Bett bauen, Gordon Knoten

Fralle

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Hallo,

ich möchte mir ein Doppelbett bauen, Liegefläche 180x220 (Breite 2x90)
Dazu habe ich mir hier im Forum schon einige Beiträge angesehen und bin dabei auf das Bett "Gordon" gestoßen: Bett Gordon

hier kann die schraubenlose Eckverbindung aufgelöst betrachtet werden:HOLZMANUFAKTUR
Stuttgart formt > Gordon > unten auf das Eckenbild klicken

Leider kann ich keine 4.000€ für das Bett ausgeben, außerdem brauche ich Überlänge und meine Freundin will ein ganz dunkles Holz (fast schwarz). Deswegen habe ich beschlossen das Bett selbst zu bauen.

Am liebsten würde ich mir das Holz von einem Tischler zurechtsägen und vorbehandeln lassen, so dass ich nur noch zusammenschrauben muss. Es kommt eben drauf an, wie teuer das werden würde.

Im schlimmsten Fall muss ich die Behandlung selbst übernehmen, wobei ich mir das immer wiederkehrende Abschleifen sparen wollte...

Die Konstruktion sollte so ähnlich wie das Gordon-Bett sein, dazu habe ich mal eine Abwandlung der Eckverbindung entworfen (siehe Anhang). Ich steh auf so gesteckte Sachen, es muss aber nicht unbedingt so gebaut werden.

Was haltet Ihr davon? Oder ist es besser und nicht schwieriger gleich das Gordon-Prinzip zu übernehmen?
Was wird mich das Material in etwa kosten?
- alles in Vollholz, Materialstärke 30mm
- 2x 15x238 (Längsseiten)
- 2x 15x198 (Fuß/Kopfseite)
- 2x 12x244 ("Deckel" Längsseite, nicht in meiner Zeichnung, siehe Gordonknoten)
- 2x 12x204 ("Deckel" Fuß/Kopfseite, nicht in meiner Zeichnung, siehe Gordonknoten)
- 2x 20x204 (Kopfteil)
- 4x 12x12x42 (Füße)

Was würde es ca. kosten das Holz gesägt und fertig lackiert vom Tischler zu beziehen?

Wenn ich es selbst machen muss, wie erreiche ich am besten einen fast schwarzen Ton, wenn ich beispielsweise mit Fichte-Vollholz arbeite? (Oder eignet sich etwas anderes besser?

Hoffentlich waren das jetzt nicht zuviele Fragen auf einmal! Bitte seid nicht zurückhaltend mit Kommentaren! :emoji_wink:
 

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chris11

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Die am stärksten belasteten Enden sind am meisten geschwächt. Weiß ja nicht wie weit ihr mit der Familienplanung fortgeschritten seid, aber das wäre mir bei weitem zu wackelig. An den Füssen treten von den Seitenteilen Drehmomente auf, die ich mit mehr Materialstärke und breiter abfangen würde.

MFG
Christian
 

Fralle

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Familienplanung ist noch lange nicht abgeschlossen, von daher sollte das Bett schon sehr stabil sein! :emoji_slight_smile:

Wie ist im Gegensatz dazu diese Eckverbindung zu bewerten?
 

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dascello

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Ich habe gute Erfahrung mit schwarz gebeiztem Birnbaumholz gemacht. Das sieht Ebenholz täuschend ähnlich., wird aber in der nötigen Größe schwer zu bekommen sein. Ansonsten ist schwarz gebeizte Esche eine super Wahl, zumal das viiiiel stabiler als Fichte ist. Und viel edler.

Gruß

Michael
 

gleiter

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Hi!

Fichte ist schon mal gar nicht so gut geeignet bei dieser filigranen Eckverbindung, das fällt Dir recht schnell auseinander.

Warum willst Du ein Bett lackieren (lassen)? Öl und Wachs sind da wesentlich besser geeignet.

Wenn Du "fast schwarz" natürlich haben willst, nimm Nuß, amerikanisch, nicht ganz billig aber leistbar und noch dazu wunderschön.

Oder, Eiche räuchern, im zweistufigen Aufbau wird das ebenfalls fast schwarz.

Beizen ist natürlich auch möglich, geht aber nicht so in die Tiefe und schaut (für mich) immer irgend wie unnatürlich aus.

