Bandschleifer als Ergänzung zum Rotex ?

Gischpl

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Hai mittanand,

im Moment bin ich grad am Überlegen, ob das für mich Sinn macht....
Bisher habe ich meine Oberflächen mit meinem Rotex 150 behandelt. Folgender
Schleifaufbau: 80, 100, 150, 180 und dann bei Bedarf noch 240er.
Eigentlich war ich mit meinen Oberflächen ( ausschliesslich Massivholz ) immer recht zufrieden.

Jetzt bin ich aber irgendwie auf den Trichter gekommen, dass man mit einem Bandschleifer evtl noch eine besser Oberfläche hinbekommen könnte ?!?

Im Moment geistert in meinem Hirn der Festool BS 105 mit Schleifrahmen rum.

Gibt es hier im Forum jemanden, der so eine Kombination hat und in dieser Art auch arbeitet ?
Gilt beim Bandschleifer der gleiche Schleifaufbau, halt bis 150er Papier ?
Was habe ich ggf für Vor/Nachteile ( ausser dem saftigen Preis der BS...), bzw macht es Sinn meinen Rotex durch den BS zu erweitern ?


Dankeschön und Grüße

Oli
 

Michael82

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Ein Bandschleifer hat einen hohen Abtrag. Dein Rotex, mit Zwangsmitnahme, ja auch. Von daher eigentlich keine ideale Ergänzung. Allerdings kannst du den BS auch "stationär" einsetzen - ob du das brauchst?!

Ein (kleiner) Rutscher wäre da evtl. die bessere Ergänzung.
 

Gischpl

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Hai Michael,

stationär hätte ich eigentlich keine Anwendung, da ich auch die Metabo Magnum Kantenschleife habe....

Ich dachte einfach, das ich durch das Schleifen mit dem Bandschleifer in Faserrichtung das Gesamtbild noch etwas optimieren könnte....vielleicht sogar noch etwas schneller als mit dem Rotex.

By the way: wenn Ihr Eure Oberfläche mit dem Rotex schleift....schafft Ihr mit eingeschaltetem Getriebe, oder im Freilauf ? Wäre es evtl zu empfehlen, bei Körnung 80 und 100 mit eingeschaltetem Getriebe zu arbeiten ?
Oder aber erzeugt das dann die ungewünschten Kringel auf der Maserung ?

Dankeschön und Grüße

Oli
 

michaelhild

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Moin Oli,

ich halte auch die Kombi Rotex + Rutscher mit kleinem Schwingkreis (z.B bei Festool der geniale RTS 400 oder der RS 200) für sinnvoller, als ein zusätzlicher Bandschleifer, wenn Du eh schon ne Kantenschleifmaschine besitzt.
Alternativ wäre vielleicht auch noch ein weiterer Exzenter mit kleinem Schwingkreis ne Alternative.
Wobei ich zum RTS 400 tendieren würde. Mit dem gehen auch Kanten super.

Zur Frage Zwangsmitnahme oder nicht, halte Dir mal die Funktionsweise vor Augen.
Zwangsmitnahme = Hoher Abtrag aber schlechteres Schleifbild
Reiner Exzenter = Niedrigerer Abtrag aber feines Schleifbild.

Von daher ist es sinnvoll, die Vorarbeit im Rotex Modus zu machen, das geht schneller und zum Feinschliff hin, auf Exzenter zu wechseln. Ich schleife in der Regel bis P180 mit Zwangsmitnahme, dann nochmal P180 und alles feiner im Exzentermodus.
 

Gischpl

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Hai mittanand,

@Michael: wenn Du dann den Grundschliff mit Getriebe machst ( bis 180 er ), nimmt Dir dann die Maschine nicht unnötig viel Material weg ? Ich hätte jetzt gedacht, mit Getriebe P80 und P100 schleifen, den Rest dann im excenter-mode..?!?

Oder gehst Du wirklich her und schleifst alle Körnungen zuerst mit Getriebe, dann nochmal im Excenter-Mode ( oder hab ich das nur falsch verstanden ) ?

