Na, Torsten,
wenn das mit der Lasur so einfach wäre, dann wären die Holzwurm-Tod-Produzenten längst pleite.
Es geht sicher vom Ast, wenn er denn mal als Deko in der Wohnung hängt, keine Gefahr aus. Einerseits lag er wohl schon einige Zeit auf dem Boden im Feuchten, und das mögen die Käfer gar nicht, weil die Tierchen verpilzen, wenn's zu feucht wird. Aber sicherheitshalber den Ast gründlich reinigen, ggf. auch unter fließendem Wasser mit grober Bürste abbürsten und dann trocknen lassen. Wenn sich nun nur Fraßspuren auf dem Holz finden, so ist das unproblematisch. Das sind dann Käfer, die sich nur in die Rinde einbohren und das Holz nur geringfügig ankratzen, um Eier zu legen. Die Larven fressen sich dann weiter zwischen Rinde und Holz, wiederum das Holz nur leicht ankratzend. Das sind dann die sogenannten Splintkäfer. Da ist der Name Programm. Der bekannteste Vertreter ist der Eichensplintkäfer. Wenn sich nun aber noch im Holz Einbohrlöcher befinden, möglicherweise kleine runde, so kann der Ast durchaus noch Untermieter haben. Dann handelt es sich u.U. um Pochkäfer oder Werftkäfer. Aber: s.o. Sind die Löcher groß, so ca. 4mm, oval, dann sind fertig entwickelte Bockkäfer bzw. Prachtkäfer ausgeflogen. Ggf. finden sich zwischen Rinde und Holz noch die sogen. Puppenwiegen, in denen sich die Tierchen zum fertigen Insekt entwickeln.
Also, alles eher unproblematisch. Der letzte Test wäre, den fertig getrockneten Ast einige Tage auf eine dunkle Unterlage ablegen. Wenn dann wirklich noch ein Käferchen knabbert, dann siehst Du das am hellen Bohrmehl auf der Unterlage.
Tja, und was die Menge des abtransportierten Holzes angeht: Das läuft dann unter dem klassischen "Handstrauss", den sich jeder Waldbesucher pflücken kann, genauso wie der Korb Pilze für den Eigenbedarf. Das darf man auch ohne Erlaubnis des Waldbesitzers mitnehmen. Es darf eben nicht ausarten und bspw. der Brennholzgewinnung dienen. Aber für ein entspanntes Miteinander kann man sich ja mal mit dem Waldbesitzer unterhalten.
Grüße
Stefan