Betrugsmasche Online Handel

ChristophW

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Die Betrüger haben sich ins System eines Autohaus gehackt und die Kontonummer ausgetauscht. Der Autokäufer hat somit die sagenhafte Summe von 24000€ auf ein fremdes Konto überwiesen.
Bin ich eigentlich der einzige der eine Rechnung über der 24.000 € (!) noch aus Papier sich vom Händler persönlich hätte aushändigen lassen?
 

FredT

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Persönlich oder per Post, aber beides vom Autohaus gedruckt, und wenn ein Angebot schriftlich vorhanden war, auch gern die Rechnung per PDF. Alles beides zum Vergleich
 

Lorenzo

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Bargeld bedeutet auch Privatsphäre, elektronisches Bezahlen Comfort.
Jeder sollte entscheiden können was wichtiger ist.
 

WinfriedM

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Ohne Bargeld wäre es eine Katastrophe !
Man denke nur mal an die Kinder, sie bringen Zeitungen weg und bekommen dafür etwas Taschengeld und kaufen sich davon dann mal ein Eis etc.
Oder der Nachbarsjunge gießt die Blumen, wenn man in den Urlaub fährt und bekommt dafür nen Zehner oder bietet sich zum Rasenmähen an, manch andere Kinder gehen mit Omma's Hunden Gassi, wenn sie selbst nicht können.
Das gäbe es doch ohne Bargeld alles nicht mehr !

Das ist alles auch ohne Bargeld machbar. In den Niederlanden kaufen die Kinder sich ganz selbstverständlich ihr Eis mit dem Handy als Zahlungsmittel. Und Geld senden an Freunde ist ja mit Paypal oder auch diversen Banking-Apps (Giropay) kein Problem. Vermutlich wird es dann auch ganz billige Endgeräte für 10-30 Euro geben, mit der man das alles machen kann. Für alle, die kein Smartphone haben oder haben wollen.

Was ich aber schade finde: Dieses echte Materielle an Bargeld erscheint mir wichtig, auch um einen Umgang damit zu lernen. Virtuell ist es im doppelten Sinne nicht greifbar und damit nur schwer be-greifbar.
 

WinfriedM

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Na ja, die zeitnahe Information, dass man eben an ein suspektes Konto Geld überwiesen hat, wäre jetzt auch keine Hilfe mehr, oder?

Oft ist es ja so, dass viele kleinere Überweisungen gemacht werden. Wenn ich die erste sehe, kann ich kurzfristig eingreifen und verhindere Schlimmeres. Das wäre der Nutzen.
 

HeikeSH

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Ich weiss nicht wie das rechtlich wäre. Angenommen ich bestelle in einem Onlineshop, bekomme von der Domain eine Email mit der Bestellbestätigung und die Kontodaten sind gefälscht, wenn ich dann dahin überweise...... Was ist dann? ... Wer haftet da wenn das so gut gemacht ist?
Ich sehe das (ohne Gewähr! Ich bin zwar Juristin, aber Zivilrecht ist nicht mein Gebiet und bekanntlich ist man auf hoher See und vor deutschen Gerichten ohnehin nur in Gottes Hand) so: Mit der Zahlung auf das Konto der Betrüger erfüllt der Kunde nicht seine Pflicht aus dem Kaufvertrag. Dem Shop schuldet er weiterhin Zahlung. Aber andererseits erwirbt er gegen den Shop einen Schadensersatzanspruch, weil der seinen Laden offensichtlich so schlecht gegen Hacker geschützt hatte, dass die Betrüger den Kunden schädigen konnten. Der Kunde kann dann die Aufrechnung erklären und Lieferung der bestellten Ware verlangen, muss allerdings seinen Rückzahlungsanspruch gegen die Betrüger an den Shop abtreten.
 

uli2003

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weil der seinen Laden offensichtlich so schlecht gegen Hacker geschützt hatte,
Das kann man nicht pauschalieren und muss vorab erst einmal geklärt werden. Wenn die eingesetzte Software up to Date ist (der Shopbetreiber nutzt ja in der Regel fertige Softwarelösungen), trifft den Shop keine Schuld - dann ist die Kohle wohl weg.
 

fahe

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Autohaus ist aber seltsam, wie ist er denn da an die "neue" IBAN gekommen?
Es soll schon Einbrüche gegeben haben, die nur dem Zweck dienten, auf Zahlungsterminals die Firmware auszutauschen.
Warenwirtschaftssystem von außen/innen/sche**ßegal gehackt, Bankverbindung ausgetauscht. Fertig.

Bin ich eigentlich der einzige der eine Rechnung über der 24.000 € (!) noch aus Papier sich vom Händler persönlich hätte aushändigen lassen?
Und Du hättest explizit nachgefragt, ob die angegebene Iban wirklich korrekt ist? Und die/der befragte Mitarbeiter hätte wirklich seinem (unentdeckt manipuliertem) Warenwirtschaftssystem misstraut? Oder gar die da angegebene Iban mit früheren Rechnungen verglichen? Ich glaube Du kannst Dir die Frage selber beantworten, welche Vorteile Deine Papierrechnung gebracht hätte. Abgesehen davon erfordert imho in Schland jede Rechnung die Papierform oder eine qualifizierte Signatur, falls digital...

2FA ist seit neuestem vorgeschrieben für Banken, falls deine Bank das anders macht würde ich da mal nachhaken...
Sicher, dass das beim Authentifizieren gilt? Und nicht erst bei Transaktionen jeder Art? Also, da lass' ich die Katze aus dem Sack: 1822direkt. Eine der großen Direktbanken, Tochter der Frankfurter Sparkasse. Anmelden am Online-Banking... nix 2FA. Dem bankfritzen eine Frage stellen, Überqweisungen machen, whatever... TAN erforderlich.

