Bau von Schiebeläden

Mitglied 30872

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So, jetzt hat es doch noch eine ganze Weile gedauert, aber heute ist nun das Schiebeladenprojekt zu Ende gegangen. Alles fertig, der Frau gefällt’s und die Sonne bleibt draußen.

Unter https://www.woodworker.de/forum/threads/bau-eines-fensterladens.111026/ hatte ich ja um Hinweise wegen des Baus eines Schiebeladens vor unserem Küchenfenster gebeten. Nochmals besten Dank für die Tipps. Nachfolgend zeige ich ein paar Bilder und gebe Erläuterungen, was ich da gemacht habe.

Hier sieht man schonmal , dass die Sonne ungehindert ins Haus brezzelt. Das sollte geändert werden.

Fensterladen 00.jpg


Alle Teile sind, wie auch die Fensterverkleidung, aus Lärche gebaut, außer die Lamellen, die sind aus Douglasie, was man aber jetzt nicht mehr unterscheiden kann.

Um in den senkrechten Rahmenteile die Lamellen einstecken zu können, baute ich mir für die Oberfräse eine Schablone. Mit Kopierring und 10mm-Spiralnutfräser konnte ich somit recht unkompliziert die Fräsungen machen. Die Rahmen wurden an der Bandsäge mit Schlitz und Zapfen versehen und nach dem Einstecken der Lamellen in die aufrechten Rahmenenteile miteinander verleimt.

Fensterladen 02.JPG Fensterladen 04.JPG

Für die Lamellen hatte ich mir bei einem befreundeten Tischlermeister einen Douglasienbohle besorgt, Lärche hatte er keine da. Optisch unterscheidet sich das mittlerweile nicht mehr. Die wurden auf der Bandsäge zugeschnitten und mit der Dickte auf 10,1 mm Stärke gebracht.

Fensterladen 05.JPG

Auf der Tischfräse wurden dann die Kanten abgerundet.

Fensterladen 07.JPG

Nachdem die Lamellen in die aufrechten Rahmenteile eingesteckt waren, hatte ich die Rahmen verleimt. Die Lamellen sitzen recht stramm, weil der Fräser nur 10mm Durchmesser hat. Somit fast keine Fugen sichtbar.

DSCN2421.JPG

Die fertigen Läden:

Fensterladen 10.JPG

Hinsichtlich der Beschläge hatte Justus den Hinweis auf die Fa. Woelm gegeben. Nachdem mir die Angebote auf Ebay doch etwas littisch erschienen waren, fragte ich dort an und kaufte alle notwendigen Teile. Hier sieht man einen der vier Rollwagen, die ich hinter dem Rahmen an einem Kantholz befestigte, um die Rahmen optisch vor dem Schienensystem schweben lassen zu können.

Fensterladen 11.JPG

Was mir nicht gefiel waren die Gleiter für die unteren Führungen. Diese hatte ich dann einfach gegen Kugellager ausgetauscht. Die Lager wurden für einen leiseren Lauf mit einem Stück Gartenschlauch versehen.

Fensterladen 12.JPG

Die Befestigung der Schienen war aufgrund der unebenen Fassade etwas tricky, zumal ich zwei Schienen hintereinander befestigen musste.

Fensterladen 14.JPG

Die Schienen wurden dann entsprechend verkleidet.

Fensterladen 16.JPG

Von oben wurde alles kritisch begutachtet. Man fand wohl nicht viel Gutes dran, weshalb mir die Burschen über Nacht meine Werkstatt vollgeschissen hatten. Jetzt haben sie aber wieder ihre Ruhe und kümmern sich hoffentlich wieder um die Mücken.

Fensterladen 20.JPG
 

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Mitglied 30872

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So sieht das nun aus. Die Läden laufen ganz leicht, lassen sich mit leichtem Fingerdruck verschieben. Auch optisch gefällt uns das sehr gut.

DSCN2472.JPG DSCN2473.JPG

Ich habe darüber hinaus noch weitere Bilder gemacht. Wenn noch Fragen sind, bitte gerne.
 

Macchia

ww-robinie
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gefällt mir sehr gut!
Obwohl ich ja gehofft hatte meine Fensterläden früher als du fertig zu bekommen :emoji_rage:
Wieviel offene Zeit hatte der Leim, denn die vielen Lamellen auszurichten dauert ja seine Zeit...
bei durchlaufenden Längsfries,
nehme an es war PU Leim?