Wenn Du mit Getriebe arbeitest...wie gehst Du vor, was die Bewegung betrifft?
Ich ( im Excentermode) fange mit P80 an und arbeite mich in Maserungsrichtung zeilenweise von vorne nach hinten und das gleiche nochmal zeilenweise zurück. Dann Blattwechsel...und das gleiche wiederholend.


Zum Thema Rutscher: hinterlässt dieser nicht immer diese hässlichen Kringel, weil fester Bewegungsablauf ?

Dankeschön und Grüße

Oli
 

uglyripper

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Moin!

Sicher kann ein Bandschleifer eine sinnvolle Ergänzung zum Rotex sein, auch was die Oberflächenqualität betrifft. Er ist allerdings im Anwendungsbereich recht speziell. Gerade bei größeren Flächen erzielt der Bandschleifer in der Regel eine ebenere Fläche. Beim Grobschliff, noch dazu mit dem Rotex im Grobschliffmodus erzielt man ganz schnell eine schön hügelige Fläche. Fällt beim allfälligen Ölen gar nicht auf, aber wehe man lackiert das ganze dann hochglänzend.
Wenn es ums eigentliche Schleifen geht, also dem Finish (Korn 120 aufwärts) einer bereits ebenen Oberfläche käme ich eigentlich nicht auf die Idee, eine Rotex oder den BS aus der Kiste zu holen, 95% dieser Arbeiten erledigt da ein leichter Exzenter und das meiner bescheidenen Meinung nach besser, als es vorgenannte Geräte können.

Gruß, ugly
 

Timer

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Ich kenne den Banschleifer eigentlich auch nicht als Maschine für "gutes Finish" sondern genau wie der Rotex als Grobschliff Gerät.

Wenn es um gutes Finish geht unterstütze ich Michaels Vorschlag mit dem Rutscher. Der Schwingschleifer hat auch die schöne Eigenschaft dass er wirklich plan schleift und keinerlei Riefen oder Wellen erzeugt. (was beim Bandschleifer und Rotex doch leicht mal passiert)

Wenn das Finish nochmal eine Ecke besser werden soll wäre ein Linearschleifer eine Überlegung wert. Damit ist man von der Oberflächenqualität dann sehr nahe am Handschliff in Maserrichtung.
 

michaelhild

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@Michael: wenn Du dann den Grundschliff mit Getriebe machst ( bis 180 er ), nimmt Dir dann die Maschine nicht unnötig viel Material weg ?

Nein warum?
Du musst ja dann nur wesentlich kürzer schleifen. Es müssen ja nur die Schleifspuren der gröberen Körnung entfernt werden.

Damit Du ein Gefühl dafür bekommst, kannst Du die Fläche mit einem Muster aus Bleistiftstrichen versehen. Sind die Striche alle weg, ist komplett geschliffen, ein noch längeres Schleifen bringt nichts.

Oder gehst Du wirklich her und schleifst alle Körnungen zuerst mit Getriebe, dann nochmal im Excenter-Mode ( oder hab ich das nur falsch verstanden ) ?

Nein.
Bis 180 nur Getriebe.
Dann nochmal kurz 180 mit Exzenter
Ab 180 nur noch Exzenter.

Wenn Du mit Getriebe arbeitest...wie gehst Du vor, was die Bewegung betrifft?
Ich ( im Excentermode) fange mit P80 an und arbeite mich in Maserungsrichtung zeilenweise von vorne nach hinten und das gleiche nochmal zeilenweise zurück. Dann Blattwechsel...und das gleiche wiederholend.

Egal ob Rotex, Exzenter oder Sander. Egal welche Körnung. Immer Kreuzschliff.
Zuerst längs
DSCF1041m_1.jpg

Dann quer
DSCF1042m_1.jpg


Beim Feinschliff zum Schluß immer längs.


Einen Rutscher musst Du in Bewegung halten, dann hinterlässt er auch keine Kringel.

Das A und O ist auch eine Absaugung und gerade bei den feinen Körungen, zwischen den Gängen die Oberfläche abbürsten. Damit grobes Schleifmehl und evtl. gelöste Schleifpartikel entfernt werden. Die geben nämlich sichtbare Kratzer.
 

Gischpl

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Hai mittanand,

also dann hab ich es die letzten Projekte nicht ganz falsch gemacht...
Ich hab nur den Rotex mit ausgeschaltetem Getriebe verwendet...natürlich mit Absaugung.