Materialkosten sind nicht die Welt bei einem Bett, da geht mehr für die akkurate Ausarbeitung drauf....

Und, OT, 4 Tausender für so ein Bett finde ich schon recht happig.

Gruß aus dem Wein/4 vom André, der seine Möbel persönlich liefert :emoji_grin:
 

edelres

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Hallo Fralle,

wie Christian schon aufgezeigt hat, sind die auftretenden Kraefte mit solchen Verbindungen nicht dauerhaft zu beherrschen. Ich habe laufend damit zu tun, an modernen Bettkonstruktionen schlafstoerende Geraeusche und Konstruktionsfehler zu beseitigen. Ohne auf die Lebensdauer einer solchen Konstruktionsart einzugehen, haben sich im Bettenbau nach meinen Erfahrungen nur die Hakenverbindungen, welche sich bei Belastung selbst festziehen und Kompressionschraubenverbindungen als quitsch- und wackelfrei langzeitig bewaehrt.

Es wuerde mich interessieren, welche Garantiezeit die Firma bei solchen Moebeln gibt.

@ gleiter/André, der Handelspreis und die Herstellungskosten, sind zweierlei, ich kann den Zeitaufwand fuer eine solche Verbindung nicht schaetzen. Nach hiesigen Lohn/Material + Nebenkosten finde ich den Preis angemessen. Den Umbau eines Designerbettes, als nutzbare Schlafstaette fuer den Besitzer, in Thailand nach Zeichnung des Architekten angefertigt, habe ich fuer 3200.- US$ ausgefuehrt. Der Innenarchitekt hatte keine Ahnung, von den Holzbewegungen und Kraeften welche allein durch das Gewicht (ca 400kg) dieses Bettes entstanden.

Ich wuerde bei einer solchen schweren Konstruktion Kompressionsschrauben verwenden, diese lassen sich bei Holzschwund jederzeit wieder Nachstellen und sind bei richtiger Dimensionierung dauerhaft. Die Schrauben lassen sich gestalterisch verdecken, oder innenseitig anbringen.

Meine Erfahrungen beruhen darauf, was nicht funktioniert, daher kann ich ueber die funktionierenden Konstuktionen weniger/nichts sagen.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar






 

jotb

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Hallo Fralle,
leider kann ich nichts konstruktives zu deinem Problem beitragen, aber mich würde interessieren mit welcher Software du die Zeichnungen machst !
Das Bett gibt bis 200 cm Länge und 220 cm Breite, brauchst du das noch größer?
Gruß,
jotb
 

Fralle

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Danke schonmal für die ersten Tipps!

Also, Fichte scheidet damit schonmal aus. Entweder amerikanische Nuss, geräucherte Eiche oder gebeizte Esche... :confused:
Dazu müsste ich mir mal ganz konkrete Beispiele beim Tischler ansehen, auch Internetbilder helfen hier leider nur bedingt. Es ist eben doch etwas anderes, das Holz live zu sehen.

@gleiter:
Ich will es nicht unbedingt lackieren lassen. Ich meinte eigentlich "behandeln". Ob Öl, Wachs oder Lack ist mir eigentlich egal. Eben das, was am besten aussieht. (Das kann ich momentan noch nicht beurteilen)


Mal angenommen, ich nehme Esche. Wie kann ich diese Farbtöne am besten erreichen? (siehe angehängtes Bild)

Wie sieht es denn mit der Stabilität meiner 2. Variante aus?

Es muss auch nicht unbedingt "Gordon" sein. Hier gibt es auch nochmal ein sehr schönes Bett und viele aufschlussreiche Bilder zur Konstruktion:
Fat Edge 2.0 - das Design-Bett von INBETTEN
Da wurden u.a. Berliner-Betthaken verwendet. Wie aber ist da das horizontale Rahmenbrett auf dem vertikalen montiert?


@edelres:
Kompressionsschraube?
Wie werden die denn verarbeitet?


@jotb:
Es werden 2 Lattenroste à 90x220 reingesetzt > 180x220cm
Die Zeichnungen habe ich mit Nemetschek Allplan gemacht.

.
 

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Fralle

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Bitte helft mir nochmal bei der Eck-Konstruktion!

