Brauche ich bei 30cm breiten Türen umbedingt Gratleisten?

aragorn0

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Hi zusammen,

mein aktuelles Projekt wird ein Unterschrank fürs Waschbecken im Gäste WC.
Komplett aus 19mm Kernbuche Leimholz mit durchgehenden Lamellen vom Schreiner des Vertrauens.

Der Korpus wird mit Lamellos verbunden, die Rückwand eingenutet. Obendrauf kommt dann noch eine Deckplatte die länger und breiter als der Koprus ist. Diese werde ich wohl mit dem Korpus verleimen, da der Ausschnitt für das Waschbecken recht groß sein muß.

Bei den Türen wollte ich euch fragen, ob ich es nach eurer Meinung riskieren kann ohne Gratleisten bzw. Rahmen zu arbeiten? Diese sind ca. 30cm breit. Bei Osmo hab ich gefunden, dass die Platten nicht mehr als 1mm pro 10cm Breite schüsseln sollen. Das wären hier dann 3mm. Wenn ich dabei schaue, dass sich die Konvexe Seite ausßen bildet, wäre das zu verkraften, da die Deckplatte ja übersteht.

Was meint ihr?

Gruß Andreas
 

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WinfriedM

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Die sind ja mutig bei Osmo, solche Vorhersagen zu machen. Buche ist wirklich übel, was Verzug angeht. Das lässt sich etwas minimieren, wenn man das Leimholz selber herstellt und die Verleimregeln einhält. Stehende Jahresringe vermindern den Verzug auch nochmal stark.

Mit Leimholz aus dem Baumarkt hab ich bei 30cm Breite schon extremen Verzug erlebt.

Persönlich würde ich zumindest ein paar angeschraubte Leisten anbringen. Mit Langlöchern natürlich.
 

aragorn0

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Joiner_Koblenz

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Hallo Winfried,

das mit den Leisten hatte ich mir auch schon überlegt. Wpricht eigentlich etwas dagegen diese erst im Fall der Fälle nachträglich anzubringen?

Hallo
ich würde sie gleich mit machen und nicht erst wenn alles zu Spät ist.

Auch kann man sich merken.

Es gibt einen Buchhalter, aber keinen Holzhalter. :emoji_wink:

Auch wenn sie so schön schreiben, Leimholz ist Formstabiler, bedeutet es ja nicht, dass es nicht Formstabiel bleibt oder bleiben muss!
Es wird halt weniger arbeiten, als wenn die Türen aus einem Brett, gefertigt würden!

Gruß Ralf
 

dascello

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Liebe alle,

wieder mal das Vorhaben, Holzwerkstoffplattendesign in Vollholz zu verwirklichen.

Leute, lasst es sein!

Nimm für Korpus und Türen Plattenmaterial, sauber furniert und mit massiven Anleimern versehen.
Die Platte oben dann evtl Vollholz, das kann gehen. Nur so werden Design und Material zusammenpassen und so macht das jeder Schreiner.

Oder eben anders konstruieren, die Eigenschaften von Vollholz nicht ignorierend, sondern berücksichtigend.

So, wie Du das planst, kann das gut gehen, ich glaube aber eher nicht. Es wäre Zufall oder Glück.

Viel Arbeit und am Ende Murks ist wahrscheinlicher.

Sorry, meine Meinung


Gruß

Michael
 

WinfriedM

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Im Osmo Link steht ja auch nur, das 1mm pro 10cm zu akzeptieren ist, was sich nach meinem Verständnis auf den unmittelbaren Verkauf bezieht. Wenn du dort als Holz kaufst und es ist mehr als 1mm pro 10cm verzogen, wird es als Reklamation anerkannt. Da kannst du nicht 3 Jahre später mit verzogenen Türen hingehen.

Was den späteren Einbau der Gratleisten angeht: Klar kann man erstmal beobachten. Wobei, wenn die erstmal ordentlich verzogen sind, wird auch eine Gratleiste es nicht mehr komplett richten können. Müsste man dann schon sehr früh reagieren.

Ach ja: Denk unbedingt dran, dass der Spalt zwischen beiden Türen durchaus im Laufe der Zeit ein paar Millimeter schwanken kann. Also nicht nur 1mm Luft lassen.
 

Joiner_Koblenz

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Hallo Michael
nimm doch nicht gleich dem TE, den Vollholz Spaß.

Auch wenn Du Recht hast!

Der Punkt ist die Konstruktion.

Brettbauweise

So würde ich vorgehen, im Zeitalter der Oberfräse ist es ja kein Hexenwerk mehr.

