Betonabplatzungen reparieren

pedder

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Hallo Betonwerker, an meiner Garage ist ein bisschen was vom Beton abgeplatzt. Ich weiß nicht wie man das richtig repariert. Aber eine von euch bestimmt.
IMG_20220218_081855.jpg

Wie saübern und vorbereiten? Womit füllen? Schutzschicht aufbringen?
 

Holzrad09

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Die Bewehrung ist korrodiert und hat den Beton gesprengt, ist eine normale Alterserscheinung.
Machen kannst Du da nix. Brücken etc. werden dann einfach abgerissen, dann haben sie in der Regel aber auch das entsprechende Alter.
Alles, egal was Du da draufschmierst, wird wieder weggedrückt.
LG
 

Johannes

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Hallo Pedder,
ich verfüge da über keinerlei Erfahrungen, aber meine Idee wäre, ein verzinktes L-Stahlprofil (so 8 x 5cm) über die ganze Breite drunter dübeln ( Schrauben einkleben). Und dann den Bereich darüber mit Resoplan, oder ähnlichem, verkleiden.

Es grüßt Johannes
 

Fichtenelch

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Mit dem von @Holzgolf empfohlenen Betonspachtel bekommst du das hin.
In der Schallungszimmerei und allgemein Betonbau wird oft auf sowas zurück gegriffen.
Beim Ausschalen geht ja auch nicht immer alles glatt, wenn da was ausbricht kommt oft Betonspachtel.
 

joh.t.

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Vorher vielleicht noch gucken ob noch mehr Abbplatzt, einmal mit der Drahtbürste über das Moniereisen und mit Antirost gestrichen. Und natürlich das TM von dem Betonsspachtel lesen.
 

fahe

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Mit dem von @Holzgolf empfohlenen Betonspachtel bekommst du das hin.
@Holzrad09 hat es doch schon geschrieben: Schuld hat die Korrosion des Bewehrungsstahls. Sieht man ja auch überdeutlich am Verlauf der Schadstelle. @Holzrad09 hat aber auch nicht geschrieben, dass @pedder die Hütte abreißen soll...:emoji_wink:

Alles, was Haarrisse sehen oder vermuten lässt, abklopfen, Bewehrung freilegen und mit einer ordentlichen Bürste auf 'nem Winkelschleifer gründlich entrosten. Korrosionsschutz drauf... und dann Betonspachtel. So würde ich das machen.
 

Holzrad09

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Bewehrung freilegen und mit einer ordentlichen Bürste auf 'nem Winkelschleifer gründlich entrosten. Korrosionsschutz drauf... und dann Betonspachtel. So würde ich das machen.
Das wäre der richtige Weg, doch ist es in diesem Fall kein Fundament sondern ein Sturz. :emoji_astonished:
Und umso mehr Ich da wegmeißel um den rostigen Stahl freizulegen, umso mehr wird der Sturz geschwächt. Ist ne doofe Situation.

Vielleicht ist der Vorschlag aus #5 gar nicht schlecht, den Sturz einfach zu verstecken.
LG
 

ghost82

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Richtig wäre es das Eisen freizulegen, Sandstrahlen, direkt danach grundieren und nach Trocknung des Rostschutzgrundes die Fehlstelle mit Betonspachtel (hier gibt’s verschiedene Hersteller) zuzuspachteln.

Im “Kleinen“ wird oft auf das Sandstrahlen verzichtet und mit einem Winkellschleifer, so gut wie man dran kommt, entrostet. Der restliche Aufbau ist gleich. Es wird halt immer eine Schwachstelle bleiben aber keine die Dir in nem halben Jahr wieder auseinanderfällt im Normalfall.
 

falco

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Mit der gezopften Bürste saubermachen, Stahl und Beton, so dass es so rau wie möglich ist. Dann zwei Kellen Betofix von Remmers dünn anmischen und als Haftbrücke anwerfen. Alles was sauber bleiben soll abhängen. Nach einer guten Stunde etwa ist das angezogen, dann erforderliche Menge anrühren und aufspachteln. Nach dem Anziehen vorsichtig profilieren, zum Schluss mit einem Nassen Schwamm abreiben bis die Oberfläche Spiegelblank ist. Drei Tage vor Sonne und zu starkem Wind schützen, bei Bedarf nachnässen.
 