Fat Edge 2.0 - das Design-Bett von INBETTEN
Die Verbindung mit den Berliner-Betthaken ist mir klar, aber
- wie ist das horizontale Rahmenbrett auf dem vertikalen montiert?
- wie ist die Eckverbindung zur anderen Seite?

Ist das eine Art Kompressionsschraube? Auf die Gefahr hin, dass ich mich nun zum Gespött mache: Habe schon viele Ikea-Möbel aufgebaut, da sind Eck u. Kantenverbindungen sehr oft mit dieser (siehe angehängtes Bild) Schraubenkombination gelöst.
Ist das bei dem Fat-Edge-Bett ein ähnliches Prinzip?
 

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dascello

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Also, ich muss schon sagen, diese Ansicht der Gordon-Ecke oben in dunkelgrau sie affengeil aus. Beim Holz tippe ich übrigens auf Esche (sic!) oder gaaaanz ruhig gemaserte Eiche.

Gruß vom heute sonnig-milden Rhein:emoji_slight_smile:


Michael
 

PeteTGIF

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Bett aus Küchenarbeitsplatten

Hallo Fralle,
mein Problem war, dass mein Sohn mit 2m Körpelänge aus jedem Bett herausgewachsen war und ich nach einer günstigen, mit Heimwerkermitteln machbaren Alternative gesucht habe. Als Grundmaterial habe ich 3 stabverleimte Küchenarbeitsplatten (300cm x 60cm x 2,4cm im Angebot das Stück für 43€) gewählt, da dieses das günstigste Material war.
Das Bett hat eine Liegefläche von 220 x 140 cm mit einer Matraze (siehe Anhang) und ist komplett zerlegbar, da alle horizontalen Verbindungen mit Küchenarbeitsplatten-Verbindern getätigt wurden. Das Bett besteht aus einer Vorder- und Rüchseite, sowie den beiden Seitenteilen (umgedrehte L-Form) wobei die waaagerechten Bretter mit Holzdübeln auf die senkrechten Bretter verleimt wurden. Die auftretenden Verwindungskräfte werden sehr gut von den Plattenverbindern aufgefangen, da der aufliegende, umlaufende Rahmen quasi wie ein Brett wirkt.
Die Füße sind L-förmig verleimte Reste der o.g. Arbeitsplatten, die von außen durch in den Rahmen eingeschlagenen Einschlagmuttern (Je Bein 8 Stück) und M8-Imbusschrauben gehalten werden. Die ganze Konstruktion ruht auf diesen Beinen (sie reichen bis unter den umlaufenden Rahmen, um die Scheerkräfte von den Schrauben zu nehmen)
Dies ist eine Anregung, wie man ein Bett in der geforderten Größe mit einfachen Hobbywerkzeugen selbst anfertigen kann, welches nachher auch noch schick aussieht und seine Funktion erfüllt. Die gesamtkosten haben sich auf ca. 200€ belaufen und an Werkzeugen habe ich benuzt: Handkreissäge, Oberfräse, Bohrmaschine, Bandschleifer, Excenterschleifer, Handschleifer und für die Lackierung eine HVLP-Spritzpistole, mit der ich den matten Acryl-Lack aufgesprüht habe. Die HVLP macht den wenigsten Nebel und man kann die Werkstücke auch in der Werkstatt Lackieren, da ohne viel Druck gearbeitet wird.
Bei Interesse kann ich ja mal versuchen meine Skizze (eine Konstruktionszeichnung gab es nicht) zu veröffentlichen.
Um Buchenholz dunkler zu machen (fast schwarz wie Du schreibst) könnte man es mit einer Beize versuchen, aber damit habe ich keine großen Erfahrungen, da ich meine Werkstücke eigentlich immer unbehandelt lasse, sie oele oder wie hier maximal mit Klarlack versehe.
 