1. ) Der Unterboden gehört auch ein gegratet.
2. ) Die Bodenträger für die E_Böden, als Gratleiste ausführen!
So bleiben die Seiten und der Unterboden schon mal gerade :emoji_wink:
Die oberen Traversen zinken.

Jetzt zum Thema Wasser Feuchtigkeit am Boden, wenn die Frau den Putzlappen schwingt.

Die Seiten und Sockelblenden sollten nicht auf den Fliesen stehen, dazu etwa ca. 5-8 mm aus Kunstoff drunter machen.

Bei Badmöbeln und Massivholz bin ich kein Freund, wenn man rundherum Silikon spritzt!

Oder so mache ich es, eine 8mm starke Alu Leiste unter die Seiten schrauben, dann kann man die mit Silikon abspritzen.
Am Vorderen Sockel habe ich dann 8mm Luft, aber so wird die Buche nicht stockig weil die Luft etwas auch unter dem Schrank zirkulieren kann.

Die Rückwand ist ja mehr Zierde, da sie noch ausgesägt werden muss für die Anschlüsse.
Die sollte aber in einem Falz 20 x 12 bei einer 6 mm Stärke liegen, dass Luft (14 mm ) auch an der Wand zirkulieren kann!

Gruß Ralf

Ps.
zu den Türen.

Da gibt es nur eine Bauart, die auf Jahre hin hält!
Massivholz Rahmen, mit eingelegter Füllung!

Ist so meine Erfahrung und Meinung,
wenn ich den ganzen Modernen Massivholz Kram bei Kunden sehe!
 

Mitglied 42582

Gäste
Alternativ kannst du natürlich auch Rahmentüren mit Füllungen bauen, oder Dreischichtplatten mit Anleimer verwenden.

Das sich Leimholzplatten nicht als Türen eignen ist bekannt und wurde auch schon mehr als einmal als schlechte Idee, in anderen Threads, per Foto dokumentiert und nachgewiesen.
 

ministry

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Hirnleisten wären wohl auch noch eine Idee, die das Design nicht so stark beeinflussen, wie Rahmenbauweise
 

Joiner_Koblenz

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Alternativ kannst du natürlich auch Rahmentüren mit Füllungen bauen, oder Dreischichtplatten mit Anleimer verwenden.

Hallo
auch die Dreischichtplatten werfen sich, genauso wie Stäbchenplatten, je nach Witterung / Luftfeuchtigkeit arbeiten!

Auch wenn man mit Topfbändern Arbeit, die man einfach nachstellen kann, wird man es an der Türfuge sehen.
Da hilft dann nur ein Stangenschloss, welches die Türen sauber an den Korpus zieht.

Nur wird das, bei so einem Schränkchen keiner haben wollen! :emoji_grin:

Gruß Ralf
 

aragorn0

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Hi zusammen,

danke fpr die vielen Tipps.

Ich muß die Konstruktion sowieso nochmal aufsetzen, da das aktuelle Modell in Sketchup aufgrund vieler Überarbeitungen der ursprünglichen Idee Schrott ist.

Dir Punkte mit den Gratleisten in Seiten und Boden finde ich prima und lassen sich auch einfach gestalterisch integrieren.

Bei den Türen weiß ich noch nicht. Vielleicht mache ich aus einer Gratleiste eine Griffleiste.. Mal sehen. Ist das eigentlich ein PRoblem, wenn eine Gratleiste innen und die andere außen angebracht wird?

Das mit dem Wischmop hab ich schon bedacht. Der Schrank wird auf Metallfüßen stehen.

Also bis die Tage, mal sehen was ich so alles beherzigen kann.

Gruß
Andreas
 

beppob

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grüß euch,

also den boden eingraten finde ich etwas übertrieben, klar hat man das früher so gemacht, aber heute halten das dübel, oder lamellos auch zusammen.

Gratleisten anbringen, wenn das holz schon verzogen ist, halte ich für keine gute Idee, da es da sicher Schwierigkeiten mit der Genauigkeit geben wird und es hinterher immer mehr aufwand ist.

dreischichtplatten sind für korpuse ok, Türen werden da gerne windschief.

es müssen auch nicht unbedingt Gratleisten sein, du kannst die Türen unten und oben beidseitig abfälzen, daß eine feder entsteht und steckst dann nutleisten (ca. 6cm breit) auf, die du an der bandseite ca. 10cm anleimst. die kannst du vorne flächenbündig, oder überstehend machen, oder sogar in einer anderen Holzart, als Kontrast.
 

ministry

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es müssen auch nicht unbedingt Gratleisten sein, du kannst die Türen unten und oben beidseitig abfälzen, daß eine feder entsteht und steckst dann nutleisten (ca. 6cm breit) auf, die du an der bandseite ca. 10cm anleimst.

hey, hirnleisten hab ich auch schon vorgeschlagen :eek:
nur nicht so genau erklärt wie du :rolleyes:
 

aragorn0

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Hi zusammen,

so Konstruktion überarbeitet.

