Blumenhocker

threedots

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Hallo Holzwerker,

meine Frau meldete Bedarf an und ich begann zu überlegen und zeichnete einen ersten Entwurf, den sie sofort klasse fand. Wie ich dann später im Internet recherchieren konnte, kamen allerdings bereits andere auf die Idee, aus Leimholzplatten und Steinplatten Blumenhocker zu bauen.

Ich will dennoch dieses kleine Projekt vorstellen, da es nur geringe Kosten verursacht und somit gerade für den Anfänger geeignet ist, seine Fertigkeiten in der Holzbearbeitung zu verfeinern.

Weiterhin hält sich der Werkzeugaufwand in überschaubaren Grenzen.

Der erste Hocker ist bereits gebaut, quasi so als Prototyp. Er wartet nur noch auf die Oberflächenbehandlung mit Holzöl. Nachfolgend mal ein Bild des guten Stücks.

In weiteren Postings werde ich schrittweise den Bau eines weiteren Blumenhockers dokumentieren, da sich meine Frau ein kleines Ensemble gewünscht hat.

Dieser Thread spricht ausdrücklich Anfänger an, also bei Fragen oder Unklarheiten nur nicht zögern. Ebenso bin ich offen für konstruktive Anregungen. Selbstredend können aber auch "alte Hasen" mitmachen. Ich bin mal auf die Resonanz gespannt und wie sich der Thread entwickelt.

Ich wünsche Euch schonmal viel Spaß beim Verfolgen und ggf. Mitmachen im Thread.
 

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threedots

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So, nach einer Nachtpause gehts weiter.

Ich habe übrigens Buche Leimholz in 18 mm Stärke aus dem Baumarkt für mein Projekt verwendet.

Nun aber zu den ersten Infos.

Material-Einkaufsliste

2 * Buche Leimholzplatte 800 * 400 * 18 mm (**1)
1 * Buche Leimholzplatte 800 * 200 * 18 mm
1 * Granitplatte 300 * 300 * 20 mm
8 * Filzgleiter (d = 20 mm) mit Stift
Holzdübel nach Wahl (**2)
Holzleim
Öl, Wachs oder Lack für die Oberflächenbehandlung (*3)


Materialkosten

etwa 20 € zzgl. Oberflächenbeschichtung


Zeitbedarf

Ca. 4 Stunden zzgl. Trockenzeiten für Leim und Oberflächenbeschichtung


Werkzeuge

Kreissäge (**4)
Dübelmaschine (**2)
Exzenterschleifer
Schleifpapier, Körnungen 120, 180 und 240
Schleifvliese, grün und weiß
Staubsauger
Schraubzwingen
Hammer
Hobel
Stecheisen
Maßstab
Bleistift
Schreiner- und/oder Zimmermannswinkel


Schutzausrüstung

Schutzbrille
Gehörschutz
Atemschutz
Handschuhe
Sicherheitsschuhe
Verbandszeug


Anmerkungen

(**1) Werden abweichende Höhen gewünscht, hier bitte entsprechend berücksichtigen!
(**2) Runddübel, Lamellos oder Domino-Dübel, je nachdem, was bevorzugt eingesetzt wird. Ebenso wird eine geeignete Dübelmaschine benötigt, also entweder Bohrmaschine, Flachdübelfräse oder Dominofräse. Im Verlauf dieser Beschreibung verwende ich Dominos.
(**3) Ich verwende im Projektverlauf Öl zur Oberflächenbehandlung.
(**4) Tischkreissäge oder Tauchsäge mit Führungsschiene. Ich verwende meine Tauchsäge mit Führungsschiene.


Stückliste

4 * Buche Leimholz 800 * 100 * 18 mm
4 * Buche Leimholz 800 * 82 * 18 mm
4 * Buche Leimholz 100 * 100 * 18 mm
1 * Granitplatte 300 * 300 * 20 mm
8 * Filzgleiter (d = 20 mm) mit Stift
32 * Domino-Dübel 5 * 30 mm


Soweit zum Einstieg. Beim nächsten Mal gibts dann einige Bilder.
 

claudia6632

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Hallo Roland,

der Blumenhocker sieht super aus!