Persönlich oder per Post, aber beides vom Autohaus gedruckt, und wenn ein Angebot schriftlich vorhanden war, auch gern die Rechnung per PDF. Alles beides zum Vergleich
...hm, Dein Ausdruck auf feinsten handgeschöpften Bütten und das schnöde PDF basieren höchstwahrscheinlich auf den identischen Daten.

Es sei denn, Autohäuser leisten sich noch, klassische Briefbögen im Bogenoffset vom Drucker anfertigen zu lassen. Gibt's in meinem Umfeld zumindest bei Rechnungen, Angeboten und ähnlichem Kram längst nicht mehr, weil man dann wieder erste Seite und weitere unterscheiden möchte. Also werden Briefkopf und Fuß mit über den Drucker erzeugt, nachdem der Praktikant da so eine schöne Wordvorlage zusammengebastelt hat...:emoji_wink:

Das kann man nicht pauschalieren und muss vorab erst einmal geklärt werden. Wenn die eingesetzte Software up to Date ist (der Shopbetreiber nutzt ja in der Regel fertige Softwarelösungen), trifft den Shop keine Schuld - dann ist die Kohle wohl weg.
...ich denke, die Kette geht dann einfach weiter. Der Shopbetreiber ist nicht raus, hat aber nun seinerseits evtl. Ansprüche gegen den Dienstleister.
 

Mitglied 59145

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Bei uns wäre das auch kein Unterschied, ob als PDF oder per Post.

Bei Post wäre von meinem Gefühl klar, wieso das bei PDF anders sein sollte, weiß ich nicht.

Aber ich weiß da eh nichts......
 

ChristophW

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Und Du hättest explizit nachgefragt, ob die angegebene Iban wirklich korrekt ist? Und die/der befragte Mitarbeiter hätte wirklich seinem (unentdeckt manipuliertem) Warenwirtschaftssystem misstraut?
Also früher (ganz früher, als noch die Gummistiefel aus Leder waren), da hatte man Briefpapier wo all sowas drauf stand und es wurde dann nur die wirklich veränderlichen Daten "dazugedruckt". Und wenn auf der Rechnung Plötzlich als Empfängerland was anderes gestanden hätte hätte ich sicherlich nachgefragt. Laut artikel konnte der Kunde sogar die Rechnung nicht öffnen, dann wurde ihm nochmal eine (andere??) Rechnung zugeschickt (die er dan wunderlicherweise öffnen konnte) also klingt alles sehr merkwürdig.

Und bei den üblichen Beträgen für eine Autokauf kann man denke ich eine gewisse Sorgfalt schon verlangen, einmal auf die Rechung schauen ob da nicht völliger Käse drauf steht ist da nicht zu viel verlangt :emoji_wink:

Abgesehen davon erfordert imho in Schland jede Rechnung die Papierform oder eine qualifizierte Signatur, falls digital...
Nein wurde wieder abgeschafft. Eine Signatur nützt dir aber auch nix wenn an der Quelle rumgepfuscht wird.
 

ChristophW

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Bei uns wäre das auch kein Unterschied, ob als PDF oder per Post.
Es geht doch darum das hier (scheinbar) automatisierte Rechnungen direkt aus dem System versendet wurden ohne das da jemand nochmal draufschaut, bei Post wird ja wenigstens nochmal aus den Drucker geholt und eingetütet, wenn man natürlich nicht merkt das da auf einmal Bank of Honolulu draufsteht ... :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

Mitglied 59145

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Muss ja nichtmal Bank of Honululu sein.
Geht auch mit deutscher IBAN und deutschem Konto......

Es gibt immer jemanden der andere Probleme hat als die Haftung ggü seiner Bank
 

fahe

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Also früher (ganz früher, als noch die Gummistiefel aus Leder waren), da hatte man Briefpapier wo all sowas drauf stand und es wurde dann nur die wirklich veränderlichen Daten "dazugedruckt".
...habe ich ja angedeutet in der Antwort auf Fred.

Nein wurde wieder abgeschafft. Eine Signatur nützt dir aber auch nix wenn an der Quelle rumgepfuscht wird.
Das ist klar. Da war ich zu kurz angebunden. Ich kenne kein "normaels" Autihaus, das seinerzeit die Signaturanforderungen erfüllt hätte, was ein Grund fürs Papier gewesen sein mag.

Aber, wie geschrieben, ich denke in mehr als 80 Prozent aller Fälle gibt es kein gedrucktes Briefpapier mehr, sondern es wird gedruckt, was im Warenwirtschaftssystem - oder in Schreiners Büro oder wie der Branchenkram heißen mag :emoji_wink: - hinterlegt ist.
 

fahe

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wenn man natürlich nicht merkt das da auf einmal Bank of Honolulu draufsteht
...im nationalen Verkehr müsste da nicht einmal ein Bic erscheinen, die Iban sollte reichen.

Ein deutsches Konto, dass der nichtsahnende "Geldwäscher" von der Straße für'n Hunni eingerichtet hat, nachdem man ihn einmal unter die Dusche und danach in passable Klammotten gesteckt hat. Nein, das ist keine Berber-Diskrimminierung, es gab' ja solche Fälle.

Eingehende Beträge werden zeitnah weitertransferiert, bis sie auf irgendeinem exotischen Konto landen.
 
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