Bosch GTS 10 XC Tischkreissäge (NEU) - Motor geht nicht mehr an

Rene Rose

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Ist ja kaum zu fassen, aber exakt das gleiche habe ich mit meier Säge auch gerade erlebt. Sie ist jetzt 5 Monate alt und exakt heute nicht mehr angesprungen. Vorher hatte ich auch mehrmals das Erlebnis, das sie anlief, aber viel zu langsam lief. Letzte Woche habe ich Platzgründen gerade den Karton entsorgt grrr..
 

Kony

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Hallo René,
Bosch holt die Säge auch ohne Verpackung ab, muss man nur beim Service angeben. Das hatte ich mal im Bosch Forum gelesen.
 

Juppy

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Wie ich im Boschforum schon schrieb, kannst Du dir den Regler auch schicken lassen. Sowohl von Bosch als auch bei Ebay von einigen Händlern. Das Teil kostet etwa 50 Euro + Bolivien Versandkosten. Je nach Gebrauchshäufigkeit, würde ich auch gleich ein paar neue Kohlenbürsten dazu bestellen. Eingebaut ist der sehr einfach. Garantie kannst du sowieso vergessen, da du den Motor bereits geöffnet hast.
Bemerkenswert ist, dass dein Regler scheinbar nicht vergossen wurde. Du könntest diesen alternativ auch reparieren lassen. Das teuerste Teil darin ist der Triac (das Ding an der Kupferkühlfahne) und der kostet weniger als 1$ und ist gut erhältlich. Das Teil wird auch defekt sein. Wenn Du also löten kannst oder jemanden kennst, der weiß an welchem Ende des Lötkolben es war ist, sollte der Tausch dieses Dreibeiners kaum ein Problem darstellen. Meiner war und ist leider vergossen, daher kann ich nichts daran löten.
Wenn Du mal von beiden Seiten ein Foto machen würdest, wäre ich dir sehr dankbar. Das verbaute IC ist eine stromabhänge Pulsbreitensteuerung. Davon gibt es unzählig viele am Markt. Mich würde interessieren, was dort wie verbaut wurde und ob es mit einem etwas kräftigeren Triac diese scheinbar selten auftretenden Ausfälle beseitigt werden können.

Wie im Boschforum geschrieben - unbedingt die Dichtigkeit der Kunststoffklappe des Sägeblatthauses prüfen. Beim mir waren rechts und Links ein 2-3mm Luftspalt vorhanden, an dem die Späne durchgepustet wurden - trotz Absaugung.
Das Abstehen der Späneklappe habe ich mit zwei gebogenen Blechklammern gelöst, mit dessen Hilfe sie an das Alu-Gehäuse des Sägeblatt angedrückt und gehalten wird. Zur Fixierung gegen die auftretende Vibration habe ich einen Tropfen Heißkleber verwendet.
Meine Säge läuft wieder und spuckt nun keine Späne mehr unten und auch nicht mehr oben raus. Der Sauger kann nun auf kleinster Stufe laufen ohne dass es ein Problem mit den Spänen wird.

Ursächlich für den Ausfall sehe ich Späne auf dem Kollektor des Rotors. Das führt zu Kontaktfehlern und Bürstenfeuer. Für Halbleiter ist sowas tödlich. Also, Säge immer aussaugen, bevor man sie transportiert. Ohne Absaugung würde ich gar nicht sägen.
Hier ein Foto dass aus diesem Forum entnommen wurde und der Spalt deutlich sichtbar ist.
Säge_unten.jpg

Die Schraube hält nur in der Mitte - die Kunststoffklappe ist jedoch verzogen. Da geht immens viel Saugluft wirkungslos verloren. Die Späne werden unten und oben rausgeworfen.


Säge_Klammer.jpg
Ich habe kein Foto von meiner Klammer gemacht, daher habe ich eine davon hier im Bild eingezeichnet. Sehr effizient und kostet nichts. Ich nutze Stahlblech für die Klammer. Es dürfte auch ein Stück Kupfer oder Alublech reichen. Ich denke darüber nach, die Klappe zu zeichnen, 3D-Druckenlassen und sie dann mit drei Schauben zu befestigen. Das fehlende Gewindelöcher am Alu-Körper würde ich mit aufgeklebten Gewindebolzen lösen.
 
