Bretter einer alten Holzbank hobeln - erstes Mal, Fragen.

Wonka

ww-birnbaum
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Guten Morgen liebes Forum,

Wen die Informationen Kurz zum Teilprojekt, meine Motivation, etc., nicht interessiert oder was aus der Holzbank werden soll, der kann gerne auch gleich zum Thema weiter springen.

Kurz zum Teilprojekt: Bei mir im Hof stehen schon länger, gut abgedeckt, zwei Bänke aus der Kindheit meiner Mutter. Diese sind weder von der Sitzhöhe optimal, wie ich finde, noch haben sie eine Rückenlehne, vermutlich ist nicht mal das Holz der Bänke besonders wertvoll. Aus den ersten beiden Gründen kann ich die Bänke nicht mehr als Sitzgelegenheit gebrauchen, will sie aber aus "nostalgischen" Gründen auch nicht wegwerfen. Ich fände es stattdessen toll, wenn ich meiner Mutter hoffentlich demnächst dann zeigen kann: Schau mal, die alten Holzbänke, an denen sie auch nicht riesig hängt, habe ich im Hühnerstall als "Kasten" um die Legenester gebaut.
Kasten deshalb, weil ich für die Legenester eine Auskofferung von der Stallwand in den Vorratsraum (Futter, Heu,...) des Stalls mache mit Deckel oben drauf, damit ich auch ohne den Stall betreten zu müssen, an die Eier komme. Die Bretter werden auch nicht vollgek*ckt und sehen hoffentlich auch länger noch gut aus. Fände ich ein tolles Upcycling, um mit den Bänken noch etwas sinnvolles zu machen, sie sind aus dem Weg, ich spare mir das Kaufen von Holz, zumindest des gesamten Holzes für die Auskofferung.

Thema:
Holzfarbe: rot lackiert oder gestrichen
Max. Breite Bretter: 320 mm
Max. Länge Bretter: 2100 mm
Max. Höhe Bretter: 30 mm

Die Oberfläche ist nicht ganz eben. Ob Schrauben oder Nägel in der Zwischenzeit ins Holz gewandert sind kann ich auf den ersten Blick nicht sehen, ursprünglich wurde verzapft. Die Farbe möchte ich runterbekommen und das Holz einigermaße eben, wobei es nicht perfekt plan sein muss. Unter der Sitzfläche unterstützt ein Balken die Stabilität.

Verwendet würde ein Metabo DH330 Dickenhobel, ausgeliehen von einem Freund, der damit bisher nur ein Projekt umgesetzt hat. Expertise/Erfahrung ist da leider auch nicht wirklich viel vorhanden und eine Absaugung auch nicht.

Fragen:
- Kann ich die Bretter mit Farbe oder Lack drauf durch die Maschine nehmen, ohne dass die Messer oder die Maschine (optischen) Schaden nimmt? Oder sollte ich so weit wie möglich abschleifen? Beizen würde wohl schwer, da die Oberfläche ziemlich ungleichmäßig ist.
- Außer mit einer Sichtkontrolle und mit einem starken Magneten über die Bretter zu fahren, gibt es eine andere Möglichkeit festzustellen, ob sich noch Schrauben/Nägel in der Bank befinden?
- Der Hobeltisch hat eine Breite von 330 mm. Ist es realistisch, dass ich da eine 320 mm Sitzfläche durchbekomme oder geht dem die Puste aus? Laut Produktbeschreibung 330 mm max. Hobelbreite.
- Mein Freund hat keine Absaugung zu seinem Dickenhobel. Kann ich einfach am Absaugstutzen einen Müllsack für den grobsten Dreck anhängen oder fliegt ohne Absaugung alles wild durcheinander? Ich habe nur eine 50 mm Absaugung, die wohl in dem Fall nicht viel bringt.

Mal wieder etwas mehr Text als befürchtet. Sorry dafür.

Ich danke euch schon mal für eure Expertise und wünsche einen angenehmen Tag.
 

Arkhan1806

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Moin,


also, Farben/Lacke sollten dem Hobel nicht wehtun. Einfach durchschieben, wenn du das Ding danach abfegst, ist der auch wieder sauber.

Für Nägel gibt es kleine Geräte um Metalle zu detektieren, damit geht das. Die kleinen Geräte zum kabelfinden in der Wand sollten auf jeden Fall auch funktionieren. Pass damit auf jeden Fall auf, Hobelmesser sind teuer. :emoji_slight_smile:

Wenn deine Sitzfläche wirklich nur 320 mm hat (und nicht irgendwo doch über 330, dann kannst du den Hobel dafür nutzen (Ich hab auch nen DH 330). Achte aber auf jeden Fall darauf, dass du nicht zu viel zustellst, das ist je nach Holzart unterschiedlich. Einfach mal mit 0,5mm anfangen und ausprobieren. Ist nicht der perfekte Hobel dafür, aber funktioniert...

