Bretter begradigen - zusammenleimen

Nersgatt

ww-kastanie
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Moin!

Ich habe einen riesigen Haufen Paletten bekommen. Einiges von dem Holz ist mir zu schade zum verheizen, da würde ich gern das eine oder andere raus basteln.

Mein Problem ist, dass die Bretter für meine Ideen manchmal zu schmal sind. Ich müsste sie also zusammenleimen, um breitere zu erhalten. Nun haben die Bretter keine wirklich grade Kante, um sie verleimen zu können.
Nun meine Frage: wie komme ich zu einer grade Kante? Als Schwierigkeit ist mein Maschinenpark begrenzt. Eine Abrichte wäre natürlich optimal, habe ich aber nicht.

Ich habe:
  • eine Handkreissäge
  • eine Oberfräse (ohne Frästisch)
  • eine Kappsäge
  • Stichsäge
  • elektrischen Hobel

Hat jemand eine Idee, wie ich mit diesem begrenzen Maschinenpark zu einer halbwegs graden Seite komme?

Danke!
 

stöber

ww-kiefer
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Hallo Nersgatt

Wow, mein erster Beitrag und vielleicht kann ich helfen :emoji_slight_smile:
Schau mal auf die Seite von Heiko Reich, da gibt es ein Video mit dem Thema "Fügen mit der Handkreissäge".
Eventuell bringt dich das weiter!

Viele Grüße
 

raziausdud

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Hallo Nersgatt,

Oberfräse an einer Leiste /Schiene entlang führen.

Du könntest sie (ev. erst einmal provisorisch) unter ein Brett schrauben, obendrauf ein Anschlag, der hinter dem Fräskopf genau mit dem Fräser fluchtet, so wie bei Deinem Elektrohobel und allen anderen die beiden Ebenen versetzt sind (das könnt ich bei Bedarf näher erklären). Dann wirst Du wohl auch merken, dass Du solch einen Frästisch in Zukunft öfter nutzen wirst ...

Mit dem Elektrohobel müsste sich doch "etwas basteln" lassen, das das Werkstück genau rechtwinklig führt.

Leise und stromlos geht das auch sehr gut mit einem (noch anzuschaffenden) Handhobel, ev. mit einer Lade. Also der Handhobel liegt seitlich auf der Werbank und hobelt genau rechtwinklig ein leicht erhöht liegendes Werkstück.

Zur Rechtwinkligkeit: es ist weniger kritisch, wenn Du die beiden zusammenzufügenden Flächen gleichzeitig hobelst, egal ob mit Elektro- oder Handhobel. Dazu siehe hier Vergessen Sie den rechten Winkel! / Maschinen / HolzWerkenTV - Holzwerken

Herzliche Grüße
Rainer
 

Clemens J.

ww-robinie
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Hallo,

Moin!

Ich habe einen riesigen Haufen Paletten bekommen. Einiges von dem Holz ist mir zu schade zum verheizen, da würde ich gern das eine oder andere raus basteln.

Mein Problem ist, dass die Bretter für meine Ideen manchmal zu schmal sind. Ich müsste sie also zusammenleimen, um breitere zu erhalten. Nun haben die Bretter keine wirklich grade Kante, um sie verleimen zu können.
Nun meine Frage: wie komme ich zu einer grade Kante? Als Schwierigkeit ist mein Maschinenpark begrenzt. Eine Abrichte wäre natürlich optimal, habe ich aber nicht.

Ich habe:
  • eine Handkreissäge
  • eine Oberfräse (ohne Frästisch)
  • eine Kappsäge
  • Stichsäge
  • elektrischen Hobel

Hat jemand eine Idee, wie ich mit diesem begrenzen Maschinenpark zu einer halbwegs graden Seite komme?

