Bestimmung Holzart - Mal wieder...

[Ed-o-mat]

Hallo zusammen,

Es ist mal wieder Holzraten angesgt. Ich bringe heute zwei Fragezeichen mit und würde die gerne gegen Aha-Erlebnisse tauschen.

Bei Nummer 1 habe ich eine Vermutung. Es handelt sich um Tropenholz. Extrem hart und sehr hohe Dichte. Der Gewaltakt beim Hobeln mag meine Schinko gar nicht ... Anbei die Bilder.

Gehobeltes Holz:



Hirnholz:


Das Splintholz ist deutlich heller. Im realen Licht wirkt das Holz deutlich rötlicher als auf den Bildern.


Das zweite ist ein heimisches Holz. Spannend finde ich den bis zur Zerstörung verkommenen dunklen Kern.

Gesamtbild:


"Splint"??:


Kern:


Hirnholz:



Danke schon mal für Eure Kommentare!

 

[pkh]

Servus,
das dunkle Holz ist Wenge. Das andere könnte Kirschbaum oder Apfel sein. Wenn du mal drüber hobelst und es anfeuchtest kann man es besser bestimmen.
Gruß Peter

 

[Little John]

Hallo,
das erste ist Wenge. Vorsicht vor Splittern, das gibt sehr schnell eine kleine Entzündung.
Das zweite könnte Apfel sein, aber auch andere Obstbäume lösen sich im Kern durch Pilzbefall auf, wenn sie ihr Lebensende erreicht haben.

Es grüßt Johannes

 

[weissbuche]

Wenge sehe ich auch, der Hinweis auf die Splitter ist gut und wichtig. Das 2. erinnert mich ein wenig an Platane. Habe mal einige Platanen aufgesägt, die waren auch so schnell gewachsen und hatten auch so ein Bild. Obstholz wäre aber auch möglich.Aber ich habe mit Holzbestimmung nach Bildern immer Schwierigkeiten, deshalb bin ich vorsichtig. Fotos vom Porenbild, vergrößert und in guter Auflösung, dann kann man bei Gottwald und Wagenführ vergleichen, so ist da immer viel Spekulatius.

 

[uli2003]

Die Wenge ist unstrittig, das andere ist wohl Pappel.

 

[weissbuche]

Pappel ginge auch, stimmt. Aber Klarheit bringt nur ein sauberer Hirnschnitt in Vergrößerung.

 

[Ed-o-mat]

Hallo zusammen und danke für die Rückmeldung.

Ich gebe zur Wenge mal ein Veto. Ich kenne Wenge und habe schon mit ihr gearbeitet. Wirklich fiese Splitter und wohl riechend iat sie auch nicht...

Das Holz ist auch deutlich gröber von der Maserung, heller und rötlicher. Ich gebe zu, dass das mit dem Licht immer so eine Sache ist. Hier mal ein Bild von dem Mystery-Holz zusammen mit einem Stück Wenge:

In der prallen Sonne, Wenge rechts. Hier wird auch klar, wie grob die Maserung ist. Ich hätte fast gesagt, dass das unbekannte Holz härter als Wenge ist.


Hier nochmals ein Bild im Schatten:

Oben rechts Wenge, unten links Mystery. Ich hätte ja auf Bongossi getippt, bin mir aber alles andere als sicher...

Das zweite Holz... Der Nachbar meinte, es könnte eine Zypressenart sein. Hier nochmal ein Bild vom Stumpf:


Mich verwundert halt der ziemlich marode Kern...

 

[uli2003]

Ich hätte ja auf Bongossi getippt, bin mir aber alles andere als sicher...

Das ist Sucupira. Da hast du oben aber ein farblich komplett verfälschtes Bild eingestellt.

Der Stamm sieht nach einer Thuja aus.

 

[weissbuche]

Wenn das der Stumpf zu dem Stamm ist, bin auch bei Thuja. Ist das Holz sehr leicht? Zu der " Wenge" hat uli2003 alles gesagt.

 

[e42b]

Habe einen langen Text geschrieben, der leider weg ist.. Die zweite Version wird eher kurz.
Ich tippe auf entweder Zypresse oder Zeder. Die feine Maserung passt zu beiden Familien, die Kernfäule eher nicht.
Die beiden Familien sind eingeschnitten einfach am Geruch zu unterscheiden. Zypressen duften stark, Zedern eher verhalten. Beide Gerüche empfinde ich als angenehm. Die feine Maserung ist beiden Familien genauso gemein wie der Hang zum Rötlichen, weswegen sie gern verwechselt werden.
Wenge ist ein Laubholz, das auch heimisch wächst und sowohl eine feine Maserung wie auch den Hang zum Rötlichen aufweist. Ein einziges Mal bin ich frisch eingeschnittenem Holz begegnet, ohne den Stamm vorher gesehen zu haben. Es stank in einem Maße, wie ich den Geruch von Scheinzypresse als angenehm empfinde. Halt die Nase rein. Gerade gewachsene Wenge ist selten, denn die Pflanze reagiert auf jede Verletzung mit Kompensationswuchs, was sie als Dekoholz interessant macht.
Die Kernfäule lässt mich etwas ratlos zurück. Weder Zypressen noch Zedern neigen dazu. Von Wengen hab ich sonst keine Ahnung und damit ist die Pappel auch noch drin, wobei ich sicher bin, dass ich Pappel sofort am Griff erkenne. Sie ist halt sehr weich und hat einen nur sehr verhaltenen Duft.
Wenn Du Infos über den Wuchsstandort raushauen würdest, könnte ich fundierter spekulieren. Meine Nase kann ich ja leider nicht reinhalten.

 

[weissbuche]

Wenge ist ein Laubholz, das auch heimisch wächst? Habe ich da irgendwas nicht mitbekommen? Wo gibt es diese Wengewälder bei uns?

 

[agnoeo]

Die Blätter deuten auf Lorbeerkirsche hin.

Bei dem anderen hätte ich noch Brazilian Ebony (https://www.wood-database.com/coracao-de-negro/) anzubieten oder eventuell Katalox (https://www.wood-database.com/katalox/).

Kannst du eine Angabe zur Rohdichte machen?

Gruß, David

 

[e42b]

@weissbuche: Von Wäldern schrieb ich nicht. Vereinzelt findet man solche Exoten auf Friedhöfen und in Parks.

@agnoeo: Ich habe die Blätter auf dem Bild nicht dem Stamm zugeordnet. Sollten die aber dazugehören, fallen Nadelhölzer natürlich aus.

 

[Mathis]

Hallo zusammen und danke für die Rückmeldung.
Anhang anzeigen 148019

Hier nochmals ein Bild im Schatten:

Oben rechts Wenge, unten links Mystery. Ich hätte ja auf Bongossi getippt, bin mir aber alles andere als sicher...

Das könnte auch Andira sein, auch St. Martin rouge genannt.

Von Wäldern schrieb ich nicht. Vereinzelt findet man solche Exoten auf Friedhöfen und in Parks.

Ok, dann aber nur auf Friedhöfen oder Parks am anderen Ende der Welt, bevorzugt im Kongo in Afrika.
Warst du da schon mal und hast die dort wachsen gesehen?

 

[derdad]

@weissbuche: Von Wäldern schrieb ich nicht. Vereinzelt findet man solche Exoten auf Friedhöfen und in Parks

Ich bin mir nicht sicher, ob Wenge unser Klima überleben würde. Nicht mal in Friedhöfen und Parks.
LG Gerhard