Bretter und Pfosten besäumen

zirbenzapfen

ww-pappel
Registriert
11. Dezember 2013
Beiträge
6
Hallo zusammen,

ich bin ein Einmannbetrieb und suche schon länger eine Möglichkeit sinnvoll Bretter und Pfosten bis 6m zu besäumen. Pro Jahr verarbeite ich etwa 100fm Massivholz in der oberen Preisliga (Verschnitt!).

1. Längschnittsägen usw. sind mir zu teuer,
2. Gebrauchte Besäumer wie sie im Sägewerk eingesetzt werden, sind mir zu ungenau, unflexibel und haben zu viel Verschnitt,
3. Formatkreissäge ist nicht optimal, weil zu klein. Außerdem kommt die nächstes Jahr neu und ich habe ich Angst, dass ich sie mir auf Dauer kaputt mache.

Ich habe jetzt 2 Ideen:

1. Ich kaufe eine schwere Industriebandsäge und baue mir hinten und vorne einen 6m Rollentisch mit Führungswagen und Linienlaser zur Orientierung. Bei 5-10kW und 1,5mm Blattstärke sollte ordentlich was vorangehen. Problem: eher teurer, komplizierte Führung, Platzbedarf durch bewegtes Werkstück doppelt so groß

2. Ich baue mir eine vereinfachte Längsschnittsäge wo z.B. eine Zimmermannshandkreissäge auf Führungen läuft. Problem: wenig Leistung bei breiten Sägeblatt.

Das ganze sollte 10.000€ keinesfalls übersteigen!

Wie seht ihr das? Wie besäumt ihr? Habt ihr sonst noch Ideen?
 

Gnampf

ww-kirsche
Registriert
4. Juli 2013
Beiträge
150
Ort
Norddeutschland
Wir haben mal 5m lange Spanplatten verarbeitet. Um die längs aufzuschneiden haben wir uns einen "Schiebeschlitten" auf den Schiebeschlitten der Formatkreissäge (F45) gelegt. Der bestand aus einer kräftigen Sperrholzplatte (ca 18mm) an deren Unterseite zwei Leisten geleimt/geschraubt waren, welche wiederum in den Nuten des Schiebeschlittens der Formatkreissäge geführt wurden. Die ersten Meter legt der Schiebeschlitten der Formatkreissäge zurück; ist der am Ende angelangt wird die aufgelegte Sperrholzplatte weitergeschoben (etwas Flutschi unter die Platte hilft beim Schieben). Einziges Problem ist die sichere Fixierung des Sägegutes auf der Sperrholzplatte (Halteklötze, Führungsgriff...). Da lässt sich einiges an Vorrichtungen für gängige Maße vorbereiten denke ich.
 

predatorklein

ww-robinie
Registriert
24. März 2007
Beiträge
7.366
Ort
heidelberg
Moin

Die Methode von Gnampf fürften schon viele Schreiner benutzt haben wenn´s um sehr lange Teile geht.

Die Methode mit der Bandsäge kennt man aus dem Sägewerk,allerdings sind diese Bandsägen dann auch wirkliche " Dinosaurier ".
Und preislich oft deutlich teurer als unsere " Schreinermaschinen ".

Ich hab die von Gnampf beschriebene Methode auch schon mal in der " de luxe " Variante gesehen.
Das Besäumbrett welches in die Nut der FKS geschoben wurde war 2 teilig und hatte eine eigene Rollenführung.
Das Teil lief richtig leichtgängig auch wenn mal dicke Balken oder Bohlen drauf lagen.

Säge wurde geschont da kein Mat auf der Säge lag,von der Belastung her gab´s auch eine Freigabe des Sägenherstellers.
Man hat aber bißchen Höhe verloren bei der Geschichte ( ca 5 cm ).

War aber da kein Prob,da nie mehr als 10 cm dickes Mat besäumt wurde.

