Buche-Bretter in der Mitte aufschneiden zum Trocknen?

fraenkin

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Hallo,

mein neues Projekt befindet sich im Anfangsstadium: Wir haben die Rotbuchen heuer gefällt. Sie haben ca. 60 bis 90 cm Durchmesser. Nun sollen sie ins Sägewerk und dann so optimal wie möglich natürlich getrocknet werden. Ich hab mich schon ein bisschen durchgelesen und auf der holzwurm-Seite einiges gefunden.

Eine Frage habe ich jetzt noch an Euch: Ist es sinnvoll, die Mittelbretter längs mittig aufzuschneiden bzw. den Kern herauszuschneiden?
Die erste Buche, die ich bis jetzt verarbeitet habe, war leider ziemlich verzogen, vor allem die Mittelbretter, was ich sehr schade fand, da ich ein großer Fan der Markstrahlen bin, vor allem, wenn sie noch mit Öl angefeuert wurden. Dadurch, dass ich die Bretter erst in 10 cm breite Stücke zerteilt habe, konnte ich dann doch noch einiges verwerten.
Aber jetzt habe ich ja die Chance, alles richtig zu machen, damit mir möglichst viel übrig bleibt.

Die letzte Buche hatten wir 40 mm stark schneiden lassen, die jetzige möchte ich auf 35 oder 30 mm schneiden lassen, da nach meinen Erfahrungen ca. 10 mm fürs Trocknen und Hobeln draufgehen. Für den normalen Möbelbau reicht ja 20 oder 25 mm fertige Holzstärke aus.

Ich freu mich auf Antworten

Doris

P. S. Das Sägewerk schneidet mit der Bandsäge im Einfachschnitt
 

massa999

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Also das beste Ergebnis erhältst du durch Viertelschnitt. Durch den Kern , die Stücke wieder durch. Und dann Bretter schneiden. Dadurch stehende Jahresringe und kaum Verzug.
Nachzulesen im Spannagl und durch eigenen Versuch bestätigt. Du musst zwar mehr fügen (für breitere Flächen) aber, die viel schönerer Arbeit und Handhabung (egal ob Hand oder Maschine) belohnt. Leider machen das prof. Sägewerke kaum (ist ja viel mehr Aufwand). Doch wie du schreibst mit EinzelGattersäge müsste das klappen.

Grüsse, Johann (der in Bälde nur mehr selber aufschneidet)
 

fraenkin

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Mmh, das hört sich ja ganz gut an, bloß glaube ich, dass die in meinem Sägewerk mit solchen Spezialschnitten ziemlich überfordert sind. Aber ich werd mal fragen.
 

massa999

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Du kannst im Sägewerk nachfragen, ob sie dir den Stamm nur in der Mitte durchschneiden können (dann nochmal, dass du 4 Tortenstück-ähnliche Teile hast). Die kannst du dann selbst mit der Kreissäge auftrenne wie du es brauchst, auch manche Kanthölzer kannst du dann bequem schneiden.

Grüsse, Johann
 

Mitglied 30872

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Hallo Johann,
ich kenne ja nicht die technischen Möglichkeiten, die Doris zur Verfügung stehen, aber ich denke, dass mit dieser Methode die meisten Kreissägen überfordert sind. Bei dünnen Stämmchen mag das gehen, aber nicht bei den von Doris genannten 60 bis 90 cm Durchmesser. Bei einem Mittendurchmesser von bspw. 60 cm würdest Du eine Schnitttiefe von fast 30 cm benötigen, um aus den "Viertelstäben" nach Deiner Beschreibung Bretter/Bohlen sägen zu können. Wenn Doris so eine Säge hat, dann gut. Bleibt aber noch der Transport der "Viertelstäbe". Frisch gesägt wiegt ein Stammstück Buche MDM 60cm bei einer Länge von 2,5m rund 700kg, ein Viertel also 175kg. Wuchte die mal auf eine Kreissäge. Natürlich immer durchschnittliche Verhältnisse vorausgesetzt. Im Lohnschnitt dürfte es allerdings problemlos sein, sich vom Säger den Stamm nach Deiner Variante aufteilen zu lassen.
Grüße
Stefan
 

