Bewertung Gebrauchtangebot HC260

[CaptainCrunch]

Hallo liebe Holzwerker,

ich bräuchte bitte eure Hilfe, einen möglichen Gebrauchtkauf zu beurteilen. Ich könnte bei mir in der Nähe für 140€ eine Elektra Beckum HC 260 erstehen, hab aber zu wenig Erfahrung damit, ob das Schnäppchen-verdächtig ist oder ob ich mir da Müll ins Haus hole.

In den Anhang setze ich mal die Bilder, die bisherigen Angaben des Verkäufers sind "ca. 25 Jahre alt, die letzten 20 Jahre kaum gelaufen, Motor läuft und wird noch vom Elektriker überprüft." 380V, Typenschild ist bisher nicht zu erkennen.

Die bisherigen Artikel zur HC260 hab ich mir schon durchgelesen, auch was beim Gebrauchtkauf zu überprüfen ist. Mich würde aber eure Einschätzung interessieren, ob ich davon lieber die Finger lassen soll, weil beim zu erwartenden Zustand die Kosten für Ersatzteile zu hoch werden, oder ob das wirklich Potential hat.
Falls ihr mir dazu ratet, mit welchen Ersatzteilen und Kosten muss man Erwartungsgemäß bei einer Maschine diesen Alters rechnen ?

Danke im Voraus,
Sebastian

 

[holznerd]

Hallo Sebastian,

ich hatte bis vor 2 Jahren auch ne HC260 - sah beim Kauf weitaus schlimmer aus, als dieses Modell. Nach einigem Putzen war sie aber wie neu und ich konnte sie auch mit kleinem Gewinn weiterverkaufen.

Eigentlich kann an dem Ding auch nicht viel kaputt gehen. Was mich anhand der Bilder zu erhöhter Vorsicht bringen würde, ist der scheinbar doch recht ordentliche Rostbefall. Wirklich beurteilen kann man das nur vor Ort und mit etwas Erfahrung.Ich weiß auch nicht, was im Forum schon dazu gesagt wurde. Deshalb schreibe ich, wie ich vorgehen würde:
Da die Maschine in der Nähe steht, würde ich mir ein Brett schnappen und die Maschine unter Strom testen.
- Besonders die Einstellungen der Spanabnahme (Abrichte und Dickte) auf Funktion prüfen.
- Prüfen, ob die Tische einigermaßen plan sind und die Ausrichtung in Ordnung ist (nur bitte nicht mit dem Haarlineal - das hat keinen Sinn)
- Erstmal auf verdächtige Geräusche beim Anlaufen und im Leerlauf achten
- Ein Brett durch die Dickte lassen oder vielleicht besser 2 Leisten - eine auf jeder Seite. Dann sehen, ob die Leisten gut eingezogen werden und anschließend prüfen, ob die Leisten gleich stark sind. (Den Dicktentisch kann man notfalls aber auch justieren - ist eben etwas hakelig...)

Wenn das alles als brauchbar durchgeht, kannst Du noch die Abdeckung abnehmen und sehen, wie die Räder/Riemen/Ketten des Antriebs aussehen. Dafür ist nur die Abdekcung abzunehmen und man kann ein wenig abschätzen, ob da evtl. Ersatz notwendig werden könnte. Schlussendlich kann man noch in die Knie gehen und unter der Maschine die Kette/Zahnräder für die Verstellung des Dickentisches ansehen. Auch den Motor kann man leicht abnehmen, sehe aber keinen Sinn darin.
Damit sollte man dann einen ziemlich guten Eindruck von der Maschine haben. Und bei einem Preis von 140 € hält sich das Risiko ja auch in Grenzen, zumal der Motor ja auch geprüft werden soll.

Ich hoffe, geholfen zu haben und wünsche viel Glück,

Alex

 

[Passion Player]

Hallo Sebastian,

ich habe mir vor einem Jahr auch eine HC 260 E (allerdings 230V)für 150 € gekauft.
Erste Analyse: Aufnahmetisch fällt zum Anschlag hin um 0,6mm ab. Habe das unterlegt und
es funktioniert wieder gut.
Zweitens: Motor hatte Anlaufprobleme. Anderer Motor (60 €)
Drittens: Einzugwalzen arbeiten nicht optimal(rutschen), neuer Riemen, Dickentisch mit
Wachs behandelt. Funktioniert wieder so eingermaßen.
Viertens: Wenn noch die original Messer verbaut sind, ist die Einstellerei sehr fummelig.
Einstelllehre kostet zwischen 60 und 80 €.

Ansonsten bin ich mit dem Teil zufrieden. Habe für roundabout 300 € eine ziemlich gut
funktionierende Hobelmaschine.

viel Glück

Hartmut

 

[Passion Player]

Hallo Sebastian,

geh eher von 30 - 35 Jahren aus.
Ich habe mir vor einem Jahr auch eine HC 260 E, BJ 79 gekauft. Allerdings mit 230 V.
Kostenpunkt 150 €.

Erste Analyse: Aufnahmetisch fällt zum Anschlag hin um 0,6 mm ab. Habe das unterlegt
und funktioniert wieder gut.
Zweitens: Motor hatte Anlaufprobleme. Anderer Motor (60 €).
Drittens: Einzugwalzen rutschen. Neuer Rimen (war beim Kauf dabei) und Dicken-
tisch mit Wachs behandelt. Funktioniert wieder einigermaßen.
Viertens: Einstellung der Messer sehr fummelig und fast nicht exakt hinzubekommen.
Einstelllehre kostet zwischen 60 und 80 €.

Ich habe für ca. 300€ jetzt eine ziemlich gut funktionierende Hobelmaschine, die für meine
Bedürfnisse völlig ausreicht.

viel Glück

Hartmut

 

[Passion Player]

text geändert

 

[Passion Player]

Himmel, A...h und Zwirn. Wie funktioniert das.
Kan ein Moderator bitte die posts 3,5 und 6 löschen.

 

[michaelhild]

Moin,
zum Zustand und Preis wurde ja schon alles wesentliche gesagt.
Weshalb ich mir den Kauf trotzdem nochmal überlegen würde, ist die Position des Motors bei dieser ersten Generation der HC260. Der Motor steht genau da im Raum, wo man sich beim abrichten ständig bewegt. Mich würde das auf Dauer nerven.
Wenn Dich das nicht stört ist der Preis sonst schon gut.

 

[Gast aus Belgien]

Himmel, A...h und Zwirn. Wie funktioniert das.
Kan ein Moderator bitte die posts 3,5 und 6 löschen.

Wenn die Augen nach dem 3. Kaffe wach sind, such dann den "Änderen"-Knopf , dahinter versteckt sich die Edith

Die Motorposition wäre für mich alleine schon das KO und dazu noch keinen "automatischen" Wellenschutz beim Abrichten.

Da habe ich noch lieber meine HM2.

 

[CaptainCrunch]

Danke für Eure Antworten. Die Motorposition stört mich nicht (bins bisher nicht anders gewohnt von der väterlichen Maschine), daher werd ich mir das gute Stück mal ansehen und nach bestem Wissen und Gewissen testen.