Boden-Deckel-Schalung, welche Seiten aufeinander?

-FX-

ww-nussbaum
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Hallo,

wir wollen demnächst ein Nebengebäude mit Lärche verschalen. Das Holz kommt direkt aus einem alten Sägewerk aus einer Gattersäge und soll zeitnah verarbeitet werden.
Ob es eine Rolle spielt weiss ich nicht, aber es handelt sich zum größten Teil um eine Südseite mit viel Sonne.

Jetzt habe ich schon Verschiedenes in Bezug auf rechte und Linke Seite bei Boden und Deckeln gelesen.

Beständigkeit scheint ja jetzt nicht das Entscheidende bei Lärche zu sein.
Wichtiger sind mir da schon keine allzu auffällige Rissbildung und dass keine auffälligen Lücken entstehen.

Ersteres heisst für die Deckel ja am Besten Splintseite nach aussen, zweiteres eher Kernseite nach aussen.

Wie macht man es nun richtig?

Danke
Chris
 

McBride

ww-robinie
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Die gute Seite, die Kernseite zeigt nach aussen, Splintsseite/Baumkante nach innen.
Das gilt für Boden und Deckel. Beim Befestigen des Deckels darauf achten, dass nicht durch das untere Brett geschraubt wird.
Wenn das Holz frisch aus dem Sägewerk kommt ist es noch zu feucht, ein Risiko der Rissbildung ist hier natürlich höher.
Lieber etwas trocknen lassen und die arg verzogenen und gerissenen Bretter aussortieren.
 

-FX-

ww-nussbaum
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Hallo McBride,

was darf ich denn unter "etwas" trocknen lassen zeitlich verstehen. Ist das sehr aufwändig, z.B. zwischenzeitliches Wenden der Bretter etc?

Danke
Chris
 

McBride

ww-robinie
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Um mal vom Extremfall auszugehen, so schwindet so ein Brett in der Breite um 10%.
Ein frisch geschlagener Baum hat eine sehr hohe Holzfeuchte, daraus gesägte Bretter mit 20cm Breite können auf 18cm zusammentrocknen.
In der Praxis wirkt sich das je nach Holzart/Holzfeuchte nicht ganz so krass aus, das "durchschnittliche" Brett wird wohl eher 19cm.

Sauber gestapelt sollte man das schon ein Jahr trocknen lassen, aber so lang hat wohl keiner Zeit.
Sollten die Bretter wirklich extrem feucht sein dann lege sie doch einfach 3-4 Wochen schön luftig in den Garten, nicht unbedingt volle Sonneneinstrahlung,
kein Regen, auf Lagerhölzer, auf Böcke, das macht schon viel aus, danach sind sie zwar nicht trocken,
aber ein späteres Schwinden wird auf jeden Fall reduziert, und ein gewissen Maß kann man auch akzeptieren.
Mess die Breite einiger Bretter vorher nachher, die 3-4Wochen sind eine reine Schätzung, einfach mal testen.

Jedenfalls würde ich sie nicht direkt vom Sägewerk verarbeiten, vielleicht gibts dort auch eine Trockenkammer, einfach mal fragen.
Den Link find ich übrigens Klasse, sehr gut erklärt.
 

frankundfrei

ww-robinie
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Boden- Deckelschalung - welches Brett

Ich würde noch darauf achten, dass die Bretter splintfrei sind und der konstruktive Holzschutz auch passt.

Hier mal eine Zusammenfassung, die sich auf meinem Blog ergab:

Boden- Deckelschalung

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Hubraumschrauber

ww-eiche
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Hallo,
bei mir steht ein ähnliches Projekt an, landw. Nebengebäude verkleiden mit Lärche, Boden Deckel Schalung auf der Wetterseite.

Jetzt habe ich nach der Art (europ. oder sibirisch) der Lärche gesucht, und in diesem Link eines anderen Beitrags Link wurde geschrieben, dass die Haltbarkeit der europ. Lärche nach Kat. 3 „mäßig“ und 4 „wenig“ dauerhaft geeignet sein soll.

Konstruktiver Holzschutz ist nicht optimal:
Höhe 5m, Breite 18m - bei einem Dachüberstand von max. 30cm

Ist das fachmännisch murks, wenn ich dt. Lärche sägerauh unbehandelt in 24mm nehme? Oder hält es dann halt kein 100 Jahre, sondern „nur“ 80 Jahre?

2 weitere Fragen:

- Schrauben Edelstahl, oder reicht gelb vz? Rost stört mich nicht...und lösen will ich es zu Lebzeiten auch nicht mehr...
- Sägerauh verbauen? Könnte die Bretter durch den Hobel lassen. Habe ich aber nicht vor, weil das Wasser besser abtropfen soll, als auf gehobelter, glatter Oberfläche, so mein Kenntnisstand.
 

SteffenH

ww-robinie
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Haltbarkeit der europ. Lärche nach Kat. 3 „mäßig“ und 4 „wenig“ dauerhaft geeignet sein soll.

Lärche wird überschätzt, oft wird so getan, als ob das die Zauber-Alternative zu Tropenholz ist. Eine luftig hängende Fassade aus Fichte kann auch sehr, sehr alt werden.

- Schrauben Edelstahl, oder reicht gelb vz? Rost stört mich nicht...

Dieser Edelstahl-Wahn kam so vor 20 Jahren auf. Einziger Vorteil, keine Rostläufer. Dabei sehen die an so einer alten Verbretterung doch gerade cool aus. Früher wurde genagelt, kriegste heute manchmal kaum mit dem Nageleisen ab.

- Sägerauh verbauen?

Ich find's schöner. Meiner Meinung nach ist die Oberfläche auch besser geschützt durch den faserigen "Pelz".
 
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