Beton Schalung mit Bewehrung

RS-Tischler Bo

ww-kastanie
Registriert
6. November 2009
Beiträge
28
Ort
Paderborn
Da meine Freundin mich schon seit Jahren versucht zu Überreden einen neuen Esstisch anzuschaffen, haben "wir" uns nun darauf geeinigt, das ich einen selber baue. Nach ein paar Stunden im Netz, war auch schon ein neuer Esstisch gefunden. (Foto ist angehängt).

Jetzt zu meiner Frage, wie stelle ich den Betonsockel her?

Ich baue mir erstmal eine Schalung aus möglichst glatten Materialien, dachte an Siebdruck oder Kunststoffplatten?

Bringe die Bewährung ein. Jedoch wie?
Biege ich den Stahl in die Form und verankere ihn mit Draht??? damit er nicht zu Boden sackt und sich abzeichnet???

Es muss ja eine Seite geben, die zur Befüllung offen bleibt, dort bekomme ich doch keine Glatte Fläche oder doch?

Kann ich den Beton hinterher schleifen und lackieren?

Hoffe ihr könnt mir helfen, habt Tipps oder schon Erfahrungen damit gesammelt.

Beste Grüße und danke
 

Anhänge

  • Unbenannt.PNG
    Unbenannt.PNG
    468,1 KB · Aufrufe: 204

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.542
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

in Beton wir das ...schwer.
evtl eine UK mit HPL oder einen Kunstmineral passender Optik verkleiden oder IMI Beton.
Glaube von Dyckerhoff gibt es eine spezielle Mischung für Sichtbeton.
 

RS-Tischler Bo

ww-kastanie
Registriert
6. November 2009
Beiträge
28
Ort
Paderborn
Ja, diese Varianten kenne ich. Habe auch überlegt HPL zu benutzen, es gibt auch fertige Platten, welche mit einem Gipsgemisch überzogen sind, jedoch sind mir diese Lösungen dann nicht AuthenTISCH genug. Würde die Blöcke wirklich gerne gießen. Muss ja irgendwie zu machen sein. Danke dir
 

Shriner

ww-eiche
Registriert
15. März 2010
Beiträge
363
Für die Armierung gibt es Abstandshalter.

Das größte Problem dürfte das Gießen selbst sein.
Die Hersteller solcher Teile haben dafür spezielle Rütteltische, auf denen der Beton in den Formen verdichtet wird, damit keine Löcher im Beton entstehen.

Schleifen geht nur bedingt.
Wenn man nämlich zu stark schleift, werden auch die im Beton enthaltenen Steinchen angeschliffen, und das sieht dann aus wie ein Terrazzo-Boden.
 

bello

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2008
Beiträge
8.788
Alter
66
Ort
Koblenz
Hallo,

erstelle den Sockel aus Multiplex, beklebe ihn mit Gewebe (z.B. von Caparol), grundiere das Ganze und spachtel jede Seite für sich mit Bodenausgleichsmasse, die Du allerdings dickflüssiger als in den Herstellervorgaben anrühren musst. Wenn Du dann die folgende Seite nach dem Austrocknen spachtelst, ist nur noch geringes Nacharbeiten der Kanten erforderlich.

Gruß
 

RS-Tischler Bo

ww-kastanie
Registriert
6. November 2009
Beiträge
28
Ort
Paderborn
Also die kleinen luftbläschen stören mich nicht weiter, gehört ja zum beton. Die größeren dürfte ich mit hilfe eines schwingschleifers oder bohrhammers rauskriegen welche ich gegen die form halte.

Wenn ich ein grundgerüst baue und es verspachtel, sieht es zwar so aus als wäre es massiv, ist jedoch nicht authenTISCH.
 

Shriner

ww-eiche
Registriert
15. März 2010
Beiträge
363
Also die kleinen luftbläschen stören mich nicht weiter, gehört ja zum beton. Die größeren dürfte ich mit hilfe eines schwingschleifers oder bohrhammers rauskriegen welche ich gegen die form halte.