Kannst Du mir sagen wie du die "Füße" verbunden hast?

Vielen Dank
Claudi
 

Pire1970

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Hallo Roland,

der Blumenhocker sieht super aus!

Kannst Du mir sagen wie du die "Füße" verbunden hast?

Vielen Dank
Claudi

Hallo Claudia,

da er in der Beschreibung von einer Dübelmaschine gesprochen hat, gehe ich mal davon aus, dass die Seite gedübelt sind.

Und der Hocker ist klasse geworden, gefällt mir.

Grüße
Pire
 

threedots

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@Claudia6632,

die Füße sind durch Domino-Dübel verbunden. Es können aber auch Runddübel oder Flachdübel zum Herstellen der Verbindungen verwendet werden.

@Claudia6632 und Pire1970,

Es freut mich, dass Euch der Hocker gefällt. In den nächsten Tagen baue ich noch zwei weitere Hocker und werde einen ausführlichen Baubericht hier einstellen. Darin werden auch die Dübelverbindungen gezeigt.
 

dew-tool

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Hallo Roland

Mir gefällt die Schlichtheit deines Hockers sehr gut gibt einem auch wieder neue Inspiration.

Gruß Jürgen
 

Clemens J.

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Hallo,

die Form des Hockers ist schön. Was mich etwas stört, ist, dass das Leimholz in der Länge gestoßen ist. Ist halt eine Preisfrage.

Gruß Clemens
 

threedots

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Hallo zusammen,

danke sehr zusammen! Schön, dass Euch der Hocker gefällt.


@Clemens,

ja, ich hätte durchaus Massivholz oder Leimholz mit durchgehenden Lamellen verwenden können. Vom Material her wäre es dann ein gutes Stück teurer gekommen. Aber gerade die Unruhe des Klötzchen-Puzzles gefällt uns gut. Von daher ist es für uns so in Ordnung.
 

claudia6632

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@threedots
Oh vielen Dank. Da freue ich mich drauf.

@threedots & Pire1970
Ich hatte schon die Vermutung das es Dübel sind, dachte aber ich frage nochmal nach.
Danke Euch beiden :emoji_slight_smile:
 

threedots

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Hallo zusammen,

es geht weiter mit der Beschreibung. Nachfolgend die Planskizze mit den Maßangaben sowie den Positionen für die Dominodübel.
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Vorbemerkungen zur Sicherheit

Der Arbeitsplatz muss gut beleuchtet sein. Werkstücke sind insbesondere vor der Bearbeitung mit Maschinen - beispielsweise Tauchsäge oder Dübelfräse - sicher auf der Werkbank zu fixieren. Dies gilt aber auch für Handwerkzeuge, wie z.B. Hobel oder Stecheisen. Beim Bearbeiten von Werkstücken mit Werkzeugen darauf achten, dass die Finger nicht gefährdet werden.

Vor Arbeitsbeginn müssen die Werkzeuge auf ordnungsgemäßen Zustand kontrolliert werden. Beschädigte oder stumpfe Werkzeuge können gefährlich sein und das Arbeitsergebnis negativ beeinflussen! Im nachfolgenden Bild sind die Werkzeuge, die ich während des Projektverlaufs verwende, abgebildet:
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Zum Schutz der eigenen Gesundheit sollte beim Sägen, Fräsen und Schleifen immer eine geeignete Staubabsaugung verwendet werden. Bestehen Allergien, ist die Verwendung einer Staubschutzmaske und das Tragen von geeigneten Schutzhandschuhen angeraten.

Um längerfristig Gehörschäden zu vermeiden, ist beim Arbeiten mit Maschinen ein adäquater Gehörschutz zu tragen. Eine Schutzbrille schützt die Augen vor umherfliegenden Splittern und Partikeln.

Das Tragen von Sicherheitsschuhen macht auch in der Hobbywerkstatt Sinn. Ein versehentlich herabfallendes Stecheisen kann üble Verletzungen an Füßen und Zehen hervorrufen.