Gruß
 

zirbenzapfen

ww-pappel
Registriert
11. Dezember 2013
Beiträge
6
Die Lösung wäre natürlich die günstigste. Das mit dem Höhenverlust wäre zwar jetzt nicht möglich (max. 400er Sägeblatt) aber mit der neuen Säge mit 550er Sägeblatt werde ich auch mit 5cm Höhenverlust durchkommen.

Beim Besäumen wird das sicher funktionieren. Für den Parallelschnitt wird es da schon etwas problematisch weil man den Tisch genauso aufdoppeln müsste was aber wegen dem Anschlag nicht möglich ist. Aber wenn ich an der Tischverlängerung vorne und hinten aufdopple sollte es auch funktionieren. Da muss ich sowieso selbst Tischverlängerungen bauen weil die serienmäßigen schauen durch die Bank nicht so vertrauenserweckend aus.

Die Luxusvariante würde ich ohnehin brauchen weil die 12cm dicken 80cm breiten 6m Eichenpfosten sich ohne Rollen nicht so leicht bewegen lassen.

Da bleibt nur noch das Problem ob die heutigen Elektronikkunstwerke das auch auf Dauer aushalten. Da muss man fast davon ausgehen, dass man die Lebensdauer des Schiebeschlittens gleich mal halbiert.
 

Herbert 10

ww-robinie
Registriert
20. Februar 2010
Beiträge
1.175
Ort
Was sagt er zu einer Blockbandsäge ?
Ev Woodmizer LT 15 electronic ?

Begeistert mich immer wieder
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.538
Alter
62
Ort
Eifel
Die Luxusvariante würde ich ohnehin brauchen weil die 12cm dicken 80cm breiten 6m Eichenpfosten sich ohne Rollen nicht so leicht bewegen lassen.

Wie möchtest du die Bohlen denn dann auf dem Formatschlitten bewegen?
6,0x0,80x0,12= 0,576 m³ x 800 kg/m³= 461 kg
Eine halbe Tonne auf der Formatkreissäge ausrichten?
Wieviel Leistung hat denn deine Säge?

Langsschnitt-/ Besäumsägen gibt es auch gebraucht
(vergess die Kranbahn bei deinen Bohlenabmessungen nicht)

Gruss
Thomas
 

zirbenzapfen

ww-pappel
Registriert
11. Dezember 2013
Beiträge
6
Blockbandsäge geht nicht, weil das Band horizontal steht und das ausrichten ein ordentlicher Aufwand wäre.

Danke noch mal für die Gewichtsberechnung, aber das ist mir schon klar. Ich habe die Dinger damals gestapelt (mit Radlader weil der 500kg Vakuumheber nicht mehr wollte).

Die Beschickung erfolgt mit dem Stapler. Ausrichten geht schon. Gut schmieren und kraftvoll schieben funktioniert meistens. Außerdem ist diese Dimension schon das schlimmste was ich so vorhabe.

Zur Leistung:
Meine derzeitige Säge hat kein Typenschild. Die ist schon etwas älter. Aber der Schlitten ist nach 10 Jahren bei mir in der Werkstätte jetzt endgültig am Ende. Für die neue hätte ich so um die 7,5kW geplant.

Aber ich bin generell schon skeptisch, ob die FKS die man heute so bekommt, für den schweren Massivholzzuschnitt gemacht sind. Die sind heute eher für 19mm Spanplatte und ab und zu 50mm Fichtenpfosten in handlicher Größe gebaut.

Eine vernünftige Längsschnittsäge, gebraucht, in der richtigen Länge habe ich noch nicht unter 30.000€ gefunden. Das macht finanziell keinen Sinn.
 

stefjoerg

ww-kastanie
Registriert
31. August 2010
Beiträge
32
Ort
Spittal
Hallo!