Meine Bewegungen waren immer in Maserung...Nur bei einem Bucheschrank hab ich noch kreumäßig geschliffen.

Mhm...werd wohl mal probieren mit Getriebe zu schleifen.

Insgesamt: ich werde wohl auch in Zukunft rein mit dem Rotex arbeiten. Irgendwie hab ich eine Abneigung gegen Rutscher....ist vermutlich darin begründet, dass mein Dad früher einen Black&Decker Billirutscher hatte. Und wenn ich an dieser Gerät denke, stellts mir den Kamm..:--))

Grüßle

Oli
 

Gischpl

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Hai Michael,

nein nein, so schwarz weiss darfst das nicht sehen. Ich setze mein Getriebe beim Rotex schon auch ein, nur halt bisher nie beim Schliff für die finale Oberfläche.
Eigentlich wirklich bisher nur aus dem Fehlglaube, weil ich dachte, dass man letzen Endes Kringelsche am fertigen Möbel sehen könnte.
Ich war einfach zu wenig mutig, es mal aus zu probieren.

Aber ...dieses Wochenende werde ich den letzten Korpus bauen und da wirds ausprobiert....großes Indianerehrenwort.

Am Rande noch eine Frage: wenn ich den Korpus zusammengeleimt habe, kommt es öfters vor, dass sich Leim nach innen quetscht. Die Leimnudel zu entfernen ist ja soweit kein Problem, aber eigentlich muss es noch sauber weggeschliffen werden, sonst nimmt die Stelle kein Öl an.
Dies von Hand zu machen ist immer eher nervig.

Was würdet Ihr da als Maschine vorschlagen ? Evtl doch ein Festool Rutscher ?

Dankeschön und Grüße

Oli
 

michaelhild

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Ah Momomoment, ich muss mich da etwas korrigieren.
Ich sehe gerade, dass Du wohl meistens nur bis 180 schleifst.
Ich schleife ja eher bis 320.
Bei Deiner Abstufung würde ich dann bei 150 mit dem Getriebe aufhören und dann ab 150 per Exzenterbetrieb.
Ich schleife in den Abständen 80, 120, 180, 240, 320 (wenn ich öle).

Nimm ein Reststück und probiere einfach mal etwas rum.

Zu Deiner Leimfrage: Ich schleife da, wenn mit der Hand. Es geht zwar auch mit dem kleinen RTS, aber man muss ja nur nochmal, wenn überhaupt, kurz drüber. Da ist es mit der Hand meist schneller.
Viel wichtiger, ist das WIE Du den Leim entfernst. Den Leim nass wegwischen, da halte ich nichts von, den schmiert man doch zu leicht in die Poren und dann gibt es wirklich flecken.
Entweder die Kante abkleben und/oder, den Leim wenn er Gummiartig geworden ist mit einem Strohhalm abnehmen und/oder, wenn schon gut ausgehärtet mit einem Stemmeisen oder Messer vorsichtig wegstemmen.
Wenn man das ordentlich macht, muss man da eigentlich nicht mehr großartig was schleifen.
 

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Hallo,

alles was nicht an der Langband geschliffen wird schleifen wir auch mit Rotex.
bis zur vorletzten Körnung mit Getriebe, vorletzte und letzte Körnung ohne Getriebe.

Gruss
Ben
 

Dukemaster

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Hai Michael,

Am Rande noch eine Frage: wenn ich den Korpus zusammengeleimt habe, kommt es öfters vor, dass sich Leim nach innen quetscht. Die Leimnudel zu entfernen ist ja soweit kein Problem, aber eigentlich muss es noch sauber weggeschliffen werden, sonst nimmt die Stelle kein Öl an.
Dies von Hand zu machen ist immer eher nervig.

Oli

Also ich empfehle, die Teile vor dem Verleimen zu ölen, so kommt man wenigens an alle Stellen vernünftig dran und vermeidet Nasen und Läufer in den Ecken.
Stellen, die später verleimt werden sollen, kann man mit Teas Krepband abkleben, damit man eine "saubere" Fläche für den Leim hat.
 
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