Ein kleines Verbandspäckchen oder ein Verbandskasten sollten auch in der Hobbywerkstatt griffbereit sein.

Für den Notfall sollte ein Handy griffbereit sein, um Hilfe anfordern zu können.
Hier mal ein Bild der Schutzausrüstung:
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Bei Müdigkeit, Unwohlsein oder in alkoholisiertem Zustand nicht mit elektrischen Maschinen arbeiten, da die Aufmerksamkeit deutlich reduziert ist und die Reaktionszeiten entsprechend länger ausfallen.

Auf Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz achten. Dies reduziert das Unfallrisiko erheblich.

Ich kann nicht für Schäden verantwortlich gemacht werden, die durch Nichtbeachtung von Herstellerangaben oder allgemein anerkannter Sicherheitsrichtlinien auftreten können.

Nun aber genug Vorgeplänkel. Hier ein Bild des Materials:
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Baubeschreibung
(1)
Das Leimholz aus Baumärkten wird typischerweise in Folie eingeschweißt. Ich lasse es in meinem Werkkeller ausgepackt und mit zwischengelegten Leisten für zwei Tage akklimatisieren, damit es nicht zu schüsseln beginnt. Dieses Vorgehen ist insbesondere dann von Vorteil, wenn sich die Projektausführung, wie bei mir, über mehrere Tage erstreckt. Es macht einfach keinen Spaß, mit verzogenen Teilen arbeiten zu müssen, auch leidet oftmals das Arbeitsergebnis darunter.

(2)
Mit der Kreissäge werden aus den beiden großen Leimholzplatten der Länge nach jeweils zwei 100 mm und zwei 82 mm breite Brettchen gesägt. Hierzu ein Längsschnitt-Sägeblatt mit grober Zahnung verwenden.

Hier unbedingt darauf achten, dass die Schnitte parallel zu den Längskanten der Brettchen und rechtwinklig erfolgen. Wird dies nicht beachtet, können die Beine nach dem Verleimen "windschief" stehen. Außerdem sind die Breiten der Brettchen akkurat einzuhalten. Ich habe hierzu einen Parallelanschlag an der Führungsschiene benutzt.

(3)
Aus der kleineren Leimholzplatte wird mit der Kreissäge der Länge nach ein 100 mm breites Brettchen gesägt. Hierzu wird ebenfalls ein Längsschnitt-Sägeblatt mit grober Zahnung verwendet.

Im nächsten Post stelle ich Bilder vom Zuschnitt rein. Bis dann ...
 

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Heiner76

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Hehe ich finde es echt toll, hier auf woodworker findet man öfters mal tolle Projekte...
Ich liebe es :emoji_wink: , besonders wenn man Bilder zur sehen bekommt und Schritt für Schritt Erklärung
 

threedots

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Hallo zusammen,

der Baubericht wird fortgesetzt. Nun sind alle Teile zugesägt. Aber alles schön der Reihe nach mit Bildern.


Baubericht (Fortsetzung)

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Säge rüsten.

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Alle Teile zusägen.

(4)
Aus dem kürzeren 100 mm breiten Brettchen werden nun vier 100 mm breite Stücke für die Zarge geschnitten. Hierzu wird ein Sägeblatt für Querschnitte mit feiner Zahnung verwendet.
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(5)
Nun werden die acht langen Brettchen noch abgeschrägt. Auch hierzu wird ebenfalls ein Längsschnitt-Sägeblatt mit grober Zahnung verwendet. Die Masse können aus Skizze zum Anzeichnen entnommen werden. Hier ein Bild mit dem Anriss auf einem der Brettchen.
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Und nun sind alle Brettchen fertig zugesägt.
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Im nächsten Post werden die Kanten der Teile mit dem Hobel bearbeitet und die Dübellöcher mit der Dominofräse eingebracht.
 

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claudia6632

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WOW... Vielen Dank für die tolle Anleitung Roland.