Wenn ich ein grundgerüst baue und es verspachtel, sieht es zwar so aus als wäre es massiv, ist jedoch nicht authenTISCH.

Stell Dir das nicht zu einfach vor.

Wir hatten mal eine Küche herzustellen, auf der eine Beton-Arbeitsplatte mit integrierter Spüle montiert wurde.
Der Bauherr hat die Arbeitsplatte selbst bei einer Firma, die sich auf solche Arbeiten mit Feinbeton spezialisiert hatte, bestellt.

Erst die zweite Platte konnten wir einbauen, und auch die musste vor Ort nachgearbeitet werden.

Naja.
Versuch mach kluch.
:cool:

Good luck!

Hast Du Dir übrigens schonmal Gedanken über das Gewicht gemacht?

Für besagte Arbeitsplatte, 60mm dick und 6000mm lang, brauchten wir zehn Mann, um die an Ort und Stelle zu hieven.
:emoji_grin:
 

RS-Tischler Bo

ww-kastanie
Registriert
6. November 2009
Beiträge
28
Ort
Paderborn
Das gewicht lässt sich ganz einfach über die rohdichte und g/cm3 bestimmen. Ein block dürfte um die 60kg wiegen. Also im bereich des möglichen. Ich verstehe schon das sowas für uns nicht einfach ist. Wir sägen, fräsen, hobeln und schleifen halt lieber als zu gießen und formen. Aber für einen schalungsbauer oder maurer dürfte das ein witz sein. Vielleicht findet sich ja ein ex maurer hier im forum der ein paar tipps auf lager hat. Dank euch trotzdem.
 

OlliT

ww-birnbaum
Registriert
20. Februar 2011
Beiträge
207
Ort
Ehringshausen
Hallo,

ich denke das ist machbar.

Ich habe z.B. die Sockel für die Pfostenträger meines Holzlagers mit Tischlerplatte geschalt und die Seiten sind superglatt geworden, obwohl wir keinen Rüttler eingesetzt haben. Mit Siebdruck sollte das noch besser werden. Mach den Beton nicht zu trocken an, damit er sich gut verdichten läßt. Erst etwas Beton einfüllen und verdichten, dann Eisen rein, Beton, ...

Du kannst den Beton doch ganz easy über die Schalung abziehen. Achtung, wenn der Beton absetzt überschüssiges Wasser entfernen und eventuell noch mit Zementmörtel auffüllen. Ich würde das ca. 2 Stunden beobachten. Zuletzt mit der Glättkelle sauber abziehen. Oberfläche während des Abbindens feucht halten.

Willst Du den Beton selber mischen? Mit Betonkies 0-16 und 4 zu 1 mit Zement mischen habe ich stets gute Erfahrungen gemacht.

Viel Erfolg

Olli
 

Andreas W.

ww-esche
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
512
Ort
Mittelfranken
Hallo RS Tischler Bo,

machbar ist das auf jeden Fall.

Die Bewehrung vorher biegen und im Zuge des Betonierens dann einbringen. Die Füße werden geschätzt 6cm dick und 20cm hoch, da sollten drei Ringe Armierung genügen. Für die Bewehrung gibt es Abstandhalter z.B. aus Plastik (die "Ringe") oder Betonstücke, kann aber sein, daß die zu groß für Dein Vorhaben sind bzw. das Ganze umständlich machen
Z.B. hier:

FRANK Abstandhalter - Max Frank GmbH & Co. KG

Frag´ mal auf einer Baustelle oder bei einem Betonautofahrer nach Fließmittel bzw. Betonverflüssiger, dann erleichterst Du Dir das Rütteln und die Verarbeitung und der Beton wird richtig glatt.
Zuviel Wasser würde ich nicht verwenden, da der Beton sonst stark schwindet und ggf. Risse bekommt.

Mach Dir auch Gedanken über die Kanten, da Beton scharfkantig wirklich schemrzhaft werden kann.