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Juppy

ww-pappel
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Nach fast einem weiteren Jahr kann ich sagen, dass der Austausch des Reglers durch einen von Bosch geschickten Ersatzregler noch immer tadellos funktioniert. In der Zwischenzeit habe ich zwei andere Säge aus dem Bekanntenkreis vorgenommen, denn die hatten den gleichen defekt des Motorreglers. Mir scheint es dass Bosch offenkundig unterschiedliche Regler von unterschiedlichen Zulierferern eingesetzt hat.
Diese werden auch in anderen Werkzeugmaschinen verbaut - Beispiel: der Trennschleifer GCO 14-24J.
Diesmal habe ich nicht den Boschregler gekauft sondern auf einen vergleichbaren Regler von einem Drittanbieter zurückgegriffen. Der kostete nur rund 14 Euro, hat aber statt nur 10A Maximalstrom, einen 16A fähigen Triac verbaut. Und was sage ich euch? Das Ding geht ab wie Schmitts Katze. Ich erkenne eigentlich nur, dass der Motor etwas ruhiger und gleichmäßiger anläuft, aber unter Last keinerlei Problem mit dem Schneiden von Teak-Holz hat.
Die Reparatur eines GCO 14-24J verlief genauso problemlos. Den habe ich auch mit dem Drittherstellerregler ausgestattet. Das Ding muss allerdings täglich vielmehr als meine Tischsäge schneiden. Auch hier keinerlei Probleme mehr. Bei dem Gerät musste ich mich allerdings auch den Kohlen und dem Anker zuwenden. Die Kohlen wurden einfach viel zuspät gewechselt. Das auftretende Bürstenfeuer hat den Kommutator ruiniert.
Der originale Anker wurde von einem professionellen Elektromaschinenbauer mit einem neuen Kommutator versehen. Hat €50.- gekostet und damit nur rund 40% des Ersatzteilpreises für einen neuen Anker. Ausserdem hat er mir noch ein paar Hinweise gegeben, wie nach dem Kohlenwechsel vorzugehen ist. Einfach Strom drauf ist schlecht. Bohrmaschine an die Achse und erstmal ein paar Runden ohne Blatt und Strom die Kohlen "in späterer Laufrichtung" einfahren und anschließend mit Luft den Kommutator ausblasen. Durch das Einschleifen der Kohlen am Kommutator wird die Übertragungsfläche für den Strom größer. Dann glühen die Kohlen nicht gleich zu Beginn den Kommutator schon aus. So habe ich es auch bei den Sägen gemacht, bei denen ich präfentiv auch die Kohlen wechselte.

Ist die Säge wieder zusammengebaut, den Motor erstmal ohne Last laufen lassen und den Kommutator beobachten und nach Bürstenfeuer schauen. Hat man ordentlich und sauber gearbeitet, sollte der Motor wieder laufen.
Etwa 5 min lang ohne Blatt und Last. Dann ist alles in Butter. Blatt rein, etwas drehen lassen und die ersten "leichten" Schnitte probieren.
Die Kohlen werden noch etwas brauchen bis sie vollständig am Kommutator angepasst sind. Dies dauert nur wenige Schnitte.
Wer glaubt, er können sofort nach Kohlenwechsel wieder in die Vollen gehen, ruiniert sich den Kommutator. Lieber mit wenig Kraft etwas Kleinholz sägen, bevor es richtig losgehen kann.

Diesen Softstarter habe ich statt des Originals verwendet.
https://www.ebay.de/itm/14361304021...D19BFY&hash=item2170011659:g:FYwAAOSw6vxeyWjF

Die vorhandenen Schaublaschen waren bei meiner Version nicht vorhanden - einfach entfernen.

Bei der nächsten Instandsetzung eines Reglerfehlers werde ich den Regler ausserhalb des Motors verbauen.
Wichtig nochmal - bitte unbedingt den Kommutator sauber halten. Die Säge ist leider im originalen Zustand nicht ganz dicht und wirft das Sägemehl duch das Gehäuse. Der dort laufende Motor saugt bereitwillig das Mehl an und zieht es einmal durch den Motor.
Auch ein Manko der Säge, dass sich recht einfach lösen lässt - siehe die Bilder weiter oben.

Ohne Softstart würde ich den Motor nicht starten. Der Anlaufstrom ist sehr groß und der Kommutator sicht nicht danach aus, dass er dauerhaft mit so hohen Anlaufströmen umgehen kann.

BTW: Ich habe mal grob durchgerechnet, dass ein Ersatzmotor zusammengesetzt aus nur Ersatzteilen, über €400.- kostet. Bei Bosch gibt es scheinbar keinen kompletten Austauschmotor. Anker und Polschuh sind das teuerste am Motor.
 
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