Dann kann ich ja jetzt auch loslegen :emoji_slight_smile:
 

beppob

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Hallo,

die Form des Hockers ist schön. Was mich etwas stört, ist, dass das Leimholz in der Länge gestoßen ist. Ist halt eine Preisfrage.

Gruß Clemens

grüß euch,

mir gefallen diese keilgezinkten längsstöße auch nicht, aber wie gesagt, das ist preis- und geschmacksache. :emoji_wink:

wenn man sich noch etwas mehr fordern wollte, dann könnte man die ecken der füße auf Gehrung verleimen :cool:
 

threedots

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Hallo Beppo,

zur Holzauswahl habe ich ja bereits weiter oben was geschrieben. Für das jetzt zu fertigende Ensemble bleibe ich bei der keilgezinkten Leimholzware aus dem Baumarkt.

Danke aber für die Anregung zur Verwendung von Gehrungen bei den Füßen. Die Winkeleinstellung an meiner Tauchsäge ist sehr akkurat, allerdings sind längere Gehrungen nicht ganz "dicht" zu bekommen. Da muss ich noch etwas üben. Aber auch schon im Eröffnungspost habe ich geschrieben, dass ich ausdrücklich Anfänger mit dem Baubericht anregen will, ggf. einen Nachbau zu wagen.

Mein Fokus bei diesem Projekt liegt auf dem Fügen der Leimkanten mit dem Handhobel, was eigentlich auch schon ganz gut klappt. Dübeln, Verleimen und Oberflächenbehandlung sind dann schon Routineaufgaben.
 

threedots

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Hallo zusammen,

es geht wieder ein Stück weiter. Kanten hobeln, das Einfräsen der Dominos und Verleimen der Füße stehen an. Ich habe dies hier für die Teile eines Fußes zusammengefasst, die Arbeiten für die drei weiteren Füße erfolgen entsprechend.


Baubericht (Fortsetzung)

(6)
Mit dem Hobel werden nun alle Sägekanten der zugesägten Brettchen rechtwinklig geglättet. Ich habe meine Werkstücke hierzu auf der planen Werkbankfläche aufgezwingt. Dabei habe ich Sperrholzbrettchen untergelegt, da das Hobeleisen meines Hobels nicht bis zum Rand reicht. Beim späteren Verleimen werden hierdurch rechtwinklige Verbindungen und geschlossene Fugen erzielt.

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(7)
Anschließend werden die Dübellöcher entsprechend der Planskizze in die zwölf Einzelteile eingebracht. Die quadratischen Zargenbrettchen können später wahlweise mit senkrecht oder waagerecht verlaufenden Lamellen verwendet werden. Dies muss beim Einbringen der Dübellöcher beachtet werden, um einen einheitlichen "Look" zu erzielen.
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Ich bin mit dem Fugenbild zufrieden. Hier sind die beiden Teile nur zusammengesteckt. Beim Verleimen und anschliessenden Pressen mit Zwingen ergibt sich eine geschlossene, dichte Fuge. Das sorgfältige Hobeln der Fügekanten zahlt sich also aus.


(8)
Im folgenden Arbeitsschritt werden die vier Tischbeine aus je einem 100 mm und 82 mm breiten Brettchen unter Verwendung der Dübel verleimt und bis zum Abbinden des Leims mit Zwingen gepresst, damit geschlossene Fugen entstehen. Beim Verzwingen unbedingt auf Rechtwinkligkeit achten! Ausgetretene Leimreste werden nach dem Trocknen vorsichtig mit dem Stecheisen entfernt.

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Bemerkung

Ich verwende wasserfesten Holzleim, weil ich den noch vorrätig habe. Ein normaler Holzleim reicht für die Verleimung voll und ganz aus, da der Blumenhocker im Innenbereich eingesetzt wird.

Beim nächsten Mal zeige ich, wie je zwei Beine miteinander verleimt werden. Das wird aber erst Anfang kommender Woche sein.
 

