, mein erstlingswerk ist vollbracht. Der Couchtisch steht und es riecht in der ganzen Wohnung nach Öl. Ich bin eigentlich sehr zufrieden. Wenn man ganz genau hinschaut, sieht mann dass das Schleifbild nicht optimal st. Teilweise sind kleine Kringel zu sehen, vermutlich vom Rutscher.

Noch zwei kleine Fragen:
- Wie entstehen die Kringel beim Schleifen und wie können sie verhindert werden?
- Beim Ölen (Mattöl 1410 von Nobs: Natürliches Leinöl/Standöl-Gemisch.) zog fast kein Öl ins Holz ein (weniger als 1dl bei 3 Aufträgen). Ist das nomal bei einer Fläche von ca 1m2 Fläche oder liegt das am Nussbaumholz, da es ziemlich dicht ist? Jedenfalls sieht die Fläche recht schick aus.

Hier noch ein paar Bilder:
 

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tris

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Interessant ist bei dem 3. und 2. letzten Bild die Verfärbung der 2. Planke von links, resp. 2. von rechts je nach Lichteinfall (Spiegel?)
 

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