MxS

ww-pappel
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Sowas haben wir vor inzwischen über zehn Jahren an unserem Balkon saniert und bis heute ist es dort ruhig. Folgendes Vorgehen sollte also passen:

- Stahl freilegen (alles lose Material abtragen)
- Stahl entrosten: Abbürsten reicht z.T. nicht aus, weil die Bürsten den Rost nicht porentief rausholen und die Oberfläche zu glatt wird. Sandstrahlen (das haben wir gemacht, soweit man eben hinkommt) oder Hochdruckwasserstrahlen wird empfohlen.
- Korrosionsschutzschlämme von PCI nach Herstelleranweisung auftragen
- Oberfläche mit Reparaturmörtel des gleichen Herstellers wieder schließen

Das mag etwas übertrieben wirken, funktioniert aber. Nur die Abplatzungen wieder schließen oder eine nur oberflächliche Entrostung ohne Korrosionsschutz sind kaum längerfristig haltbar. Zumindest sprechen die ganzen geflickten Stellen, an denen es nach wenigen Jahren wieder rostet, eine deutliche Sprache.
 

pedder

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Vielen Dank für die Rückmeldungen!

Dann werde ich mir mal son' zeug besorgen und auf Trocken aber kühle Tage warten?!
 

pedder

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ein verzinktes L-Stahlprofil (so 8 x 5cm) über die ganze Breite drunter dübeln ( Schrauben einkleben). Und dann den Bereich darüber mit Resoplan, oder ähnlichem, verkleiden.
Ich mag die Idee, aber:
Was man auf dem Bild nicht sieht: Es ist eine 4er Reihengarage.
Das sieht k*ck* aus, wenn ich da an unserer eine Verkleidung anbringe.
 

U.Tho

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Von der Ursache her würde ich denken, die Betondeckung ist / war zu gering für einen wirksamen Rostschutz, d.h. mind. 2,5 - 5 cm.
Seit einiger Zeit wird wegen Rostschutz auch eher C35 an Stelle C25 (früher B25) eingebaut.
 

kberg10

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Zum Thema Rost, manche Moniereisen müssen rostig sein damit die Oberfläche rau wird und der Beton sich dann besser fest krallt.
Das halt für falsch, denn Beton hat die Eigenschaft den Stahl zu entrosten. Sämtliche Moniereisen die ich rostig eingebaut und später wieder freilegte
sind bzw waren blank. Das was man auf dem Foto sieht ist durch Risse und Temperaturunterschiede entstanden.
Man stelle sich vor, da würd ja die Haltbarkeit von Massivbetondecken defacto ablaufen. Eisen mit diesem Aussehen dürfen von vornherein nicht eingebaut werden (Plattenrost).
 

pedder

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Du meinst für diese 50 cm kommt ein Unternehmer raus?
ISt das nicht ein bisschen mit Kanonen auf Spatzen?
 

U.Tho

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Du meinst für diese 50 cm kommt ein Unternehmer raus?
Mit Sicherheit nicht, habe ich auch nicht geschrieben. Ich würde mal anrufen, oder wenn Du willst schicke ich das Bild mal zu einem Bauleiter, ich denke, der würde mir auch privat ne vernünftige Auskunft geben. Ich sag ihm halt, das ist bei mir (nicht bei Pedder aus Kiel :emoji_wink:)
 