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beppob

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grüß dich Roland,

du kannst auch die Gehrungen mit dem putzhobel, oder der rauhbank fügen, damit du sie "dicht" bekommst :emoji_wink: das erfordert allerdings schon sehr viel gefühl und Übung :emoji_frowning2:

ich würde beim verleimen noch eine zulage verwenden. die zwingen haben zwar Schutzkappen drauf, aber speziell bei den liegenden seiten würde sich der pressdruck besser verteilen :emoji_wink:
 

threedots

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Hallo Beppo,

so ist es. Mir fehlt da noch die Übung. Und mit dem Schleifen der Hobelklinge tue ich mich auch noch ein bischen schwer. Ich freue mich gerade über die ersten gleichmässig dichten und rechtwinkligen Verleimungen, die ich mit meinen bescheidenen Mitteln erzielen konnte.

Danke noch für den Tipp mit den Zulagen. Den werde ich bei den weiteren Verleimungen beherzigen.
 

moto4631

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Sehr gute Idee mit der Granitplatte und tolle Beschreibung der einzelnen Arbeitsschritte!

Wenn das meine Frau sieht darf ich auch ran, und Du bist schuld! :emoji_stuck_out_tongue::emoji_slight_smile:
 

threedots

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Hallo Mich@el,

die schlichte Optik und die schwebende Granitplatte gefielen meiner besseren Hälfte auch auf Anhieb. Bei mir entsteht ja gerade der zweite Blumenhocker einer Vierergruppe, dessen Werdegang auch für den Baubericht herhalten muß.

Aufgrund des Erscheinungsbildes, der niedrigen Kosten und des überschaubaren Aufwandes davhte ich, dass ein Baubericht gerade Neulinge zum Nachbau animiert.

Zeig den Hocker doch ruhig Deiner Frau, ich nehm die Schuld gerne auf mich :emoji_slight_smile:
 

threedots

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So, gestern hab' ich, wie angekündigt, ein bischen weiter gewerkelt. Es kann also mit dem Baubericht weitergehen.


Baubericht (Fortsetzung)

(9)
Zwischen je zwei Beine wird unter Verwendung von Dübeln ein Zargenbrettchen gesteckt, sodaß die Fugen möglichst dicht sind und die Breite gemessen. Beide Teile müssen gleich breit sein, damit am Ende ein Korpus mit quadratischem Querschnitt entsteht. Abweichungen in der Breite können nun noch mit ein paar Hobelstrichen korrigiert werden. Nun werden je zwei Beine und ein Zargenbrettchen miteinander verleimt und bis zum Abbinden des Leims mit Zwingen gepresst, damit geschlossene Fugen entstehen. Beim Verzwingen auf Rechtwinkligkeit achten. Ausgetretene Leimreste werden nach dem Trocknen mit dem Stecheisen entfernt.

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Die verleimten Fußpaare und die beiden verbliebenen Zargenbrettchen vor dem letzten Verleim-Schritt.

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(10)
Die beiden Seitenteile werden nun mit den beiden verbliebenen Zargenbrettchen unter Verwendung von Dübeln zusammengesteckt und die jeweils resultierende Kantenlänge gemessen. Sie muß der aus dem vorigen Schritt erzielten Kantenlänge entsprechen. Ggf. notwendige Korrekturen können jetzt noch mit ein paar Hobelstrichen vorgenommen werden. Darauf folgend werden die beiden Zargenbrettchen unter Verwendung von Dübeln zwischen die beiden im vorigen Schritt gefertigten Seitenteile geleimt und bis zum Abbinden des Leims mit Zwingen gepresst, damit geschlossene Fugen entstehen. Beim Verzwingen auch hier wieder auf Rechtwinkligkeit achten. Ausgetretene Leimreste werden nach dem Trocknen vorsichtig mit dem Stecheisen entfernt.


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Nachdem der Leim getrocknet ist, geht es ans Schleifen der Oberflächen. Dazu mehr beim nächsten Mal ...
 

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threedots

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Hallo zusammen,

es geht wieder weiter.