Bei sowas kommt man wohl um ein-zwei Probestücke nicht herum.

Wünsche gutes Gelingen!

Gruß, Andreas
 

gbr68

ww-birke
Registriert
8. Juni 2010
Beiträge
60
Ort
Müncheberg / bei Berlin
Hallo Bo,
habe selber schon so einige Formen gebaut und mit Beton ausgegossen. Ich nehme dafür immer diese Schaltafeln aus Sperrholz, auch mit dieser glatten braunen Melaminharz Beschichtung, die sind wesentlich günstiger und du bekommst ein gleichwertiges Ergebnis. Wichtig noch das Einstreichen der Form mit Schalungsöl (einfach Speiseöl geht auch). Die Schalung so bauen, dass du sie dann hinterher (nach dem Abbinden des Betons) wieder leicht auseinanderschrauben kannst. In deinem Fall würde ich unten eine Grundplatte hinlegen, etwas größer sollte sie sein, dann einen äußeren und einen inneren Ring (Rechtecke, deiner gewünschten Form entsprechend) darauf schrauben, diese dann nochmal durch rechtwinklige Stützen, außen gegen das Ausbeulen sichern (deshalb die Grundplatte auch etwas größer machen). Den inneren Ring würde ich auf Gehrung machen und mit Metallwinkeln zusammenschrauben (wie gesagt, leichtes auseinanderschrauben hinterher). Ich habe für solche Vorhaben immer Trasszement genommen, ist zwar etwas teurer allerdings bei den geringen Mengen unwesentlich, aber ideale Eigenschaften für diese Art von Vorhaben. Die Mischung dann 1/3 mit gewaschenem Kies 0-4, (entgegen anderslautender Empfehlungen) nicht zu feucht machen, erstmal eine Schicht in die Form bringen und feststampfen, dann die Armierung rein, Beton rein und zwischendurch immer wieder Stampfen. Wenn die Form voll ist, von außen mit dem Hammer auf die Form schlagen, viele kleine Schläge, von der Seite, von unten usw. die ganze Form entlang, immer wieder. Bringt den Rütteleffekt und die restlichen Luftblasen aus dem Beton. Am Schluss dann die Oberfläche an der Schalung glatt abziehen, auf den nassen Beton mit einem Küchensieb puren Zement aufstreuen und erneut glätten, so erhältst du eine schön geschlossene Oberfläche, die zwar ein wenig anders aussieht als die Schalungsseitige, aber kannst diese Seite ja später nach innen nehmen. Die Form dann mit Folie, gegen zu schnelles Austrocknen, abdecken und 48h stehen lassen. Dann vorsichtig die Schalung entfernen, mit Wasser besprühen und wieder abgedeckt weitere 48h so stehen lassen und

FERTIG

Schleifen würde ich nicht, das muss alles durch die Schalung schön glatt werden, ggf. die Kanten vorsichtig mit Schleifpapier brechen.

Gruß Gunther
 

RS-Tischler Bo

ww-kastanie
Registriert
6. November 2009
Beiträge
28
Ort
Paderborn
Vielen dank, damit kann ich was anfangen. Könntest du noch ein bisschen mehr auf die armierung eingehen. Benötige ich diese abstandshalter? Wieviel stahl sollte ich benutzen? Wie kann ich mir die viskosität des betons vorstellen?
 

Eddy

ww-robinie
Registriert
13. April 2011
Beiträge
1.557
Ort
NRW
Ich würde die Körnung 0-16 nehmen!
0-4 nimmt der Fliesenleger um Estrich zu machen.
0-4 wird für diese Form nicht die benötigte Festigkeit geben.
Google mal ein wenig:emoji_grin:
 

ARON

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2011
Beiträge
679
Ort
NRÜ
Hallo Bo,

schöner Tisch. Glaube aber nicht, daß man ohne geeignete Schalung und Rütteltisch eine ähnlich Qualität erreicht.