Holzrad09

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Zu unterscheiden sind die altersbedingte Sanierung und die Sanierung am jungen Bauteil, welche auf Probleme bei der Herstellung (durch mangelnde Verdichtung des Betons – Kiesnester, offenporige Stellen, durchscheinende, freiliegende Eisen, Transportschäden wie Kantenabbruch etc.) zurückzuführen ist. Die Sanierung des älteren Bauwerks bzw. Bauteils macht eine umfangreichere Analyse und Sanierung erforderlich.
Durch die Alterung und die über Jahre weiter stattfindende Verfestigung des Betons findet die sog. Karbonatisierung statt, bei der der natürliche pH-Wert des Betons (normal ≥ 12) auf 9 und weniger abnimmt. Ca(OH)2 + CO2 CaCO3 Erreicht dieser Karbonatisierungsgrad das Bewehrungseisen, welches lediglich mit wenigen Zentimetern Beton überdeckt ist, kommt es bei Durchfeuchtung des Betons nun zur Rostbildung. Diese hat zur Folge, dass der Querschnitt des Eisens verringert wird (Einfluss auf die statische Tragfähigkeit). Gleichzeitig entsteht durch den Rost eine Volumenvergrößerung, die die Betonüberdeckung absprengen kann. Die Folge sind freiliegende Eisen, die ungeschützt der weiteren Rostbildung ausgesetzt sind.
Quelle: https://www.sopro.com/fileadmin/customer/productdata/de_DE/Planer_kapitel/de_2017/Planer8_Kap15.pdf
Mühselig manchmal hier .....
 

Andreas W.

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Hallo pedder,

die Vorredner haben es ja bereits geschrieben:

- alles, was in dem Bereich lose ist, vom Beton abkolpfen (da kann man richtig kräftig mit dem Hammer draufschlagen);
- eigentlich müßtest Du sogar rechts und links und vorne und hinten, oben und unten noch etwas vom noch festen Beton abstemmen;
- Armierungseisen möglichst gründlich entrosten (mit Winkelschleifer und Scheiben-/Topfbürste und Schutzbrille);
- wieviel bleibt von der Armeirung noch übrig?
- wenn Rost nur oberflächlich war, Rostschutz aufpinseln;
- wenn der Rostschutz getrocknet ist, Betonsanierung (ist schon verlinkt worden) aufspachteln, evtl. mehrlagig; das Zeug klebt sehr gut, also auf Boden, Umgebung usw. aufpassen;
- wenn alles abgetrocknet ist, reparierte Stelle streichen - fertig.

Wicht wäre: warum konnten die Eisen rosten?
Hast Du eine Fertiggarage? Da kommt es vor, daß die Abdichtung von oben im Laufe der Zeit schadhaft wird oder von Anfang an schadhaft war.
Das solltest Du vor der Aktion abklären und abstellen, sonst rosten die Eisen wieder und der Beton platzt wieder ab.
Feriggaragen werden wegen der geringen Betonstärken mit realiv hochwertigem Beton gebaut. Durch die geringen Betonstärken lassen sich die normalen Betonüberdeckungen (= Beton über den Armierungseisen) oft nicht einhalten, deswegen reagieren die empfindlicher auf Beschädigungen als "massiv" betonierte Teile.

Holzrad hat es schon geschrieben - Dein Beton ist nicht durch Frost abgeplatzt, sondern durch das "Rosten" der Eisen.
Durch den Vorgang des Rosten findet eine Volumenvergrößerung der Eisen statt. Das kann der umgebende Beton eine zeitlang mitmachen, irgendwann wird es aber zuviel und er platzt ab. Je weniger Überdeckung, desto schneller geht das.
Die Eisen sind im Beton eigentlich durch den Vorgang der "Hydratation" des Zement im Beton rostgeschützt. Auch hier - je mehr Beton um die Eisen herum ist, "desto mehr kann hydrieren" und die Eisen vor Rost schützen.
Durch Risse im Beton kann CO2 eindringen und der Beton kann dadurch "Karbonatisieren". Risse können schon beim Betonieren entstehen, durch starke Belastung oder auch z.B. durch einen Anfahrschaden o.ä.
Wenn das passsiert (also Karbonatisierung), sind die Eisen nicht mehr rostgeschützt und können bei "Wassereinbruch" rosten (Volumenvergößerung usw.).
Zumindest so in etwa läuft das ab.
Chloride in der Luft (z.B. in Meeresnähe) verschlimmern das Ganze.

Deswegen Undichtigkeiten von oben beseitigen, und schauen, daß alles ohne große Risse eingebaut wird.

Gruß, Andreas
 
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