Hallo Harald
Wir haben leider "nur" die Haffner SL 100, bei der ist die Durchlasshöhe auf ca. 100cm begrenzt. Da die Maschine perfekt auf usere Zimmertürschlösser eingestellt ist, fräsen wir die Haustürschlösser und Mehrpunktverschlüsse auf dem normalen Kettenstemmer. Denn an die Haffner kann man jederzeit rangehen und ohne Probestück oder Messarbeit Zimmertüren bearbeiten. Sobald man da anfängt Dinge zu verstellen, eben z.B. für Dreipunktverschlüsse, wäre das nicht mehr möglich. So wie wir das jetzt handhaben ist "schnell eine Zimmertür machen" gut möglich, ohne grosse Einstellerei
Den normalen Kettenstemmer setzen wir durchschnittlich 1x wöchentlich ein. Meist ist es halt nur ein einzelnes Schiebtürschloss oder andere kleine Arbeiten. Manchmal können das aber auch mal 80 Zapfenlöcher in der Dimension 12x100mm und 100mm tief sein, z. B für Eckverbindungen von Fensterläden. Solche Sachen wären mit einer Langloch nicht möglich. Unser Kettenstemmer ist zusätzlich in zwei Achsen schwenkbar, sowohl schräge Zapfenlöcher, als als schräg auf der Fläche platzierte Löcher sind möglich. In Verbindung mit einer abgerundeten Kette kann man so Lamellenläden oder -türen mit fixen, schrägen Lamellen schnell und genau fertigen.
Auch gestemmte Zimmertüren machen wir ab und zu klassisch mit grossen Zapfen und Beizapfen. In der Regel werden die, wenn wir welche machen, gedübelt mit LLBM und 20er Runddübel. Aber speziell an alten Objekten sind manchmal auch richtige gestemmte Türen erwünscht. Und soviel langsamer ist man nichtmal... Auch diverse Rahmenverbindungen mit Schlitz-Zapfen realisiert man gerne wenn man einen Kettenstemmer hat. Wenn wir keinen hätten würden wir wohl alle Tischgestelle usw nur noch dübeln, denn das ewig lange stemmen mit der Langloch (vorallem bei Esche, Ahorn usw.) tut man sich wohl nicht freiwillig an. Zumindest wenn das ganze auch noch rentabel sein muss.
Aber auch in der Heimwerkstatt ist ein Kettenstemmer toll. Wenn man den Platz hat sollte man sich einen hinstellen. Die Dinger sind meist so günstig, wenn man dann vermehrt Schlitz-Zapfen macht, relativiert sich so eine Anschaffung schnell. Notfalls kann man auch noch einen Carport o.Ä. damit herstellen. Geht zwar viel langsamer als mit dem Handkettenstemmer, aber irgendwann hat man die Löcher auch so gestemmt. Professioneller und weniger anstrengend als mit Forstnerbohrer und Stemmeisen ist es allemal. Ich habe leider keinen Platz für einen Stemmer in meiner Privatwerkstatt, darum werd ich mich weiter vor den meisten Zapfenlöchern hüten, und das unumgängliche mit der Langlochvorrichtung an der Felder heraus"stemmen"
Grüsse von einem bekennenden Kettenstemmer-Befürworter

aus der Schweiz
David