Bei der Schalung spielt die Oberfläche eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist: Wie bekommst Du die Innenschalung wieder heraus? Der Vorschlag, diese auf Gehrung zu schneiden, ist in meinen Augen zum Scheitern verurteilt. Selbst bei sauberster Arbeit wird die Schalung nach außen gedrückt. Zerstörungsfrei bekommst Du die nie wieder ab.

Die Kanten wirst Du wahrscheinlich auch nicht so scharfkantig herstellen können. Da solltest Du Dir Gedanken über eine Fase machen (welches dem Design aber abträglich wäre).

Wünsche Dir viel Erfolg. Wäre schön, wenn Du nach getaner Arbeit mal zeigst und berichtest, wie es geworden ist.

Gruß
ARON
 

Eddy

ww-robinie
Registriert
13. April 2011
Beiträge
1.557
Ort
NRW
Hallo Bo,

schöner Tisch. Glaube aber nicht, daß man ohne geeignete Schalung und Rütteltisch eine ähnlich Qualität erreicht.

Bei der Schalung spielt die Oberfläche eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist: Wie bekommst Du die Innenschalung wieder heraus? Der Vorschlag, diese auf Gehrung zu schneiden, ist in meinen Augen zum Scheitern verurteilt. Selbst bei sauberster Arbeit wird die Schalung nach außen gedrückt. Zerstörungsfrei bekommst Du die nie wieder ab.

Die Kanten wirst Du wahrscheinlich auch nicht so scharfkantig herstellen können. Da solltest Du Dir Gedanken über eine Fase machen (welches dem Design aber abträglich wäre).

Wünsche Dir viel Erfolg. Wäre schön, wenn Du nach getaner Arbeit mal zeigst und berichtest, wie es geworden ist.

Gruß
ARON

:confused: Hast du schon mal einen Kuchen gebacken?
ließ noch mal den Beitrag von gbr68
 

RS-Tischler Bo

ww-kastanie
Registriert
6. November 2009
Beiträge
28
Ort
Paderborn
Also ich denke auch, das es kein wirkliches Problem darstellt. Schließlich sind wir die Könige des Handwerks......Ich werd nach dem ich noch ein paar Infos bzgl. des Armierungs Abstand erhalten habe, ein paar probe Formen gießen. Ich hatte vor, die Form von innen mit Silikon Fugen zu versehen, so dürfte ich eine kleine Fase am Beton erhalten. Hoffentlich. Die Platten habe ich heute bestellt und werd mal gucken wann ich dazu komme. Trotzdem bin ich für jeden Tipp dankbar.
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.467
Alter
57
Ort
Wadersloh
Die Innenschalung bekommst du nicht heile wieder heraus, es sei denn du fertigst sie doppelt. Ich habe lange spezielle Schalungen für Beton gebaut, wir haben so manche Schalung zersägt... :emoji_wink:
Also:
Grundplatte wie beschrieben
Winkel aus Schalungsplatte zusammenschrauben, ruhig in der Länge des Innenmaßes minus 10 mm Luft, auf Gehrung. Diese Winkel alle 20 cm durch Stützen aussteifen.
Doppelte Verschalung genau auf Gehrung zuschneiden, auf die Bodenplatte stellen, von innen die Winkel einschrauben. Beim Ausschalen kannst du so die Winkel herausschrauben und die doppelte Verschalung mittels Durchbiegen gut entnehmen.

Außen arbeitest du analog dazu, hier muss es ja nicht auf Gehrung sein.

Der Rest - Armierung, Schalöl etc. wurde schon genannt. Um die scharfen Kanten zu vermeiden hat sich ein dünnes Versiegeln der Ecken mit Silikon bewährt, zudem muss die Form ABSOLUT wasserdicht sein, wenn Wasser austritt verfärbt sich der Beton an dieser Stelle enorm!

Ohne Rütteltisch sehe ich jedoch schwarz mit einem brauchbaren Ergebnis.

