Betthaken

dascello

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Liebe Woodworkers,

ich hätt' da gern mal'n Problem.......

Vor Jahren baute ich ein Massivholz-Doppelbett aus amerikanischem Blackcherry.
Die Zargen verband ich mit Kopf- und Oberteil mittels eiserner Bettbeschläge. Die Dinger haben einen Namen, den ich aber vergessen habe. Sie bestehen aus einer schmalen Eisenplatte mit Schlitzen, die in die Kopf-Fußteile eingelassen wurden, die Gegenstücke waren in das Hirnholz der Zargen ebenfalls bündig eingelassen und wiesen passende Haken auf.
Das Ganze war und ist bombenstabil.

Nach meiner Scheidung behielt ich das Bett, aber für meine Mietwohnung war es zu groß.

Daher fertigte ich aus Multiplex neue Kopf und Fußteile (die Zargen verwendete ich weiter) und wollte hierzu die Beschläge aus den Doppelbettteilen rausschrauben.

Ging aber nicht, da etwa die Hälfte der verwendeten Spaxschrauben mit keiner Macht der Welt dazu zu bewegen war, sich zu drehen. Einige rissen auch ab.
Also hab ich die aufgebohrt, die Beschläge rausgenommen und in die neuen Teile eingesetzt.

Ihr ratet, was jetzt kommt: Neue Wohnung, Neue Freundin, Kommando zurück, Doppelbett muss wieder her!

Kann ich die Schraubenreste rausporkeln, oder was soll ich tun?

Größere Beschläge? Negativ!, die Wangen sind nicht hoch genug.

Gruß vom nass-schwülen Rhein


Michael
 

raftinthomas

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kannst du die beschläge in den zargen nicht um rund 6mm versetzten, dass du neben die abgerissenen schrauben kommst?
 

dascello

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Lieber Thomas,

die Zargen sind "nur" 30 mm stark, das haut kaum hin. Aber die Idee ist trotzdem gut. Ich könnte die Beschläge in Kopf- und Fußteil etwas nach oben oder unten verlegen. Ich glaube, so viel Luft ist vorhanden .
Eine Möglichkeit wäre es ja auch, von einem Schlosser neue, etwas längere Schlitzbeschläge anfertigen zu lassen. Trotzdem bliebe in beiden Fällen das Problem der noch rausragenden Schraubentrümmer.

Pfui Bäkes, mit Eisen und so hab ich nicht gern zu tun!

Gruß

Michael
 

sachsejong

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noch rausragende Schraubentrümmer

Ausbohren geht ja nicht, aber hast Du mal versucht, mit einer Gripzange die Reste zu greifen und zu drehen? Egal ob rein oder raus, Hauptsache, es bewegt sich erst mal...
Ansonsten: Eisensäge oder Feile, und platt machen
 

Neumayr Robert

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Nur mal so ne Idee.

Nahe neben den Schraubenstumpen 8mm Löcher Bohren. Die Schrauben dann in die Richtung der Löcher mit einem Durchschlag klopfen (Also seitlich entfernen). Danach das Loch auf 10 oder 12 mm aufbohren ( Damit das Schraubenloch auch verschwindet ) und einen dementsprechenden Holzdübel einleimen. Somit hat die neue Schraube auch wieder halt.
Hab ich zwar selber noch nicht versucht, fällt mir aber spontan dazu ein.
 

edelres

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Schrauben ausbohren

Hallo Michael & Forumsfreunde,

abgerissen Schrauben, gehoeren zu den "Freuden" meines Alltags, zu den vorher genannten Loesungen, meine Methode ich bohre mit einem 2 mm Bohrer rund um und entlang des Schraubenteils, Loch an Loch, nun steche ich das Holz soweit weg, dass ich das Teil mit einer "Vise-Grip" Zange fassen kann. Ist das Schraubenteil freigestochen, benutze ich einen 150 W Loetkolben und erhitze den Schraubenrest, nach dem Abkuehlen, versuche ich mit der oben genannten Zange das Schraubenteil auszudrehen.

Je nachdem in wie weit die Stelle sichtbar ist, setze ich in ein mit einem Forstnerbohrer gefertigtem Loch einen Querduebel.

Damit mir das gleichen nicht nochmal passiert, bohre ich ein Loch 3/4 Schaftstaerke vor und tauche die Schrauben in Bohner/Moebelwachs.

Die Schreiner benutzten frueher bei Eiche, Mahagoni und anderen Gerbstoffreichen Hoelzern Unschlitt(*) in welche die Schrauben vor dem Einderehen getaucht wurden.

(*) Unschlitt bestand aus Fettabfaellen von Rindern Schafen usw

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar
 

dascello

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Lieber Ottmar,

ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Schrauben seinerzeit (in den frühen Neunzigern) mit Seife reingedreht habe. Kirsche ist halt ein ziemlich zähes Zeug. Trotzdem geht jetzt nichts mehr.
Das rundrum auszubohren habe ich auch schon erwogen. Der Lötkolben ist eine coole Idee. Danach der Forstnerbohrer mit einer angezwingten Zulage drüber als Führung gegen das Ausfransen (die Zentrierspitze wird ja nicht greifen), so mach ich das.
Gibt es irgendwo Astlochdübel in Hartholz? Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob die neuen Schrauben in dem Kieferzeugs aus dem Baumarkt halten werden.
Anders rum: Ich bin mir sicher, dass sie das nicht tun werden.

Gruß vom Rhein


Michael
 
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