Birke Vollholzplatte dunkel behandeln

zipper

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Hallo zusammen,
ich habe eine Birkenvollholzplatte abgeschliffen und möchte sie nun so behandeln, dass sie zu unseren übrigen Möbeln passt. Diese bestehen leider ausschließlich aus dunklen Hölzern (Nussbaum, Palisander etc.). Ich habe probeweise bereits eine Seite der Tischplatte mit Leinölfirnis eingerieben aber gleich gemerkt, dass das farblich wohl nicht zusammenpassen wird. Bin jetzt auf der Suche noch einer Alternative auf Leinöl-Lasur gestoßen (Natürliches Leinöl, Leinölfarbe, Leinölkitt - Leinölpro: Lasuren), die es ja auch in Nussbaum eingefärbt gibt. Bevor ich jetzt aber mit noch etwas neuen anfange, wollte ich hier lieber erst einmal fragen, welche Alternativen es noch geben würde. Ich habe momentan grundsätzliche Bedenken, ob es sinnvoll ist, eine Birkeplatte auf dunkel zu trimmen. Allerdings hatte ich die Platte noch von einem alten gewachsen Tisch über, und das Abschleifen des Wachses war bereits eine Heidenarbeit. Bin dankbar für jede Anregung, da momentan etwas ratlos...
Beste Grüße
 

dascello

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Da muss ich wieder meine Standardfrage stellen: "warum?"
Birke ist ein schönes Holz. Wenn du es auf Nussbaum beizt, sieht es aus wie Birke, die aussehen will wie .... Hm ..... nussbaum?

Und wieso passt das nicht zusammen?
In meinem wohnzimmer findet sich kirsch, mahagonie, eiche, esche, zypresse und ein schwarz polierter flügel.
Trotzdem passt alles zusammen, finde ich.

Gruß

Michael
 

zipper

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Naja, da hast du dich noch nicht mit meiner Frau unterhalten...

Mir ist gerade noch Teaköl als Alternative eingefallen. Wäre das evtl. eine Möglichkeit, die Birke etwas dunkler hinzugekommen?
 

Mathis

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Naja, da hast du dich noch nicht mit meiner Frau unterhalten.. Mir ist gerade noch Teaköl als Alternative eingefallen. Wäre das evtl. eine Möglichkeit, die Birke etwas dunkler hinzugekommen?

Nein, auch das wird nichts.
Birke auf Nussbaum, Palisander etc. zu beizen ist immer ein einziger Krampf, das wird nie gut aussehen.

Deine Vorschläge (Leinöl-Lasur, Teaköl) sind Oberflächenbehandlungen, farbliche Veränderungen sind nur mit Beizen und anschließender Oberflächenbehandlung möglich, in sehr begrenztem Rahmen auch mit Lasuren.

Besch...eiden aussehen wirds immer, deswegen solltest du Michaels Vorschlag beherzigen. Birke ist wirklich ein schönes Holz, auf irgendwas anderes gequält siehts immer beschissen aus.
 

WinfriedM

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Du kannst das grundsätzlich mit einer ölbasierten Lasur probieren, z.B. Natural Lasur in Nuss. Hab das schon gemacht und funktionierte. Kann allerdings etwas unruhig wirken und Erfolg nicht garantiert. Schön bei dieser Alternative: Wie bei einer geölten Oberfläche fühlt man direkt das Holz.

Andere Alternative wäre eine acrylbasierte dünnschichtige Lasur, z.B. Gori 33. Hab das auch schon gemacht, sah ganz ok aus. Man sieht aber deutlich, dass das lasiert ist.

Die ganzen Farbanpassungen sind immer so eine Sache. Kommt auch drauf an, wie so eine Fläche im Alltag belastet wird.
 

Indirubin

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Kommt drauf an, was es ist bzw. wo es genau steht.
Aber ich könnte mir vorstellen, dass es in "weiß" (also Kontrast) sehr gut zu den restlichen Möbeln passt.