Baubericht (Fortsetzung)

(11)
Zur Vorbeitung der Oberflächenbehandlung erfolgt das Schleifen der Oberfläche. Ich habe mit den Körnungen 80, 180 und 240 auf dem Exzenterschleifer gearbeitet, um anschließend Holzöl aufzutragen. Nach dem Schleifen der Flächen habe ich mit Schleifpapier Korn 180 von Hand noch alle Kanten gebrochen.

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Das Schleifergebnis sieht so aus.

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Vor dem Ölen wird noch alles gründlich entstaubt. Ich habe hierzu den Sauger mit der weichen Aufsteckbürste verwendet.

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(12)
Das Öl auf alle Flächen gleichmässig auftragen, bis das Holz kein Öl mehr aufsaugt. Mit einem grünen Schleifvlies einschleifen. Nach ca. 20 bis 30 Minuten den Öl-Überstand mit einem fusselfreien Lappen abnehmen. Öl trocknen lassen. Nach Trocknung des ersten Ölauftrags habe ich mit Körnung 240 auf dem Exzenterschleifer alle Flächen einmal zwischengeschliffen. Vorgang je nach gewünschter Oberflächenbeschaffenheit ein- bis zweimal wiederholen. Beim letzten Mal ein weißes Schleifvlies verwenden. Nach Durchtrocknung des letzten Ölauftrags mit einem weichen, fusselfreien Lappen polieren. Ich habe bei diesem Projekt das Festool One Step Öl verwendet. Bitte auf die Verarbeitungshinweise des Ölherstellers achten. Ölgetränkte Lappen wegen der Entzündungsgefahr ausgebreitet trocknen lassen und dann erst entsorgen!

Das von mir verwendete Festool One Step Öl:

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Der erste Ölauftrag:

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Meine zwei Blumenhocker nach dem ersten Ölen und Einschleifen mit dem grünen Schleifvlies:

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Über Nacht lasse ich das Öl abtrocknen, dann erfolgt ein Zwischenschliff mit Körnung 320 und es erfolgt ein zweiter Ölauftrag, der mit einem weißen Pad aufpoliert wird. Diese Schritte erfolgen analog zum gerade Beschriebenen, daher werde ich auf eine gesonderte Beschreibung mit Bildern verzichten.

Im nächsten Schritt wird die Behandlung der Granitplatten und die Befestigung der Filzgleiter gezeigt.
 

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Hallo zusammen,

meine beiden Blumenhocker sind fertiggestellt. Hier folgt nun der Abschluss des bebilderten Bauberichts.


Baubericht (letzter Teil)

(13)
Die Granitplatte kann auch mit Öl behandelt werden, um unempfindlicher gegen Feuchtigkeit zu werden. Hierzu kann ein spezielles Steinöl verwendet werden. Es sind 2-3 Behandlungen notwendig, um eine strapazierfähige Oberfläche zu erzielen. Auch beim Steinöl wird nach jeder Behandlung nach ca. 20 bis 30 Minuten der Überstand mit einem fusselfreien Lappen vollständig abgenommen. Verarbeitungshinweise des Ölherstellers beachten. Ölgetränkte Lappen wegen der Entzündungsgefahr ausgebreitet trocknen lassen und dann erst entsorgen!

Links ist eine unbehandelte, rechts eine geölte Granitplatte zu sehen. Ich habe die raue Oberfläche als Sichtseite gewählt.

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(14)
Jetzt werden die Filzgleiter in die Füße als Kratzschutz für empfindliche Böden und an den Ecken am oberen Rand als Abstandshalter für die Granitplatte mit Hilfe des Hammers eingeschlagen. Beim Befestigen der Filzgleiter darauf achten, dass sie nicht überstehen.

Aus optischen Gründen habe ich keine Gleiter unter den Füßen angebracht.

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(15)
Zum Abschluss wird die Granitplatte aufgelegt und ausgerichtet. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Platte noch auf einem der Filzgleiter mit einem Klecks Montagekleber fixieren. Ich habe darauf verzichtet.

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Obwohl es nur ein kleines Projekt war, habe ich doch einiges dazu lernen können. Wenn Ihr Interesse habt, stelle ich den Baubericht auch noch in einer PDF-Datei zusammen.
 

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