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uenne

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Hallo Fralle,
ich habe letztes Jahr vor einem ähnlichen Problem gestanden. Meine Tochter hat sich ein Bett ausgesucht (Massiv Buche; ~3.000) und bat um einen Nachbau.
Ich habe den Nachbau in Massiv-Fichte gemacht, 30mm Stärke. Bilder sind angehängt. Den Platz unter den Betten habe ich mit Schubladen gefüllt (Winterbetten, Kleidung usw). Kopf- und Fußteil fest verleimt. die Seiten mit Berliner-Betthaken eingehängt.
Die großen Teile habe ich mir zusägen lassen.
Materialkosten für das Bett incl. Beschläge ~1000€.
Gruß
Jürgen
 

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FJler

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Oder so, metallfrei.
Leider hab ich versehentlich das Bild des Gegenstücks gelöscht. Dürfte aber auch so verständlich sein.
 

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Fralle

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@PeteTGIF:

Klar, ich würde gern noch mehr Detailbilder (ohne Matratze) und Skizzen sehen. Ich finde die Umsetzung sehr gelungen und die Idee, Arbeitsplatten zu verarbeiten sehr gewitzt. Dadurch konntest Du wirklich ein sehr günstiges Ergebnis erzielen!

Wie liegt der Lattenrost auf?

"Nur mit Hobbywerkzeugen" stimmt vielleicht nicht ganz...
Handkreissäge, Oberfräse, Bohrmaschine, Bandschleifer, Excenterschleifer, Handschleifer und für die Lackierung eine HVLP-Spritzpistole

Leider besitze ich lediglich eine einfache Kress-Stichsäge, sowie eine Bohrmaschine. Gerade in den letzten 2 Wochen habe ich viele Bretter von Hand geschliffen und mit Pinsel lackiert... (okay, einen Handschleifer habe ich auch noch :cool: )

Bei dem Bett würde ich gerne professioneller vorgehen, dazu fehlen mir natürlich irgendwie auch die Werkzeuge. Daher würde ich gerne die gesamte HolzBEhandlung einen Tischler machen lassen. Dann aber stellt sich eigentlich schon die Frage, warum ich's nicht gleich ganz vom Tischler machen lasse. Heute war ich bereits bei einem (www.werk2-holz.de) und lasse mir ein Angebot machen.

Ich schau mal nach Arbeitsplatten; einen Exzenterschleifer könnte ich mir ggf. noch leihen. Aber ob die Stichsäge das schafft? Die Platten sollte ich mir lieber zusägen lassen, aber wie bekomme ich die Löcher für die Plattenverbinder ins Holz? Dafür bräuchte ich eine Fräse...

mmhhh... doch alles nicht ganz so leicht, wie ich anfangs hoffte... :emoji_frowning2:
 

PeteTGIF

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Holzbehandlung durch Tischler

