Baumscheibe als Untersetzer

Argentan

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Hallo zusammen,

ich habe in einem Küchengeschirr - / zubehörfachgeschäft Baumscheiben samt Rinde als Untersetzer ( evtl. auch als Brett / Teller? ) zum Verkauf gesehen... und nun würde ich mir solche gerne selbst herstellen.

Wie geht das?

So in etwa schaut das dann aus:

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=VZlM_6lpvi0]Baumscheiben als Untersetzer - YouTube[/ame]
 

Haui57

ww-esche
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Hab mir grad ein Dutzend Scheiben von meinem Feuerholz abgeschnitten. Verschiedene Stärken und Größen. Leider nicht trocken (ca. 10 Monate alt). Mal abwarten was passiert, wenn die Scheiben trocknen. Im schlimmsten Fall wandern sie in den Ofen. Ansonsten wie Neige geschrieben hat: schleifen und lackieren/ölen. Oder als Unterlage für Adventsgestecke. Da würde auch der eine oder andere Riss nicht stören.
 

benben

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Hallo,

da bietet sich doch historisches Eichenholz an, Lufttrocken ca 18%.
wüsste da auch wen der sowas hat:emoji_wink::emoji_grin:.


Gruss
Ben
 

Mitglied 30872

Gäste
Im Video sieht man sehr gut, dass die Scheiben fast alle gerissen sind, da sie einfach senkrecht abgeschnitten wurden. Es gibt zwar keine Garantie, aber die Neigung zum Reissen wird geringer, wenn Du die Scheiben diagonal vom Stamm/Ast abschneidest. Danach trocknen lassen, luftig im Freien ohne direktes Sonnenlicht. Dann weiter wie Sigi schreibt.
 

kgb007

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Das Reissen verhindert man, wenn man die Teile in eine Kiste mit Sägemehl gibt. Dauert aber seine Zeit...
 

Argentan

ww-ahorn
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Wenn man einfach so Baumscheiben nimmt, diese lackiert / ölt - kann man denn da die Rinde so beibehalten, wie sie es im Video zeigen?

Geht die dann nicht irgendwann ab?

Ich bin skeptisch ob das so simpel ist :O

Hat das einer von euch schonmal auf diese Art und Weise gemacht und hatte dabei Erfolg?
 

skicu

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Themenverwandt:

https://www.woodworker.de/forum/extreme-risse-trocknung-ofen-t89798.html

Hirnholz in die Sonne zu legen ist auch keine Lösung, das reißt praktisch sofort.
Mit der Trocknung von Baumscheiben, also nicht Bohlen / Brettern, sondern 90% Hirnholzfläche, habe ich bisher nur schlechte Erfahrung gemacht, ich habe das noch nie ohne Risse geschafft.
Angeblich funktioniert es relativ gut, die Baumscheiben in einem kühlen Raum in trockene Hobelspäne zu legen (komplett bedeckt) und diese immer wieder auszutauschen, sobald sie fühlbar feuchter werden. So trocknet das Holz zwar extrem langsam aber vermutlich am schonendsten.
Werde ich demnächst vielleicht auch mal ausprobieren...

Gruß
Hannes
 

skicu

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Hi!
Das musst du aber genauer erklären, wieso die Scheiben dann nicht reissen.

lg
gerhard

Wenn die Feuchtigkeit von der Baumscheibe an das Sägemehl / Hobelspäne anstatt an die Luft abgegeben wird, dauert die Trocknung um ein vielfaches länger. Durch die längere Trocknung verteilt sich die Feuchtigkeit innerhalb des zu trocknenden Holzes gleichmäßig, es gibt nur ein leichtes Feuchtigkeitsgefälle innerhalb des Holzes. Hierdurch werden nennenswerte Spannungen im Holz vermieden, und wo keine Spannung da kein Riss.
Sobald sich zwischen Holzstück und dem umgebenden Sägemehl ein Feuchtigkeitsgleichgewicht eingestellt hat, müssen die Späne natürlich getauscht werden, da sonst nichts mehr weiter trocknet.

Gruß
Hannes
 

kgb007

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desdo langsamer das Holz trocknet, desdo weniger neigt es zum Reissen. Spannungen bleiben immer, aber was unsere Vorfahren so gemacht haben sind halt Erfahrungswerte. Ich habe so ne Kiste unter der Drechselbank stehen.
 

derdad

Moderator
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Die Spannungen werden weniger, je schonender die Trocknung ist, das ist klar.
Aber Risse entstehen hauptsächlich durch die verschiedene Volumensverminderung in verschiedenen Richtungen.

Wenn man die "Scheiben" schräg schneidet, und dadurch keinen vollen JahresRING rechtwinkelig zur Baumachse hat, bleiben meiner Erfahrung nach die Risse meist aus. Ansonsten lassen sich Risse nicht vermeiden.

lg
gerhard
 

kgb007

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ja, schräg schneiden hilft. Das "Brett" auf dem Eingangsfoto ist auch schräg geschnitten.
 

tomcam

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Aber Leute, ich frage jetzt mal, wer hat das Video denn alles gesehen? Da ist ja fast alles einmal gerissen, so wie man es kennt.........
 

kgb007

ww-robinie
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Na wer's mag, kanns auch gerissen nehmen... Meins wäre das nicht.
Ansonsten gilt - wie so oft - probieren geht über studieren!
Auch was die Rinde angeht. Wenn der Stamm schon länger im Gras gelegen hat, wird die Rinde eher abfallen. Man kann versuchen, das zu stabilisieren. Ist aber noch mal Aufwand.
Auch kann man den Kern rausbohren und später durch ein Stück nahe des Splints ersetzen. Muss man nach dem Schrumpfen noch mal auf der Ständermaschiene bohren. Aber dazu benötigt man natürlich schon wieder einen grossen Dübelbohrer...
Die Bretter gibt es aber auf jedem Trödelmarkt. Und natürlich auch auf dem Weihnachtsmarkt.
 
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