Bis wann hat man in D Verbundfenster gebaut?

yoghurt

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Hallo,
die Frage steht schon im Titel. Wann wurde Isolierverglasungen üblich? Ich wappne mich für ein Gespräch mit meiner Hausverwaltung.
 

carsten

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Hallo

meines Wissens werden die noch immer gebaut. Nicht im Großen Stil. Eher so im Bereich Denkmalschutz bzw historischen Gebäuden. Und in Großstädten deutlich häufiger und vermutlich auch "länger" als auf dem Land. Kenne hier Häuser Baujahr 1976 mit IV56. Aber auch hessische Landeshautstadt Baujahr 1980 Verbundfenster.
 

tomkaes

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Hallo

meines Wissens werden die noch immer gebaut. Nicht im Großen Stil. Eher so im Bereich Denkmalschutz bzw historischen Gebäuden. Und in Großstädten deutlich häufiger und vermutlich auch "länger" als auf dem Land. Kenne hier Häuser Baujahr 1976 mit IV56. Aber auch hessische Landeshautstadt Baujahr 1980 Verbundfenster.
Aber nicht mehr mit 2 Einfachverglasungen ohne Dichtungen und Kittbett ...
 

yoghurt

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Hallo,
danke Euch! So hätte ich das mit meinem „gefühlten Wissen“ vermutet. Vielleicht gelingt es ja die Hausverwaltung davon zu überzeugen, dass es doch an der Zeit wäre diese wunderbaren historischen Fenster mal zu ersetzen.
 

yoghurt

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Hallo,
tatsächlich habe ich einige Zeit damit verbracht die wunderbaren Berliner Kastendoppelfenster zu reparieren und zu ertüchtigen. Trotzdem halte ich diese Verbundfenster für nicht erhaltungswürdig!
 

weissbuche

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Verbundfenster mit 2x EV haben wir noch bis in die 90er Jahre gebaut. Wir haben für einen Architekten gearbeitet, der fand die gut. Die hatten eine umlaufende Dichtung im BR und schöne schmale Profile. In der Denkmalpflege werden die heute noch gebaut. Ein Kollege aus der DDR hat mir erzählt, daß die bis zur Wende Verbundfenster gebaut haben, weil das Isoglas was dort produziert wurde, in die BRD verkauft wurde. Ob das so stimmt, weiß ich allerdings nicht.
 

Martin45

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Die Baustandards, wenn man das so nennen darf, sind regional recht unterschiedlich.
Im Süden habe ich Gebäude aus den 80ern gesehen, da waren Fenster drin, die hätte ich hier in West-NRW sehr sicher im die erste Hälfte der 60er datiert.
Dagegen sieht man heute im Süden auf fast jedem Haus Solar, hier wesentlich weniger. Also bei deiner Frage eher besser regionaler orientieren.
 

Micha83

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Vor ca 10 Jahren, war mein Bruder Mal ne Weile in einem Hochhaus in Berlin wohnhaft. Lag direkt neben einem riesen Bahnhofsgelände.
Als wir ihn mal besucht haben, dachte ich, och hier sind ja noch die alten Holzfenster aus DDR Zeiten drin.
Als er es aufmachte, staunte ich nicht schlecht.
Es war eine Kombination aus Kastenfenster und Verbundfenster. Insgesamt 4 Glasebenen, eine davon dünnes ISO Glas, Dichtung war auch drin. Der Schallschutz war gigantisch.
Bei geschlossenem Fenster hast du von draußen nix gehört.
Grüße Micha
 

yoghurt

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Hallo,
die Beschläge meiner Verbundfenster sind eindeutig aus Ost-Deutschland. @Holzrad hatte mir mal den Hersteller verlinkt. Ich kenne diese Beschläge auch an Iso-Fenstern mit leicht welligem Glas, das habe ich gedanklich immer kurz vor die Wende sortiert. Ich weiß natürlich nicht, ob solche Fenster nicht auch nach Wende und Wiedervereinigung noch verbaut wurden.

Pragmatischerweise frage ich jetzt die Nachbarn. Mich irritieren die Fenster schon lange. Einerseits die Verglasung, andererseits dann doch eine gedrechselte Zier-Schlageleiste…

Ansonsten finde ich das Thema ziemlich interessant aber nicht sehr relevant. In der DDR war die Auswahl der Werkstoffe durch Verfügbarkeit erzwungen, aber das im Westen noch so lange und regional unterschiedlich Verbundfenster verbaut wurden, habe ich nicht erwartet.

Ich wäre diese unpraktischen und schlecht zu öffnenden Fenster (riesig und einflügelig, Olive am Oberlicht auf 3 Meter) mit ihrer schlechten Schall- und Wärmedämmung gerne los, fürchte aber dass unsere Nebenkosten als Argument keine Rolle spielen während die Wohnungsbaugesellschaft in Neubauten investieren muss….
 

Holzrad09

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Ein Kollege aus der DDR hat mir erzählt, daß die bis zur Wende Verbundfenster gebaut haben, weil das Isoglas was dort produziert wurde, in die BRD verkauft wurde. Ob das so stimmt, weiß ich allerdings nicht.
Genau, es war das typische Fenster was bis zur Wende in Handwerksbetrieben hergestellt wurde.
Es gab zwar Isolierglasfenster oder "Thermofenster", die wurden aber industriell hergestellt und waren für Neubauten vorgesehen. Bei diesen Fenstern saß die Scheibe in einer Nut und wurde beim verleimen mit eingepresst. In die Nut wurde ein Dichtstoff eingebracht, was dann herausquetschte und entfernt werden musste.
Da die Thermoscheiben irgendwann Luft zogen, wurden sie häufig blind und eine Reparatur erwies sich bei einem Fenster ohne Glasleiste recht aufwändig, man musste die innere Nutwange herausschneiden und durch eine industrielle Kunststoffglasleiste ersetzen.
Hier kann man sich ein solches Exemplar mal anschauen. https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/-ddr-holzfenster-zweifach-verglast-/3104832025-87-3881
weil das Isoglas was dort produziert wurde, in die BRD verkauft wurde. Ob das so stimmt, weiß ich allerdings nicht.
Im nachfolgenden Artikel steht einiges zur DDR Thermoscheibe auch das wohl einige exportiert wurden.
https://research.uni-leipzig.de/fernstud/Zeitzeugen/zz1064.htm
LG
 
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