Moin Fralle,
Der Werbespruch von Festoos ist "Wenn Sie glauben, das können Sie nicht, dann täuschen Sie sich!" mein erstes Projekt im Möbelbau war ein Kleiderschrank: Problem gerade verheiratet, überhaupt kein Geld und die Wohnung mit 47,5m² nicht übermäßig groß, also beim BEFREUNDETEN Tischler 100´er Leimbalken gekauft, und dort auf Länge gesägt. Durch ausklinken mit Handkreissäge und Stechbeitel habe ich ein Ständerwerk vor eine Schlafzimmerwand gebaut. Für die Türen die billigsten Lamellentüren gekauft, die ich finden konnte (Holzgroßhändler, da kam mein Tischler wieder ins Spiel um eine Kundennummer zu bekommen, aber mitlerweile verkaufen auch diese Großhändler an Jedermann). So, zurück zu dem Schrank: aus den Lamellentüren habe ich Schiebetüren gebaut, für die zwangsläufig zu fräsenden Nuten habe ich mir damals einen Bohrmaschinenaufsatz gekauft, Heutzutage kann man ja schon ne Oberfräse für 30€ bekommen, die hat Nachteile, aber immer noch besser wie dieser Bohrmaschinenaufsatz. Das Innenleben besteht aus geschliffenen Rauhspundbrettern auf einem Regalträgersystem aus dem Baumarkt, die Kleiderstange ist ein Besenstiel, wofür ich mir für die Befestigung einen Fostnerbohrer kaufen musste. Dieser Schrank steht heute noch, nach dem Umzug ins eigene Haus und der Scheidung hier und leistet seine Dienste für mich.
Dies soll nur ein Beispiel sein, wie man mit wenigen Mitteln etwas langlebiges aus Holz bauen kann. Ich will damit sagen, dass die Grenzen Deiner Schaffenskraft im Holzbereich bei Dir und nicht bei den verwendeten Werkzeugen liegt!
Auf die Gefahr hin, dass ich mich nun mit allen gelernten Tischlern anlege: Gib nicht auf und verwirkliche DEIN eigenens Projekt. Nimm die Hilfe eines Tischlers in Anspruch, wenn Du meinst, Du hast nicht die Maschinen oder Du traust Dich nicht (sollte nicht passieren) Das von mir vorgestellte Bett ist sehr sehr einfach zu bauen, aber wenn es der Tischler nicht komplett fertigen soll, dann bleibt Dir nichts anderes über, als in den sauren Apfel zu beißen und Dir eine Oberfräse zu kaufen (für das Bett recht eine für 30€, aber die Bits müssen eine bessere Qualität als die im Set für 5 € haben, da solltest Du tiefer in die Tasche greifen. Es gibt nichts befriedigenderes, als wenn Du ein von Dir selbst gestaltetes und auch mit eigenen Händen gebautes Möbel fertig vor Dir hast. Also mein Rat an Dich, setzt Dich hin, mach noch einen "Tischlerkurs" bei der VHS oder bei einem Tischler der dieses anbietet, damit Du die Grundlagen der Holzbearbeitung kennen lernst, dann mach Dich an Dein eigenes Möbel und Du wirst zufrieden sein.
Suche hier im Forum nicht nach Bauplänen, wenn Du Angst davor hast, die Säge selbst in die Hand zu nehmen und das Holz selbst zu bearbeiten.
Die Anfertigung der Holzteile des Bettes beim Tischler wird bestimmt doppelt so teuer, als wenn Du Dir eine Handkreissäge und eine Oberfräse kaufst.
Also Ralle ich mein nur: Hab mehr Selbstvertrauen, wenn Du keine 2 linken Hände hast, dann bekommst auch Du das hin.
Wenn Du immer noch Anregungen bekommen möchtest, dann schreib mir eine E-Mai an woodwork@thankgoditsfriday.de.

Kopf hoch, Du schaffst das schon.
Peter
 

TimHelbig

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....und wenn du dir dann die passenden Maschinen kaufen willst, schau im Netz nach dem günstigsten Anbieter, druck den Preis aus und geh damit zu Hornbach. Die haben eine Preisgarantie (die jedenfalls bei uns hier immer funktioniert) - Findest du das Werkzeug irgendwo anders günstiger, gibt dir Hornbach das Werkzeug zu dem gefundenen Preis -10%. Ich mache das jetzt immer so. :emoji_grin:

mfg

Tim
 

Fralle

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Habe mal eine neue Veriante der Eckverbindung erstellt.

Was haltet Ihr davon?
Es würden innenliegend noch Winkel montiert werden.

(Basis war die Idee, alles Holz aus Arbeitsplatten zuzuschneiden)
 

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gleiter

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Meine ganz persönliche Meinung: In mindestens 30 mm Sperrholz ist das sicher eine sehr reizvolle Lösung und könnte auch ausreichend stabil sein, bei "normalen" Arbeitsplatten, also Leimholz, habe ich da grobe Bedenken ob die "Restbeinchen" die Belastung aushalten können. Die Konstruktion ist für mich ähnlich filigran wie Deine allererste Skizze.

Ich hänge Dir mal ein Bild einer von mir realisierten Lösung an, ist ebenfalls bloß gesteckt. Beine sind deutlich massiver und mit je zwei Seitenteilen fest verbunden. Und ein Rahmenbrett oben drauf liese sich da auch machen.

Gruß, André.

Tante Edit sagt noch dass diese Lösung schrauben- und metallfrei gehalten ist. :emoji_grin:
 

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edelres

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Verstaerkung

Hallo Fralle,

ich finde die Idee machbar. Ich wuerde die Duebel in die Deckbretter einleimen, dann kannst du von innen einige Duebel mit den Seitenteilen verschrauben.

Ich habe auf deiner Zeichnung einge Anregungen gemacht.

Ich sehe bei A einen Schwachpunkt, als Verstaerkung wuerde ich B mit C Verschrauben.