Absaugen solltest du auf jeden Fall! Zum einen kann die Oberfläche leiden, wenn du's nicht tust, zum anderen ist das sonst wirklich verdammt viel Sauerei. Dein 50 mm Sauger mag vielleicht bei kleinen Leisten noch einigermaßen funktionieren, bei der kompletten Breite musst du da aber auf jeden Fall mit 100 mm rangehen, sonst verstopft alles.
Alternativ kann man - glaub ich - noch den Absaugkanal abbauen und dann komplett ohne Absaugung arbeiten, würde ich aber nicht empfehlen.
 

IngoS

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Hallo,

rechne fest damit, dass doch irgendwo ein Nagel im Brett steckt und dass in den Rillen und Rissen jede Menge Dreck steckt. Das bedeutet, dass die Messer nach deiner Aktion stumpf und schartig sind, die müssen dann getauscht werden.
Das Geld dafür gleich mit einplanen.
Ich würde meinen Hobel für so eine Aktion nicht hergeben.

Gruß

Ingo
 

teluke

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Ich würde meinen Hobel für so eine Aktion nicht hergeben.

Gruß

Ingo
Den Fehler habe ich vor vielen Jahren mal gemacht.

Da kam mein Bruder mit einem Kofferraum voll alter Bretter und wollte die, angeblich kein Eisen drin, aushobeln.

Die Messer waren danach Schrott und der Tisch verkratzt.
 

Wonka

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also, Farben/Lacke sollten dem Hobel nicht wehtun. Einfach durchschieben, wenn du das Ding danach abfegst, ist der auch wieder sauber.

Für Nägel gibt es kleine Geräte um Metalle zu detektieren, damit geht das. Die kleinen Geräte zum kabelfinden in der Wand sollten auf jeden Fall auch funktionieren. Pass damit auf jeden Fall auf, Hobelmesser sind teuer. :emoji_slight_smile:

Wenn deine Sitzfläche wirklich nur 320 mm hat (und nicht irgendwo doch über 330, dann kannst du den Hobel dafür nutzen (Ich hab auch nen DH 330). Achte aber auf jeden Fall darauf, dass du nicht zu viel zustellst, das ist je nach Holzart unterschiedlich. Einfach mal mit 0,5mm anfangen und ausprobieren. Ist nicht der perfekte Hobel dafür, aber funktioniert...

Absaugen solltest du auf jeden Fall! Zum einen kann die Oberfläche leiden, wenn du's nicht tust, zum anderen ist das sonst wirklich verdammt viel Sauerei. Dein 50 mm Sauger mag vielleicht bei kleinen Leisten noch einigermaßen funktionieren, bei der kompletten Breite musst du da aber auf jeden Fall mit 100 mm rangehen, sonst verstopft alles.
Alternativ kann man - glaub ich - noch den Absaugkanal abbauen und dann komplett ohne Absaugung arbeiten, würde ich aber nicht empfehlen.
So einen Stromkabelfinder habe ich. Das ist eine gute Idee und wohl auch deutlich besser, als mit einem Magneten. Eine Absaugung für die Aktion, auch wenn ich immer mal wieder mit einem Hobel liebäugle, werde ich mir wohl nicht kaufen. Wie gesagt, das Ergebnis muss nicht perfekt sein. Ich befürchte nur, dass ich mich zu Tode schleife, wenn ich es einigermaßen Glatt und frei von Farbe haben möchte.
rechne fest damit, dass doch irgendwo ein Nagel im Brett steckt und dass in den Rillen und Rissen jede Menge Dreck steckt. Das bedeutet, dass die Messer nach deiner Aktion stumpf und schartig sind, die müssen dann getauscht werden.
Das Geld dafür gleich mit einplanen.
Ich würde meinen Hobel für so eine Aktion nicht hergeben.
Klar, das wäre das Risiko. Die Alternative wäre noch, es beim Holzgroßhändler machen zu lassen. Da werden die Messer bei einem eventuellen Nagel aber wohl ein paar Euro mehr kosten. :emoji_wink:
Zumindest sichtbaren Dreck konnte ich nirgends erkennen. Ich könnte auch noch mit dem Kompressor und einem Handfeger drüber gehen.
Den Fehler habe ich vor vielen Jahren mal gemacht.

Da kam mein Bruder mit einem Kofferraum voll alter Bretter und wollte die, angeblich kein Eisen drin, aushobeln.

Die Messer waren danach Schrott und der Tisch verkratzt.
Ok, das ist ärgerlich, klar. Ich würde den Freund auf jeden Fall vorwarnen, dass im schlimmsten Fall Nägel in der Bank sein könnten und er die Messer (die ich kaufe) wechseln müsste. Vielleicht gibt es das Angebot dann auch schon nicht mehr. :emoji_wink:
 

ger-247

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Moin,
solche Entlackungsaktionen wurden bei uns immer mit Heisluftfön, Spachtel und Schaber gemacht. Dann erst durch den Hobel oder mit Bandschleifer geschliffen. Metabo Lackfräse wäre noch eine Alternative. Damit habe ich aber keine Erfahrungen.
 