Denke das eine Längsschnittsäge das beste ist, alles andere ist nur eine provisorische Lösung überhaupt bei der Überlänge. Und vor allem erspart du dir das geschiebe gegenüber den anderen Lösungen und das Kreuz sollte dir auch was wert sein.
Zum besäumen habe ich eine alte F90 mit 4,3m Tisch, hatte aber riesen Glück die Maschine zu bekommen war fast geschenkt:emoji_grin:
Ich habe mal auf die Schnelle diese gefunden
Laengsschnittsaege mit 6,4 m Irion HSM 15 (Gebrauchtmaschinen-Angebot), der Anbieter hat übrigens noch eine Formatkreissäge mit 6m Tisch:eek:
Vielleich hilft es dir ja.

LG Stefan
 

zirbenzapfen

ww-pappel
Registriert
11. Dezember 2013
Beiträge
6
Bei der Längsschnittsäge ist leider Schnitthöhe und Breite zu gering.

Aber Danke für den Tipp, dass es bei den Formatsägen auch so lange Tische gibt. Das habe ich vorher noch nie gesehen. In den Prospekten ist meistens bei 4,3m Schluss. Ich werde mal bei den Händlern anfragen. Vielleicht können die mir auf meine neue einen solchen Tisch raufbauen.
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.538
Alter
62
Ort
Eifel
Zur Leistung:
Meine derzeitige Säge hat kein Typenschild. Die ist schon etwas älter. Aber der Schlitten ist nach 10 Jahren bei mir in der Werkstätte jetzt endgültig am Ende. Für die neue hätte ich so um die 7,5kW geplant.

Die Bauholzsäge im Sägewerk hatte pro Seite/Blatt 15KW, das fand ich damals nicht übertrieben für Eichen Bloche >> 100 mm...

Eine vernünftige Längsschnittsäge, gebraucht, in der richtigen Länge habe ich noch nicht unter 30.000€ gefunden. Das macht finanziell keinen Sinn.

Geh mal auf maschinensucher, da sind u.a. div. Iron Besäumsägen < 10t € mit ausreichend Leistung, Schnitttiefe & -Länge, und eine Kamro Formatsäge mit 6 m Schlitten.

Gruss
Thomas
 

zirbenzapfen

ww-pappel
Registriert
11. Dezember 2013
Beiträge
6
Danke. Das sind tatsächlich ein paar interessante dabei. Gut mit Transport, aufstellen und Verschleißteile ist man schnell wieder über 15t€ aber das muss ich mir noch einmal überlegen.

Wegen der 7,5kW mache ich mir weniger Sorgen. Das mit den Eichen ist schon das obere Ende. Normalerweise schneide ich 30-50mm starkes Holz.

Ich wollte meine Provisorien ursprünglich im Flugdach am Holzlagerplatz aufstellen. Das geht natürlich mit Längsschnittsäge oder rießen FKS nicht. Da muss ich noch mal Werkstatt vermessen.

Hat jemand Erfahrung mit Kamro? Sind das eher Zimmereimaschinen? Ich habe mich ja eher für F45, Kappa 550 und T65 interessiert wobei ich nach den ersten Gesprächen und Besichtigungen leicht in Richtung T65 tendiere.
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.538
Alter
62
Ort
Eifel
Hat jemand Erfahrung mit Kamro? Sind das eher Zimmereimaschinen? Ich habe mich ja eher für F45, Kappa 550 und T65 interessiert wobei ich nach den ersten Gesprächen und Besichtigungen leicht in Richtung T65 tendiere.

Erste Informationen über Kamro liefert zum Bspl.
WOOD TEC PEDIA

Aber ruf doch den Anbieter mal an, das scheint eine Sonderausführung zu sein.

Alle Zimmereien in den ich gearbeitet habe oder die ich heute noch kenne, verwenden Altendorf oder Martin als Formatkreissäge, vergess Felder für deinen geplanten Einsatz am besten sofort.

Gruss
Thomas
 
Oben Unten