In den Winkel welche B-C auf der Innenseite bilden, wuerde ich an C eine Leiste Leimen und verschrauben, In die Leiste 2 Loecher Richtung B Bohren und dann die Leiste mit B Verschrauben. Damit wird die Bein- Eckenkonstruktion verstaerkt.

Die Leisten, welche den Rost fuer die Matratze(n) tragen, so hoch setzen dass die Matratze, wenn du dich an der Bettseite daraufsetzt, zusammengedrueckt noch hochgenug bleibt, dass das Seitenbrett nicht unangenehm stoert. Ich habe fuer Kunden schon einige Betten umgeaendert, so dass die Matratze hoeher steht.

An der Leiste in der Mitte vom Kopf zum Fussende auf welcher die Roste aufliegen wuerde ich zwei Beine anschrauben.

Als Gedankenanstoss.

mfg

Ottmar



 

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Fralle

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Ich habe im obigen Post nochmal eine vermaßte Skizze hinzugefügt. Dadurch ist zu erkennen, dass diese Variante deutlich stabiler als die erste sein müsste. Schließlich habe ich hier fast doppelt soviel "Fleisch".

@Andre:
Hast Du von der Eckkonstruktion Deines Bettes noch ein detaillierteres Bild?

@Ottmar:
Mit der zusätzlichen Leiste würde ich natürlich die Optik beeinträchtigen, außerdem wären dann außen wieder Schrauben sichtbar. Würde ein innenliegender Winkel nicht auch für deutlich mehr Stabilität sorgen?

Es war auch erstmal nur ein Entwurf. Den Stabilitätsunterschied zwischen Leimholzarbeitsplatten und Sperrholz kenne ich nicht genau, dafür fehlt mir die Erfahrung. Ich kann nur "erahnen", dass Sperrholz stabiler ist, aber wo bekomme ich 30mm Sperrholzplatten in den erforderlichen Maßen?

Geplant war, diese Arbeitsplatten als Grundmaterial zu verwenden:
IKEA | Küchenschränke & Elektrogeräte | Arbeitsplatten | PRONOMEN | Arbeitsplatte

Mal angenommen, die konstruktionstechnischen Probleme wären gelöst, wie bekomme ich dann den gewünschten Farbton (sehr dunkel, fast schwarz mit ganz leichtem Rotstich) auf die Platte?
Muss ich abschleifen und dann mit Beize arbeiten oder kann ohne anschleifen ein farblich gemischter Lack o.ä. aufgetragen werden?
 

SimonS

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Hallo,
Hier einige Links zu Betten.
Vielleicht ist ja was brauchbares dabei:
Bauanleitung für ein japanisches Bett Marke Futon
unter Aufbauanleitung findet man einige Hinweise auf diverse Bettkonstruktionen:
PRODUKTDATENBANK|e15.com[domain]=2
Die Stabilität von Sperrholz ist nicht generel höher als bei Vollholz. Es kommt auf die Belastungsrichtung an. Vollholz hält immer dann viel, wenn die Belastung quer zur Faserrichtung auftritt. Dann ist die Stabilität höher als bei Sperrholz. Bei Sperrholz ist die Belastbarkeit Längs und Quer gleich, da hier kreuzförmig die Lagen miteinander verleimt sind. Als Maß für die Stabilität kann der E-modul angesehen werden. Deshalb werden bei Vollholz auch immer zwei E-Module angegeben.
Grüße
Simon
 

gleiter

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@ Fralle: Der erste Link im vorigen Beitrag zeigt sehr schön wie ich das gebaut habe, nämlich genau so. Ich hab' somit das Rad neu erfunden... :emoji_grin:

Zusätzlich habe ich noch je zwei Beine mit einem Querholz fix verleimt.

Gruß, André.
 

Jungschiss

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Hallo Fralle!

Die Zargenverbindungen die Du in Beitrag 3 gepostet hast, ist sehr gut, nur das Scherholz ist zu kurz.
Wenn Du zusätzlich noch verschraubst, hält es sowieso besser als jeder Metallverbinder. Da würde ich mir überhaupt keine Sorgen mehr machen.
Wenn Du das Scherholz noch länger machst und die Verbindung noch verbesserst brauchst Du keine Schrauben, auch bei Familienplanung.