Die Vorrichtung, hast du die immer wiederholt eingemessen für den Abstand der Lamellen und für was
sind die ausgesägten Ecken in der Schablone?

Fragen über Fragen...



Danke für das zeigen :emoji_thumbsup: und grüße mir die Batman Family
(habe letzte Woche Fledermaus Hotels gebaut und Balken eingeschlitzt...)
 

Mitglied 30872

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...
Wieviel offene Zeit hatte der Leim, denn die vielen Lamellen auszurichten dauert ja seine Zeit...
bei durchlaufenden Längsfries,
nehme an es war PU Leim?

Die Vorrichtung, hast du die immer wiederholt eingemessen für den Abstand der Lamellen und für was
sind die ausgesägten Ecken in der Schablone?...

Das dauert seine Zeit, richtig. Deshalb erst die Lamellen in beide Längsfriese einstecken. Die sind nicht eingeleimt. Und dann erst ein kurzes und nach Abbinden das zweite Kurze einleimen. Tatsächlich ist das alles nur mit D3-Weißleim geleimt, da das alles eigentlich nicht nass wird, nicht mal feucht. Ist Ostseite mit einem knappen Meter Dachüberstand.

Die Schablone hat deshalb ausgesägte Ecken, da sie aus mehreren Teilen zusammengeleimt und geschraubt ist. Das sollte auf dem Bild erkennbar sein. Zum Ansetzen der Zwingen waren die beiden großen Ausschnitte notwendig. In den beiden Kleinen ist zur Feineinstellung je eine Schraube eingedreht. Die beiden rückseitigen Führungen sind natürlich nur angeschraubt, da es rechte und linke Friese gibt und daher die Schablone umgedreht werden muss. Für die richtigen Abstände einfach Bleistiftstriche im richtigen Abstand machen und dann die Schablone einfach verschieben. Auf einen halben Millimeter kommt es ja nicht an. Auf dem Bild sieht man die Markierungen.
 

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Mitglied 92456

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Nächstes mal würde ich aber nicht alle Lamellen anreissen, sondern einen Absteckstift nehmen.
Das geht deutlich schneller und ist nicht so lästig wie das anreissen.
 

Mitglied 30872

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Und diese willst Du uns vorenthalten?? So geht´s ja nun wirklich nicht! :emoji_worried:
Z E I G E N ! aber bitte A L L E ! :emoji_wink:

Hmmh, Elmar, ich hatte eigentlich schon vor, mehr Bilder zu zeigen, aber pro Beitrag sind nur 14 möglich, und nur der Bilder wegen wollte ich nicht so viel Aufwand betreiben. Wer aber noch Infos zum Bau benötigt, dem zeige ich hier gerne noch die dazu passenden Bilder.

Hallo Stefan,
das sieht gut aus. Mögen die Fensterläden schön silber- grau werden.

Christoph, das können sie gerne tun, werden es aber wohl bleiben lassen , da sie nicht nass werden. Es wird dann zumindest sehr viel länger brauchen, wenn überhaupt. Schaue Dir die Blendrahmen des Fensters an. Die habe ich vor ziemlich genau vier Jahren montiert. Die sind fast unverändert.

Da capo! Einer der kürzesten und treffendsten Beiträge zum Thema "Oberflächenbehandlung im Außenbereich"!

Tatsächlich habe ich die Teile geölt, mit Rustins Danish Oil. Aber nur der Anfeuerung wegen. Und über die Oberflächenalterung werde ich schneller grau als das Holz.

Sehr schön !
Nebenbei, Ich verleime sowas im liegen. Ich stecke unten die ersten Lamellen ein und setze eine Zwinge, welche das auseinandergehen verhindert, der Rahmen schaut dann konisch aus. Oben ist die Zwinge noch lose und wird mit weiteren eingesteckten Lamellen immer etwas nachgezogen...

Das hatte ich auch zunächst versucht. In der aufrechten Variante bleiben die Lamellen aber relativ gut in der notwendigen Position, wenn man sie erst mal eingesteckt hat. Zum Verleimen selbst habe ich die Läden dann auch in die Horizontale gebracht.
 
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