Bläue im Holzlager

Spannemann

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Moin!

Ich beschäftige mich derzeit viel mit Kiefer, die ich einschneiden lasse und später, wenn sie trocken ist, als sichtbares Holz verarbeiten will.

Da sitzt ja der Bläuepilz schon immer fast auf dem Sägeblatt, wenn auch der Stamm noch gut ist. Ich weiß schon, man soll nur Winterholz schneiden und das auch nur im Winter oder Vorfrühling.
Aber ich habe es jetzt schon oft bei anderen erlebt, da wurde das Holz im ersten Jahr trotzdem Bläuig.
Gibt es ein Patentrezept? Beim Lagern sollte man den Stapel wohl auch seitlich schützen, wenigstens gegen Schlagregen. Aber es soll ja auch der Wind durchpfeifen...

Ratlose Grüße!
Spannemann
 

Frankenholzwurm

ww-robinie
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Hallo Spannemann

Ich hab für mich jetzt schon ettliche Kubikmeter Kiefer in den letzten 12 Jahren einschneiden lassen und hatte noch nie nennenswerte Probleme mit bläue.

Wie lange liegt denn bei dir das Rundholz?

Bei mir läuft das folgendermaßen:

Bäume im Wald umsäbeln, sehr rasch aufarbeiten.

Innerhalb einer Woche bringe ich das Holz zu meinem Säger, der schneidet mein Holz innerhalb von 2-3 Tagen, dann hole ich es ab und wird ohne zwischenlagerzeit sofort anständig aufgestapelt.

Wichtig ist die zügige aufarbeitung vom Wald bis zum Stapel, nix irgendwo lange liegenlassen, das mag Kiefer eigentlich nicht.

Bei einigen Bekannten sehe ich häufiger Bläue bei Brettern, bei denen liegt aber das Rundholz auch noch ein paar Wochen im Wald, dann noch viele Tage beim Sägewerk und bis dann aufgesetzt wird, vergehen noch mal ettliche Tage.

Da kann man fast bei blauwerden zugucken!

Soweit meine Erfahrungen.....
 

Spannemann

ww-buche
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Das ist doch mal eine Aussage!
Nur so schnell muß man erst mal sein. Geht fast nur bei eigenem Rundholz, und am besten noch eigener Rücke-/Transporttechnik. Und einem schnellen Säger...
Auf dem Stapel reicht dann einfach abdecken und vergessen? :emoji_wink:

Was meinen die anderen?

Beste Grüße!
Spannemann
 

Frankenholzwurm

ww-robinie
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Geht fast nur bei eigenem Rundholz, und am besten noch eigener Rücke-/Transporttechnik. Und einem schnellen Säger...

Das ist richtig. Wenn ich bei meinem Säger anrufe, kann ich fast hören, wie seine innere Stimme sagt "OOOHHH Gott, der schon wieder"!

Aber mittlerweile kennt er mich und meine "Macken" ganz gut und schneidet mein Holz recht zügig ein, er will ja auch zufriedene Kundschaft.

Auf dem Stapel reicht dann einfach abdecken und vergessen? :emoji_wink:

Nun ja, ganz vergessen kann ich das nicht, ich sehe das jeden Tag mindestens zweimal, ab und zu eine genauere Kontrolle sollte auch selbstverständlich sein.

Aber wie gesagt, das ist nicht allgemeinverpflichtend.

Nicht jeder hat die Möglichkeit, das so schnell abzuarbeiten, ich hab halt die Erfahrung gemacht, dass so die beste Holzqualität erreicht werden kann.

Mal schauen, ob es noch andere Meinungen gibt....
 

Wutworker

ww-ahorn
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Wir sägen alle 2 Jahre einige m³ Kiefer und Laubholz aus unserem Wald. Am ersten Tag wird gefällt und gerückt. Am zweiten Tag kommt morgens das bestellte Mobilsägewerk. 3 Personen reichen die Stämme ran und verladen die Schnittware, 2 weitere Personen beginnen nach der ersten Ladung direkt mit dem Stapeln. Am Nachmittag des dritten Tages sind alle Arbeiten beendet, auch das Zeltdach ist aufgestellt. Schneller geht es bei ~10m³ wohl kaum.

Der Stapel auf den Fotos wurde im Februar 2011 aufgesägt. Bis zum September fiel die Holzfeuchte bei der Kiefer durchgängig auf unter 18%, bis dahin kein optisches Anzeichen von Pilzbefall.

Ab November kam dann die Bläue im Randbereich des Stapels, trotz vorstehender Überdachung von mindestens 50cm. Der Schlagregen zusammen mit der hohen Luftfeuchtigkeit scheint also gereicht zu haben. Dabei steht die Seite mit der Kiefernware sogar entgegengesetzt der Wetterseite.

Für mich nicht weiter tragisch, da ich den Großteil der Kiefer als Konstruktionsholz im nicht sichtbaren Bereich verwende. Die ausgewählten Kiefernbohlen für den Möbelbau liegen im Inneren des Stapels und sind einwandfrei, ebenso die Eiche und Rüster. Es betrifft nur das außen liegende Holz der Kiefer.

Im Moment liegt die Holzfeuchte der Kiefer bei 18-23% im Außenbereich und zwischen 16-20% im Innenbereich des Stapels.

Im Sommer nutze ich übrigens zur Vermeidung von zu schneller Trocknung gebrauchte Rollläden, die an 2 Seiten des Stapels aufgehängt werden. Die kleinen Öffnungen sorgen noch für Luftaustausch, aber Sonnenlicht und ein "Durchpfeifen" des Windes wird dadurch abgehalten.
 

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schorsch

ww-robinie
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Hallo,
aus dem Buch: Holztrocknung von Thomas Trübswetter kann man aus dem Kapitel 8.1.7 Verfärbungen/Bläue hierzu folgendes entnehmen. Ich zitiere:"Wird verursacht durch Bläuepilze. Diese wachsen bei Holzfeuchte über Fasersättigung. Ursache für flächige Ausbreitung auf der Oberfläche des Holzes ist zu langsame Trocknung bei hoher Luftfeuchte. Bei nassem Holz entsteht dann Innenbläue, wenn nur die Oberfläche rasch abtrocknet, im Inneren aber die günstigen (feuchten) Bedingungen für Bläuewachstum länger anhalten"
Gruß Georg
 
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