Grüße
Uli
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.301
Ort
Dortmund
Hallo Bo,
Bei der Schalung spielt die Oberfläche eine untergeordnete Rolle.

Wie willst du denn eine glatte/saubere Oberfläche hinbekommen, wenn die Schalungsoberfläche nicht absolut einwandfrei ist? In meinen Augen spielt gerade dies eine wichtige Rolle.


Betonrüttler bekommt man manchmal günstig bei Ebay. Ein Rütteltisch kann man sich dann selber bauen. Oder auch den Rüttler selberbauen: Motor + exzentrische Scheibe. Der Motor sollte in der Drehzahl eingestellt werden können. Und die Lager des Motors sollten gut dimensioniert sein.
 

Eddy

ww-robinie
Registriert
13. April 2011
Beiträge
1.557
Ort
NRW
Warum immer so kompliziert, Schalung auf Gehrung?
Ohne Gehrung geht die ganze Sache auch wieder gut auseinander
zu nehmen, und doppelte innenVerschalung braucht man dann auch nicht.
 

ARON

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2011
Beiträge
679
Ort
NRÜ
"Schließlich sind wir die Könige des Handwerks......" - dem ist natürlich nicht zu widersprechen.

Der Vorschlag von uli2003 scheint ausgereift zu sein. Diesen würde ich nicht einfach übergehen.

@ Winfried - Wollte nur andeuten, daß das 1. Problem das Ausschalen ist, danach kann man sich Gedanken zu der Oberfläche machen. - Hat uli aber wunderbar beschrieben.

@ Eddy - Wer einmal eine Aussparung ausgeschalt hat, der kann Dir ein Lied davon singen, wie man vorausdenkend einschalt.

@ Bo - Wie viel Bewehrung eingelegt werden muß, kann ich nicht wirklich beantworten. Würde es mit drei mal DN 8 mm versuchen. Auf Abstandshalter - egal ob aus Plastik oder Beton - solltest Du aber in jeden Fall verzichten. Diese sieht man später. gbr68 hat da den besten Vorschlag gemacht. Der Abstand sollte bei einem Bauteil ohne Witterungseinflüsse mit 2 cm völlig ausreichen.
Vielleicht solltest Du Dir noch Gedanken zu der Körnung machen. Die vorgeschlagenen 0-4 entsprechen eher Mörtel als Beton. Damit bekommst Du keine poröse Oberfläche hin (s. Dein Foto). Ich würde Estrichkies (0-8) nehmen.
Auch ist die Konsestenz sehr wichtig. Zu viel Wasser, ergibt (unten) eine sehr glatte Oberfläche. Bei zu wenig Wasser, wirst Du die Kanten und Ecken nicht vernünfig ausfüllen können.
Und mach Dir schon mal Gedanken, wie Du den Betonkern nach dem Ausschalen hochnimmst. Auch mit Schalöl wird er an der Grundplatte kleben.
 

gbr68

ww-birke
Registriert
8. Juni 2010
Beiträge
60
Ort
Müncheberg / bei Berlin
Hallo Bo,

viele wertvolle Tipps hier auf deine Frage, einige davon kannst du getrost in die Ecke stellen, wie beispielsweise diesen, dass die Oberfläche der Schalung eine untergeordnete Rolle spielt. Aber stimmt schon, dass es ein wenig fummelig werden dürfte, den inneren Schalungsring wieder herauszubekommen, deshalb hier mein überarbeiteter Vorschlag: auf Gehrung (bleibt) nur etwas kürzer und in die Gehrungsfugen einen Streifen Starkfurnier einlegen, den du dann beim Auseinanderbauen leicht herausziehen kannst. Fugen und Furnierstreifen vorher schon mal gut einölen.

Ich habe mich in der Vergangenheit auch schon eingehend mit diesem Thema beschäftigt und so einiges ausprobiert, mich mit Baufachleuten (Spezialisierungsrichtung Betonbau) beraten und in der Versuchsphase war auch jede Menge „Bauschutt“ entstanden. Doch am Ende sind dann doch ganz ansehnliche Dinge herausgekommen.

