Bodenregal aus Möbelbauplatten

BeagleHaus

ww-pappel
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Hallo,

ich möchte mir ein großes Regal ohne Rückwand aus baumarktüblichen Möbelbauplatten bauen, welches auf dem Boden stehen soll (Fußboden ist plan). Die Maße der Möbelbauplatten bestimmen die Größe des Regals. Die Regalbreite wird durch zweimal 1200x400x16 begrenzt. Das Regal hätte damit eine Gesamtbreite von 2448 mm (16 + 1200 + 16 + 1200 + 16) und eine Höhe von 800 mm; eigentlich 816mm.
Ich würde mich freuen, wenn ich zu dem Folgenden Hinweise bzw. Ratschläge bekommen könnte:

1. Das unterste Regalfach würde ich nur einfach auflegen wollen, aber die darüberliegenden zwei Regalböden wollte ich mittels vernickelter Excenter Verbindungsbeschläge VB 35 / 16 kraftbündig mit den Wangen verbinden. Irgendwoher muss ja die Stabilität kommen. Deshalb muss ich in den Möbelbauplatten Löcher mit einem Durchmesser von 20 mm und einer Tiefe von 12,5 mm bohren. Ich besitze inzwischen eine Bohrschablone, einen preisgünstigen Forstnerbohrer und eine Bohrmaschine. Mit welcher Geschwindigkeit sollte/n das/ie Loch/er gebohrt werden. Reicht ein normaler Forstnerbohrer aus, da nur wenige Löcher gebohrt werden müssen, oder ist die Anschaffung eines besseren Forstnerbohrers dringend geboten. Wenn ja, was könnte man mir empfehlen. Des Weiteren habe ich so meine Bedenken, dass man die Löcher "mit der Hand" bohren könnte. Wäre auch hier die Anschaffung eines Bohrständers sinnvoll und wenn ja, auf welche Eigenschaften sollte man dann achten?

2. Oben soll eine durchgehende Abschlußplatte drauf. Es gibt eine Möbelbauplatte von 2600 x 40 x 16 mm in dem selben Dekor wie die anderen Platten, die ich in der Länge auf das o. g. Maß kürzen wollte. Wie sollte ich jedoch diese Platte mit dem anderen, von mir gebauten Korpus verbinden? Auch mit den Excenter Verbindungsbeschlägen? Ich habe da so meine Bedenken, dass auf der Länge es zu kleinen Maßabweichungen kommen könnte. Gäbe es noch andere Verbindungsmethoden?

Wie Eingangs schon erwänt, bin ich für jeden Hinweis dankbar.
 

fahe

ww-robinie
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Irgendwoher muss ja die Stabilität kommen.

Genau. Deinen bisherigen Plan darf man aber getrost als Kartenhaus bezeichnen...:emoji_wink: Alle Fragen zum Beschlaglöcherbohren und Co. sind daher erst einmal sekundär.

Sprich: Es wird nicht ohne Rückwand gehen. Die sollte dann auch noch ziemlich genau in einem umlaufenden Falz sitzen, um ihrer aussteifenden Wirkung gerecht zu werden. Alternative: Diagonalverstrebungen wie beim Ivar-Regal des blau-gelben Möbelanbieters.
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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... und dann hoffen wir alle mal, dass auf die Böden 1200 x 400 mm (wenn ich´s richtig verstanden habe) nur der Weihnachtsschmuck draufkommt. Ich finde die Böden deutlich zu breit.

Ich würde bei der Größe immer mit Sockel oder Füßen arbeiten, so plan kann ein Boden in der Größe garnicht sein, dass das ohne Probleme funktioniert.

Jetzt mach doch erst einmal ne Skizze, vor meinem geistigen Auge habe ich das zwar einigermaßen zusammen, aber Irrtümer sind bei der Art der Beschreibung schonmal möglich.

Wenn man Excenterverbinder noch nie gesetzt hat, sollte man das erst einmal üben. Das 20-mm-Loch ist noch das Einfachste. Die hohe Kunst, jedenfalls mit Heimwerkermitteln, ist das genau mittige Treffen dieser Bohrung mit der zweiten stirnseitigen Bohrung. Und das die dritte Bohrung im Seitenteil auf den mm passen muss, sollte klar sein. Hoffen wir mal, dass Deine Schablone das hergibt. Und deine solche Excenterverbindung benötigt zusätzlich noch eine Dübelverbindung, die auch ganz exakt sitzen muss.

Die Deckplatte würde ich wie beim Küchenkorpus machen. Sprich ganz oben statt eines Bodens vorn und hinten einen Streifen Deines Plattenmaterials mit Excentern zwischen die Wangen und dann die durchgehende Platte drauflegen und von unten verschrauben. So ist die Platte auch reversibel.
 

BeagleHaus

ww-pappel
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Hallo,

zuerst einmal Danke für die ersten Hinweise.