Danke!


ich habe mir vor vielen Jahren für die Handhobelmaschine eine Vorrichtung gebaut, mit der ich prima Bretter fügen kann. Die Vorrichtung ist eigentlich ganz einfach. wie ein um 90° gedrehte Abrichte. Eine Grundplatte (bei mir eine weiß beschichtete Spanplatte), auf der später das zu bearbeitende Brett liegend an der im 90° Winkel angebauten Handhobelmaschine vorbeigeschoben wird. Der Anbau der Handhobelmaschine richtet sich nach dem vorhandenen Modell. Als Basis für den Anbau habe ich den dazugehörenden Winkelanschlag unter die Platte geschraubt. Im Bereich der Hobelwelle habe ich die Grundplatte etwas mit der Stichsäge ausgeschnitten, so dass sich die Hobelwelle frei drehen kann. Jetzt müssen nur noch die "Hobelsohlen" verlängert werden. Hierzu habe ich an die Grundplatte einen Streifen beschichtete Spanplatte geschraubt der die Hobelsohle nach der Hobelwelle verlängert und mit dieser genau fluchtet. Dies entspricht dem abnehmenden Tisch einer Abrichte. Die Leiste des "aufgebende Tisch" wird mit etwa 1 -1,5 mm Abstand zur Grundplatte vor der Hobelmaschine angeschraubt. Wie man den Versatz zwischen Aufgabe- und Abnahmetisch herstell ist unerheblich, ganz wichtig ist, dass die beiden Flächen genau paralell zu einander sind. Der Versatz gibt den Abtrag vor. Das ganze sollte auch genau im rechten Winkel zur Grundplatte sein. Nun kann das zu bearbeitende Holz an der Hobelmaschine vorbeigeschoben werden und man erhält eine schöne, gerade Kante.
Meine Vorrichtung ist etwa 1,8 m lang und damit können, da die zu bearbeitenden Holzteile liegen, auch sehr gut lange Bretter gefügt werden (4 m kein Problem)
Meine Handhobelmaschine (Elu) wird nur von oben aufgesteckt (Winkelanschlag und 8 mm Rundstab) und ist innerhalb von wenigen Sekunden montiert und wieder abgenommen.
Das Gestell wird einfach auf zwei Böcken aufgelegt und kann problemlos im Garten oder einer anderen Baustelle eingesetzt werden.

Gruß Clemens
 

tomcam

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@Clemens....

könntest Du bitte mal ein Foto von Deiner Vorrichtung einstellen...? Klingt gut, gerade für den mobilen Einsatz.....
 

Nersgatt

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Vielen Dank für die reichlichen Antworten.
Ich werde das Fügen mit der Handkreissäge und mit dem Hobel (vergessen Sie den rechten Winkel) ausprobieren. Diese beiden Methoden scheinen für mich am schnellsten umsetzbar und ich brauche kein perfektes Ergebnis.
 

Nersgatt

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Was mir noch eingefallen ist: vielleicht könnte ich die Bretter auch an einer graden Kante befestigen, so dass es ganz leicht über steht und dann einmal mit einem Bündigfräser dran lang gehen? Könnte auch klappen, oder?
 

Clemens J.

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Hallo,

@Clemens....

könntest Du bitte mal ein Foto von Deiner Vorrichtung einstellen...? Klingt gut, gerade für den mobilen Einsatz.....

leider habe ich keine Fotos zur Hand und die Fügevorrichtung müsste ich erst vorkramen. Ich habe jetzt mal schnell ein paar Skizzen gemacht. Vielleicht hilft das ja weiter.

Gruß Clemens
 

Anhänge

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rorob

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Für mich (subjektiv) ist der letzte Vorschlag von Nersgatt (TE) der beste. Du solltest dich noch ein wenig mit Verleimregeln auseinandersetzen.

Und vor allem: Paletten sind in der Regel mit Nägeln, die mit Druckluft eingeschossen werden, verbunden.

Pass auf deine Fräser auf, wenn du da einen Bündigfräser à 30.- Euro schrottest, möchte ich dein Fluchen (nicht?) hören.