Also was ich dir empfehlen könnte, mach wirklich erstmal einige Versuche, bevor du an das eigentliche Stück gehst.

Mit der Körnung 0-4 bin ich jedenfalls immer gut hingekommen, d.h. es war für meine Zwecke allemal stabil genug, da ich ja keine Sachen baue, die einen Panzer tragen sollen. Wenn ich schreibe, dass der Beton nicht zu feucht sein sollte, dann würde der Maurer „erdfeucht“ dazu sagen. Der Betonfachmann sagte mir u. A., dass der Beton besser abbindet, je weniger Wasser man ihm zugibt, logischerweise auch nicht zu wenig. Er sollte nicht bröselig sein, eine feste, feuchte „Pampe“ eben. Das „Fließen und Verdichten“ kommt dann durch Stampfen und Rütteln zustande. Einen Rüttler kannst du dir natürlich kaufen, das lohnt sich bestimmt, wenn du 20 Tische bauen willst, aber die Methode, wie beschrieben, Schalung abklopfen und Stampfen hat’s bei mir auch immer noch getan. Beim Abklopfen eben jeden cm² der Schalung mehrfach „drangsalieren“ solange bis der Nachbar aus’m Bett fällt.

Zum Stahl den du einbringst würde ich sagen: 15-20mm Moniereisen zu entsprechenden Rechtecken verbinden (am besten schweißen), 2-3 sollten pro Tischfuß reichen, je nach Breite des Stücks. Dann, wie beschrieben unten erstmal Beton in die Form, dann das erste Moniereisen rein, Beton darüber (beim stampfen nicht so sehr auf dem Eisen herumstampfen, dann drückt sich auch nichts durch), dann das nächste Moniereisen, wieder Beton usw. Querverbindungen der Moniereisen sind meiner Meinung nach für diese Konstruktion nicht erforderlich. Wichtig noch: der Betonkörper sollte an seinen dünnsten Stellen wenigstens noch 50mm Außenmaß haben.

So das reicht für heute, meinerseits, jetzt sind die anderen wieder dran, dich mit Tipps zu versorgen.

Gruß Gunther
 

ARON

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2011
Beiträge
679
Ort
NRÜ
"15-20mm Moniereisen" - ist das Dein Ernst ???

Die kommen selbst im EFH-Bau nur selten zur Anwendung. Damit kannst Du Spannweiten von 3 m überbrücken.
 

gbr68

ww-birke
Registriert
8. Juni 2010
Beiträge
60
Ort
Müncheberg / bei Berlin
Je nach dem wie dick der Fuß werden soll, aber 15mm würde ich schon nehmen. Das ganze verschweißt, bringt schon mal eine solide Grundfestigkeit rein. War durchaus ernst gemeint.
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.467
Alter
57
Ort
Wadersloh
Wie schon gesagt - die Ecken und Kanten müssen wasserdicht sein! Sonst bekommst du - gerade bei sehr hellem Beton - hässliche dunkle Flecken.

Wir haben sogar die Betonschalungsplatten selektiert, um eine saubere Oberfläche zu bekommen. Wenn es richtig sauber werden muss, kommt noch eine Lage 2 mm dickes Polycarbonat in die Form.
Festbacken wird nichts, wenn man die Schalungsplatten (am besten die gelben von der Westag) mit Schalöl einsprüht.

Den in die Gehrung gedachten eingelegten Furnierstreifen bekommst du nicht mehr hinaus, dafür ist der Druck auf die Ecke zu groß.

Als Bewehrung reichen DN8 oder DN10 Stäbe, 2-3 Stück würde ich umlaufend legen. Diese mit ein paar Querverbindern zusammendrahten. Die Form halb füllen, dann die Bewehrung einlegen uns ausrichten, am besten mit den besagten Abstandhaltern.


Grüße
Uli
 
Oben Unten