Dafür kommen dann in Frage weißer Kunstharz-Lack, Möbelöl mit ein paar weißen Pigmenten oder klarer Wasserlack.
In den beiden letzten Fällen bleibt die Birke dann ungefähr wie sie im rohen Zustand aussieht.
 

zipper

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Danke für die Hinweise. Ich werde dann beim Leinölfirnis bleiben und habe jetzt alle Flächen schon einmal eingehölt. Sieht in meinen Laienaugen auch gar nicht so schlecht aus...
Allerdings habe ich jetzt noch einmal Zweifel wegen meines Schliffs bekommen. Ich habe bislang alle Flächen nämlich lediglich mit Schleifpapier 100er Körnung geschliffen. Damit habe ich zwar auch den ganzen Wachs runterbekommen, aber ein richtiger Schleifaufbau ist das ja nicht (habe gestern bei meiner Recherche zum ersten Mal etwas von einem Schleifaufbau gehört). Wie sinnvoll wäre es, hier noch einmal mit einer Abstuffung 40er Körnung bis 180er Körnung anzufangen, bevor es mit dem Ölen weitergeht?
 

WinfriedM

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Wenn du jetzt schon eine einheitliche Oberfläche hast, reicht es, mit 150, 180, 240 weiter zu machen. Mitunter wechsle ich auch von 150 auf 220 und spare mir einen Zwischenschritt. Die 220 würd ich mit Hand in Maserrichtung machen.
 

zipper

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Hi, ich muss leider noch einmal nachfragen:
Nachdem ich nun bis 220er weitergeschliffen habe, war heute die erste Ölung dran. Anbei ein Foto von zwei der Teile. Leider sind beide etwas fleckig geworden (v.a. das obere). Bevor ich jetzt die weiteren Teile öle, wollte ich mich noch einmal vergewissern, ob man bei den anschließenden Ölaufträgen ein gleichmäßigeres Bild erwarten kann, oder ob es eigentlich schon beim ersten Ölauftrag gleichmäßiger aussehen sollte. Ich habe die Fläche über 10 min nass gehalten und nach 30 Minuten das überschüssige Öl abgewischt.
Danke;
Daniel
 

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Dietrich

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Hallo,

woher stammt dieses Leimholz?
Mind. 6 Einzelleisten haben lediglich Brennholzqualität.

Leinöl feuert die Maserung an, die Unterschiede werden größer werden.

Gruß Dietrich
 

frankundfrei

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fleckige Oberfläche

Die unterschiedliche Anfeuerung kommt von den sehr (!) unterschiedlichen Stäben. Ein wenig ist es noch die Eigenart von Birke. Es Kann aber auch gut sein, dass Du das Wachs nicht immer völlig abgenommen hast (mit der Hand geschliffen?). Mit einem 100er Schliff ist das nicht sicher.

Ein farbiges Öl würde die Unruhe etwas rausnehmen und gleichzeitig in die Richtung gehen, die Du wolltest. Allerdings müsstest Du noch mal von vorne anfangen: 80er/120er/180er Schliff - dann Pigmentöl antik. Nach 48 Stunden Trocknung mit 280er Schleifvlies noch einmal glätten und dann Finish-Öl dünn aufpolieren.

Allerdings würde ich das erst auf der Rückseite der Platte testen, bevor Du Tatsachen auf der sichtbaren Oberfläche schaffst.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

frankundfrei

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Leinöl feuert die Birke an

Ich werde dann beim Leinölfirnis bleiben und habe jetzt alle Flächen schon einmal eingeölt.

Natürlich wurde hier noch nicht mit Pigmenten gearbeitet. Die unterschiedliche Ölaufnahme muss aber nicht allein an der Birke und den sehr unterschiedlichen Stäben liegen (Schleifbild?, Wachsreste?).

Klar ist auch, dass ein Trimmen von hellen Holz auf dunkel immer ein Versuch ist, das Wasser den Berg hoch zu leiten.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
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