Die Gratleisten wären aktuell verschraubt, sind mir mit 30mm (~1,5* 19mm) aber eigentlich zu wuchtig. Ich werd mal probieren ob ich einen Schwalbenschwanz zu fräsen dann würden sie etwas dezenter ausfallen, zumindest an den Türen. Beim Korpus find ichs eigentlich ok, zumal unten links noch ein Kasten als Mülleimer eingeschoben wird.

Rechte Tür hab ich zur Übersicht ausgeblendet.

Was meint ihr?
 

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Georg L.

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Bei Heidelberg
Beim Korpus find ichs eigentlich ok, zumal unten links noch ein Kasten als Mülleimer eingeschoben wird.
Wenn da sowieso ein Mülleimer eingeschoben wird, warum machst du dann nicht gleich eine Zwischenwand rein? Die Maserung parallel zu den Seitenwänden, dann kannst du sie einfach an den Boden dübeln. Im unteren Fach hat man ja meistens Putzmittel oder ähnliches rumstehen. Die könnendann auch nicht umkippen wenn man den Mülleimer herauszieht und umgekehrt fällt kein Müll seitlich runter.
 

aragorn0

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Hallo Georg,

die Idee hatte ich auch schon. Genauso für den Zwischenboden.
Ich habs dann wieder verworfen, weil ich sonst alle Teile inklusive der Gehrungsverbindung des Korpus gleichzeitig verleimen muß.
 

Hannnibal

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Oben bei Mutti!!!
Moin moin,

wenn du Lamellos benutzt und in den Einlegeboden durchgehende Nuten fräst, kannst du auch nachdem der Korpus fertig verleimt ist, die Zwischenwand und den Boden nachträglich einleimen.
Ich hoffe du verstehst wie ich das meine. :emoji_wink:
 

aragorn0

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Hallo Hannibal,

stimmt. Kenne ich zwar noch nicht aber list logisch. Muß mir dann nur anschauen, dass ich auch im Gegenlauf fräse und von der Rückwand her eintauche. In den Seitenwänden und in der Trennwand dann ganz normale Eintauchschnitte mit der Lamellofräse.

Das einzige Problem das ich sehe ist dass ich beim reinschieben den größten Teil des Leimes wieder abstreife. Und wenn ich zuviel Luft lasse, verziehe ich die Seitenteile beim Zusammeleimen.
 

Mitglied 42582

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Du kannst auch den Leim direkt auf die Flachseite der Lamellos angeben, das ist ausreichend.
 

beppob

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grüß dich,

wenn die seiten mit den böden an den ecken verleimt sind, dann brauchst du keine Gratleisten mehr. den fachboden würde ich einfach auf fachbodenträger in lochreihen legen, somit ist er verstellbar, sieht nicht so klobig aus und ist viel weniger arbeit.

den oberen boden kannst du dir eigentlich auch sparen, wenn du die seiten direkt an der platte befestigst. für den Türanschlag reicht vorne eine schmale traverse mit wenigen cm (ab 6,5cm hat ein 20er lamello platz)
 

aragorn0

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Es ist fertig

Hi zusammen,

nochmal vielen Dank für die Tipps und Anregungen.

Inzwischen ist der Schrank aus Kernbuche fertig.
Korpus auf Gehrung mit Lamellos verleimt
Zwischenboden und Stollen ebenfalls (war ziemlich spannend das alles mit Spanngurten zusammen zu ziehen).
Rückwand ist eingefalzt und geschraubt
Die Türen haben bisher keine Gratleisten, das Risiko bin ich eingegangen. Falls sie sich verziehen sollten, kann ich nochmal welche machen und Gratleisten einziehen.

Gruß
Andreas
 

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Konze

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Hey,

ich hab eine Frage, die zum Thema passt, deswegen stelle ich sie hier mal direkt:

Auch ich interessiere mich für Gratleisten für 18-mm-Vollholz-Material, in dem Fall Wildeiche.

Meine Bedingung ist vor allem, dass die Gratleiste nicht dick aufträgt. Und Hirnholzleisten würden nicht richtig in die Optik passen. Es gibt ja Gratleisten aus Metall, die komplett im Material versenkt werden, so wie diese hier. Gibt es so was oder so was ähnliches vielleicht auch für 18 mm?
 
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