Aber Du hast Dich ja eh jetzt auf Platte eingeschossen:emoji_slight_smile:......

Viel Spass wünsche ich Dir!
 

Fralle

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Ein neues Kapitel in der Bett-Planung ist erreicht...

Nachdem ich mich ein bisschen über Holzpreise informiert habe, muss ich leider feststellen, dass Eiche oder Esche vieeel zu teuer wäre und ich mit Materialkosten nur für's Holz schon bei fast 1000,-€ landen würde...

Preisbeispiel:
(Angebot eines Holzhändler bei mir in der Nähe)
38 mm Leimholzplatte Eiche, keilgezinkte Lamellen, Längskanten gefast, D3 verleimt, beide Oberflächen sauber geschliffen
250 cm x 40 cm kosten 200€ (bei anderen Plattenformaten ändert sich der qm-Preis nicht)
Esche hat den gleichen Preis, Buche würde gut die Hälfte kosten (1qm für 102,50€), ist mir insgesamt aber auch noch zu teuer, hinzu kamen da noch konstruktive Probleme (z.B. Herstellung eines 15x15-Pfosten)

Auch die Idee, das Bett aus der Ikea-Arbeitsplatte zu bauen, überzeugte mich nicht.

Also habe ich entschieden, Hobelware (Fichte/Tanne Vollholz) und/oder Fichte Leimholz zu verwenden. Dabei komme ich nämlich auf Gesamtkosten für das Holz von maximal 150€.

Preisbeispiel:
Fi/Ta Latten, allseitig gehobelt, Kanten gefast
90x90mm x 270cm = 7,50€/lfm > 20,25€
Fi/Ta Latten, Glattkantbretter, Gtkl. 1, allseitig gehobelt, Kanten gefast
21x170mm x 270cm = 2,95€/lfm > 7,97€
(besteht bei der Verwendung von Vollholzbrettern die Gefahr, dass sich das Holz noch stark verzieht?)
28 mm Leimholzplatte Fichte, keilgezinkte Lamellen, Längskanten gefast, D3 verleimt, beide Oberflächen sauber geschliffen
250 cm x 40 cm = 40,25€ (1cm dünner, aber nur 20% vom Eichenpreis)

Dazu habe ich mir wieder eine Eckverbindung überlegt (siehe Anhang), habe mich davon verabschiedet, äußerlich keine Schrauben sichtbar zu verarbeiten. Beim jetzigen Entwurf lassen sich diese aber ganz gut verstecken. Ich weiß auch, dass Fichte eine geringere Festigkeit als andere Hölzer hat, mein alter Bettrahmen ist aber aus 7er Kanthölzern und macht nicht den Eindruck instabil zu sein...

Gebt mal bitte Euren Senf zu beiden Varianten der neuen Eckverbindung ab!

Meine 2. Frage bezieht sich auf die Behandlung des Fichtenholz: Nach wie vor möchte ich eine dunkle Farbe erreichen, also dachte ich mir, ich verwende eine Beize (z.B. Palisander oder etwas ähnliches)

- Was muss ich grundsätzlich beim Beizen beachten? (Hab das noch nie gemacht)
- Arbeitsschritte? Beize auftragen, überflüssiges Abnehmen, danach Anschleifen und lackieren? (Parallel lese ich bereits einige Forenbeiträge zum Beizen)
- Gibt es große Qualitätsunterschiede bei unterschiedlichen Marken? Ist die qm-Angabe auf den Fläschen zuverlässig oder reicht's gerade mal für die Hälfte (wie bei Angaben für Wandfarbe)?

Ich hoffe auf viele weitere, hilfreiche Kommentare!

Gruß,
Frank
 

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gleiter

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Bitte, warum willst Du keilgezinktes Holz verarbeiten? Wenn ich Deine Zeichnung richtig lese werden mehrere Hölzer miteinander verleimt, da kannst Du doch ruhigen Gewissens gehobelte Bretter nehmen, stabil wird das durch die Verleimung allemal.

Eine innenliegende Eckverbindung stelle ich die nächsten Tage ein, geht auch ohne Schraubenverbindung. Habe ich in Fichte/Lärche gebaut.

Zum Beizen kann ich gar nichts sagen, ist nicht Meines.

Gruß, André.
 
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