Shriner

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Vielleicht sollte sich die Fraenkin nach einem Sägewerk umsehen, das dämpfen kann?
:emoji_wink:
 

massa999

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Hallo Johann,
ich kenne ja nicht die technischen Möglichkeiten, die Doris zur Verfügung stehen, aber ich denke, dass mit dieser Methode die meisten Kreissägen überfordert sind. Bei dünnen Stämmchen mag das gehen, aber nicht bei den von Doris genannten 60 bis 90 cm Durchmesser. Bei einem Mittendurchmesser von bspw. 60 cm würdest Du eine Schnitttiefe von fast 30 cm benötigen, um aus den "Viertelstäben" nach Deiner Beschreibung Bretter/Bohlen sägen zu können. Wenn Doris so eine Säge hat, dann gut. Bleibt aber noch der Transport der "Viertelstäbe". Frisch gesägt wiegt ein Stammstück Buche MDM 60cm bei einer Länge von 2,5m rund 700kg, ein Viertel also 175kg. Wuchte die mal auf eine Kreissäge. Natürlich immer durchschnittliche Verhältnisse vorausgesetzt. Im Lohnschnitt dürfte es allerdings problemlos sein, sich vom Säger den Stamm nach Deiner Variante aufteilen zu lassen.
Grüße
Stefan

Du hast sicher recht, ABER das ist ne ziemlich einfach zu schaffende Aufgabe. Irgendein Kumpel als Gehilfe ist ja immer in der Nähe, nicht?

Also ich, und mitlerweile 52 Lenze zählend hab das in den letzten Jahren immer auf die Reihe bekommen. Mit der Frau und nem Kumpel ist das schön zu machen. Wird ein lustiger Nachmittag und wir machen das ja nicht lohnmässig jeden Tag , oder?

Hab vor kurzem einen Apfelbaum gepalten (mit Keilen und Hammer) und dann aufgebrochen. Das ist zwar Knochenarbeit, aber schön langsam auf nen Samstag-Nachmittag verteilt klappt das prima. Und dann weiss man, in x-Jahren hab ich auch noch gutes Holz zum werkeln.

Und zur Kreissäge zu sagen: Ich hab da so ne Brennholz-Kreissäge mit nem 90er Blatt. Dieses Ding ganz leicht modifiziert (damit die Baumviertel schön rollen) . So ohne Spaltkeil aber grosses Blatt, und schön langsam ohne Hektik geschnitten, klappt das wunderbar.

Grüsse, Johann
 

Frankenholzwurm

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So ohne Spaltkeil aber grosses Blatt

:eek::eek:

Ohne Spaltkeil würde ich das niemals machen!

Und bei Buche schon zehnmal nicht!!

Die klemmt wie sonst kaum ein anderes Holz, OHNE SPALTKEIL LEBENSGEFAHR!!!

Da ist ja das auftrennen bei einem normalen Brett schon manchmal nicht ohne.

Hatte ich schon öfters, dass mir Buche meine 4kw starke Säge fast zum Stillstand gebracht hat.
 

Jungschiss

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Und zur Kreissäge zu sagen: Ich hab da so ne Brennholz-Kreissäge mit nem 90er Blatt. Dieses Ding ganz leicht modifiziert (damit die Baumviertel schön rollen) . So ohne Spaltkeil aber grosses Blatt, und schön langsam ohne Hektik geschnitten, klappt das wunderbar.

:emoji_grin: Sehr gut! Modifizierte Sägen ohne Spaltkeil! Da muss ja ein Aufschrei durchs Forum gehen! :emoji_stuck_out_tongue:
 

hotzenklotz

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Hallo zusammen,
mir ist nicht klar, wozu der Spaltkeil überhaupt ausgebaut werden sollte.
Bei mir wird er so montiert, daß das Sägeblatt noch etwa 10mm höher steht. So stört auch beim Schlitzen nichts.

