Nach fast einem weiteren Jahr kann ich sagen, dass der Austausch des Reglers durch einen von Bosch geschickten Ersatzregler noch immer tadellos funktioniert. In der Zwischenzeit habe ich zwei andere Säge aus dem Bekanntenkreis vorgenommen, denn die hatten den gleichen defekt des Motorreglers. Mir scheint es dass Bosch offenkundig unterschiedliche Regler von unterschiedlichen Zulierferern eingesetzt hat.
Diese werden auch in anderen Werkzeugmaschinen verbaut - Beispiel: der Trennschleifer GCO 14-24J.
Diesmal habe ich nicht den Boschregler gekauft sondern auf einen vergleichbaren Regler von einem Drittanbieter zurückgegriffen. Der kostete nur rund 14 Euro, hat aber statt nur 10A Maximalstrom, einen 16A fähigen Triac verbaut. Und was sage ich euch? Das Ding geht ab wie Schmitts Katze. Ich erkenne eigentlich nur, dass der Motor etwas ruhiger und gleichmäßiger anläuft, aber unter Last keinerlei Problem mit dem Schneiden von Teak-Holz hat.
Die Reparatur eines GCO 14-24J verlief genauso problemlos. Den habe ich auch mit dem Drittherstellerregler ausgestattet. Das Ding muss allerdings täglich vielmehr als meine Tischsäge schneiden. Auch hier keinerlei Probleme mehr. Bei dem Gerät musste ich mich allerdings auch den Kohlen und dem Anker zuwenden. Die Kohlen wurden einfach viel zuspät gewechselt. Das auftretende Bürstenfeuer hat den Kommutator ruiniert.
Der originale Anker wurde von einem professionellen Elektromaschinenbauer mit einem neuen Kommutator versehen. Hat €50.- gekostet und damit nur rund 40% des Ersatzteilpreises für einen neuen Anker. Ausserdem hat er mir noch ein paar Hinweise gegeben, wie nach dem Kohlenwechsel vorzugehen ist. Einfach Strom drauf ist schlecht. Bohrmaschine an die Achse und erstmal ein paar Runden ohne Blatt und Strom die Kohlen "in späterer Laufrichtung" einfahren und anschließend mit Luft den Kommutator ausblasen. Durch das Einschleifen der Kohlen am Kommutator wird die Übertragungsfläche für den Strom größer. Dann glühen die Kohlen nicht gleich zu Beginn den Kommutator schon aus. So habe ich es auch bei den Sägen gemacht, bei denen ich präfentiv auch die Kohlen wechselte.
Ist die Säge wieder zusammengebaut, den Motor erstmal ohne Last laufen lassen und den Kommutator beobachten und nach Bürstenfeuer schauen. Hat man ordentlich und sauber gearbeitet, sollte der Motor wieder laufen.
Etwa 5 min lang ohne Blatt und Last. Dann ist alles in Butter. Blatt rein, etwas drehen lassen und die ersten "leichten" Schnitte probieren.
Die Kohlen werden noch etwas brauchen bis sie vollständig am Kommutator angepasst sind. Dies dauert nur wenige Schnitte.
Wer glaubt, er können sofort nach Kohlenwechsel wieder in die Vollen gehen, ruiniert sich den Kommutator. Lieber mit wenig Kraft etwas Kleinholz sägen, bevor es richtig losgehen kann.
Diesen Softstarter habe ich statt des Originals verwendet.
https://www.ebay.de/itm/14361304021...D19BFY&hash=item2170011659:g:FYwAAOSw6vxeyWjF
Die vorhandenen Schaublaschen waren bei meiner Version nicht vorhanden - einfach entfernen.
Bei der nächsten Instandsetzung eines Reglerfehlers werde ich den Regler ausserhalb des Motors verbauen.
Wichtig nochmal - bitte unbedingt den Kommutator sauber halten. Die Säge ist leider im originalen Zustand nicht ganz dicht und wirft das Sägemehl duch das Gehäuse. Der dort laufende Motor saugt bereitwillig das Mehl an und zieht es einmal durch den Motor.
Auch ein Manko der Säge, dass sich recht einfach lösen lässt - siehe die Bilder weiter oben.
Ohne Softstart würde ich den Motor nicht starten. Der Anlaufstrom ist sehr groß und der Kommutator sicht nicht danach aus, dass er dauerhaft mit so hohen Anlaufströmen umgehen kann.
BTW: Ich habe mal grob durchgerechnet, dass ein Ersatzmotor zusammengesetzt aus nur Ersatzteilen, über €400.- kostet. Bei Bosch gibt es scheinbar keinen kompletten Austauschmotor. Anker und Polschuh sind das teuerste am Motor.