Gruß

Robert
 

Nersgatt

ww-kastanie
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Ich hab gestern mal etwas probiert. Angefangen mit dem Hobel. Das hat leider nicht so einfach geklappt. Nach dem Hobeln war ein Brett leicht konkav, so dass ich in dem 80cm Brett in der Mitte eine Fuge von 2 mm hatte.

Dann hab ich mir die beiden Bretter parallel auf ein Reststück Holz geschraubt und bin mit der Handkreissäge freihand die Fuge nachgefahren. Danach die Bretter nochmal weiter zusammen angeschraubt und die Fuge nochmal nachgefahren. Dannach passten die Bretter echt gut zusammen. Das Ergebnis hab ich dann verleimt. Werde heute dann sehen, wie das Ergebnis ist, ich bin zuversichtlich, dass es meinen Erwartungen entspricht.
Vielleicht hätte man nach dem Sägen nochmal hobeln können.

Aber vergessen wir nicht, dass wir von Palettenholz sprechen. Das werden keine hochwertigen Designermöbel, sonder Bastelprojekte wie vielleicht mal ein Nistkasten.

Die Sache mit dem Bündigfräsen werde ich aber auch noch testen.
 

knockwood

ww-ulme
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In Situ
Ich hab gestern mal etwas probiert. Angefangen mit dem Hobel. Das hat leider nicht so einfach geklappt. Nach dem Hobeln war ein Brett leicht konkav, so dass ich in dem 80cm Brett in der Mitte eine Fuge von 2 mm hatte...

Mein Gott, eine "Konvexität" von 2mm/80cm = 2mm / 800mm = 1/ 400 (!) ist doch merklich kleiner als die z.B beim Einbau von Glasscheiben in Wintergarten geforderte 1/300 (siehe Gebrauchstauglichkeit, Verglasungsregeln). Wenn ich z.B. mit einer handgeführten Rauhbank so gut wäre, würde ich Freudensprünge machen; will sagen, dass man man 2mm/80cm beim Verleimen mit ein paar leichten Schraubzwingen (oder gar mittels Daumen) einfach zusammendrücken kann. Wenn beide zu verleimenden Bretter entsprechend des gezeigen Videos zusammen gehobelt werden, spielt der Winkel, ob 90 oder 70 Grad, gar keine Rolle, (ok, falls der Verleimwinkel größer ist als der aus dem Tangens der Reibungszahl berechnete Winkel, hat man Probleme mit dem Abgleiten).
 

Nersgatt

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Ich hab keine Erfahrung mit dem Verleimen. Ich hätte nicht gedacht, dass man das ruhig mit Zwingen zusammen ziehen kann. Aber für das nächste Mal bin ich schlauer.
 

Friederich

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Eine leichte Hohlfuge ist akzeptabel. besonders wenns nur um 2 Bretter geht. Bei mehreren Brettern addiert sich nämlich der Fehler.
Besser Hohlfuge als Spitzfuge (Das Gegenteil davon).
 

Komihaxu

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Mein Gott, eine "Konvexität" von 2mm/80cm = 2mm / 800mm = 1/ 400 (!) [...]Wenn ich z.B. mit einer handgeführten Rauhbank so gut wäre, würde ich Freudensprünge machen
... und ich mach mir Gedanken, wenn bei meinen 40 cm langen Brettern 3 Zehntel Luft sind.
Bekomme ich aber mit der fein eingestellten Rauhbank mit 2 Zügen auch weg (sofern ich das als nötig erachte).
Besser Hohlfuge als Spitzfuge (Das Gegenteil davon).
Hätte theoretisch den Vorteil, dass man mit nur einer einzigen Schraubzwinge verleimen könnte. :emoji_grin:
 

Nersgatt

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Ich danke euch nochmals, ihr Nachteulen. :emoji_slight_smile:
Dann werde ich es mit Hobeln auf jeden Fall nochmal probieren. Ich hätte gedacht, dass das zu viel Spannung erzeugt.
 
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