Grüße von
Jürgen
 

massa999

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:emoji_grin: Sehr gut! Modifizierte Sägen ohne Spaltkeil! Da muss ja ein Aufschrei durchs Forum gehen! :emoji_stuck_out_tongue:


War mir auch klar:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:

Dazu möchte ich aber sagen, man muss ganz genau wissen was man tut, also nicht für so nebenbei machen.:emoji_wink:

Wenn ich mal ein Bild von dem Teil einstell, dann gibts nochmal n grosses Hallo (aber das mach ich glatt). Die Säge ist so was von annodazumal.

Grüsse, Johann:emoji_slight_smile:
 

massa999

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:eek::eek:

Ohne Spaltkeil würde ich das niemals machen!

Und bei Buche schon zehnmal nicht!!

Die klemmt wie sonst kaum ein anderes Holz, OHNE SPALTKEIL LEBENSGEFAHR!!!

Da ist ja das auftrennen bei einem normalen Brett schon manchmal nicht ohne.

Hatte ich schon öfters, dass mir Buche meine 4kw starke Säge fast zum Stillstand gebracht hat.

Diese meine bringt nichtmal n Apfel mit 60cm Durchmesser zum Stehen. Schön geschliffen und guter Schrank dazu. Aber wie gesagt, dass ist ne Brennholzsäge, keine Tischler-Format-Säge o.ä.
 

SimonS

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Hallo,
Der oben erwähnte Viertelschnitt ergibt so wie beschrieben die gleichen Bretter wie mit dem normalen Gatter (Scharf-oder Vollschnitt), nur schmäler. Wenn die Jahrringrichtung anders werden soll (überwiegend mehr stehender Jahrringverlauf), muss im Faux-Quartier-Schnitt aufgeschnitten werden (falscher Viertel-Schnitt), d.h. von den Vierteln abwechselnd ein Brett von zwei Seiten abtrennen. Geht mit einem Einzelgatter oder Band / Blockbandsäge. Meiner Meinung nach lohnt sich diese Art aufzutrennen aber nur bei recht kräftigen Stämmen, im obigen Fall also schon. Ist aber wie bereits erwähnt deutlich aufwändiger. Buche zu dämpfen mach Sinn, da so die Spannungen im Holz etwas gemildert werden. Der Faux-Quartier-Schnitt stammt eigentlich aus dem Furniermessern. Aber überwiegend bei Eiche wird er auch zum Einschnitt angewandt.
Nachtrag: Im obigen Beitrag von massa999 ist wohl der radiale Einschnitt der Stammviertel gemeint. Dies ergibt dann überwiegend stehende Jahre, aber dann auch z.T. recht schmale Bretter.
Grüße
Simon
 

vollholz

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Hi,

Pollmeier-Buche, verarbeitungsfertig getrocknet, gedämpft, parallel besäumt, dickengehobelt, vorgeschlifen, Breiten nach Wunsch, mehrere Sortierungen...
Als Hobby ok, gewerblich ist das selbst Aufarbeiten (auch wenn man eigenes Holz hat) zumindest bei Buche Unsinn. Mitunter gefährlicher Unsinn, wenn ich das hier so lese.

Grüße,
Jens
 

Obi

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Hallo
also ich säge meine Buche immer so ein, Seitenbretter 20-30 mm Rest 50 mm
Wenn ich dann größere Bretter brauche , nehme ich die 50 mm Bohle und schneide Streifen mit der Dicke die ich später brauche + 10 mm Verschnitt zum Hobeln.
Leime dann alles so zusammen, das ich meine Breite habe.
Vorteil: ich kann das Holz besser Sortieren, die Leisten stürzen, es Verzieht sich nicht.
Natürlich bei schönen Bohlen verwende ich sie meistens zu Tischplatten, Rest wird Verleimt.
Gruß Jürgenhttps://www.woodworker.de/forum/attachment.php?attachmentid=7523&stc=1&d=1272812028https://www.woodworker.de/forum/attachment.php?attachmentid=7524&stc=1&d=1272812132
 

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