Anbei eine Skizze; bereits mit den eingearbeiteten Änderungen. Eine komplette Rückwand kann und möchte ich nicht machen; aber die Funktion möchte ich anders lösen. Ich habe mir überlegt, dass ich die Festigkeit dadurch erreiche, indem ich gleich lange Möbelbauplatten in Streifen schneide und diese hinten senkrecht einbauen werde. Im hochgeladenen Bild haben diese eine Höhe von 5 cm; ich könnte mir vorstellen, die Größe noch zu erhöhen. Zusätzlich möchte ich noch ganz unten ebenfalls ein Streifen unterbauen, damit sich das untere Bodenfach nicht nach unten verbiegen kann. Das Regal soll nämlich unten Schallplatten und in den oberen Fächern CDs aufnehmen. Gerade Schallplatten habe ein gewisses Gewicht; da ist ein Unterbau bestimmt hilfreich. Darüber hinaus bestimmen diese auch die Tiefe des Regals.
Das Gebäude ist erst ca. 15 Jahre alt und der Fußboden wurde gegossen. Bisher hatte ich noch nie Probleme wegen der Planheit.
Als Bohrschablone habe ich mir eine von Hettich besorgt. Hier der Link dazu
https://www.amazon.de/Bohrschablone...&qid=1477470367&sr=1-2&keywords=bohrschablone

Ich überlege gerade; wenn man die Rückwände ebenfalls mit komplett zugeschnittenen Möbelbauplatten ausstatten würde, müsste doch das Regal mehr als fest sein. Könnte man da die Böden dann nicht einfach nur mittels Bodenträger Loch 5 mm einlegen. Die Rückwände könnte man ja mit den hier angebotenen RV Korpusverbinder fest verbinden. Sie sehen nicht schön aus; aber „hinten“ würde man diese ja nicht sehen.
Ich bin nach wie vor an Hinweisen oder Ratschläge interessiert. Danke schon jetzt dafür!!!
 

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fahe

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Das Regal soll nämlich unten Schallplatten und in den oberen Fächern CDs aufnehmen. Gerade Schallplatten habe ein gewisses Gewicht; da ist ein Unterbau bestimmt hilfreich.

Darf ich mal ganz böse sein? Kannst Du weglassen, weil: Hilft auch nichts mehr...:emoji_wink:

Gewisses Gewicht? Auf 1,2 m bekommt man mehr locker als 200 LP unter. Eine wiegt zwischen 0,15 und 0,2 Kilogramm. Deine 16er Spanplatten ächzen lustvoll unter der musikalischen Last...:emoji_wink:

PS: Fünf Zentimeter zur Aufnahme der diagonalen Kräfte reichen meiner bescheidenen Meinung nach nie und nimmer... auch wenn Du offensichtlich waagerecht meinst, wo Du senkrecht geschrieben hast.
 

dascello

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Mal ganz unabhängig von der Statik: 18er Platten sähen mir bei der Spannweite und Beladung einfach zu fimschig aus. Mein Auge würde mir sagen: "Nur nix anfassen, könnte zusammenkrachen!".
Würde ich sowas bauen (hab ich schon getan), ich würde ich 30er Multiplex nehmen.

Gruß

Michael
 

dascello

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Ah ja und nochwas: Ich hätte keine Lust auf den Knien zu rutschen um winzige LP-Aufschriften (senkrecht gedruckt) zu lesen.

Michael
 

Winni_E

ww-eiche
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Friederich

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Ah ja und nochwas: Ich hätte keine Lust auf den Knien zu rutschen um winzige LP-Aufschriften (senkrecht gedruckt) zu lesen.
OT: Schallplatten MÜSSEN senkrecht stehen, sonst könnten sie verbiegen.
Das mit der Kniehöhe ist ein Argument. Würde mich auch sehr stören.

@beaglehouse: Noch ein Gedanke: Wenn du zwei getrennte Korpusse hättest, die du dann zusammenschraubst, wäre das Ganze deutlich winkelsteifer und auch besser zu händeln.
Und du wärst variabel, falls du mal umstellen willst und nur für je einen halben Schrank Platz hättest.
Die Biegesteifigkeit des untersten Bodens kannst du einfach erhöhen, indem du 2-3 Kanthölzer drunterschraubst. Etwa Dachlattenstärke möglichst hochkant.

Ich würd auch mal überlegen, ob man ncht doch besser eine komplette Rückwand aus Sperrholz einbaut (in Nuten eingeschoben). Bzw. zwei, bei getrennten Korpussen.
Diese Rückwand dann von hinten mit dem Unterboden und den Fachböden verschrauben. Bringst sehr hohe Winkelsteifigkeit und sieht in meinen Augen besser aus
 

rotex150

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Hallo !

Ich würde aus drei Gründen eine Rückwand einbauen :
1. Stabilität
2. Durchrutschen der Platten nach hinten wird vermieden (Fussbodenleiste = Wandabstand)
3. Die wertvollen Deccas, Mfsl etc. (hallo Kollege :emoji_slight_smile: ) werden weniger eingestaubt

Ciao, Hardy aka Rotex 150
 

ChristophW

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komplette Rückwand aus Sperrholz einbaut (in Nuten eingeschoben)
weil es jetzt schon mehrfach genannt wurde: Was ist eigentlich der Vorteil die Rückwand einzunuten und nicht einfach (von mir aus in einer Falz wenn's ganz schick werden soll) hinten zu verschrauben? :confused:
Was spricht gegen diese einfach bedruckten aus MDF(?) die gibt es doch auch in diversen Dekors.
 

Time_to_wonder

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Was spricht gegen diese einfach bedruckten aus MDF(?) die gibt es doch auch in diversen Dekors.

Du meinst Hartfaserplatten? Die werden ja sehr oft als Rückwände eingesetzt. Die passen zumindest zu den Möbelbauplatten.

Wenn ne Rückwand garnicht geht, muss zumindest ne diagonale Aussteifung hinten dran. Im einfachsten Fall sowas wie der "Observatör" vom schwedeschen Möbelhaus. Kostet da genau einen Euro.
 

Friederich

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weil es jetzt schon mehrfach genannt wurde: Was ist eigentlich der Vorteil die Rückwand einzunuten und nicht einfach (von mir aus in einer Falz wenn's ganz schick werden soll) hinten zu verschrauben? :confused:
In Nut eingeschoben ist stabiler und, sofern Kreissäge vorhanden, auch einfacher.
 
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