Wonka

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Danke. Wie gesagt, ich glaube nicht, dass ich mit einer Spachtel weit komme, da die Sitzfläche recht viele Rinnen, etc. hat. Ich würde immer nur an die obersten Punkte mit dem Spachtel kommen. Die Bank wurde lackiert/gestrichen, als sie schon nicht mehr eben war.
 

Wonka

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Der ursprüngliche Lack / Farbe soll ab, weil der einfach mittlerweile nicht mehr gut aussieht. So, wie ich meine Mutter verstanden habe, ist der schon > 60 Jahre drauf.
Als Auskofferung der Legenester, dort kommen aus hygienischen Gründen Plastikkisten mit hohen Wänden rein, die zu einer Seite aufgeschnitten sind, sollte das Holz weder mit Kot, noch Urin, o.ä. in Berührung kommen. Wenn würde ich es kalken, um Milben fernzuhalten.
 

raziausdud

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Einen (billigen/gebrauchten) E-Handhobel besorgen. Wenn da die Messer mal eine Macke bekommen, ist das nicht so schlimm. Für den Zweck kann man die ev sogar selbst nachschleifen. Es geht ja in erster Linie ums Abhobeln der obersten Schicht und nicht um perfekte Planheit. Oder?

Rainer
 

Wonka

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Genau. Ich habe mir auch schon überlegt den alten Bandschleifers meines Vaters zu reaktivieren. Wie du es sagst: Am Ende soll die Farbe weg. Ob es dann perfekt glatt ist oder nicht, ist egal.
 

Alceste

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ich habe was ähnliches mit gebrauchten Terrassendielen veranstaltet. Ich hab die Dielen in 6 cm Lamellen aufgetrennt und dann hochkant an der Kreissäge saubergemacht und anschließend erst gehobelt. So ein Sägeblatt kann mehr ab als so ein Hobelmesser.
 

Marsu65

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Genau. Ich habe mir auch schon überlegt den alten Bandschleifers meines Vaters zu reaktivieren. Wie du es sagst: Am Ende soll die Farbe weg. Ob es dann perfekt glatt ist oder nicht, ist egal.
Hallo!

als Alternative: Flex mit Fächerscheiben. Das geht sehr schnell und Nägel etc. sind auch kein Problem.
Wenn es zu wellig wird, kannst du zum Schluss noch mit dem Bandschleifer drüber.

Gruß Marsu
 

Kakaopulver

ww-pappel
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Ich arbeite gerne mit altem/"gebrauchtem" Holz und in diesem Fall würde ich erstmal eine Flex mit einem Schleifteller nehmen und mit 60/80er 125/150er Schleifpads bearbeiten. Lacke/Farben bekommt man damit problemlos runter und alte Balken sehen wieder Top aus. Danach kann man sich über die weitere Oberflächenbearbeitung gedanken machen, man hat aber erstmal wieder eine gute "Basis" zum weiterarbeiten.
 

Wonka

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Danke euch für die tollen Tipps. Eine Fächerscheibe hätte ich z.B. auch für die Flex. Die anderen erwähnten Geräte schaue ich mir auch noch an.
 

Nudelwurm

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Mit den Fächerscheiben wird es halt naturgemäß meistens nicht so plan bzw schleift man schnell Riefen rein. Jedenfalls habe ich das nie so plan hinbekommen im Gegensatz mit dem Wolfcraftaufsatz. Der liegt halt immer plan auf und nimmt auch gut kleine Unebenheiten weg. Habe damit ein Thekenbrett aus Eiche glatt geschliffen. Und alte Balken.
 

Wonka

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Mal eine dumme Frage. Kann / macht der Wolfcraftaufsatz mehr als ein Exzenterschleifer? Außer dem 5.0er Versatz, den der Exzenterschleifer macht, müsste das Teil doch im Grunde das gleiche tun?! Ich habe den Fanzwork Exzenterschleifer, der ja bis zu 10k Umdrehungen macht. Das ist ja ein vielfaches der Bohrmaschine -> müsste er auch deutlich mehr abnehmen?!
 

Nudelwurm

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Der Wolfcraftaufsatz macht nur Rotation. Was der Exzenter macht sind ja Hübe. Dadurch minimiert sich die Rotation die beim Schleifmittel ankommt!? Kanns nicht besser erklären. Jedenfalls nahm das Ding immer deutlichst mehr ab als ein Exenterschleifer. Kannste ja ausprobieren. Kostet nicht teuer. Aber Papier ohne Löcher währe gut damit das Klett an den Stellen nicht beschädigt wird.

Edit: Ich lasse die Bohrmaschine nicht auf volle Pulle laufen weils sonst zu schnell das Material weg nimmt und nicht mehr gut kontrollierbar ist. Einfach ran tasten.

EDIT2: In dem Video siehste in etwa die Abtragleistung https://youtu.be/HZkbmCYtx7w
 
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